Vor ein paar Staffeln konnte man noch – ohne sich dabei zu sehr aus dem Fenster zu lehnen – davon ausgehen, dass die Autoren es schaffen werden, die Serie zu einem gelungenen Abschluss zu bringen und alle offenen Fragen geschickt miteinander zu verknüpfen. Tendenziell gehörte ich auch dazu. Im Laufe der Zeit haben sich aber die Anhaltspunkte gemehrt, dass es wohl alles ganz anders kommen könnte, als man sich das zu Season-1 noch so blauäugig erhofft hatte.
Wenn man zu der Einsicht kommt, dass sich die Macher von "Lost" verzetteln oder verzettelt haben, dann ist das in der Regel das Ergebnis eines längeren Erkenntnisprozesses. Schließlich hat man sich mit den Figuren identifiziert und eine gewisse Loyalität der Serie gegenüber entwickelt. Da kann man schlecht von heute auf morgen sagen: "Alles Quatsch!".
Bei mir sah das ungefähr so aus:
- Der erste Anhaltspunkt, dass etwas nicht stimmt, waren die Zeitreisen in der fünften Staffel. Ich hatte den Eindruck, dass das nichts mit dem bisherigen Serienkonzept zu tun hatte und dass man diese Zeitreisen nur schwer mit den bisherigen Rätseln, die ja alle auch noch nicht aufgelöst waren und bis heute sind (z.B. Walt, schwangere Frauen usw.), unter einen Hut bringen kann. Allerdings hatte ich meine Zweifel wieder etwas relativiert, als die Losties in der Dharma-Zeit angekommen waren, wo dann eine ganze Reihe gelungener Folgen erzählt wurden (z.B. "La Fleur").
- Dann folgte allerdings ein ziemlicher Schlag ins Kontor: der Tod von Daniel Faraday in "The Variable" (5.14). Wieder einmal hatten die Autoren eine Figur, die zur Erhellung der Geheimnisse auf der Insel hätte beitragen können, sterben lassen. Und nicht nur das: der Tod von Faraday widersprach auch dem Comic-Con-Video, welches eigens für die Einstimmung auf Staffel 5 produziert und ausgestrahlt wurde. Darin sehen wir Dr. Chang, der offenbar vor dem Hintergrund eines schwerwiegendes Dharma-Problems (Incident oder etwas ähnliches) gemeinsam mit Daniel Faraday ein Video für die Nachwelt dreht. Zu dieser Begegnung ist es jedoch nie gekommen. Das bedeutet, die Autoren wussten zu Beginn von Staffel 5 noch nicht, wie sich die Staffel entwickeln werden würde, obwohl sie seit Ende von Staffel 3 wussten, dass sie die Serie so zu Ende bringen konnten, wie sie es wollten (Garantie des Fernsehsenders, dass nach Staffel 6 Schluss ist). Spätestens da wurde mir klar, dass wir kein rundes "Lost"-Ende erleben werden.
- Die entgültige Bestätigung für mich war dann aber der Taschenspielertrick aus 5.16/5.17, dem Finale von Staffel 5. Darin wollten uns die Autoren klar machen, dass es in der Serie angeblich schon immer um den Konflikt zweier Götter ging. Die ganzen Geschichten, Konflikte, Mysterien und Wiedersprüche der vergangenen Staffeln rückten nun zugunsten zweier Charaktere, die eigentlich niemand unbedingt gebraucht hat, in den Hintergrund: der Konflikt zwischen Ben und Widmore, Walts magische Fähigkeiten, die Schwangerenproblematik, The Swan, "whatever happend, happend" usw. (kurz: alles Schnee von gestern) das wurde alles (erneut) überdeckt von einer noch größeren Sache. Da entstand der Eindruck, die Autoren wollten sich billig aus der Affaire ziehen, da man nun jedes Mysterium auf der Insel mit dem Willen der Götter erklären konnte. Für mich war damit ziemlich klar, dass die Serie im Scheitern begriffen ist und dass es keine Möglichkeit mehr gibt, sie zu retten.
Wenn man zu der Einsicht kommt, dass sich die Macher von "Lost" verzetteln oder verzettelt haben, dann ist das in der Regel das Ergebnis eines längeren Erkenntnisprozesses. Schließlich hat man sich mit den Figuren identifiziert und eine gewisse Loyalität der Serie gegenüber entwickelt. Da kann man schlecht von heute auf morgen sagen: "Alles Quatsch!".
Bei mir sah das ungefähr so aus:
- Der erste Anhaltspunkt, dass etwas nicht stimmt, waren die Zeitreisen in der fünften Staffel. Ich hatte den Eindruck, dass das nichts mit dem bisherigen Serienkonzept zu tun hatte und dass man diese Zeitreisen nur schwer mit den bisherigen Rätseln, die ja alle auch noch nicht aufgelöst waren und bis heute sind (z.B. Walt, schwangere Frauen usw.), unter einen Hut bringen kann. Allerdings hatte ich meine Zweifel wieder etwas relativiert, als die Losties in der Dharma-Zeit angekommen waren, wo dann eine ganze Reihe gelungener Folgen erzählt wurden (z.B. "La Fleur").
- Dann folgte allerdings ein ziemlicher Schlag ins Kontor: der Tod von Daniel Faraday in "The Variable" (5.14). Wieder einmal hatten die Autoren eine Figur, die zur Erhellung der Geheimnisse auf der Insel hätte beitragen können, sterben lassen. Und nicht nur das: der Tod von Faraday widersprach auch dem Comic-Con-Video, welches eigens für die Einstimmung auf Staffel 5 produziert und ausgestrahlt wurde. Darin sehen wir Dr. Chang, der offenbar vor dem Hintergrund eines schwerwiegendes Dharma-Problems (Incident oder etwas ähnliches) gemeinsam mit Daniel Faraday ein Video für die Nachwelt dreht. Zu dieser Begegnung ist es jedoch nie gekommen. Das bedeutet, die Autoren wussten zu Beginn von Staffel 5 noch nicht, wie sich die Staffel entwickeln werden würde, obwohl sie seit Ende von Staffel 3 wussten, dass sie die Serie so zu Ende bringen konnten, wie sie es wollten (Garantie des Fernsehsenders, dass nach Staffel 6 Schluss ist). Spätestens da wurde mir klar, dass wir kein rundes "Lost"-Ende erleben werden.
- Die entgültige Bestätigung für mich war dann aber der Taschenspielertrick aus 5.16/5.17, dem Finale von Staffel 5. Darin wollten uns die Autoren klar machen, dass es in der Serie angeblich schon immer um den Konflikt zweier Götter ging. Die ganzen Geschichten, Konflikte, Mysterien und Wiedersprüche der vergangenen Staffeln rückten nun zugunsten zweier Charaktere, die eigentlich niemand unbedingt gebraucht hat, in den Hintergrund: der Konflikt zwischen Ben und Widmore, Walts magische Fähigkeiten, die Schwangerenproblematik, The Swan, "whatever happend, happend" usw. (kurz: alles Schnee von gestern) das wurde alles (erneut) überdeckt von einer noch größeren Sache. Da entstand der Eindruck, die Autoren wollten sich billig aus der Affaire ziehen, da man nun jedes Mysterium auf der Insel mit dem Willen der Götter erklären konnte. Für mich war damit ziemlich klar, dass die Serie im Scheitern begriffen ist und dass es keine Möglichkeit mehr gibt, sie zu retten.
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