Raya und der letzte Drache (Disney 2021) - SciFi-Forum

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Raya und der letzte Drache (Disney 2021)

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    Raya und der letzte Drache (Disney 2021)

    Kriegerin Raya macht sich auf die Suche nach dem letzten Drachen und freundet sich mit diesem an.
    Das neueste Disney-Meisterwerk erschien letztes Wochenende mittels VIP-Zugang (in 3 Monaten soll der Film gratis sein) auf Disney+. Hab den Film mittlerweile gesehen.

    Von der Machart finde ich ihn etwas seltsam. So orientiert sich der Film von der Optik und der Mentalität trotz Fantasy-Settings klar am chinesischen Mittelalter. Dafür ist der Film aber viel zu Mulitkulti. Auch erscheint es seltsam, dass Raya schwarz, ihr Vater aber anscheinend chinesischer Abstammung ist. Dazu wird für das Setting viel zu modern gesprochen (Ausdrücke wie "Drachen-Fangirl").

    Der Drache ist über weite Strecken ein Menschen-Mädel und als solches fand ich ihn (z.B. bei der Shopping Tour oder ihrem blinden Vertrauen in die alte Dame) ziemlich nervig.

    Die Message rund um Vertrauen und das Aussöhnen mit ehemaligen Feinden ist natürlich sehr schön und Disney-like. Trotzdem hätte das Happy End nicht ganz so zuckersüß sein müssen (z.B. indem der Drache tot bleibt).

    Auch optisch ist man hinter z.B. den meisten Pixar-Filmen angesiedelt.

    Alles in allem ein trotzdem recht kurzweiliger Film, aber doch eine der schwächeren Disney-Animations-Produktionen die letzten Jahre:

    4 Sterne!
    3
    ****** - einer der besten Filme aller Zeiten
    0%
    0
    ***** - sehr guter Film, hat alles, was einen Blockbuster ausmacht
    0%
    0
    **** - guter Film mit unterhaltsamer Story
    33,33%
    1
    *** - komplett durchschnittlicher Film
    33,33%
    1
    ** - relativ schwacher Film, nicht weiter erwähnenswert
    0%
    0
    * - einer der schlechtesten Filme aller Zeiten
    33,33%
    1

    #2
    Ich habe ein paar Rezensionen zu dem Film gelesen - und was ich gelesen habe, hat mich nicht gerade positiv gestimmt. Ich werde jedenfalls kein zusätzliches Geld für einen Film ausgeben, der eine reine Girl-Power Show zu sein scheint - und wo die Männer explizit nutzlos oder überflüssig sein sollen.

    Wenn es Raya fürs normale Disney+ geben wird, werde ich mal reinschauen, vorher aber sicher nicht.

    Kommentar


      #3
      Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
      I..., der eine reine Girl-Power Show zu sein scheint - und wo die Männer explizit nutzlos oder überflüssig sein sollen.
      Sooo schlecht finde ich ihn auch wieder nicht (auch wenn mir das mit der Girly-Show schon auch aufgefallen ist). Wobei es schon 3 männliche Charaktere gibt, die etwas beitragen. Und Raya ist IMO nicht so ne unerträgliche Mary Sue wie es meiner Meinung nach z.B. die neue Mulan war. Trotzdem sollte Disney von diesem Trip langsam wieder runterkommen.

      Kommentar


        #4
        Raya und das blinde Vertrauen

        So, habe ich über den Jahreswechsel auch mal zwei Stunden Zeit gefunden, um Raya, den Disney-Film von 2021, nachzuholen.

        Insgesamt deckt sich ja meine nach Lesen einiger Kritiken geäußerte Vermutung mit dem finalen Film. D.h., es ist schon ein sehr offensichtlicher Girl-Power-Film, was aber gar nicht mal so sehr das Problem ist. Dennoch kann man schon festhalten, dass die wichtigsten Figuren hier eben Frauen sind. Also allen voran zwei toughe Kriegrinnen - Hauptfigur Raya und ihre Antagonistin Namari - sowie die Drachendame Sisu und Namaris Mutter als arrogante Stammesanführerin. Die Männer spielen eine untergeordnete Rolle und dienen maximal als Comedy Relief in Form des quirligen Bootsbesitzer Jungen und des tumben Kriegers mit dem Herz am rechten Fleck.

        Tatsächlich hat mir Raya über weite Strecken sogar sehr gut gefallen. Die Optik des Films ist natürlich auf der Höhe der Zeit und auch das "Multi-Kulti-Asia-Fantasy-Reich" ist nett anzuschauen. Die Handlung ist aber schon sehr gehetzt, was gerade am Anfang auffällt. So folgt auf den ersten Prolog ein weiterer Prolog mit viel Exposition und der richtige Film beginnt erst nach ca. 20 Minuten. Danach ist die Mission aber klar. Raya will das zerbrochene Drachenjuwel wieder zusammensetzen und findet unterwegs Verbündete. Dieser Teil des Film hat mir am besten gefallen, denn die Reise ist spritzig und es gibt mehrere Comdey Einlagen, wo ich tatsächlich lachen konnte. Da verzeiht man auch etwas das Kung Fu Baby und dass die Handlung etwas zu sehr wie von Avatar - The Last Airbender abgekupfert wirkt. Und auch über die streckenweise viel zu moderne Sprache kann ich dabei hinwegsehen

        Leider kommt dann das Ende und die Message, die ich gelinde gesagt problematisch finde. Wir rekapitulieren. Namari hat sich in der Rückblende am Anfang Rayas Vertrauen erschlichen um an das Drachenjuwel zu kommen, wobei es dann zerbrochen ist, was diese Schattendämonen überhaupt erst losgelassen und beinahe die ganze Welt zerstört hat. Dann jagt Namari Rayas Gruppe den ganzen Film über. Dann haben wir Sisu, die den ganzen Film über allen möglichen Leuten blind vertraut und dabei zweimal die Gruppe in Gefahr bringt. Und dann verlangt Sisu am Ende, dass Raya Namari noch einmal vertraut. Und Raya tut dies sogar, nachdem Sisu ihr noch einmal gut zugeredet hat - und natürlich verrät Namari die Gruppe prompt wieder und zielt mit einer Armbrust aus Sisu. Als sich ihr Finger schon um den Abzug krümmt, versucht Raya, Namari zu stoppen, wobei sich der Schuss löst und die Drachendame tötet. Und der Film hat danach die Unverfrorenheit zu sagen, dass Raya die Schuld an Sisus Tot trägt, weil sie Namari nicht vertraut habe! Denn als man am Ende Namari gegen alle bisherigen Vorgaben ein drittes mal vertraut, mach die auf einmal doch das richtige und rettet die Welt! Und als Dank werden sogar alle seit 500 Jahren versteierten Drachen wieder auferweckt, Sisu widerbelebt und alle Stämme haben sich auf einmal wieder lieb.

        (Das die Gruppe am Ende keine große Wahl hatte, da die Welt eh kurz vor der totalen Vernichtung stand, lässt man gepflegt unter den Tisch fallen.)

        Tut mir leid, die Message "blindes Vertrauen ist besser als ein gesundes Misstrauen" halte ich für problematisch. Bestimmt wollte der Film etwas anderes ausdrücken, aber die Umsatzung hakt am Ende doch deutlich.

        Daher gebe ich Raya auch nur 3 von 6 Sternen und 6 von 10 Punkten. Ein optisch tolles Abenteuer, aber leider mit einer fragwürdigen moralischen Botschaft am Ende.
        Zuletzt geändert von Souvreign; 03.01.2022, 11:54.

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