Seit letztem Donnerstag läuft der neue Miyazaki nach langer Verspätung endlich auch in den deutschen Kinos. Ich habe ihn schon gesehen und finde ihn sehr sehenswert.
PONYO - Das große Abenteuer am Meer
Gake no Ue no Ponyo
Japan 2008
Drehbuch & Regie: Hayao Miyazaki
Meine Rezension:
Story:
Der kleine Sosuke findet beim Spielen am Meer ein seltsames Goldfischmädchen, das er vor bedrohlichen Wasserwesen rettet und fortan immer mit sich herumträgt. Er freundet sich mit ihr an, gibt ihr den Namen "Ponyo" und erfährt bald, dass sie magische Kräfte hat und nicht nur sprechen, sondern sich auch in ein richtiges Menschenmädchen verwandeln kann. Doch ihre Kräfte scheinen Naturkatastrophen zu verursachen, die das Heimatdorf von Sosuke und seiner Mutter bedrohen. Zudem ist Ponyos Vater, ein mächtiger Unterwassermagier, nicht begeistert davon, dass seine Tochter den Ozean für immer verlassen will.
Meinung zum Film:
Eine weitere Zeichentrickversion von Hans-Christian Andersens klassischem Märchen "Die kleine Meerjungfrau"? Braucht man das nach Disneys erfolgreichem Trickfilmmusical von 1989 wirklich? Die Antwort muss ganz klar "Ja!" lauten, wenn sich der japanische Animationsgott Hayao Miyazaki ("Chihiros Reise ins Zauberland") für die Regie verantwortlich zeichnet. "Ponyo" hat nämlich außer der groben Handlungsstruktur nicht mehr viel mit dem Märchen gemeinsam und stellt vielmehr einen weiteren Ausflug in Miyazakis erstaunliche Fantasie dar, den man sich als Animationsfan nicht entgehen lassen darf.
"Ponyo" ist dabei deutlich weniger düster und erwachsen als die meisten von Miyazakis anderen Filmen (z.B. "Prinzessin Mononoké"), auch wenn diese größtenteils freilich trotzdem zumindest für ältere Kinder geeignet waren. Wenn man ihn mit einem anderen Miyazaki-Film vergleichen möchte, bietet sich am ehesten sein Klassiker "Mein Nachbar Totoro" an, der sich ebenfalls primär an ein ganz junges Publikum richtete.
Dass "Ponyo" auch für kleine Kinder geeignet ist, heißt jedoch keinesfalls, dass Erwachsene keinen Spaß daran haben werden. Die fantastischen Unterwasserwelten, die Miyazaki und seine Mitarbeiter heraufbeschwören, sind so faszinierend, dass sie Groß und Klein gleichermaßen unterhalten. Die kindliche Anmutung äußert sich auch in einer gewissen filminternen Logik, die eher den Denkmustern von kleinen Kindern entspricht als dem erwachsenen Verstand. So scheint sich keiner der Erwachsenen groß daran zu stören, dass die kleine Ponyo plötzlich aus dem Nichts auftaucht, ganz ohne Eltern oder andere erwachsene Aufsichtspersonen. Auch ihre magischen Kunststücke beeindrucken die Menschen kaum. So etwas kann manch einer als Logikfehler sehen, andere hingegen genießen diese Seltsamkeiten und lassen sich vom Film verzaubern und in die eigene Kindheit zurückversetzen.
Zur überbordenden Fantasie kommt die technische Meisterschaft, mit denen die Wesen und Landschaften auf die Leinwand gebracht werden. Stilistisch setzt sich "Ponyo" ein wenig von Miyazakis restlichem Werk und dem größten Teil sonstiger japanischer Animation ab, indem er ganz in der Tradition der Disneyfilme der 30er- und 40er-Jahre mit Wasserfarben und Pastellkreiden gemalte Hintergründe einsetzt. Oft sind Pinseltupfer und Kreidestriche deutlich sichtbar, was dem Film im Zeitalter digitaler Perfektion einen ganz eigenen Charme gibt. Die Figuren hingegen sind im typischen Stil des Studios Ghibli gehalten und sehr gut animiert, auch wenn die Bewegungen nicht ganz so flüssig sind wie man es zum Beispiel von Disneyfilmen gewohnt ist.
Für die musikalische Untermalung war, wie auch bei allen anderen Miyazaki-Filmen seit "Nausicaä", Joe Hisaishi ("Nokan – Die Kunst des Ausklangs") zuständig, der wieder einmal ganz hervorragende Arbeit leistet. Gut gelungen ist auch die deutsche Synchronfassung, die unter anderem mit Christian Tramitz ("Der Schuh des Manitu") und Anja Kling ("Hanni & Nanni") als Sprechern aufwartet.
Fazit:
"Ponyo" ist ein wunderbar fantasievoller Zeichentrickspaß für Groß und (ganz) Klein. Miyazaki-Fans kann man diesen zauberhaften Film uneingeschränkt empfehlen. Nur wer mit Miyazakis etwas exzentischen Fantasiewelten nichts anfangen kann oder sich nicht in einen kindlichen Geisteszustand hineinversetzen lassen möchte, könnte hier vielleicht enttäuscht werden.
PONYO - Das große Abenteuer am Meer
Gake no Ue no Ponyo
Japan 2008
Drehbuch & Regie: Hayao Miyazaki
Meine Rezension:
Story:
Der kleine Sosuke findet beim Spielen am Meer ein seltsames Goldfischmädchen, das er vor bedrohlichen Wasserwesen rettet und fortan immer mit sich herumträgt. Er freundet sich mit ihr an, gibt ihr den Namen "Ponyo" und erfährt bald, dass sie magische Kräfte hat und nicht nur sprechen, sondern sich auch in ein richtiges Menschenmädchen verwandeln kann. Doch ihre Kräfte scheinen Naturkatastrophen zu verursachen, die das Heimatdorf von Sosuke und seiner Mutter bedrohen. Zudem ist Ponyos Vater, ein mächtiger Unterwassermagier, nicht begeistert davon, dass seine Tochter den Ozean für immer verlassen will.
Meinung zum Film:
Eine weitere Zeichentrickversion von Hans-Christian Andersens klassischem Märchen "Die kleine Meerjungfrau"? Braucht man das nach Disneys erfolgreichem Trickfilmmusical von 1989 wirklich? Die Antwort muss ganz klar "Ja!" lauten, wenn sich der japanische Animationsgott Hayao Miyazaki ("Chihiros Reise ins Zauberland") für die Regie verantwortlich zeichnet. "Ponyo" hat nämlich außer der groben Handlungsstruktur nicht mehr viel mit dem Märchen gemeinsam und stellt vielmehr einen weiteren Ausflug in Miyazakis erstaunliche Fantasie dar, den man sich als Animationsfan nicht entgehen lassen darf.
"Ponyo" ist dabei deutlich weniger düster und erwachsen als die meisten von Miyazakis anderen Filmen (z.B. "Prinzessin Mononoké"), auch wenn diese größtenteils freilich trotzdem zumindest für ältere Kinder geeignet waren. Wenn man ihn mit einem anderen Miyazaki-Film vergleichen möchte, bietet sich am ehesten sein Klassiker "Mein Nachbar Totoro" an, der sich ebenfalls primär an ein ganz junges Publikum richtete.
Dass "Ponyo" auch für kleine Kinder geeignet ist, heißt jedoch keinesfalls, dass Erwachsene keinen Spaß daran haben werden. Die fantastischen Unterwasserwelten, die Miyazaki und seine Mitarbeiter heraufbeschwören, sind so faszinierend, dass sie Groß und Klein gleichermaßen unterhalten. Die kindliche Anmutung äußert sich auch in einer gewissen filminternen Logik, die eher den Denkmustern von kleinen Kindern entspricht als dem erwachsenen Verstand. So scheint sich keiner der Erwachsenen groß daran zu stören, dass die kleine Ponyo plötzlich aus dem Nichts auftaucht, ganz ohne Eltern oder andere erwachsene Aufsichtspersonen. Auch ihre magischen Kunststücke beeindrucken die Menschen kaum. So etwas kann manch einer als Logikfehler sehen, andere hingegen genießen diese Seltsamkeiten und lassen sich vom Film verzaubern und in die eigene Kindheit zurückversetzen.
Zur überbordenden Fantasie kommt die technische Meisterschaft, mit denen die Wesen und Landschaften auf die Leinwand gebracht werden. Stilistisch setzt sich "Ponyo" ein wenig von Miyazakis restlichem Werk und dem größten Teil sonstiger japanischer Animation ab, indem er ganz in der Tradition der Disneyfilme der 30er- und 40er-Jahre mit Wasserfarben und Pastellkreiden gemalte Hintergründe einsetzt. Oft sind Pinseltupfer und Kreidestriche deutlich sichtbar, was dem Film im Zeitalter digitaler Perfektion einen ganz eigenen Charme gibt. Die Figuren hingegen sind im typischen Stil des Studios Ghibli gehalten und sehr gut animiert, auch wenn die Bewegungen nicht ganz so flüssig sind wie man es zum Beispiel von Disneyfilmen gewohnt ist.
Für die musikalische Untermalung war, wie auch bei allen anderen Miyazaki-Filmen seit "Nausicaä", Joe Hisaishi ("Nokan – Die Kunst des Ausklangs") zuständig, der wieder einmal ganz hervorragende Arbeit leistet. Gut gelungen ist auch die deutsche Synchronfassung, die unter anderem mit Christian Tramitz ("Der Schuh des Manitu") und Anja Kling ("Hanni & Nanni") als Sprechern aufwartet.
Fazit:
"Ponyo" ist ein wunderbar fantasievoller Zeichentrickspaß für Groß und (ganz) Klein. Miyazaki-Fans kann man diesen zauberhaften Film uneingeschränkt empfehlen. Nur wer mit Miyazakis etwas exzentischen Fantasiewelten nichts anfangen kann oder sich nicht in einen kindlichen Geisteszustand hineinversetzen lassen möchte, könnte hier vielleicht enttäuscht werden.