Ganz still und klammheimlich habe ich LOST dann doch zu Ende geschaut. Jetzt bin ich Besitzer 6 Staffeln LOST... und finde das Geld nicht zu schade. Da ich aber spätestens nach Staffel 4 an einem Punkt war, an dem es schlichtweg unmöglich war, noch zwischen den einzelnen Folgen zu unterscheiden und sie ohne das Wissen um den Gesamtkontext, welcher in Staffel 5 nach und nach sichtbar wurde, zu bewerten. Mein Gesamtfazit ist, dass einige der in Staffel 6 gegebenen Antworten gar nicht mal so schlecht sind, wie sie gemacht werden, aber deutlich besser gewirkt hätten, wenn sie einfach früher gekommen wären.
Newman hat das zuletzt hinsichtlich nBSG - wo ähnliche Fehler im kleineren Rahmen auftauchen - ganz gut beschrieben. In einem größeren Maße trifft es aber noch viel mehr auf LOST zu:
Heraus kam eine Maschinerie, die gerade zu Beginn jetzt doch an überraschend vielen Stellen passt (wenn mich mein Gedächtnis nicht trübt), in der Mitte wohl leider nicht mehr so häufig passt. Die genauen Punkte werde ich wohl immer mal wieder benennen. Eigentlich wollte ich ja einen nBSG-Rerun machen, aber da meine Mutter zuletzt angeklungen hat, dass sie irgendwann mal wieder nBSG gucken möchte, wird das dann wohl wieder familienintern laufen, während ich nun versuche, innerhalb der Schulstudipause LOST durchzugucken.
Begonnen habe ich logischerweise mit der ersten Folge. Die fand ich überraschenderweise schon beim ersten Mal nicht allzu dolle und so ist es auch bei diesem zweiten Mal. Der Absturz selbst ist schön gefilmt, die erste Szene mit Jack dank mehrerer Zitate innerhalb der Serie fast schon legendär und auch die Szenen am Lagerfeuer waren eigentlich ganz schön gemacht, um die einzelnen Charaktere kennenzulernen. Dann kommt der erste Flashback, bei dem man sich auch viel Mühe gemacht hat. Eigentlich schön, dass man mit dem Klischee solcher Geschichten bricht, auch mit dem Absturz zu beginnen. Stattdessen erzählt man hier konsequent nur Inselhandlung in Jetzt-Zeit. Alles andere ist Flashback.
Nach dem Flashback wird es aber irgendwie schnell platt. Den ersten Ausflug in den Dschungel hätte man irgendwie besser inszenieren können. Ja, die Szene mit Kate, die sich Schuhe nimmt und Locke, der an einer Orange rumkaut, ist schon irgendwie ganz schön (auch dank Michael Giacchino, bei dem man hier schon merkt, dass er noch vieles zu lernen hat, der dann aber später zu Höchstleistungen auffährt), aber irgendwie will mich das Gesamtgeflecht nie so wirklich überzeugen. Es ist alles ein wenig wie "Joa, hier passiert mal dies und das, der hat mit dem ein Pläuschen und am Ende haben wir einen kleinen Schocker im Cockpit". Die Sache ist: Der Kaugummi schmeckt ja ganz gut, aber man kaut deutlich zu lange darauf rum. Ist aber bei vielen Serienstarts so.
3 Sterne
Begründung: Es ist technisch gut gemacht, kann mich aber einfach nicht so packen wie teilweise später andere Folgen. Was Lost schon von Anfang an perfekt beherrscht, sind kraftvolle Bilder. Sawyer beim Rauchen, Jack, wie er die Leichen inspiziert... alles gute Bilder, aber gute Bilder allein machen noch keine gute Folge.
Newman hat das zuletzt hinsichtlich nBSG - wo ähnliche Fehler im kleineren Rahmen auftauchen - ganz gut beschrieben. In einem größeren Maße trifft es aber noch viel mehr auf LOST zu:
Zitat von newman
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Begonnen habe ich logischerweise mit der ersten Folge. Die fand ich überraschenderweise schon beim ersten Mal nicht allzu dolle und so ist es auch bei diesem zweiten Mal. Der Absturz selbst ist schön gefilmt, die erste Szene mit Jack dank mehrerer Zitate innerhalb der Serie fast schon legendär und auch die Szenen am Lagerfeuer waren eigentlich ganz schön gemacht, um die einzelnen Charaktere kennenzulernen. Dann kommt der erste Flashback, bei dem man sich auch viel Mühe gemacht hat. Eigentlich schön, dass man mit dem Klischee solcher Geschichten bricht, auch mit dem Absturz zu beginnen. Stattdessen erzählt man hier konsequent nur Inselhandlung in Jetzt-Zeit. Alles andere ist Flashback.
Nach dem Flashback wird es aber irgendwie schnell platt. Den ersten Ausflug in den Dschungel hätte man irgendwie besser inszenieren können. Ja, die Szene mit Kate, die sich Schuhe nimmt und Locke, der an einer Orange rumkaut, ist schon irgendwie ganz schön (auch dank Michael Giacchino, bei dem man hier schon merkt, dass er noch vieles zu lernen hat, der dann aber später zu Höchstleistungen auffährt), aber irgendwie will mich das Gesamtgeflecht nie so wirklich überzeugen. Es ist alles ein wenig wie "Joa, hier passiert mal dies und das, der hat mit dem ein Pläuschen und am Ende haben wir einen kleinen Schocker im Cockpit". Die Sache ist: Der Kaugummi schmeckt ja ganz gut, aber man kaut deutlich zu lange darauf rum. Ist aber bei vielen Serienstarts so.
3 Sterne
Begründung: Es ist technisch gut gemacht, kann mich aber einfach nicht so packen wie teilweise später andere Folgen. Was Lost schon von Anfang an perfekt beherrscht, sind kraftvolle Bilder. Sawyer beim Rauchen, Jack, wie er die Leichen inspiziert... alles gute Bilder, aber gute Bilder allein machen noch keine gute Folge.
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