LOST - Das gelungene Ende einer großartigen TV-Serie - SciFi-Forum

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LOST - Das gelungene Ende einer großartigen TV-Serie

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    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Am Ende hat kaum etwas darin für mich einen Sinn ergeben und das so offensichtlich, dass da einfach keine zweite Chance mehr drin ist. Und Cuse, Lindelof und Abrams bekommen von mir sicher auch keine Chance mehr, zumal zwei davon ja auch am unterirdischen Star Trek - Revival beteiligt waren. Um diese "Künstler" mache ich demnächst einen riesigen Bogen.
    Irgendwie lese ich dieses Misverständnis immer wieder: Abrams ist schon seit mehreren Staffeln nicht mehr in die kreativen Entscheidungen von LOST eingebunden. Er bekommt lediglich das Ergebnis zu sehen. Deshalb kann man ihm das Ende und auch die letzten Staffeln von LOST nicht wirklich ankreiden.

    Aber ich finde es auch ziemlich erstaunlich, wie du jahrelang diese Serie geliebt hast und du ihr so drastisch einfach den Rücken zuwendest. Ich hatte im letzten Sommersemster noch ein Seminar zu "TV-Serien" und auch eine Sitzung zu LOST. Meine Dozentin schien mir ein ziemlicher LOST-Fan zu sein, aber sie meinte, dass die Faszination einer solchen Serie immer der Weg ist und niemals die Auflösung. Und ihr war auch ziemlich klar, dass das Ende keine befriedigende und absolut schlüssige Auflösung präsentieren kann.

    EDIT: Huch, ich hab die Beiträge auf dieser Seite vollkommen überlesen. Letzterer Abschnitt wurde ja schon thematisiert.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Skeletor schrieb nach 32 Minuten und 29 Sekunden:

    @ Xon:

    Ich betone das deshalb, weil du das "Verschaukeln" durch die Autoren hauptsächlich daran festzumachen scheinst, dass am Ende deutlich wurde, dass da kein Plan hinter dem ganzen war. Klar, bei einer Serie, die derart lang gelaufen ist, wäre es vielleicht von Vorteil gewesen, einen Plan zu haben. Aber für mich heißt das im Umkehrschluss nicht, dass der Umstand, dass es da vielleicht keinen Plan gab für die mindere Qualität des Finales verantwortlich ist.

    Ich persönlich glaube einfach, dass die Autoren das ehrlich für ein gutes Ende gehalten haben; ob nun vor Jahren geplant oder nicht. Von Verschaukeln gehe ich da nicht aus.
    Hier muss ich Logan5 und Largo durchaus recht geben. Ich bin nach der zweiten Staffel/Anfang dritten Staffel genau aus dem Grund aus der Serie ausgestiegen. Nach außen faselten die Autoren etwas davon, dass dieses abstruse Konstrukt irgendeinen Sinn ergeben soll, aber hinten rum erfährt man (z.B. nach dem Ausstieg von David Fury), dass dieser "Plan" eigentlich überhaupt nicht existiert. Je länger die Serie lief, desto offensichtlicher wurde es für mich und genau das hat die Serie für mich gekillt. Ich konnte das einfach nicht mehr ernstnehmen, weil alle Figuren sich irgendwann so verhielten um ja nichts konkretes zum Hintergrund der Insel zu sagen, da man sich am Ende ja vielleicht darauf festnageln lassen müsste.
    Zuletzt geändert von Skeletor; 04.12.2010, 13:34. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      Das hat etwas mit Konsumentensouveränität zu tun. Man muss eine Serie nicht gut finden, nur weil man sich über lange Zeit mit den Figuren solidarisiert hat. Ich bin in der Lage, eine emotionale Bindung, die ich über Jahre hinweg aufgebaut habe, innerhalb einer relativ kurzen Zeit zu durchtrennen. "Lost" ist für mich ein Produkt der Unterhaltungsindustrie und bei der Gesamtbetrachtung dieser Serie verhält es sich daher anders, als wenn ich mich z.B. an persönliche Kindheitserlebnisse mit Verwandten oder Freunden zurückerinnere. Bei einer TV-Serie gibt es für mich wenig Veranlassung, auf Kritik zu verzichten, denn ich muss ja nicht meine gesamte Biografie umschreiben und neu bewerten, nur weil ich die Serie im Rückblick schlecht finde. Dagegen ist es z.B. sehr viel schwieriger, die Verhältnisse in der Verwandtschaft zu hinterfragen (z.B. Alkoholexzesse der Eltern, Gewalterfahrungen in der Familie etc.), da man hier persönlich sehr stark involviert ist. Kurz: "Lost" ist nur eine Ware und die emotionale Bindung an den Konsumenten ist typischerweise weniger stark ausgeprägt als es z.B. bei einer Mutter und ihrem Kind ist (Sun und Ji Yeon mal ausgenommen).
      Mir geht's weniger um die Solidarität, die sich beim Schauen der Serie zu den Charakteren entwickelt hat, oder die emotionale Bindung zur Serie, die durch ein schlechtes Ende durchtrennt wird. Ich meine nicht irgendeine blinde Verehrung der Serie, zu der man sich selbst nach einem schlechten Ende noch verpflichtet fühlt. Mir geht es im Grunde um die persönliche Bewertung der Qualität aller oder der meisten Episoden zuvor: Eine gute Lost-Episode irgendwo in der Mitte der Serie bleibt doch gut, selbst wenn die finale Folge kompletter Schwachsinn ist. Verstehst du, was ich meine? Oder seht ihr das alle anders?

      Ich glaube, ich bin einfach nicht in der Lage, ganz nachzuvollziehen, warum man dem Ende der Serie bei der Gesamtbetrachtung derart viel Bedeutung beimisst. Wenn ich die Gesamtqualität einer Serie für mich ermitteln will, geschieht das auf Grundlage des Spaßes und der Unterhaltung, die ich während des Großteils der Serie empfunden habe. Ich kann mich nicht ganz in jemanden hineinversetzten, der von den meisten Episoden im Verlauf einer sechs Jahre laufenden Serie begeistert ist (ich spreche jetzt nicht zwingend von einem von euch sondern von einem hypothetischen Zuschauer), diese nach einem schlechten Finale bzw. einer schlechten Staffel dann plötzlich alle nicht mehr mag.

      Ich denke, letzten Endes läuft es wirklich darauf hinaus, warum man die Serie geguckt hat. Ich kann ehrlich von mir sagen, dass es für mich nie nur um den staffelübergreifenden Handlungsbogen ging. Die Serie hatte meiner Meinung nach so viel mehr zu bieten als einfach nur diese Geschichte, die die ganze Serie umspannt. Wenn ich damals eine Episode toll fand, weil sie mich unglaublich unterhalten hat und ich dachte, sowas noch nie im Fernsehen gesehen zu haben, dann kehrt sich das nicht plötzlich um, nur weil mir die letzte Folge nicht ganz zugesagt hat.

      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      Allerdings haben sie die Zuschauer dahingehend getäuscht, dass all die Jahre in den verschiedenen Interviews immer wieder angedeutet wurde, dass man einen durchdachten Plan verfolge. Symptomatisch hierfür die berühmte Aussage mit der "Spitze des Eisberges" im Zusammenhang mit der Enthüllung von Libby als Mithäftling von Hurley. Oder die Aussage, man könne Walt nicht mehr zurückbringen, weil er zu alt geworden sei (was natürlich geschwindelt ist).
      Die Autoren hätten stattdessen eher sagen müssen: "Unsere Serie ist eine Ad-hoc-Ansammlung von coolen Ideen. Wir schauen später, ob wir das alles noch miteinander verknüpfen können."
      Alternativ könnten sie auch durchaus einen Plan gehabt haben, dessen Inhalt dir entweder nicht gefallen hat oder der weitaus gröber war als du es dir vorstellst. Warum stehen nur die Alternativen "Die Autoren hatten einen Plan" oder "Sie hatten keinen Plan" zur Verfügung? Ich halte es durchaus für möglich, dass es da durchaus einen grob umrissenen Plan gab, dies aber nicht bedeutete, dass man alles wusste. Ein grobe Richtung ist ja auch ein Plan, oder nicht?

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Naja, eine Täuschung sehe ich schon gegeben, wenn man die ganze Zeit behauptet, einen Plan zu haben, obwohl man ganz schön offensichtlich keinen hatte. Was man sieht widerspricht den Aussagen der Autoren. Das kann man ruhig Täuschung nennen, wie ich finde.
      Oder: Sie hatten einen Plan, der ...
      (1.) dir einfach nicht gefällt,
      (2.) nicht so spezifisch ist, wie vielleicht angenommen oder
      (3.) nicht so umgesetzt wurde, wie sie es sich gewünscht hätten.

      Nur weil ein Zuschauer meint, da keinen Plan zu erkennen, heißt das ja nicht, dass es auch keinen gab. Oder dass der Plan dem entspricht, was der Zuschauer sich unter einem Plan vorstellt.

      Ich halte es durchaus für möglich, dass es da ein paar grob umrissene Ziele gab, auf die die Geschichte zusteuern sollte. Warum kann das nicht der Plan sein, von dem gesprochen wurde?

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Statt sich aber mit drei weiteren, zugesicherten Staffeln dann ins Zeug zu legen, die aufgeworfenen Rätsel plausibel und kohärent zum Rest der Serie zu lösen, haben sie sich in meinen Augen überhaupt keine Mühe damit gegeben, sondern einfach die schnellste und stressfreieste Lösung gewählt. Dafür wurde plötzlich ein simpler Gut vs. Böse - Kampf draufgesetzt, der überhaupt nicht zum Rest passen will und das große Rätsel der Insel ist eine magische Funzel in einer antiken Badewanne.
      Ich finde, all das läuft darauf hinaus, dass dir das Ende einfach nicht gefallen hat. Weil dir das Ende nicht gefällt oder weil du meinst, dass es nicht zum Rest der Serie passt, heißt das ja nicht, dass das Ende nicht so geplant war. Oder übersehe ich da was in deiner Argumentation?

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Ich werde das Gefühl nicht los, dass Cuse und Lindelof es sich da verdammt leicht gemacht und gedacht haben: "Die Leute werden es schon schlucken und wer eine sinnvollere Auflösung wollte, hat eben Pech gehabt. Unser Geld haben wir schließlich auch so damit verdient."
      Ich bin fast überzeugt davon, dass kein Autor der Welt so denkt. Schließlich will man auch weiter in der Industrie arbeiten können und sieht das als Motivator, stets sein Bestes zu geben. Warum sollten sie absichtlich ein Ende schreiben, von dem sie selbst nicht überzeugt sind? Das halte ich einfach nicht für schlüssig. Viel wahrscheinlicher finde ich, dass sie selbst das Ende für das bestmögliche halten.

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Sicher waren die einzelnen Charaktergeschichten gut gemacht, aber wenn ich Charaktergeschichten will, kann ich auch Denver-Clan gucken.
      Diese Argumentation kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Charaktergeschichten kannst du auch beim Denver Clan haben. Ja, und? Vielleicht kannst du das, stimmt. Aber was sagt das darüber aus, ob man Charaktergeschichten nicht auch bei Lost haben kann? Werden Charaktergeschichten uninteressanter, wenn sie in einem Science-Fiction-/Fantasy- oder Mystery-Setting erzählt werden? Diese Denkweise ist mir wirklich fremd.

      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Klar, es war insofern kein Komplettverlust, dass man trotzdem ganz ordentlich unterhalten wurde, aber nochmal brauche ich das nicht.
      Eine gute Serie ist ja nicht nur die, die ich mir immer wieder ansehen will. Ich denke, ich werde so schnell auch keine Lust haben, mir die Serie noch einmal anzusehen. Aber dennoch ist sie in meiner Gesamtbewertung weit oben.

      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Aber ich finde es auch ziemlich erstaunlich, wie du jahrelang diese Serie geliebt hast und du ihr so drastisch einfach den Rücken zuwendest. Ich hatte im letzten Sommersemster noch ein Seminar zu "TV-Serien" und auch eine Sitzung zu LOST. Meine Dozentin schien mir ein ziemlicher LOST-Fan zu sein, aber sie meinte, dass die Faszination einer solchen Serie immer der Weg ist und niemals die Auflösung. Und ihr war auch ziemlich klar, dass das Ende keine befriedigende und absolut schlüssige Auflösung präsentieren kann.
      Ja, ich denke so habe ich das auch gesehen: Mir war eigentlich die ganze Zeit über bewusst, dass die Möglichkeit besteht, dass mir das Ende nicht schlüssig erscheint oder dass es mir nicht gefällt. Dafür habe ich einfach schon zu viele Serien gesehen und weiß zu viel darüber, wie Fernsehserien produziert werden, als dass ich annahm, dass diesmal wirklich alles stimmen würde.

      Dennoch hat die Serie meiner Meinung nach mehr richtig als falsch gemacht. (Und nein Logan5 und Largo, damit meine ich nicht, den Zuschauer gekonnt zu verschaukeln. ) Einige der Episoden hatten die Qualität eines Kinofilms, was mich wirklich immer wieder überrascht hat; besonders wenn man bedenkt, dass die Serie für's Kabelfernsehen und nicht für's Pay-TV produziert wurde. Alles in allem war die Serie mit das Beste, was seit langer Zeit in Amerika produziert wurde. Das ändert sich für mich nicht, bloß weil das Ende enttäuschend ist. Dafür hat mir die Serie einfach zu viel Spaß gemacht.

      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Hier muss ich Logan5 und Largo durchaus recht geben. Ich bin nach der zweiten Staffel/Anfang dritten Staffel genau aus dem Grund aus der Serie ausgestiegen. Nach außen faselten die Autoren etwas davon, dass dieses abstruse Konstrukt irgendeinen Sinn ergeben soll, aber hinten rum erfährt man (z.B. nach dem Ausstieg von David Fury), dass dieser "Plan" eigentlich überhaupt nicht existiert. Je länger die Serie lief, desto offensichtlicher wurde es für mich und genau das hat die Serie für mich gekillt. Ich konnte das einfach nicht mehr ernstnehmen, weil alle Figuren sich irgendwann so verhielten um ja nichts konkretes zum Hintergrund der Insel zu sagen, da man sich am Ende ja vielleicht darauf festnageln lassen müsste.
      Das respektiere ich. Und wie gesagt; ich vermutete schon recht früh, dass da nicht wirklich alles vorausgeplant war, wurde dann aber immer wieder überrascht, wie viel doch zusammengepasst hat. Alles in allem finde ich, dass die Mysterien der Serie durchaus eine Auflösung erfahren haben. Vielleicht gibst du der Serie ja irgendwann doch noch mal eine Chance; bis zur fünften Staffel würde ich Lost als eine der besten Serien bezeichnen, die ich jemals gesehen habe.

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        Zitat von Xon
        Warum sollten sie absichtlich ein Ende schreiben, von dem sie selbst nicht überzeugt sind? Das halte ich einfach nicht für schlüssig. Viel wahrscheinlicher finde ich, dass sie selbst das Ende für das bestmögliche halten.
        Das ist ja das Schlimme. Ich glaube auch, dass das gesehene Ende das bestmögliche war, das nach all den desaströsen Widersprüchen, Subplots und mysterymäßig angereicherten unenträtselbaren Rätseln noch zeigbar war, ohne die eigene Arbeit noch mehr zu entblößen. Auf eine Menge Fragen konnten die Autoren schlichtweg gar nicht mehr eingehen, weil der Versuch, die schlüssig zu beantworten, erst recht offenbart hätte, dass es keine Logik hinter diesen Rätseln gab und sie nur aufgeworfen und eingestreut wurden, um die Zuschauer bei Laune zu halten.

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          Zitat von Xon Beitrag anzeigen
          Ich glaube, ich bin einfach nicht in der Lage, ganz nachzuvollziehen, warum man dem Ende der Serie bei der Gesamtbetrachtung derart viel Bedeutung beimisst. Wenn ich die Gesamtqualität einer Serie für mich ermitteln will, geschieht das auf Grundlage des Spaßes und der Unterhaltung, die ich während des Großteils der Serie empfunden habe. Ich kann mich nicht ganz in jemanden hineinversetzten, der von den meisten Episoden im Verlauf einer sechs Jahre laufenden Serie begeistert ist (ich spreche jetzt nicht zwingend von einem von euch sondern von einem hypothetischen Zuschauer), diese nach einem schlechten Finale bzw. einer schlechten Staffel dann plötzlich alle nicht mehr mag.
          Das kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Aber ich kann auch keinem das Recht absprechen diese Meinung zu vertreten. Das Finale von nBSG hatte bei einige ja für ähnlich rückwirkend destruktive Meinungen über die Serie geführt. Ich fand das Finale absolut klasse und passend. Die Autoren haben aber auch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Serie soweit im Vorraus nicht geplant wurde. Wobei lustigerweise die Endszene dennoch schon weit im Vorfeld fest stand. Allerdings nicht wie man dort hinkommt.

          Ja, ich denke so habe ich das auch gesehen: Mir war eigentlich die ganze Zeit über bewusst, dass die Möglichkeit besteht, dass mir das Ende nicht schlüssig erscheint oder dass es mir nicht gefällt. Dafür habe ich einfach schon zu viele Serien gesehen und weiß zu viel darüber, wie Fernsehserien produziert werden, als dass ich annahm, dass diesmal wirklich alles stimmen würde.

          Dennoch hat die Serie meiner Meinung nach mehr richtig als falsch gemacht. (Und nein Logan5 und Largo, damit meine ich nicht, den Zuschauer gekonnt zu verschaukeln. ) Einige der Episoden hatten die Qualität eines Kinofilms, was mich wirklich immer wieder überrascht hat; besonders wenn man bedenkt, dass die Serie für's Kabelfernsehen und nicht für's Pay-TV produziert wurde. Alles in allem war die Serie mit das Beste, was seit langer Zeit in Amerika produziert wurde. Das ändert sich für mich nicht, bloß weil das Ende enttäuschend ist. Dafür hat mir die Serie einfach zu viel Spaß gemacht.
          Ich hätte LOST als kurze max. 30 bis 40-teilige Serie wesentlich besser gefunden. Auf jeden Fall wäre das mein Wunsch bei zukünftigen Projekten dieser Art in der ein Mysterium im Zentrum steht. Entweder Mini-Mysterien mit Mini-Auflösungen innerhalb einer Staffel oder ein Mysterium wobei aber klar ist, wie lange die Serie laufen wird.

          Ein Problem von LOST war meiner Meinung auch die Ungewissheit der Laufzeit. Autoren müssen bei solchen Geschichten wissen wieviel Episoden sie mit Inhalten füllen sollen. Ansonsten verstrickt man sich zu sehr ins eigene Storykonstrukt.


          Das respektiere ich. Und wie gesagt; ich vermutete schon recht früh, dass da nicht wirklich alles vorausgeplant war, wurde dann aber immer wieder überrascht, wie viel doch zusammengepasst hat. Alles in allem finde ich, dass die Mysterien der Serie durchaus eine Auflösung erfahren haben. Vielleicht gibst du der Serie ja irgendwann doch noch mal eine Chance; bis zur fünften Staffel würde ich Lost als eine der besten Serien bezeichnen, die ich jemals gesehen habe.
          Ich hab es auf jeden Fall irgendwann mal vor. Es dürfte auch wesentlich einfacher sein, wenn man eben nicht mehr die perfekte Auflösung erwartet.
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            Zitat von xon
            Ich glaube, ich bin einfach nicht in der Lage, ganz nachzuvollziehen, warum man dem Ende der Serie bei der Gesamtbetrachtung derart viel Bedeutung beimisst. Wenn ich die Gesamtqualität einer Serie für mich ermitteln will, geschieht das auf Grundlage des Spaßes und der Unterhaltung, die ich während des Großteils der Serie empfunden habe. Ich kann mich nicht ganz in jemanden hineinversetzten, der von den meisten Episoden im Verlauf einer sechs Jahre laufenden Serie begeistert ist (ich spreche jetzt nicht zwingend von einem von euch sondern von einem hypothetischen Zuschauer), diese nach einem schlechten Finale bzw. einer schlechten Staffel dann plötzlich alle nicht mehr mag.
            Zitat von skeletor
            Es kommt aber immer darauf an, was eine Serie verspricht. Bei "Battlestar Galactica" war es auch so, dass eingie Fans mit dem Ende nicht zufrieden waren, weil der Mystery Teil relativ simpel bzw. sehr offen aufgelöst wurde. Nur hatte Galactica dieses "Mysterium" nur sehr sporadisch aufgebaut. Es war zwar Teil der Serie, aber wurde erst relativ spät präsent und deshalb sind mir bisher auch nur hier im Forum vereinzelt Menschen begegnet, welche die Serie nach dem Ende verteufelt haben.
            Zitat von Cotillion
            Bei Lost müsste man mich hingegen zwingen, das ganze nochmal von vorne zu schauen. Fast alle Gänsehautmomente dieser Serie bezogen sich irgendwie auf das große Mysterium.
            Was bleibt denn von Lost übrig, wenn man die Auflösung für absoluten Mist hält?
            Interessante Charaktere? Vl in Staffel 1 und 2, danach Konflikte aus der üblichen Retortenfabrik.
            Eleganter Erzählstil? Das planlose Hin und Her hat für mich ebenfalls in Staffel 3 begonnen.
            Einsichten in die menschliche Natur? Charaktere die ich nicht ernst nehmen kann, können bei mir keinen philosophischen Diskurs auslösen.

            Was bleibt? Gute Musik, gute Kameraarbeit, brauchbare Effekte. Für mich zu wenig, um mir das ganze nochmal anzutun.
            Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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              Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
              Irgendwie lese ich dieses Misverständnis immer wieder: Abrams ist schon seit mehreren Staffeln nicht mehr in die kreativen Entscheidungen von LOST eingebunden. Er bekommt lediglich das Ergebnis zu sehen. Deshalb kann man ihm das Ende und auch die letzten Staffeln von LOST nicht wirklich ankreiden.
              Du hast natürlich recht, dass Abrams schon lange nicht mehr am kreativen Prozess beteiligt ist, aber andererseits denke ich eben immer: "Wie kann man eine Mystery-Serie produzieren, ohne am Anfang auch nur den leisesten Schimmer zu haben, worum es eigentlich gehen soll?" und am Konzept - und damit auch an der Entscheidung zur Konzeptlosigkeit - war Abrams ebenso beteiligt, wie die anderen beiden "Gangster".

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                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Du hast natürlich recht, dass Abrams schon lange nicht mehr am kreativen Prozess beteiligt ist, aber andererseits denke ich eben immer: "Wie kann man eine Mystery-Serie produzieren, ohne am Anfang auch nur den leisesten Schimmer zu haben, worum es eigentlich gehen soll?" und am Konzept - und damit auch an der Entscheidung zur Konzeptlosigkeit - war Abrams ebenso beteiligt, wie die anderen beiden "Gangster".
                In der Regel kannst du dann jeden an den Pranger stellen, die jemals eine Mysteryserie aus der Taufe gehoben haben. Allen vorran Chris Carter und David Lynch. Das halte ich daher für ein schlechtes Argument, da die Serie grandios gestartet ist und man weiß auch nie, wie sehr sich das Konzept mit der Zeit gewandelt hat.
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                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Mir geht es im Grunde um die persönliche Bewertung der Qualität aller oder der meisten Episoden zuvor: Eine gute Lost-Episode irgendwo in der Mitte der Serie bleibt doch gut, selbst wenn die finale Folge kompletter Schwachsinn ist.
                  Naja, das hängt aber schon davon ab, wie weit eine zuvor als gut bewertete Folge in den Storyarc involviert ist. Die Geschichte von Nikki und Paulo berührt die übergreifende Handlung z.B. so gut wie gar nicht und sie hat mir gefallen, weil sie am Ende einen wirklich fiesen Plot-Twist hatte. Eine schöne Stand-Alone-Episode.

                  Andere Folgen hatte ich zuvor als gut bewertet, weil ich am Ende mit offenem Mund da gesessen habe und dachte: "Wow, ist das verzwickt und es wird immer komplizierter. Ich bin jetzt total gespannt, wie es weiter geht." Solche Episoden sind leider eindeutig in der Mehrzahl und sie werden durch die Bullshit-Auflösung für mich alle hinfällig, weil ich ja jetzt weiß, dass alles im Sand verläuft.

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Ich glaube, ich bin einfach nicht in der Lage, ganz nachzuvollziehen, warum man dem Ende der Serie bei der Gesamtbetrachtung derart viel Bedeutung beimisst. Wenn ich die Gesamtqualität einer Serie für mich ermitteln will, geschieht das auf Grundlage des Spaßes und der Unterhaltung, die ich während des Großteils der Serie empfunden habe.
                  Mmmh...

                  Stell dir vor du sitzt mit ein paar Leuten abends in einer Kneipe und ihr erzählt euch Witze. Über die, die du erzählst, lachen alle am Lautesten und du freust dich darüber, dass deine Pointen bei allen so gut ankommen. Deshalb erzählst du weiter und genießt es, ein bisschen im Rampenlicht zu stehen und so positive Resonanz zu bekommen. Du hast an diesem Abend richtig viel Spaß und hast dabei auch gerne die eine oder andere Runde spendiert. Alle haben dir zugeprostet. Es war richtig schön.

                  Am nächten Tag begegnest du ein paar Leuten aus der Kneipe wieder und hörst zufällig mit, wie sie sich über den letzten Abend unterhalten, wobei sich heraus stellt, dass sie eigentlich die ganze Zeit überhaupt nicht über deine Witze gelachte haben, die sie total schlecht fanden, sondern über jemanden, der hinter dir stand und dich jedes Mal beim Reden imitiert und parodiert hat. Sie haben dich also eigentlich ausgelacht und du hast ihnen dafür auch noch ihr Bier bezahlt.

                  Bewertest du den erlebten Abend jetzt, nachdem du die Wahrheit kennst, immer noch nach dem Spaß und der Unterhaltung, die du dabei empfunden hast oder schämst du dich, bist verärgert und enttäuscht, weil man sich über dich lustig gemacht hat?

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Nur weil ein Zuschauer meint, da keinen Plan zu erkennen, heißt das ja nicht, dass es auch keinen gab. Oder dass der Plan dem entspricht, was der Zuschauer sich unter einem Plan vorstellt.

                  Ich halte es durchaus für möglich, dass es da ein paar grob umrissene Ziele gab, auf die die Geschichte zusteuern sollte. Warum kann das nicht der Plan sein, von dem gesprochen wurde?
                  Eigentlich ist das gehüpft wie gesprungen, denn unter diesen Umständen gäbe es zu der Erklärung, dass es keinen Plan gab und man an der Nase herum geführt wurde, die Alternative, dass die Autoren zwar eine grobe Vorstellung hatten, aber so unfähig sind, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, dass sie vielleicht doch besser Maurer oder Floristen geworden wären.

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Ich finde, all das läuft darauf hinaus, dass dir das Ende einfach nicht gefallen hat. Weil dir das Ende nicht gefällt oder weil du meinst, dass es nicht zum Rest der Serie passt, heißt das ja nicht, dass das Ende nicht so geplant war. Oder übersehe ich da was in deiner Argumentation?
                  Wie gesagt, in meinen Augen war Lost von Anfang an eine Science-Fiction-Show und für mich hat nichts darauf hingedeutet, dass es am Ende keine rational nachvollziehbare Science-Fiction-Auflösung geben würde. Der plötzliche Umschwung zur Fantasy wird von mir als Stilbruch empfunden. Dass das tatsächlich seit mindestens drei Staffeln so beabsichtigt gewesen sein soll, kann ich mir schwer vorstellen.

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Ich bin fast überzeugt davon, dass kein Autor der Welt so denkt. Schließlich will man auch weiter in der Industrie arbeiten können und sieht das als Motivator, stets sein Bestes zu geben. Warum sollten sie absichtlich ein Ende schreiben, von dem sie selbst nicht überzeugt sind? Das halte ich einfach nicht für schlüssig. Viel wahrscheinlicher finde ich, dass sie selbst das Ende für das bestmögliche halten.
                  Ich denke, dass sie es womöglich für ein ausreichendes Ende gehalten haben. Bei einer Serie, deren Konzept einfach darin besteht, Zeit mit unnötig aufgeblasenen Charakterstudien zu verschwenden und völlig plan- und zusammenhangslos ein Rätsel nach dem anderen aufzuwerfen, fällt es mir ehrlich gesagt schwer, ernsthaft zu glauben, dass die Autoren vor hatten, mit dieser Serie irgend etwas zu sagen, was ihnen am Herzen gelegen hätte.

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Werden Charaktergeschichten uninteressanter, wenn sie in einem Science-Fiction-/Fantasy- oder Mystery-Setting erzählt werden? Diese Denkweise ist mir wirklich fremd.
                  Science-Fiction ist vor allem ein Genre der Ideen. Da geht es eher zweitrangig um Charaktere. Sind ausführliche Charakterisierungen der erzählten Geschichte dienlich, dann passt das schon. Wenn sich aber Autoren einer solchen Serie plötzlich als unfähig erweisen, eine entsprechende SF-Lösung zu präsentieren und sich damit herausreden wollen, dass es ja eigentlich mehr um die Charaktere gehen würde, dann ist das in meinen Augen eine mächtig billige Ausrede für mieses Storytelling.

                  Bei diversen Soaps weiß ich von Anfang an, dass es um die Figuren geht. Bei einer SF - Serie muss aber zunächst einmal die Geschichte stimmig sein. Wenn die nicht richtig passen will, helfen mit auch keine tollen Charaktere. Die sind einfach nicht der Grund, warum ich solche Serien ansehe.

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Eine gute Serie ist ja nicht nur die, die ich mir immer wieder ansehen will. Ich denke, ich werde so schnell auch keine Lust haben, mir die Serie noch einmal anzusehen. Aber dennoch ist sie in meiner Gesamtbewertung weit oben.
                  Ich weiß, dass ich eine wirklich gute Serie gesehen habe, wenn ich am Ende am liebsten rufen möchte: "NOCHMAL!" Es gibt auch Serien, die gucke ich einmal, habe meinen Spaß dabei und brauche sich nicht gleich wieder. Irgendwann, wenn ich sie lange nicht gesehen habe, würde ich aber schon nochmal einschalten und sei es nur aus nostalgischen Gründen. Lost ist leider eine dieser Serien, bei denen ich auch in ein paar Jahren noch sagen werde: "Schade, das war nixx".

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Einige der Episoden hatten die Qualität eines Kinofilms, was mich wirklich immer wieder überrascht hat; besonders wenn man bedenkt, dass die Serie für's Kabelfernsehen und nicht für's Pay-TV produziert wurde. Alles in allem war die Serie mit das Beste, was seit langer Zeit in Amerika produziert wurde. Das ändert sich für mich nicht, bloß weil das Ende enttäuschend ist. Dafür hat mir die Serie einfach zu viel Spaß gemacht.
                  Das klingt für mich allerdings ein bisschen so, als würde man sagen:" Hätte man Ed Wood ein größeres Budget zur Verfügung gestellt, wären alle seine Filme ganz toll gewesen." Wenn etwas inhaltlich wenig taugt, ist mir egal, wie hübsch es aussieht. Das ging mir schon beim neuen Star Trek - Film so und verhält sich bei Lost nicht anders.

                  Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                  Alles in allem finde ich, dass die Mysterien der Serie durchaus eine Auflösung erfahren haben.
                  Ich finde, dass man sich für diese Auffassung einfach zuviel zusammen reimen muss und hat man sich hier mit einem solchen Hilfskonstrukt etwas passend gemacht, ergibt es an einer anderen Stelle leider schon wieder keinen Sinn mehr. Mir wurde zu wenig geklärt und vor allem waren die Erklärungen mir nicht plausibel genug.


                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  In der Regel kannst du dann jeden an den Pranger stellen, die jemals eine Mysteryserie aus der Taufe gehoben haben. Allen vorran Chris Carter und David Lynch. Das halte ich daher für ein schlechtes Argument, da die Serie grandios gestartet ist und man weiß auch nie, wie sehr sich das Konzept mit der Zeit gewandelt hat.
                  Komisch, dass man hier immer wieder Lynch ins Spiel bringt (über die X Files kann ich nicht viel sagen, weil ich davon zu wenig gesehen habe). Zugegeben, Lynch hatte nie vor, den Mörder von Laura Palmer zu enthüllen, aber Twin Peaks war in meinen Augen wesentlich stimmiger, als Lost. Auch mit der Aufklärung des Mordes war ich am Ende absolut zufrieden.

                  Aber da ist auch ein großer Unterschied. Lynch wurde von den Produzenten genötigt, den Palmer-Mord aufzuklären. Das hat er auf seine spezielle Weise getan und zwar absolut stimmig und passend. Wenn man nicht weiß, dass es da keinen richtigen Plan gab, merkt man es nicht unbedingt. Bei Lost merkt man es leider schon und die Autoren dieser Serie hatten wesentlich mehr Zeit, ein gutes Ende zu schreiben.

                  Zitat von Cotillion Beitrag anzeigen
                  Was bleibt denn von Lost übrig, wenn man die Auflösung für absoluten Mist hält?
                  Interessante Charaktere? Vl in Staffel 1 und 2, danach Konflikte aus der üblichen Retortenfabrik.
                  Eleganter Erzählstil? Das planlose Hin und Her hat für mich ebenfalls in Staffel 3 begonnen.
                  Einsichten in die menschliche Natur? Charaktere die ich nicht ernst nehmen kann, können bei mir keinen philosophischen Diskurs auslösen.

                  Was bleibt? Gute Musik, gute Kameraarbeit, brauchbare Effekte. Für mich zu wenig, um mir das ganze nochmal anzutun.
                  Das trifft es für mich so ziemlich auf den Punkt.
                  Zuletzt geändert von Logan5; 05.12.2010, 02:52. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                    Wie gesagt, in meinen Augen war Lost von Anfang an eine Science-Fiction-Show und für mich hat nichts darauf hingedeutet, dass es am Ende keine rational nachvollziehbare Science-Fiction-Auflösung geben würde. Der plötzliche Umschwung zur Fantasy wird von mir als Stilbruch empfunden. Dass das tatsächlich seit mindestens drei Staffeln so beabsichtigt gewesen sein soll, kann ich mir schwer vorstellen.
                    Da wir hier in einem SF-Forum sind, dürfte dies auch der Knackpunkt sein, warum "Lost" hier schlechter als in allen anderen Foren (obwohl hier ebenfalls die Meinungen gespalten sind) wegkommt.

                    Klar haben sich SF-Fans immer ne SF-Auflösung gewünscht. Allerdings nahm der SF-Anteil erst in der fünften Staffel überproportional zu, um in der sechsten in Richtung Fantasy umzuschwenken. Zuvor war "Lost" eher ne Abenteuerserie mit übernatürlichen Elementen. So hab ich bis zur vierten Staffel tatsächlich geglaubt / gehofft, dass am Ende alles (pseudo)wissenschaftlich erklärbar wäre.

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                      Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                      Mir geht es im Grunde um die persönliche Bewertung der Qualität aller oder der meisten Episoden zuvor: Eine gute Lost-Episode irgendwo in der Mitte der Serie bleibt doch gut, selbst wenn die finale Folge kompletter Schwachsinn ist. Verstehst du, was ich meine? Oder seht ihr das alle anders?
                      Der Punkt ist, dass man die einzelnen Folgen nicht separat beurteilen kann. Die durchaus gelungene Nikki-Paolo-Folge ist z.B. nicht verstehbar, wenn man die vorangegangenen Folgen nicht kennt. Ich kann mir somit nicht einfach die Highlights aus der Serie herausgreifen, so wie es bei TNG z.B. in der Regel problemlos möglich gewesen ist.

                      Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                      Da wir hier in einem SF-Forum sind, dürfte dies auch der Knackpunkt sein, warum "Lost" hier schlechter als in allen anderen Foren (obwohl hier ebenfalls die Meinungen gespalten sind) wegkommt.
                      Ich denke eher, das liegt an der besonderen Diskussionskultur, die sich hier in den letzten zehn Jahren etabliert hat. Tendenziell wird hier stärker als anderswo honoriert, wenn ausgefeilte und schlüssige Argumentationen vorgelegt werden. (Honoriert heißt für mich dabei nicht, dass man Applaus für gute Beiträge bekommt. Das ist hier keineswegs der Fall. Aber man wird hier wenigstens geduldet, wenn man über das sonst übliche Geschwätz à la "Geschmäcker sind verschieden" hinausgeht.). Das Forum bietet z.B. damit sehr viel Möglichkeiten für Personen, die anderswo (zu Unrecht) als Trolle beschimpft und rausgeschmissen werden würden. Es gibt auch weniger Seilschaften und Schweigekartelle, als es anderswo üblich ist. Damit finden auch kritische und unorthodoxe Gedanken und Argumente Eingang in die Diskussionen.
                      Davon abgesehen, muss man auch beachten, dass dies kein reines Fan-Forum ist (wie z.B. das ehemals asoziale und heute weitestgehend entvölkerte lost-fans). Somit ist die emotionale Bindung der Diskussionsteilnehmer an die jeweiligen Serien relativ schwach ausgeprägt.
                      Zuletzt geändert von Largo; 05.12.2010, 21:23.
                      Mein Profil bei Last-FM:
                      http://www.last.fm/user/LARG0/

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                        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                        Ich denke eher, das liegt an der besonderen Diskussionskultur, die sich hier in den letzten zehn Jahren etabliert hat. Tendenziell wird hier stärker als anderswo honoriert, wenn ausgefeilte und schlüssige Argumentationen vorgelegt werden. Das Forum bietet z.B. damit sehr viel Möglichkeiten für Personen, die anderswo (zu Unrecht) als Trolle beschimpft und rausgeschmissen werden würden. Es gibt auch weniger Seilschaften und Schweigekartelle, als es anderswo üblich ist. Damit finden auch kritische und unorthodoxe Gedanken und Argumente Eingang in die Diskussionen.
                        Davon abgesehen, muss man auch beachten, dass dies kein reines Fan-Forum ist (wie z.B. das ehemals asoziale und heute weitestgehend entvölkerte lost-fans). Somit ist die emotionale Bindung der Diskussionsteilnehmer an die jeweiligen Serien relativ schwach ausgeprägt.
                        Ich beziehe mich auch auf andere Foren wie das SW- oder HdR-Forum. Im "Lost"-Forum bin ich fast gar nicht mehr zugegen, da mir hier bereits während der Erstausstrahlung die Diskussionskultur mnancher User ziemlich auf den Keks gegangen ist.

                        Was aber sicherlich auch stimmt ist, dass hier allgemein eine sehr ausgeprägte Diskussionskultur herrscht. Solch lange Beiträge wie hier findet man in fast kaum einem Forum. Dürfte auch u.a. der Grund sein, warum ich einzig dieses Forum fast täglich besuche.

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                          Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                          Klar haben sich SF-Fans immer ne SF-Auflösung gewünscht. Allerdings nahm der SF-Anteil erst in der fünften Staffel überproportional zu, um in der sechsten in Richtung Fantasy umzuschwenken. Zuvor war "Lost" eher ne Abenteuerserie mit übernatürlichen Elementen. So hab ich bis zur vierten Staffel tatsächlich geglaubt / gehofft, dass am Ende alles (pseudo)wissenschaftlich erklärbar wäre.
                          In meinen Augen haben die SF-Elemente von Staffel zu Staffel kontinuierlich zugenommen. Mit Einführung der Dharma-Stationen wurde für mich immer deutlicher, dass hier irgendwelche wissenschaftlichen Experimente am Laufen waren und die ganze Sachen mit den Magnetfeldern, dem Sonarzaun, dem elektrisch blitzenden Rauchmonster, das man auf Knopfdruck aktivieren konnte, den Zeitphänomenen und Theorien von Daniel Farady oder dem Kartenraum und Eloise Hawking, haben mich in der Annahme bestärkt, dass es am Ende eine dazu passende wissenschaftliche oder pseudowissenschaftliche Auflösung geben würde.

                          Um eine solche zu bieten, hätte man sich aber ein wenig mit echten wissenschaftlichen Theorien befassen, sprich: recherchieren müssen, was den Verantwortlichen aber offenbar zu aufwändig gewesen wäre. Warum sich auch solche Mühe geben, wenn man einfach in Richtung Fantasy umschwenken und aus der Geschichte einen simplen Gut vs. Böse - wir müssen ein magisches Lichtlein bewachen - Plot machen kann, auf den meiner Meinung nach zuvor nicht das Mindeste hingedeutet hat.

                          Anders wäre es gewesen, wenn man von Anfang an deutlichere Zeichen in diese Richtung gesetzt hätte. Natürlich gab es übernatürlich wirkende Geschehnisse in Lost, aber auch die haben sich für meine Wahrnehmung immer so dargestellt, als ließen sie sich rational auflösen.

                          Beispielsweise der Fluch, der auf Hurley zu lasten scheint. Wäre dieser Fluch einfach so dagewesen, hätte man sagen können: "Ist halt Fantasy. Ist eben einfach so. Da geht schließlich alles." Dummerweise wurde dieser Fluch auf ein irgendwie rational wirkendes Fundament gestellt - nämlich die mysteriöse Zahlenkombination, die dann auch noch auf der Dharma-Luke zu finden ist. Dadurch wird man doch geradazu in die Denkrichtung geschoben, dass es hier irgend eine pseudowissenschaftliche Erklärung geben müsste. Statt dessen gibt es einfach gar keine - nur, dass Jakob eben einen Faible für Zahlen hat. So'n Quatsch.

                          Hätte man keine Zahlen genommen, sondern etwas weniger wissenschaftlich Wirkendes, wäre man nicht in diese Falle getappt. Wäre der Fluch durch einen Mitinsassen Hurleys ausgelöst worden, der in dem Wahn lebt, vom Teufel besessen zu sein und der Hurley gebissen oder angespuckt hätte, dann wäre ganz deutlich gewesen, dass es dafür keine weitere Lösung gibt. Der Typ hat ihn verflucht. In Fantasy-Stories geht sowas. In der SF eben nicht.

                          Da wurden einfach zu viele Fährten in Richtung SF gelegt, als dass man sich am Ende so einfach mit diesem Schwarz-Weiß-Fantasy-Bullshit aus der Affäre ziehen könnte. Das ist in meinen Augen einfach ein Stilbruch, der unentschuldbar ist - ob er nun auf Schlampigkeit und Desinteresse oder auf schlichte Unfähigkeit zurückzuführen ist. Es passt in meinen Augen einfach nicht.

                          Vor allem denke ich, wenn man schon einen solchen Richtungswechsel vornimmt, kann man sich auch bei übernatürlicher Phantastik etwas Originelleres ausdenken, als diesen an den Haaren herbei gezogenen, pseudoreligiösen Blödsinn. Gerade für die Charaktere hätte ich mir auch gewünscht, dass all die vielen Flashbacks in deren Vergangenheit am Schluss einen Sinn für den Gesamtzusammenhang der Geschichte ergeben hätten. Im besten Fall wäre dabei vielleicht sogar noch eine subtextuelle Aussageabsicht erkennbar geworden.

                          Möglicherweise waren meine Ansprüche an diese Serie einfach zu hoch, allerdings wurden sie eben auch dadurch geschürt, dass über sechs Jahre hinweg der Anschein von Komplexität aufgebaut wurde, der sich am Ende leider in schierer Planlosigkeit aufgelöst hat und das, obwohl immer wieder in Interviews behauptet wurde, dass es anders wäre. Selbst da wurde sogar einmal etwas von wissenschaftlichen Theorien gefaselt, die in Lost eine wichtige Rolle spielen würden. (Leider konnte ich den entsprechenden Artikel nicht mehr finden.)

                          Faiererweise muss ich aber auch zugeben, dass ich auch kein besonders großer Stephen King - Fan bin und auch mit dem Ende von "The Stand" herzlich wenig anfangen konnte. Genauso wenig halte ich "Event Horizon" für einen tollen Film oder "The Dark Side Of The Moon". Ich finde eben, dass SF rational wirkende Lösungen verlangt und wenn die rein phantastischen Lösungen dann auch noch in religiösen Kitsch übergehen, ist bei mir der Ofen aus. Das ist einfach nicht mein Ding.

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                            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                            Das kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Aber ich kann auch keinem das Recht absprechen diese Meinung zu vertreten.
                            Nein, das will und kann ich auch nicht. Ich möchte einfach nur verstehen können, weil es von meiner Warte aus einfach sehr seltsam anmutet, eine Serie so lang zu genießen und dann bei einem enttäuschenden Ende plötzlich komplett seine Meinung zu ändern.

                            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                            Ein Problem von LOST war meiner Meinung auch die Ungewissheit der Laufzeit. Autoren müssen bei solchen Geschichten wissen wieviel Episoden sie mit Inhalten füllen sollen. Ansonsten verstrickt man sich zu sehr ins eigene Storykonstrukt.
                            Das ist in der Tat ein Umstand, den es zu bedenken gilt. Habe ich das nicht richtig in Erinnerung, dass die zweite Staffel beispielsweise nur auf sechzehn Episoden ausgelegt war, man dann aber kurz vor oder während der Produktion entschied, eine reguläre 24-Folgen-lange Staffel daraus zu machen? Plötzlich musste man sehr viel mehr Episoden mit Geschichten füllen als eigentlich vorgesehen war. Und stand das Schicksal einer fünften und sechsten Staffel nicht auch lange Zeit auf der Kippe? Ist es da nicht verständlich, dass die Autoren manchmal etwas improvisieren mussten, was einige Handlungsstränge und Mysterien betrifft?

                            Ich will ja nicht sagen, dass die Serie, was den großen Handlungsbogen betrifft, nicht besser hätte sein können. Aber sie hätte angesichts der Umstände, die die Produktion einer Fernsehserie mit sich bringt, auch sehr viel schlechter sein können.

                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Naja, das hängt aber schon davon ab, wie weit eine zuvor als gut bewertete Folge in den Storyarc involviert ist. Die Geschichte von Nikki und Paulo berührt die übergreifende Handlung z.B. so gut wie gar nicht und sie hat mir gefallen, weil sie am Ende einen wirklich fiesen Plot-Twist hatte. Eine schöne Stand-Alone-Episode.

                            Andere Folgen hatte ich zuvor als gut bewertet, weil ich am Ende mit offenem Mund da gesessen habe und dachte: "Wow, ist das verzwickt und es wird immer komplizierter. Ich bin jetzt total gespannt, wie es weiter geht." Solche Episoden sind leider eindeutig in der Mehrzahl und sie werden durch die Bullshit-Auflösung für mich alle hinfällig, weil ich ja jetzt weiß, dass alles im Sand verläuft.
                            Nun ja, mir geht es auch nicht nur um die Stand-Alone-Episoden. Als Locke und Boone die Luke entdecken, hat mich das weggeblasen. Oder als wir zum ersten Mal Desmond in der Swan-Station sehen. Oder der Beginn der dritten Staffel. Anders als bei dir werden solche Ideen bei mir später nicht dadurch zunichte gemacht, dass sie bei Betrachtung der Serie in ihrer Gesamtheit an Bedeutung verlieren. Ich bewundere einfach, wie die Autoren es immer wieder geschafft haben, mich zu überraschen und dazu zu bringen, sofort die nächste Episode sehen zu wollen. Manche Ideen waren einfach gut, unvorhersehbar und innovativ; das Ende ändert daran nichts.

                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Stell dir vor du sitzt mit ein paar Leuten abends in einer Kneipe und ihr erzählt euch Witze ...
                            Diese Metapher hinkt aus meiner Perspektive gewaltig, weil sich in deinem Szenario ja im Nachhinein herausstellt, dass eine frühere Annahme (die Leute lachen über mich = die Serie ist spannend, unterhaltsam und macht Spaß) gar nicht zutrifft. Bei Lost verhält es sich so, dass nach einem enttäuschenden Ende die Serie ja dennoch weiterhin gut, spannend und spaßig war.

                            Analog wäre also die Metapher folgendermaßen: Ich erzähle Witz um Witz, die Leute halten mich für einen Comedy-Gott und der Abend ist wirklich wunderbar. Die nächsten Wochen oder sogar Monate wiederholt sich das: Ich erzähle Witze, die Leute feiern mich und die Abende sind ein voller Erfolg. Plötzlich erzähle ich an einem Abend nur noch miese Kalauer, über die keine Sau lacht und der Abend fällt für mich ins Wasser.

                            Waren nun alle vorherigen Abende rückwirkend ein Misserfolg? Natürlich nicht!

                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Eigentlich ist das gehüpft wie gesprungen, denn unter diesen Umständen gäbe es zu der Erklärung, dass es keinen Plan gab und man an der Nase herum geführt wurde, die Alternative, dass die Autoren zwar eine grobe Vorstellung hatten, aber so unfähig sind, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, dass sie vielleicht doch besser Maurer oder Floristen geworden wären.
                            "Gehüpft wie gesprungen"? Aber hier ging es doch teilweise auch darum, dass du von einer Verarsche seitens der Autoren ausgehst. Es macht also schon einen Unterschied, ob es da einen Plan gab, der nicht zu deiner Zufriedenheit umgesetzt wurde oder ob nie ein Plan vorhanden war.

                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Wie gesagt, in meinen Augen war Lost von Anfang an eine Science-Fiction-Show und für mich hat nichts darauf hingedeutet, dass es am Ende keine rational nachvollziehbare Science-Fiction-Auflösung geben würde.
                            Da würde mich dann aber doch interessieren, was genau dich zu der Schlussfolgerung hat kommen lassen, die Serie wäre Science-Fiction. Die ersten paar Staffeln hätte Lost wirklich alles sein können; nichts deutete wirklich eindeutig in die eine oder andere Richtung. Tatsächlich war das ja Teil des Thrills, weil man sich als Zuschauer die ersten paar Jahre fragen musste, ob alle Inselvorkommnisse noch rational erklärbar sind oder ob es sich um eine außerweltliche, Science-Fiction- oder Fantasy-Erklärung handeln muss. Wie HanSolo schon sagt: Die meiste Zeit über war Lost einfach nur Abenteuergeschichte, Charakterdrama und Mystery. Ob nun Science-Fiction oder Fantasy blieb lange lange Zeit offen.

                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Science-Fiction ist vor allem ein Genre der Ideen. Da geht es eher zweitrangig um Charaktere.
                            Wenn man es unbedingt als Genre ansehen will, könnte man vielleicht zu dem Schluss kommen. In Lost allerdings wird Science-Fiction letztendlich nur als Setting der Geschichte offenbart.

                            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                            Das klingt für mich allerdings ein bisschen so, als würde man sagen:" Hätte man Ed Wood ein größeres Budget zur Verfügung gestellt, wären alle seine Filme ganz toll gewesen." Wenn etwas inhaltlich wenig taugt, ist mir egal, wie hübsch es aussieht. Das ging mir schon beim neuen Star Trek - Film so und verhält sich bei Lost nicht anders.
                            Es geht nicht ums "hübsch aussehen" oder ums äußerlich gut produziert sein. Lost ist einfach toll gemacht. Damit meine ich nicht nur Kamera, Schnitt, Special Effects und Musik. Ich rede von den Drehbüchern, den Dialogen, dem Pacing, dem Plotting, dem Scharfsinn, dem Humor, dem Schauspiel, dem Casting, dem Brechen von Zuschauererwartungen und und und. Lost war außerordentlich gut gemachtes Fernsehen. Das Ende des großen Handlungsbogens war vielleicht lasch, aber das ändert nichts an der Qualität dessen, was zuvor kam.

                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            Der Punkt ist, dass man die einzelnen Folgen nicht separat beurteilen kann. Die durchaus gelungene Nikki-Paolo-Folge ist z.B. nicht verstehbar, wenn man die vorangegangenen Folgen nicht kennt. Ich kann mir somit nicht einfach die Highlights aus der Serie herausgreifen, so wie es bei TNG z.B. in der Regel problemlos möglich gewesen ist.
                            Warum nicht? Weil du sie ohne den großen Handlungbogen nicht verstehen würdest? Weil es sie ohne den großen Handlungbogen nicht geben würde? Wenn eine Folge gut war, wird sie doch nicht plötzlich schlecht, weil der Handlungsbogen, dessen Teil sie war, nicht zufriedenstellend endet.

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                              Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                              Das ist in der Tat ein Umstand, den es zu bedenken gilt. Habe ich das nicht richtig in Erinnerung, dass die zweite Staffel beispielsweise nur auf sechzehn Episoden ausgelegt war, man dann aber kurz vor oder während der Produktion entschied, eine reguläre 24-Folgen-lange Staffel daraus zu machen? Plötzlich musste man sehr viel mehr Episoden mit Geschichten füllen als eigentlich vorgesehen war. Und stand das Schicksal einer fünften und sechsten Staffel nicht auch lange Zeit auf der Kippe? Ist es da nicht verständlich, dass die Autoren manchmal etwas improvisieren mussten, was einige Handlungsstränge und Mysterien betrifft?
                              Bei Staffel 2 war das meiner Meinung nach nicht so. Das Finale von Staffel 1 wurde relativ kurzfristig um eine Episodenlänge erweitert. Es bestand aber auch nie die Gefahr, dass LOST irgendwie eingestellt werden sollte. Es war nur unklar wie lange diese Serie laufen soll und das wurde ja nach dem Ende der 3 (?) auf insgesamt 6 Staffeln festgelegt.

                              Ich will ja nicht sagen, dass die Serie, was den großen Handlungsbogen betrifft, nicht besser hätte sein können. Aber sie hätte angesichts der Umstände, die die Produktion einer Fernsehserie mit sich bringt, auch sehr viel schlechter sein können.
                              So ein Urteil steht mir nicht zu, da ich auch nur sehr bruchstückhaft über den weiteren Verlauf der Serie informierten. Ich sehe eine lange Laufzeit aber immer als den Crux einer Mysteryserie an.



                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              Komisch, dass man hier immer wieder Lynch ins Spiel bringt (über die X Files kann ich nicht viel sagen, weil ich davon zu wenig gesehen habe). Zugegeben, Lynch hatte nie vor, den Mörder von Laura Palmer zu enthüllen, aber Twin Peaks war in meinen Augen wesentlich stimmiger, als Lost. Auch mit der Aufklärung des Mordes war ich am Ende absolut zufrieden.
                              ich bringe hier Lynch ins Spiel, weil es in diesem Zusammenhang durchaus passt. Sehr viele Dinge, für die Serie essentielle Elemente sind darin durch Zufälle entstanden. Allen vorran natürlich die legendäre Geschichte um die Entstehung von der Figur des "Bob".

                              Lynch hatte keinen Plan wie er den Mord an Laura Palmer auflösen will. Twin Peaks war eine der ersten Serien, die im damaligen Usenet einen ähnlich hohen diskussionsbedarf aufgeworfen hat wie z.B. LOST. Es wurde online Theorien aufgestellt und darüber diskutieren, es wurden die aufgezeichneten Episoden in Zeitlupe geschaut um neue Details zu entdecken. Das Ganze ist im Buch "Full of Secrets: Critical Approaches to Twin Peaks" sehr gut dokumentiert worden.

                              Twin Peaks ist aber auch so ein Beispiel, wo die "Auflösung" bzw. die "Überführung" des Mörders eigentlich total unwichtig ist und alle vorherigen Spekulation irgendwie ad absurdum führt. Die Serie ist danach ja auch nicht zu Ende.

                              Ein weiterer Grund warum ein Vergleich mit Lynch passt liegt darin, dass er irgendwann ja auch das Interesse an der Serie verloren hat. Aus diesem Grund kann man ja die zweite Staffel eher Frost als Lynch zuschreiben.

                              Es war vielleicht sogar ein Segen, dass die Serie nach der zweiten Staffel mit diesem relativ offenen und interpretationswürdigen Ende abgebrochen wurde.

                              Daher wäre es für LOST vielelicht auch besser gewesen, wenn die Serie nie "beendet" worden wäre.

                              Aber da ist auch ein großer Unterschied. Lynch wurde von den Produzenten genötigt, den Palmer-Mord aufzuklären. Das hat er auf seine spezielle Weise getan und zwar absolut stimmig und passend. Wenn man nicht weiß, dass es da keinen richtigen Plan gab, merkt man es nicht unbedingt. Bei Lost merkt man es leider schon und die Autoren dieser Serie hatten wesentlich mehr Zeit, ein gutes Ende zu schreiben.
                              Was ich unter anderem auf die extrem lange Laufzeit der Serie zurückführen würde. Twin Peaks hat insgesamt in etwas so viele Episode wie die erste Staffel von LOST und zu diesem Zeitpunkt hätte man auch das Inselmysterium auf stimmige Art und Weise auflösen können. Aber nicht nachdem man dann noch 60 oder 70 Episodne mit noch mehr verwirrenden und abstrusen Details oben drauf packt.
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                                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                                Bei Staffel 2 war das meiner Meinung nach nicht so. Das Finale von Staffel 1 wurde relativ kurzfristig um eine Episodenlänge erweitert. Es bestand aber auch nie die Gefahr, dass LOST irgendwie eingestellt werden sollte. Es war nur unklar wie lange diese Serie laufen soll und das wurde ja nach dem Ende der 3 (?) auf insgesamt 6 Staffeln festgelegt.
                                Hm, dann habe ich da wohl irgendwas verwechselst. Vergesst, was ich gesagt habe. Irgendwo muss ich mal den Eindruck gewonnen haben, man hätte die zweite Staffel auf mehr Episoden ausdehnen müssen. Egal.

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