Avenger - Lord Azgars Kreuzer - SciFi-Forum

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Avenger - Lord Azgars Kreuzer

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    #16
    Xelis hatte damals noch mit ihren Eltern auf Telos gelebt. Xantho und Moresha Geran'ha hatten ihr ganzes Leben auf ihrem Heimatplaneten verbracht und nie einen anderen Planeten gesehen. Xantho arbeitete als Wartungs-Assistent in den Hangarbuchten und Xelis half ihrem Vater oft bei der Reparatur der Schiffe. Sie war sehr geschickt im Umgang mit den Maschinen, weshalb Xanthos Vorgesetzte mest nichts dagegen hatten, wenn die junge, aufgeweckte Frau ihrem Vater bei kleineren Aufgaben zur Hand ging. Technik, vor allem für die schnellen Raumjäger, hatte sie schon immer fasziniert. Oft sah sie den Schiffen beim Start zu und wünschte sich, selbst einmal einen der schnellen Jäger steuern zu können. Ihr Vater versicherte ihr dann, dass eines Tages ihr Wunsch in Erfüllung gehen würde.

    Eines Tages war sie, wie so oft, auf dem Weg zu ihrem Vater gewesen, als sie jemand von der Seite angesprochen hatte. "Hallo, Xelis." hatte die Person gesagt. Sie hatte erwartet, dass es einer der Arbeitskollegen ihres Vaters war oder aber eine Bekannte ihrer Mutter...
    Ein junger Mann löste sich aus einem Seitengang. Er trug einfache Kleidung aus dunklem Tuch, dass sehr teuer wirkte. Sie musterte ihn genauer. Sie erkannte ihn nicht gleich. Vielleicht lag es daran, dass er das schwarze Haar jetzt länger trug. Vielleicht lag es auch daran, dass sein Gesicht ausgezehrter und ernster wirkte und seine Augen seltsam blicklos wirkten... aber er kam ihr eigentümlich bekannt vor.
    "Wir haben uns lange Zeit nicht gesehen, aber ich habe oft an Dich gedacht." Als er bemerkte, dass sie ihn nicht erkannte, seufzte er leicht.
    "Irgendwie habe ich mir unser Wiedersehen anders vorgestellt." Er lächelte sie mit einem schmerzlichen Ausdruck an. "Eigentlich wollte ich dir als Jedi wiederbegegnen..."
    Da dämmerte es ihr. "Veruus...?"
    Aber das konnte nicht möglich sein. Veruus war im Jedi-Tempel auf Coruscant. Er konnte unmöglich hier sein. Aber der junge Mann lächelte sie weiterhin mit diesem traurigen Ausdruck an. Er nickte langsam.
    "Ja, Xelis. Ich bin es."
    Xelis brauchte einen Moment, um den Inhalt der Worte zu begreifen. Dann grinste sie ihren alten Freund an und sprang auf ihn zu. Ihre Arme schlossen sich um seinen Oberkörper. "Veruus! Du..."
    Xelis spürte, wie er ihre Umarmung erwiderte und sanft über ihren Rücken strich.
    "Ja. Ich bin wieder da."
    Nach langer Zeit lösten sie sich voneinander. Xelis blickte ihn an.
    "Du siehst anders aus, als ich Dich in Erinnerung hatte."
    Wieder dieses schmerzhafte Lächeln.
    "Das Leben verändert die Menschen."
    Eine seltsame Antwort. dachte Xelis. Dann lächelte Veruus sie an. Diesmal wirkte es sanfter und auch ehrlicher. "Ich habe dich sehr vermisst."
    "Ich dich auch, Veruus." Plötzlich wurde ihr bewußt, dass sie mitten in einem Korridor standen. "Komm mit: Wir gehen was trinken. Dann kannst du mir erzählen, wie es bei dir so läuft." Veruus schien einen Moment unschlüssig, dann nickte er wieder. "In Ordnung. Gehen wir."

    Erzähl doch mal: Was machst du hier? Wie läuft deine Ausbildung? Wie ist es so bei den Jedi?"
    Sie saßen in einer der Nischen der Cantina und warteten auf ihre Bestellung. Veruus sah sich in dem Raum um, als würde er einen Vergleich zwischen seiner Erinnerung und dem Jetzt herstellen. Dann wandte er sich wieder ihr zu.
    "Ich bin kein Jedi mehr, Xelis."
    Jedes einzelne Wort wurde mit unendlicher Ruhe ausgesprochen. Xelis riss die Augen auf.
    "Wie... kein Jedi mehr? Ich dachte, du..."
    "Sie haben mich rausgeworfen, Xelis." Veruus' Blick verfinsterte sich zusehens, doch seine Stimme verlor nichts von ihrer Ruhe. "Sie haben mich aus dem Orden verbannt."
    Xelis blickte ihn an. Sie begriff nicht ganz. Sie hatten Veruus aus dem Orden verbannt? Wieso sollten die Jedi so etwas tun? Veruus war in seiner Kindheit immer ein zuvorkommender Junge gewesen. Etwas ehrgeizig vielleicht, aber...
    Veruus registrierte wohl ihr Schweigen. Er atmete tief ein.
    "Sie haben mich fallengelassen, Xelis. Sie haben mich weggeschickt, weil ich ihre Regeln verletzt habe." Xelis bemerkte, dass die Ruhe seiner Stimme keine gütige, freundliche Ruhe war. Sie strahlte eine fast tödliche Kälte aus.
    Xelis war zunehmend irritiert. "Was hast du denn getan, Veruus? Ich meine, es kann doch nicht so..."
    "Nicht so schlimm gewesen sein?" Er schnaubte kurz auf. "Für die Jedi ist alles, was nicht ihren Lehren entspricht, gleich eine große Gefahr. Und Gefahren müssen beseitigt werden, habe ich nicht recht? Ob es nun die Sith sind, die vernichtet werden müssen... oder Padawane, die sich ein Stück Individualität bewahren mochten, macht für sie keinen Unterschied." Er schloß kurz die Augen, beinahe als versuche er, eine alte, unliebsame Erinnerung zu verscheuchen. Mit geschlossenen Augen fuhr er fort:
    "Eine der Regeln des Jedi-Kodex besagt: "Es gibt keine Leidenschaft. Es gibt Gelassenheit"." Er öffnete die Augen wieder und zog einen Mundwinkel belustigt hoch. "Und ich war ihnen wohl zu leidenschaftlich."
    Xelis blickte ihn fragend an. Aber Veruus schwieg. Xelis wusste, dass er sich nicht näher erklären wollte. Mit einem erleichterten Seufzer beugte er sich vor. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
    "Aber ich habe dennoch meinen Weg gefunden. Ich weiß nun, was ich zu tun habe."
    "Und was ist das, Veruus?" Sie hätte es ihm nie gesagt, aber ihr alter Freund machte ihr ein bißchen Angst.
    Veruus Augen glitzerten im Schein der Deckenbeleuchtung.
    "Richtigstellung, Xelis. Richtigstellung."
    Dann griff er über den Tisch und nahm ihre Hand in die seine. Er betrachtete ihre schlanken Finger und strich liebevoll über Xelis' Handrücken. Ein Schauer durchfuhr sie bei dieser Berührung. Veruus blickte tief in das klare Grün ihrer Augen. Tief. Fast, als blicke er bis in ihre Seele.
    "Mein Weg wird sehr lang sein, Xelis. Sehr lang..." Der Blick ging tiefer. Nichts blieb diesem Blick verborgen. Wünsche, Ängste, Träume... Alles lag offen vor diesem Blick. Xelis wusste nicht, was hier geschah. Erinnerungen an Früher tauchten wieder auf, Erinnerungen an die Kindheit mit Veruus. Ihre Streiche, ihre gemeinsamen Streifzüge, ihre langen Gespräche, Veruus' Abschied... Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Sie wollte nur nicht, dass dieser Blick aufhörte. Sie wollte nicht das dieser Moment endete. Sie wollte nicht, dass Veruus wieder fortging.
    Veruus blickte ihr noch tiefer in die Augen. Sanft, hoffnungsvoll, mit einem unausgesprochenen Geheimnis.
    "... und ich möchte ihn nicht alleine gehen."
    Als sie sprach, schien es ihr, als würde jemand anderes für sie sprechen, so versunken war sie in Veruus' Blick.
    "Wie kann ich dir helfen?"
    Veruus lächelte sanft, dann erklärte er es ihr.
    Dann hörte sich Xelis seiner Bitte zustimmen.
    "In Darkness there can be Light,
    in Misery there can be Beauty,
    in Death there can be Life..."

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      #17
      Das war der Tag gewesen, an dem Xelis ihre Eltern zum letzten Mal gesehen hatte und mit Veruus fortgegangen war. Der Tag, an dem sie ihr altes Leben zurückließ und ein Neues begann. Ein Leben an der Seite ihres alten Freundes, der zu ihrem Meister und Mentor geworden war. Erst durch Veruus' Führung hatte sie ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten entdeckt, hatte sie formen und stärken können. Sie hatten viel erreicht und sie würden noch mehr erreichen. Sie würden Veruus' Verbannung rächen. Sie würden der Galaxis die Wahrheit über die Lügen der Jedi offenbaren...
      ... und vielleicht würde es auch eine Zukunft für sie Beide geben.
      Halt! Das waren Gedanken, denen sie sich jetzt nicht hingeben durfte. Dafür blieb später noch genug Zeit. Sie hatte einen Auftrag zu erfüllen, und sie würde ihn erfüllen. Ihr Meister vertraute ihr und sie durfte ihn nicht erneut enttäuschen.

      Die Hangartore glitten auf und Xelis schritt auf die Basilisk zu. Ihr persönlicher Raumjäger war, wie ihre Kleidung, ganz in Schwarz gehalten und das technische Personal widmete ihm besondere Aufmerksamkeit. Schließlich war sie Lord Azgars Schülerin. Sie ging auf einen jungen Techniker zu.

      Xelis: Ist die Basilisk startbereit?

      Der junge Mann salutierte, wagte es aber nicht, sie anzuschauen. Er hatte unverkennbar Angst vor ihr.

      Techniker: Jawohl, Lady Xelis. Ihr könnt sofort aufbrechen.

      Sie nickte ihm wortlos zu. Der Techniker entfernte sich. Einen Moment blickte ihm Xelis nach. Dann kletterte sie schwungvoll ins Cockpit und ließ sich in den Pilotensessel gleiten. Mit der Macht betätigte sie Knöpfe und Schalter. Summend erwachte der Jäger zum Leben. Die Aussenschilde des Hangars verschwanden und Xelis startete. Hinter ihr schlossen sich die Schilde wieder, als sie Avenger verließ.
      Dann zog sie die Datenkarte hervor und steckte síe in den Computer. Ein Hologramm erschien. Es zeigte ein Asteroidenfeld, das ihr vage bekannt vorkam. Sie hatte es wohl schon einmal in irgendwelchen Aufzeichnungen gesehen. Neben dem Bild begannen Textzeilen entlanzulaufen. Xelis las sie aufmersam. Hin und wieder wölbte sie leicht die Augenbraue. Interessant...
      Als sie zu Ende gelesen hatte, zog sie die Datenkarte wieder aus dem Lesegerät und gab die Koordinaten ein, die sie zu ihrem Ziel führen sollten. Sie blickte kurz auf die Avanger zurück. Ich werde dich nicht enttäuschen, Veruus...
      Dann jagte die Basilisk in den Hyperraum.
      "In Darkness there can be Light,
      in Misery there can be Beauty,
      in Death there can be Life..."

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        #18
        Azgar blickte der Basilisk nach, als sie sich von der Avenger entfernte und in den Hyperraum sprang. Xelis war nun fort...
        Azgar hoffte, dass sie ihren Auftrag erfüllen würde. Ein Scheitern wäre absolut inakzeptabel. Zuviel hing von diesm Plan ab, als dass er einen Misserfolg tolerieren könnte.
        Aber könnte ich sie wirklich töten?
        Azgar war sich nicht mehr sicher. Dieses Gespräch gerade mit Xelis... es hatte eine unerwartete Wendung genommen. Er hatte gedacht, die Kontrolle halten zu können; er hatte gedacht, er könnte ihr einfach den Auftrag erklären und sie würde sich auf den Weg machen. Er hatte sogar erwartet, sie würde noch einen letzten Funken Trotz oder Widerwillen zeigen.
        Aber Xelis so verletzt zu sehen, hatte ihn irritiert. Mehr noch...
        Es hatte ihn...berührt.
        Diese unerträgliche Traurigkeit in ihrem Blick, als sie ihn ansah, hatte in wie ein glühender Peitschenhieb getroffen. Er wäre am Liebsten aufgesprungen und hätte sie wie früher in die Arme geschlossen. Wie früher, als sie noch Kinder gewesen waren. Jetzt kam ihm diese Zeit so unendlich vergangen vor. Damals hatte er nicht so hart zu ihr sein müssen. Er hätte ihr sagen können, dass es ihn immer noch kümmerte, wenn es ihr schlecht ging. Er hätte ihr Trost spenden können. Aber nun...
        Es war einfach unmöglich. Xelis und er waren nicht mehr einfache Freunde. Sie waren verbunden durch ein gemeinsames Ziel. Er durfte nicht erlauben, dass sich etwas zwischen sie Beide drängte, das ihren Blick trüben könnte und sie von ihrem eigentlichen Ziel ablenkte. Und dennoch...
        Azgars Haut schien zu brennen. Gleichzeitig schien ihn eine unerträgliche Kälte auszufüllen. Er wusste nicht, was dies bedeutete. Aber er hatte ein schwaches Ahnen. Ein Ahnen, das ihm Sorgen bereitete.
        Ich beginne, Schwäche zu zeigen. dachte er und seine Lippen pressten sich fest aufeinander. Ich verliere die Kontrolle über mich.
        Er wusste nicht, was er tun sollte. Seine Pläne durften durch Nichts gestört werden. Alles was zählte, war, das Ziel zu erreichen.

        Der Untergang der Jedi.

        Nichts zählte mehr. Egal, was es bedeutete; egal, was er dafür tun musste. Egal, wieviele noch sterben sollten; egal, welche Opfer es von ihm verlangte. Es gab nichts Anderes, wofür er lebte, als diese Aufgabe.
        Er durfte nicht weiter über Xelis nachdenken. Er musste sich konzentrieren und sich um die nächste Phase des Planes kümmern. Es musste vorangehen.
        Er tastete mit der Macht hinaus und suchte nach seiner neuen Schülerin. Maren hatte sich in den letzten Monaten gut bewährt, aber sie war noch lange vom Erreichen ihres wahren Potenzials entfernt.
        Aber es wird nicht mehr lange dauern. dachte Azgar mit einem zufriedenem Lächeln. Sie wird schon lernen, alle ihre Kräfte zu entfalten. Und dann wird sie mir noch mehr nutzen können... Alles war genau durchdacht: Xelis hatte ihre Mission und würde ihn erfüllen. Azgar war sich dessen sehr sicher. Ihr Erfolg würde wohl Einiges in der Republik in Bewegung setzten. Azgar gestattete ein erneutes Lächeln, als er an die Konsequenzen dachte, die Xelis' Mission mit sich bringen würde. Oh ja, es würde sich Einiges bewegen...
        Aber der Hauptfaden seines Planes wog um Einiges schwerer: In diesem Moment analysierte Maren mit einigen seiner Techniker die gestohlenen Daten. Diese Daten würden ihm eine unvorstellbare Macht in die Hände liefern. Eine Macht, die die Galaxis in Brand setzen würde. Nicht einmal die "allmächtigen" Jedi würden sich dieser Macht entgegenstellen können, wenn sie über sie hinwegfegen und sie zerschmettern würde. Und dann wäre die Republik endlich von den Lügen der Jedi befreit. Dann würde er den Bewohnern der Galaxis die wahre Bedeutung der Macht lehren. Er würde ihnen das Licht bringen, dass ihnen die Jedi so lange vorenthalten hatten...
        Azgar lachte leise in sich hinein. Vor ihm tat sich das ganze Universum in seiner strahlenden Glorie auf. Er musste einfach die Hand austrecken und es ergreifen.
        Zuletzt geändert von Tylon; 03.05.2006, 07:28.
        "In Darkness there can be Light,
        in Misery there can be Beauty,
        in Death there can be Life..."

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          #19
          Die Basilisk sprang in naher Umgebung der Avenger wieder aus dem Hyperraum. Xelis lächelte leicht, als sie den Kreuzer vor sich auftauchen sah. Endlich wieder da, wo ich hingehöre...
          Sie gab ihre Erkennungssignatur durch und steuerte die Hangarbucht an. Das blaue Leuchten des Schildes flackerte kurz und erstarb dann, als man ihr den Weg freigab. Ruhig glitt die Basilisk in die Hangarbucht...

          Azgar blickte aus dem Sichtfenster der Kommandobrücke, als der kleine Jäger aus dem Hyperraum sprang. Entfernt nahm er war, wie Xelis' Datenübermittlung bestätigt wurde und man ihr den Hangar freigab. Sie ist wieder da...
          Azgar spürte, wie sich seine Brust durch eine Aufwallung von Sehnsucht schmerzhaft zusammenzog, aber er verdrängte dieses Gefühl sofort. Im Moment gab es Wichtigeres... Er drehte sich zu Captain Herjeid um, der geduldig hinter ihm stand und auf Anweisungen wartete. Azgars Stimme klang leicht entrückt.

          Azgar: "Captain... schicken sie eine Komamndo-Einheit in die Hangarbucht. Sie soll mich dort erwarten..."

          Herjeid nickte und schritt davon, um den Befehl auszuführen. Azgar ging schnell auf den Ausgang der Kommandobrücke zu. Er blickte nicht nach hinten, als er seine Schülerin rief.

          Azgar: "Komm, Maren. Wir wollen Xelis willkommen heißen."

          Hinter Azgar schälte sich eine schlanke Gestalt aus den Schatten. Maren blickte nach unten, während sie ihrem Meister folgte...
          "In Darkness there can be Light,
          in Misery there can be Beauty,
          in Death there can be Life..."

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