"Lost": Web 2.0, Konformitätsdruck, Denkverbote und Schweigekartelle – ein Best of - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

"Lost": Web 2.0, Konformitätsdruck, Denkverbote und Schweigekartelle – ein Best of

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Zitat von quest Beitrag anzeigen
    Unfug! Der einzige, der in seiner Position diffamiert wird, ist derjenige, dem das Finale gefallen hat. In dem ihm nämlich von Usern wie dir, der auch nicht müde wird das zu betonen, vorgeworfen wird, sich blenden zu lassen oder gar dumm zu sein und deswegen die vermeintliche Zuschauerverarsche nicht durchschauen würde.
    Zur besseren Einordnung muss ich sagen, dass die teilweise sehr entrüsteten Äußerungen von den enttäuschten Zuschauern eine Reaktion darauf sind, wie in der Vergangenheit kritische Einwände abgeschmettert wurden. In anderen Foren wurde man als geistig minderbemittelt beschimpft, wenn man auf Inkonsistenzen innerhalb der Serie hingewiesen hat. Es war klar, dass der daraus resultierende Unmut reflektiert wird, sobald sich Monate oder Jahre später herausstellt, dass man so falsch doch gar nicht lag. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass man von der Gegenseite typischerweise nur selten eine Entschuldigung vernehmen darf. Versöhnung ist aufgrund der Schnelllebigkeit und Anonymität im Internet eben ein sehr unwahrscheinliches Ereignis. Oder hat jemand mal in einem Thread so etwas gelesen wie "Ich möchte mich bei User xyz entschuldigen, denn er hatte vor zwei Jahren gar nicht mal Unrecht"... ?

    Zitat von quest Beitrag anzeigen
    Ich werde nicht müde zu betonen, dass ich die enttäuschten Fans verstehen kann. Warum kann es andersherum nicht auch sein? Warum kann man nicht akzeptieren, dass es User gibt, die mit dem Finale zufrieden sind?
    Ich kann mich an dieser Stelle nur wiederholen: ich habe ein gewisses Verständnis dafür, wenn Menschen die Serie trotz ihrer vielen Fehler, Plotholes und Inkonsistenzen mögen, etwa weil sie sich mit den Charakteren identifiziert haben oder die Erzähltechnik gut finden. Geht mir ja auch nicht anders bei Serien wie TNG.

    Allerdings halte ich es für ziemlich befremdlich, wenn Menschen alles, was Carlton und Cuse (die verantwortlichen Autoren der Serie) von sich geben, für bare Münze nehmen. Da werden einfach Äußerungen 1:1 übernommen und nicht hinterfragt. Das kann man in vielen Stellungnahmen von Fans beobachten. Darin heißt es unter anderem:
    - "Lost" war nie eine Mystery-Serie, sondern schon immer ein Charakter-Drama.
    - Carlton und Cuse beende(te)n die Serie genau so, wie sie es woll(t)en.
    - Die Autoren wussten von Anfang an, welches die letzte Szene der Serie sein würde und sie kannten auch die Meilensteine auf dem Weg dahin.
    - Die Zeit reicht(e) nicht aus, um alle offenen Fragen zu beantworten.
    - Die Geschichte von Walt konnte nicht weitererzählt werden, weil der Schauspieler erwachsen geworden ist.

    Ich hänge mich sicher nicht damit zu weit aus dem Fenster heraus, wenn ich sage, dass viele Zuschauer extrem obrigkeitshörig sind und dass die Fähigkeit zum Entwickeln eigener Gedankengänge kaum ausgeprägt zu sein scheint. Ich bin aber durchaus offen für überzeugende Gegenargumente.
    Mein Profil bei Last-FM:
    http://www.last.fm/user/LARG0/

    Kommentar


      #32
      Wenn ich wirklich manche so welche Beiträge lese,denke ich habt sie nicht mehr alle.Die Menschen sind echt blöd.

      Wenn ich Charakter Drama schon höre,also ich bitte euch omg.Das fängt ja hier schon an wie im stargate forum-.-

      Lost war von Anfang eine spannede Serie mit vielen Mythen und Geheimnissen,die atmosphäre die geile Musik die Drehorte der Dschungel,das war einfach nur geil,und ich habe mich immer gefreut wenn Lost kommt.

      Was erwarten Menschen eindlich immer von denn Autoren,egal was sie machen es ist ein Fehler und es wird immer rumgemeckert.

      Vieleicht war das Lost Finale nicht gerade so gut,aber was hättet ihr besser gemacht.?

      Wie ich gehört habe kommt eine Extra DVD mit szenen die uns noch einige Antworten bringen sollen.



      Schade das nicht alle Geheimnisse gelüfet werden,aber das macht ja Lost aus das mann nicht alles weiß.

      Kommentar


        #33
        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Ich sehe da, wie schon gesagt, weniger Gruppendynamik oder Autoritätsgläubigkeit am Werk, sondern eher durch mangelnde Erfahrung begründete Ignoranz gegenüber der Kunst des Geschichtenerzählens. Ist ja auch eher ein TV-Forum denn ein Bücherforum hier und TV hieß die letzten 40 Jahre nunmal: Geschichten im Fast-Food-Format.
        Wiederum finde ich es etwas merkwürdig von "hier" zu reden, wo die Position das Lost einigermaßen vernünftig aufgelöst wurde, eine Minderheitenmeinung darstellt.

        Wie auch immer, in den 50er und 60er Jahren war Fernsehen ja ach so anspruchsvoll, oder wie jetzt? Wie darf man diese Äußerung verstehen? Liegt das Problem gar nicht an Lost im Speziellen, sondern am Medium im Allgemeinen? Fernsehen vereinfacht, Fernsehen überzeichnet, Fernsehen versucht innerhalb 42 Minuten einen emotionalen Bogen zu spannen, für den sich ein Romanautor hunderte von Seiten nehmen kann. Das liegt in der Natur der Sache. aber kann diese zwangsweise Konzentration der Dinge nicht letztlich sogar zu den Stärken des Mediums gezählt werden?

        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Ich weiß nicht, ob ich da so pauschal zustimmen kann. Die tatsächliche Realität ist objektiv sinn-los, die Realität einer Geschichte darf es nicht sein. Ich halte diesen Unterschied für sehr wichtig.
        Ich weiß nicht. Eine der besten Fernsehserien der letzten 10 Jahre, The Wire, ist vom Fatalismus geprägt und letztlich ziellos. Die Handlung läuft nicht auf eine bestimmte Konfrontation und Auflösung zu. Am Ende wirkt vieles zufällig, aber gerade das macht den Reiz aus und sorgt für den viel gelobten Realismus der Serie. Vom wahren Leben unterscheidet sich die Serie nur durch etwas überhöhte Figuren. Der Omar Little Charakter könnte sogar in eine Comic Welt passen, aber das ist eine andere Diskussion.
        Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
        "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

        Kommentar


          #34
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Allerdings halte ich es für ziemlich befremdlich, wenn Menschen alles, was Carlton und Cuse (die verantwortlichen Autoren der Serie) von sich geben, für bare Münze nehmen. Da werden einfach Äußerungen 1:1 übernommen und nicht hinterfragt. Das kann man in vielen Stellungnahmen von Fans beobachten. Darin heißt es unter anderem:
          - "Lost" war nie eine Mystery-Serie, sondern schon immer ein Charakter-Drama.
          Das ist vor allem garkein Argument. Sicherlich mag der eine oder andere das so sehen, aber das kann doch keine Entschuldigung für mäßige Rahmenhandlung sein. Und wie will man in Staffel 6 bitte soetwas wie ein Charakterdrama machen, wenn wir die Regeln/Möglichkeiten/Beweggründe der Charaktere weder kennen, noch nachvollziehen können?

          Zwar hat man die Rätsel natürlich auch dazu genutzt, um den Charakteren einen Grund zum Handeln zu geben und Konflikte zu schaffen, aber vor allem dienten sie doch wohl dazu den Zuschauer bei der Stange zu halten und den Hype und die ganzen Diskussionen im Internet am Leben zu erhalten. Darum, die ganzen Rätsel sinnvoll aufzuklären, ging es vermutlich wirklich nie.
          I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

          - George Lucas

          Kommentar


            #35
            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Ich hänge mich sicher nicht damit zu weit aus dem Fenster heraus, wenn ich sage, dass viele Zuschauer extrem obrigkeitshörig sind und dass die Fähigkeit zum Entwickeln eigener Gedankengänge kaum ausgeprägt zu sein scheint.
            Ich verstehe Deine Fixierung auf eine angebliche "Obrigkeitshörigkeit" nicht. Diese Leute sind einfach mit dem Finale zufrieden, mögliche Gründe habe ich bereits angeführt. Daß sie jetzt die Argumentation der Lost-Macher nachplappern liegt einfach daran, daß diese gerade ins Konzept paßt. Ich glaube, Du verwechselst hier zumindest zum Teil Ursache und Wirkung.

            Kommentar


              #36
              Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
              Ich verstehe Deine Fixierung auf eine angebliche "Obrigkeitshörigkeit" nicht. Diese Leute sind einfach mit dem Finale zufrieden, mögliche Gründe habe ich bereits angeführt. Daß sie jetzt die Argumentation der Lost-Macher nachplappern liegt einfach daran, daß diese gerade ins Konzept paßt. Ich glaube, Du verwechselst hier zumindest zum Teil Ursache und Wirkung.
              Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich gehe natürlich nicht davon aus, dass Obrigkeitshörigkeit, geistige Selbstzensur und Gruppenzwang die alleinigen Ursachen sind, um die zitierten Äußerungen zu erklären. Da besteht gar keine Frage. Es ist deshalb völlig richtig, dass auch fehlende Erfahrung im Umgang mit Medien eine Rolle spielen (siehe Cotillions Beitrag) und die besondere emotionale Bindung der Zuschauer an "Lost" und seine Protagonisten. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

              Dass aber auch die Autorität von Personen und ein gewisses Gottvertrauen da mit hineinspielen, ist doch aber gar keine Frage. Beispiel Euroeinführung. Kaum jemand hat sich wirklich Gedanken darüber gemacht, ob das ganze wirklich eine gute Idee ist … wir sind alle einfach auf einer Welle der Euphorie geschwommen. Nie wieder Krieg … das war Rechtfertigung genug für den Euro. Die meisten, einschließlich mir, haben darauf vertraut, dass der honorige Dicke das Kind schon irgendwie schaukelt. Ich will damit - um das deutlich zu machen - auf gar keinen Fall ausschließen, dass ich selbst nicht auch anfällig gegenüber Autoritäten und euphorischen Stimmungen sein kann.
              Zuletzt geändert von Largo; 29.05.2010, 12:54.
              Mein Profil bei Last-FM:
              http://www.last.fm/user/LARG0/

              Kommentar


                #37
                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                Dass aber auch die Autorität von Personen und ein gewisses Gottvertrauen da mit hineinspielen, ist doch aber gar keine Frage. Beispiel Euroeinführung. Kaum jemand hat sich wirklich Gedanken darüber gemacht, ob das ganze wirklich eine gute Idee ist … wir sind alle einfach auf einer Welle der Euphorie geschwommen. Nie wieder Krieg … das war Rechtfertigung genug für den Euro. Die meisten, einschließlich mir, haben darauf vertraut, dass der honorige Dicke das Kind schon irgendwie schaukelt. Ich will damit - um das deutlich zu machen - auf gar keinen Fall ausschließen, dass ich selbst nicht auch anfällig gegenüber Autoritäten und euphorischen Stimmungen sein kann.
                "DM-Nationalisten" war das geflügelte Wort für Euro-Kritiker

                Kommentar


                  #38
                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  Allerdings halte ich es für ziemlich befremdlich, wenn Menschen alles, was Carlton und Cuse (die verantwortlichen Autoren der Serie) von sich geben, für bare Münze nehmen. Da werden einfach Äußerungen 1:1 übernommen und nicht hinterfragt. Das kann man in vielen Stellungnahmen von Fans beobachten. Darin heißt es unter anderem:
                  - "Lost" war nie eine Mystery-Serie, sondern schon immer ein Charakter-Drama.
                  - Carlton und Cuse beende(te)n die Serie genau so, wie sie es woll(t)en.
                  - Die Autoren wussten von Anfang an, welches die letzte Szene der Serie sein würde und sie kannten auch die Meilensteine auf dem Weg dahin.
                  - Die Zeit reicht(e) nicht aus, um alle offenen Fragen zu beantworten.
                  - Die Geschichte von Walt konnte nicht weitererzählt werden, weil der Schauspieler erwachsen geworden ist.

                  Ich hänge mich sicher nicht damit zu weit aus dem Fenster heraus, wenn ich sage, dass viele Zuschauer extrem obrigkeitshörig sind und dass die Fähigkeit zum Entwickeln eigener Gedankengänge kaum ausgeprägt zu sein scheint. Ich bin aber durchaus offen für überzeugende Gegenargumente.
                  Das verstehe ich. Zu dieser Fangruppe würde ich mich auch absolut nicht zählen. Gut, dass sie sich als sie Jacks Augenaufschlag als Opener schrieben gedacht haben, dass es besonders cool wäre, wenn es mit einem Augenzuschlag wieder endet, das kann ich mir schon vorstellen. Das ist ja jetzt nichts überaus weithergeholtes, weil das ja nichts konkret storytechnisches beinhaltet (Hier müsste man dann mal recherchieren, wann sie überhaupt diesen Anfang geplant haben. Denn meines Wissens war ja ursprünglich geplant, Jack im Piloten sterben zu lassen. Zu welchem Script-Stadium das war, kann ich allerdings nicht sagen).

                  Würde auch nie behaupten, dass es ja ausschließlich Charakterdrama war, aber es ist natürlich Fakt, dass die Charaktere eine wichtige Rolle spielten und nicht nur Beiwerk für die Mysterien waren. LOST bestand aus 2 Faktoren: Die Charaktere und die Mysterien. Und während viele der Mysterien der Interpretation des Zuschauers überlassen wurden (was ich ja auch in einigen Fällen nicht so gut finde, während es bei einigen Rätseln eben auch passt), wurde denke ich v.a. der Charakter-Faktor perfekt zum Abschluss gebracht. Am Mysteryteil habe ich ja - so sehr ich auch mit dem Finale an sich zufrieden bin - ein bisschen was auszusetzen, das Finale für Lost als Charakterdrama ist aber in meinen Augen perfekt. Klar ist es kitschig, keine Frage. Aber im Grunde genommen ist es auch ein Abschied der Charaktere von den Zuschauern, die sie Jahre lang begleitet haben und am Ende finden sie nach all den "Qualen" gemeinsam Erlösung. Das ist in meinen Augen zumindest für den Charakterteil eben ein würdiger Abschluss.

                  Aber so Sachen wie "Die Zeit reichte nicht aus" ist natürlich absoluter Humbug. Vor allem, weil man natürlich in der bequemen Position war, ab einem bestimmten Zeitpunkt zu wissen, wann Schluss ist. Ich bin mir absolut sicher, dass die Autoren nicht alle Rätsel auflösen wollten (bzw. in einigen Fällen sicherlich auch nicht konnten). Der Unterschied zwischen mir und den enttäuschten Fans ist da einfach, dass ich diesen Umstand nicht so schlimm finde. Ich mein, vielleicht liegt es auch daran, dass ich David Lynch-Fan bin, dessen Filme ja auch in den meisten Fällen der Interpretation des Zuschauers überlassen werden.

                  Es gibt wie gesagt nur einige Mysterien wie Walts Kräfte, die eben leider später so überhaupt nicht mehr wichtig waren (wobei ich mir wie gesagt vorstellen könnte, dass er durch seine Kräfte irgendwie entscheidend zu dem Gedankenkonstrukt der ALT beigetragen haben könnte), die Schwangerschaftsproblematik, dessen einzelne Bestandteile nicht richtig zusammenpassen, oder Eloise Hawkings Funktion in Form eines matrixähnlichen Orakels.

                  Deswegen darf man also bitte nicht den Fehler machen und alle Zuschauer, denen das Finale gefällt, pauschalisieren.
                  Ich rede mir die Schwächen nicht aus wie man sieht. Aber ich mag LOST eben, obwohl ich mir einiger Schwächen bewusst bin.
                  Sehr passend finde ich da einen Ausschnitt aus q4ds Review auf lost-fans, das ja sicherlich größtenteils inzwischen bekannt sein düfte:

                  Dass es manchmal auch an der Umsetzung krankte, kann man nicht bestreiten. Hunderte kleine Fehler trüben das Gesamtbild, doch wenn ich mir das Gesamtbild anschaue, ist es einfach wunderschön. Wie ein Mosaik aus 100.000 Teilen. Je näher man an das Bild herangeht, desto klarer erkennt man, dass die Übergänge zwischen den Teilen nicht immer optimal sind. Doch das grosse Ganze bleibt ein Kunstwerk.

                  Das ist wunderbar ausgedrückt und bringts auf den Punkt. Besser hätte ich es nicht sagen können.
                  Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

                  Kommentar


                    #39
                    Um vielleicht doch noch auf den Web 2.0 Aspekt des Themas zu kommen. Ich kann mir vorstellen, dass man Lost insgesamt gnädiger gegenüber steht, weil man über die sechs Jahre eben auch die Produzenten ein wenig kennen gelernt hat. Wie Ron Moore bei BSG, haben ja auch Damon und Carlton zu fast jeder Episode einen Podcast aufgenommen, wenn auch nicht gleich als Audiokommentar. Ihre entspanntes Geplapper war oft so unterhaltsam wie die Serie selbst. Sie kommen einfach als nette Typen rüber. Als Instrument zur Kundenbindung funktionierte die Geschichte wunderbar.
                    Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                    "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
                      Um vielleicht doch noch auf den Web 2.0 Aspekt des Themas zu kommen. Ich kann mir vorstellen, dass man Lost insgesamt gnädiger gegenüber steht, weil man über die sechs Jahre eben auch die Produzenten ein wenig kennen gelernt hat. Wie Ron Moore bei BSG, haben ja auch Damon und Carlton zu fast jeder Episode einen Podcast aufgenommen, wenn auch nicht gleich als Audiokommentar. Ihre entspanntes Geplapper war oft so unterhaltsam wie die Serie selbst. Sie kommen einfach als nette Typen rüber. Als Instrument zur Kundenbindung funktionierte die Geschichte wunderbar.
                      Dazu habe ich von einem Bekannten eine interessante Theorie gehört: Die Autoren haben stets versucht, gerade nicht die Fan-Theorien wahr werden zu lassen. Also dass es Anfangs vielleicht tatsächlich so gedacht war, dass der schwarze Rauch eine Nanowolke ist, die Autoren ihre Pläne dann aber wieder verworfen haben, als sie erkannt haben, dass die Fans da ziemlich schnell drauf gekommen sind.

                      Wenn das tatsächlich so gewesen wäre, wäre es evtl. gar nicht schlecht gewesen, wenn es etwas weniger Kontakt zwischen Zuschauern und Machern gegeben hätte.

                      Kommentar


                        #41
                        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                        Dazu habe ich von einem Bekannten eine interessante Theorie gehört: Die Autoren haben stets versucht, gerade nicht die Fan-Theorien wahr werden zu lassen. Also dass es Anfangs vielleicht tatsächlich so gedacht war, dass der schwarze Rauch eine Nanowolke ist, die Autoren ihre Pläne dann aber wieder verworfen haben, als sie erkannt haben, dass die Fans da ziemlich schnell drauf gekommen sind.
                        Das habe ich mir auch schon oft gedacht, dass es Rückkopplungen dieser Art eigentlich fast zwanghaft geben muss. Die Autoren denken sich was aus, die Fans kommen irgendwie drauf, also wird es geändert. Das könnte wirklich die Erklärung sein. Ich halte es für sehr plausibel, dass da etwas dran ist. Insbesondere werden so anfänglich stimmige, durchdachte Konzepte dadurch verworfen, so dass am Ende zwangsläufig Schwachsinn rauskommen muss.

                        Kommentar


                          #42
                          Ich weiß nicht, es gab auch viele Dinge bei denen die Schlüsse, die die Zuschauer aus dem Geschehen gezogen haben letztendlich bestätigt wurden. Zwei Beispiele wären die Familienverhältnisse Hawking - Faraday und Strom -Chang. Das wurde richtig geraten. Ich bezweifle, dass die Nano Theorie jemals auf dem Tisch lag, denn schließlich haben wir über die "Funktionsweise" des Smoke Monster überhaupt keine Auskunft bekommen. Das hat die Autoren schlichtweg nicht interessiert. Außerdem, wenn einem die Nano Theorie so sehr zusagt, kann man sie mit dem Gesehen sicherlich noch in Einklang bringen.
                          Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                          "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

                          Kommentar


                            #43
                            Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
                            Ich weiß nicht, es gab auch viele Dinge bei denen die Schlüsse, die die Zuschauer aus dem Geschehen gezogen haben letztendlich bestätigt wurden. Zwei Beispiele wären die Familienverhältnisse Hawking - Faraday und Strom -Chang. Da wurden die Spekulationen bestätigt.
                            Letztlich ist es so, dass es sich rein statistisch nicht vermeiden lässt, dass bestimmte Vermutungen auch bestätigt werden. Wenn ein Krimi von 10000 Leuten gelesen wird, wird ein bestimmter Teil auch den Mörder richtig vorhergesagt haben. Worauf es ankommt, ist diese roten Heringe auszustreuen und die Mehrheit irre zu führen.

                            Die LOST-Macher hatten es dabei auch recht einfach, da sie die Aktivitäten und Fan-Theorien im Internet gut überblicken konnten. Rote Heringe - im Nachhinein - zu konstruieren war überaus einfach, dazu musste man nur im Nachhinein den Plot ändern und so aus einem vormals validen Plotpunkt einen roten Hering zu machen.

                            Kommentar


                              #44
                              Am Ende ist das aber vollkommene Spekulation. Es gab nicht einen Hinweis darauf, dass das Smoke Monster auch nur ansatzweise etwas mit Nanotechnologie zu tun hat. Die Theorie war wohl nur beliebt, weil "Nano" gerade irgendwie in ist. In der Serie ist dieses Wort nie gefallen. Warum sollte Rauch auch nano sein? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn oder vielmehr, es erklärt nichts. Wer glaubt, dass seine Theorie nur nicht wahr wurde, weil die Autoren etwas nachträglich geändert haben, überschätzt die Relevanz der eigenen Kreativität ganz gewaltig.

                              Man darf auch nicht vergessen, dass der Anteil der Fans, die sich im Internet über die Serie austauschen, nur ein absoluter Bruchteil der Gesamtzuschauer ausmacht. Da interessiert es wenig, wenn ein paar tausend Leute eine Punkt der Geschichte richtig erraten haben, wenn am Ende 10 Millionen zuschauen.
                              Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                              "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

                              Kommentar


                                #45
                                Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
                                Am Ende ist das aber vollkommene Spekulation. Es gab nicht einen Hinweis darauf, dass das Smoke Monster auch nur ansatzweise etwas mit Nanotechnologie zu tun hat. Die Theorie war wohl nur beliebt, weil "Nano" gerade irgendwie in ist. In der Serie ist dieses Wort nie gefallen. Warum sollte Rauch auch nano sein?
                                An Nanotechnologie hätte ich auch nie gedacht, aber es gab ja mal diese sehr aufwändig ausgearbeitete Theorie, das Rauchmonster könnte ein Dschinn sein, siehe hier http://www.scifi-forum.de/filme-tv-s...ml#post1283971 .

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X