Mimban

[Luminara]

Arnara:"Ich habe das Gefühl wir sollten umkehren. Hier kommt nichts mehr."

Elanor:"Gale ist definitiv hier. Wir müssen ihn finden, das weißt du doch."

Arnara:"Was, wenn er nicht gefunden werden will?"

Beide begannen durch das Wasser zu waten. Immer der Macht lauschend, um möglichen Gefahren entgehen zu können.

[Talerion]

Hundert Meter wateten sie durch eiskaltes Wasser, bis sie plötzlich ein Rauschen vernahmen.
Ein Wasserfall? Hier unten...
Doch tatsächlich war mit einem Mal ein leichter Sog zu verspüren und die Strömung zog an ihrer Kleidung. An der Wand näherten sich die Jedi der nächsten Biegung und erkannten dort die Gischtkrone des Wassersturzes. Zu ihrem Glück fand sich seitlich ein unebener Aufgang, der sie auf ein kleines Plateau führte. Von dort eröffnete sich ihnen ein wunderbarer Ausblick auf den zehn Meter tiefer gelegenen Talkessel.
Das Wasser stürzte an der vorderen Steilwand herab und vereinigte sich dort mit einem gigantischen Strudel. Rund herum befand sich nur Felswand, die bis in dunkelste Höhe hinauf strebte. Wie ein Auge prangte eine Felsinsel in der Mitte des Strudels, die nach unten hin immer spitzer zulief. Es schien fast, als würde sie schweben. Am jenseitigen Ende der Felsinsel war eine Gestalt auszumachen...Gale?

[Luminara]

Arnara und Elanor näherten sich der Person vorsichtig. Sie waren sich nun sicher, dass es Gale war. Aber etwas an ihn erschien ihnen seltsam. Er schien sie nicht wahrzunehmen, oder er beachtete sie nicht.

Elanor:"Gale, alles in Ordnung."

In ihrer Stimme schwang Besorgnis mit.

[Talerion]

Tatsächlich war es der Padawan, der mit ausdruckslosem Blick in die Tiefen des Strudels starrte. Während sich die beiden Jedi in seinem Rücken näherten, hob er langsam den Kopf und riß den rechten Arm seitlich hoch. Sofort stockten die beiden Jedi in der Bewegung und warteten ab.
Gale´s Hand verkrampfte sich zur Faust und laut erhob sich seine Stimme.
Doch war es wirklich Gale der da sprach?:

Gale (dunkel): "Auf diesem Planeten ist die dunkle Seite sehr stark. Schon vor unzähligen Jahren wurde hier ein dunkler Lord der Sith von den Eingeborenen vergöttert und noch immer ist seine Präsenz sehr stark. Er wartet nur darauf eine große Macht in den Händen halten zu können und sich erneut über die Galaxis zu erheben."

Gale drehte sich zu den Jedi herum und senkte den Arm.

Gale (dunkel): "Doch das werde ich nicht zulassen!
Die Macht die ihr hierher gebracht habt, wird am Ende mit gehören."

Sein Lichtschwert löste sich vom Gürtel und flog in seine Hand. Zischend erhellte die Klinge die Umgebung. Doch die Farbe der Klinge hatte sich von gelb auf rot verändert. Was hatte das alles zu bedeuten?
Noch während die Jedi fassungslos auf den Padawan blickten, erwachte der Splitter des Caibur-Kristalls zitternd zum Leben. Eine Stimme begann zu wispern und bald hörte Elanor klare Worte in ihrem Ohr.

Töte ihn! Töte ihn und behalte die Macht für dich...

[Luminara]

Fast mechanisch griff Elanor an Quins Schwert und aktivierte es.

Arnara hatte Elanors Bewegung beobachtet.

Arnara:"Was machst du Elanor? Hör auf!"

Und dann wandte sie sich an Gale.

Arnara:"Wovon redest du? Wir sind nicht hier um zu kämpfen."

Elanor sah fast genervt zu Arnara. Sie würde kämpfen. Sie wusste, dass Gale von dem Stein sprach. Er würde ihr gehören.

[Talerion]

Der Padawan beachtete Arnara gar nicht und ging langsam auf Elanor zu. Sein Lichtschwert war drohend auf ihre Kehle gerichtet, doch die Jedi hob ihre Klinge langsam in eine entsprechende Abwehrhaltung. Arnara sah skeptisch zwischen den beiden hin und her und spürte wie mehr als Sorge in ihr aufkeimte.
Was war, wenn Elanor und Gale wirklich gegeneinander kämpfen würden?
Sie versuchte erneut beruhigend auf Gale einzureden:

Arnara: "Sag mir bitte was das alles soll!?"

Gale´s linke Hand löste sich vom Lichtschwertgriff und ruckte hoch.
Unvorbereitet wurde Arnara von einer Machtwelle getroffen und nach hinten gerissen.
Bei ihrem Sturz kam sie dem Rand gefährlich nah und hörte das Donnern des Strudels deutlicher denn je.
Der Padawan hingegen konzentrierte sich wieder voll und ganz auf Elanor.
Elanor? War es wirklich Elanor? Und war Gale wirklich er selbst?
Zischend berührten sich die Klingen und erfüllten die Luft mit unheilvollem Knistern...

[Talerion]

Unvermittelt griff Gale an und trieb Elanor etwas zurück, doch schnell reagierte die Jedi darauf und wich zur Seite. Der Padawan rollte sich, unter einem in seinen Rücken geführten Schlag, hinweg und schlug, aus der Bewegung, nach Elanor´s Beinen. Die Jedi schlug einen Salto über die Klinge und begegnete Gale mit einem schweren Schlag von oben. Der Padawan parierte über Kopf und ging, unter der Kraft hinter dem Schlag, ächzend in die Knie. Triumphierend drückte Elanor Gale noch weiter herab und löste eine Hand vom Lichtschwertgriff.

Elanor (vorfreudig): "Deine Macht wird der meinen gut dienen."

Mit einem Ruck griff sie nach Gale´s Stirn und begann ihm Energie abzuziehen. Der Padawan stöhnte vor Schmerz auf und hatte Mühe sein Lichtschwert aufrecht zu halten. Ein leichtes Flackern ging durch die Klinge und einen Moment schien es so, als würde sich die rote Farbe in dunkles Gelb verändern. Dann jedoch stabilisierte sich die Farbe wieder und die Klinge deaktivierte sich. Elanor entwand ihm den deaktivierten Griff und ließ ihn klappernd zu Boden fallen. Im selben Moment spürte sie, wie sämtliche Bösartigkeit aus Gale wich und er wieder er selbst wurde.

[Talerion]

Doch so wie Elanor einen kurzen Moment einen Einblick in Gale´s Geist hatte, so hatte auch der Padawan einen Einblick in ihren Geist. Gale blickte in tiefe Dunkelheit. Eine Kälte ergriff von ihm Besitz, die er kannte. Er hatte dieser Kälte nicht gegenüber gestanden, aber er war ihr sehr nah gewesen. Doch wo?
Sein geistiger Blick ging weiter. Er suchte nach der Quelle der Dunkelheit und erkannte bald, dass sie sich nicht wirklich in Elanor´s Körper befand. Die Dunkelheit bezog ihre Macht von einem anderen Punkt. Von...
In diesem Moment riss die Verbindung ab. Elanor starrte Gale mit hassverzerrtem Gesicht an. Sie rief sein Lichtschwert zu sich und schien etwas daran zu überprüfen. Der Padawan war noch zu geschwächt von ihrem Kraftentzug, als dass er irgendetwas hätte tun können.

Elanor (murmelnd): "Also, doch. Die Macht die ich spürte kam nicht von diesem jämmerlichen Jungen, sondern von einem waren Lord der Sith."

Sie wandte sich wieder Gale zu und aktivierte beide Klingen. Sie würde ihn töten, daran bestand kein Zweifel. Sie machte einen Schritt, hob die Lichtschwerter und schlug zu...

[Luminara]

Zischend trafen die Schwerter auf. In letzter Sekunde war Arnara dazwischen gegangen. Mit aller Kraft hatte sie Gale beiseite gestoßen. Sie kamen kurz vor dem Abgrund zum stehen.
Elanor drehte langsam den Kopf. Ihre Augen hatten ihren üblichen Glanz verloren. Statt dessen war ein gelber Schimmer darin zu erkennen. Aus ihnen sprach purer Hass.
Arnara konnte nichts mehr von ihrer Freundin in Elanor erkennen.

Elanor:"So, du wendest dich also gegen mich? Dann wirst auch du sterben!"

Drohend kam Elanor auf die beiden zu. Arnara aktivierte ihr Lichtschwert. Sie wusste, dass sie zwar Elanors Kampfstiel kannte, aber dass das auch umgekehrt galt. Das würde sehr schwierig werden.

Arnara:"Du willst mich doch nicht wirklich töten Elanor.Wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen!"

Elanor:"Alles hat einmal ein Ende. Jetzt mach dich bereit zu sterben, du kleiner Wurm."

Allerdings blieb Elanor auf ihrem Platz stehen. Sie hielt weiterhin ihre Schwerter in der Hand. Allerdings schien sie abgelenkt zu sein. Sie schien mit sich zu hadern. Ruckartig hob sie eine ihrer Hände an den Kopf. Man konnte erkennen, dass ein Kampf statt fand. Ein Kampf zwischen Elanor und noch etwas. Oder jemanden.

Elanor kämpfte wie noch nie zuvor im Leben. Allerdings nicht körperlich, sondern geistig. Zuerst hatte sich ein Sithgeist ihres Körpers bemächtigt und jetzt war noch jemand dazugekommen. Es war als wär e Elanor ein Zuschauer in ihrem eigenen Körper. Beide Seelen waren Sith und beide versuchten die Vorherrschaft über ihren Körper zu erlangen. Sie schienen beide mit sich selbst beschäftigt zu sein, was sie von Arnara und Gale ablenkte. In einem kurzen Moment gelang es Elanor wieder die Kontrolle über ihren Körper zu erlangen. Sie spurtete los. So konnte sie die beiden am besten schützen. Allerdings hatten die Geister schnell erkannt, was Elanor tat und übernahmen wieder die Kontrolle.

Arnara sah Elanor nach. War es nur Einbildung, oder hatte sie für kurze Zeit Elanors Glanz in den Augen erkannt und ihren Geist gespürt.

[Talerion]

Schwer atmend stemmte Gale sich hoch. Seine Wunde vom "Artefaktschiff" war teilweise aufgebrochen und blutete erneut. Keuchend ging er wieder in die Knie und konnte Elanor nur wie durch einen Schleier erkennen.
Die Jedi rang scheinbar um ihre Fassung. Etwas schien in ihr vorzugehen. Ein Kampf dessen Ausgang über das Leben aller Anwesenden entscheiden konnte. Doch nach unendlichen Sekunden wandte sich Elanor um und begann zu rennen. Mit einem gewaltigen Sprung verschwand sie aus ihrem Sichtfeld.
Die Entscheidung war aufgeschoben worden. Zumindest für den Moment...

[Luminara]

Nur mühsam wandte Arnara ihren Blick von dem Tunnel, in dem Elanor verschwunden war. Erst als Gale aufstand wandte sie sich um. Zuerst war sie unsicher was den Padawan betraf, doch ihr Gefühl riet ihr ihm zu helfen. Augenblicklich sah sie, dass seine Wunde wieder begonnen hatte zu bluten. Sie holte eine Koltopille heraus und gab sie Gale. Mehr hatte sie nicht dabei.

[Luminara]

Elanor war wieder nur zu einem Zuschauer geworden. Sie sah zu, wie sie den Schacht hinauf stieg und sich dann einen der Tempel zuwandte. Schlagartig fielen ihr die Fußspuren ein. Die Sith schienen ihren Zwist beigelegt zu haben. Zuminderst fürs erste. Sie suchten beide nach einer Zivilisation und beide wollten von diesem Felsen weg.
Elanor hatte einen Sith erkannt. Es war Lord Velmara. Aber wie war das möglich. Sie war tot.
Elanors Geist versuchte sich vor der Dunkelheit zu schützen, in dem sie zuminderst teilweise meditierte. Ständig versuchten die Geister mit Einflüsterungen ihre Konzentration zu stören um sie auf die Dunkelheit zu ziehen. Noch konnte Elanor wiederstehen. Aber wie lange noch.

[Luminara]

Elanor folgte den Fußspuren und traf auf eine Art Dorf. Einige Krieger schienen sie angreifen zu wollen, aber nur mit einem kleinen Wink mit der Hand flogen sie mehrere Meter weit. Die Einheimischen schienen noch nie von der Macht gehört zu haben und warfen sich sofort auf die Erde nieder. Sie schienen zu beten.
Elanor würdigte sie keines Blickes und sah sich abschätzend um. Ein Ziel war erreicht. Nun musste sie zusehen, dass die Einheimischen ihr auch von Nutzen waren. Sie begann mit ihren Befragungsmethoden.





Inzwischen hatten Arnara und Gale den Tempel wieder verlassen. Gale hatte Schwierigkeiten den Schacht hinaufzuklettern. Aber schließlich gelang es. Schließlich waren sie wieder an der Oberfläche. Unter anderen Umständen hätte Arnara die aufgehende Sonne begrüßt aber nun beachtete sie sie kaum. Sie sah sich nach Elanor um.

[Talerion]

Gale stütze sich gegen den kalten Eingang des Tempels und blinzelte gegen die Sonne. Ihm und Arnara fielen die Spuren sofort auf, doch der Padawan fühlte sich kaum in der Lage für eine längere Suche.

Gale: „Folge du ihr. Ich werde mich wieder zum Shuttle begeben und dort auf dich warten.“

Sie sah ihn zweifelnd an, doch er grinste nur mit schmerzverzerrtem Gesicht und fügte hinzu:

Gale: „Sieh mal, ich wäre kaum von Nutzen. Sie hat mein Lichtschwert und ich bin verletzt. Du hast mir zwei Dinge voraus. Und...außerdem ist sie deine Freundin...“

[Luminara]

Arnara schaute in die Landschaft. Ja, es stimmte. Elanor war ihre Freundin. Sie waren zusammen durch dick und dünn gegangen und eines fühlte Arnara jetzt ganz deutlich. Sie durfte sich nicht abwenden und davon laufen. Eine Konfrontation war unvermeidlich. Sie musste sich ihrer Freundin und ihrer Meisterin stellen. Und es würde ein Kampf auf Leben und Tod werden. Allerdings würde sie alles geben, so dass Elanor stolz auf sie sein würde.

Arnara (gepresst):"Gut Gale. Ich bin bald wieder da."

Da lief sie los. Elanor hatte deutliche Spuren hinterlassen. Ein Zeichen der Hochmütigkeit, die nun in Elanor wohnte.