Mir persönlich gefallen die ersten drei Staffeln am besten, nicht nur weil Angel und Cordelia noch dabei sind, sondern weil mir das Konzept einfach gut gefällt: Tagsüber gehen alle noch zur Schule, nachts wird dann gegen Vampire usw. gekämpft, das ist einfach so herrlich verrückt, insbesondere da auch vieles an der Schule passiert, die Bibliothek als Hauptquartier dient, und vieles mehr.
Die Figuren sind erwachsen geworden und gleichzeitig auch die Art wie Joss Whedon ihre Geschichte fortsetzt.
In der vierten Staffel mit der Einführung von SF-Elementen (die Initiative) wird es schon etwas trashig,
Glory war zu sehr als eine Art Anti-Buffy konstruiert,
dann in der sechsten Staffel die Geeks und Willow als Magie-Junky
Die siebte Staffel hat meiner Meinung nach sehr gut angefangen, jeder Charakter bekommt sich wieder in den Griff, es herrscht in den ersten elf Folgen ein sehr guter Spannungsbogen. Allerdings ging es danach rapide den Bach runter. Die Erwartungshaltung konnte nicht gehalten werden, nichts aus der ersten Hälfte war am Ende wichtig und es dümpelte von einer Episode zur nächsten. Der Tiefpunkt war dann mit der Entwicklung um "General Buffy" kurz vor dem Finale erreicht. Das Finale hingegen war dann doch noch versöhnlich.
Zur Frage Teeniekram, ja oder nein, nach der dritten Staffel wurde z.B. die Rolle von Giles stark zurückgefahren, von Buffys Mutter ganz zu schweigen, "Erwachsene" spielten in der künstlich auf jung getrimmten Serie kaum noch eine Rolle, und gegen Ende wurde es auch immer feministischer, wenn man das so sagen kann, mit einem deutlichen Übergewicht junger weiblicher Charaktere, was dann auch irgendwie sehr langweilig wurde, wobei ich gerade Anya und Tara als relativ überflüssig empfand und mich gerade auch Dawn (Muster-Teenie) etwas nervte.
Was das feministische anbelangt: Buffy war von Anfang an feministisch und das schon im Grundkonzept einer weiblichen Kämpferin gegen Horrorgestalten. Buffy hat für viele heute selbstverständliche starke Frauenrollen die Lanze gebrochen. Das ist eine Leistung die man im Nachhinein nicht runterreden sollte.
Zudem gehört Anya mit zu den besten Charakteren die Buffy hervorgebracht hat. Der Ex-Dämon, der total überfordert ist ein Mensch zu sein und immer von einem Fettnäpfchen in den nächsten tritt. Dies konnte man, wie die Charaktere in The Body, sehr leicht misverstehen, aber eine einzige Szene reichte aus um aus ihrem Abziehbildeindruck eine absolut liebenswerte und nachvollziehbar naive Person zu machen. Über Tara kann man streiten, ich fand sie nie nervig und sie war sehr sehr wichtig für den Willow-Charakter, der in der Serie die größte Entwicklung durchgemacht hat.
Vielleicht ist Teeniekram das falsche Wort dafür, was mir an den späteren Staffeln nicht mehr so gefällt, aber ich denke, es wurden einfach ein paar Gewichte verschoben, manches war dann übertrieben.
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