[512] "Böses Blut" / "Bad Blood" - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

[512] "Böses Blut" / "Bad Blood"

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    [512] "Böses Blut" / "Bad Blood"

    Buch:
    Vince Gilligan

    Regie:
    Cliff Bole

    Darsteller:
    Assistant Director Skinner (Mitch Pileggi) [Norbert Gescher]
    Coroner (Brent Bunt)
    Detective (Marion Killinger)
    Funeral Director (Forbes Angus)
    Ronnie Strickland (Patrick Renna)
    Sheriff Hartwell (Luke Wilson)

    Inhaltsangabe:
    Eine dunkle Gestalt jagt einen verschreckten Teenager namens Ronnie Strickland durch ein Feld in Texas. Als Ronnie stolpert und fällt zieht die Gestalt einen hölzernen Pfahl und stößt ihn durch Ronnies Brustkorb. Dann schallt Scullys Stimme über das Feld und als die Gestalt sich umdreht erkennt man Agent Mulder. Als Scully dazukommt öffnet Mulder Ronnies Mund und zeigt ihr zwei scharfe Schneidezähne, die wie Vampirzähne aussehen. Bei ihrer näheren Untersuchung stellt Scully allerdings fest, daß es sich dabei um Plastikzähne handelt. Mulder erkennt seinen schwerwiegenden Fehler.
    Als die Agenten in ihr Büro zurückkehren beschließen sie die Geschehnisse die zu dem Ereignis führten zuerst alleine zu besprechen bevor sie mit Skinner reden. Scully fängt an die Geschichte zu rekapitulieren, zu Beginn waren sie beide dabei Vorfälle von getötetem Vieh in einer kleinen Stadt in Texas zu untersuchen. Mulder entdeckt, daß ein Urlauber aus New Jersey, Mr. Funt, dasselbe Schicksal erleidet hat und die Polizei zwei kleine Punkte an seinem Hals entdeckte.

    Die Agenten fliegen also nach Texas wo sie Sheriff Hartwell treffen, einen stattlichen Mann der sofort Scullys Aufmerksamkeit erregt. Mit Hartwells Erlaubnis untersuchen die Agenten den Körper des Opfers. Mulder bemerkt, daß Funts Schuhe geöffnet sind, doch er ist nicht sicher ob dies eine Bedeutung für den Fall hat. Während er und der Sheriff den örtlichen Friedhof aufsuchen führt Scully eine Autopsie an dem Körper durch. Später in der Nacht treffen sich Scully und Mulder in ihrem Motel um den Tag zu besprechen. Scully erwähnt, daß Funts Körper Chlorhydrat-Drogen enthielt, die auch als K.O.-Tropfen bekannt sind. Scully glaubt jemand hat Funt damit betäubt und ihm dann mit einer Spritze das Blut entzogen, vielleicht um einen Vampirangriff wie im Film vorzutäuschen. Mulder erzählt nun von einem weiterem Opfer. Scully macht sich also auf noch eine weitere Autopsie durchzuführen und verläßt den Raum. Vor der Tür trifft sie auf Ronnie den Pizzaboten (der Ronnie aus der Eröffnungsszene) der mit einer Lieferung kommt. Scully erzählt ihm, er könnte die Pizza Mulder bringen und geht daraufhin zu ihrem Wagen.

    Während der zweiten Autopsie stellt Scully fest, beide Opfer haben als letzte Mahlzeit Pizza zu sich genommen. Schnell fährt sie zurück zum Motel, wo sie Mulder unter Drogen gesetzt auf dem Boden liegend vorfindet. Plötzlich springt der Pizzabote auf und Scully feuert mehrere Schüsse auf ihn ab. Damit schließt Scullys Geschichte die zum Tod des Teenagers führte. Mulder ist allerdings mit einigen Details nicht einverstanden und erzählt nun seine Version der Geschichte.

    Während seiner Geschichte wird klar, daß er sich selbst in gutem Licht darstellt, doch Scully traut seinen Worten nicht so ganz. Die Geschichte beginnt ebenfalls mit ihrem Flug nach Texas zur Untersuchung der toten Rinder, wo Scully scheinbar Gefallen an Sheriff Hartwell findet. In Mulders Version hat Hartwell allerdings vorstehende Zähne und einen ziemlich niedrigen IQ. Die Agenten teilen sich nun, Scully führt die Autopsie durch und Mulder geht mit Sheriff Hartwell auf den Friedhof. Als sie über den Friedhof gehen beginnt Mulder Sonnenblumensamen auf den Boden zu streuen und erklärt dabei Vampire würden unter einem obsessiven Zwang stehen. Würde ein Vampir auftauchen würde er unwillkürlich beginnen die Samen aufzuheben. Der Sheriff wird plötzlich fortgerufen um ein Problem auf einem Campingplatz zu lösen, Mulder begleitet ihn. Dort entdecken sie den Körper eines zweiten Opfers. Müde und frustriert kehrt Mulder später ins Motel zurück wo er Scully trifft. Er informiert sie über die nötige zweite Autopsie und nachdem sie weg ist nimmt er die Pizzalieferung von Ronnie an. Etwas später fällt er in einen Drogenrausch. Ronnie betritt nun das Motelzimmer mit vorstehenden Vampirzähnen und rotglühenden Augen. Schnell wirft Mulder Sonnenblumensamen auf den Boden und Ronnie kann tatsächlich dem obsessiven Zwang nicht widerstehen und er fällt auf die Knie um den Samen aufzuheben. Scully hat inzwischen die zweite Autopsie beendet und vermutet Mulder in Gefahr. Sie fährt schnell zum Motel, stürmt in das Zimmer sieht Ronnier, zieht ihre Waffe und gibt mehrere Schüsse ab. Trotz seines Drogenrausches verfolgt Mulder den weglaufenden Ronnie nun um ihm den Pfahl in die Brust zu treiben.

    Doch später reanimiert der Leichenbeschauer Ronnie unabsichtlich als er den Pfahl entfernt. Skinner informiert die Agenten über den neuen Verlauf der Geschichte und die beiden fliegen zurück nach Texas. Dort treffen sie wieder Sheriff Hartwell. Scully sucht nun mit dem Sheriff den Friedhof auf und Mulder geht auf den Campingplatz mit der Vermutung dort wäre Ronnies Ruheplatz.

    Doch wie sich herausstellt ist auch Sheriff Hartwell ein Vampir. Er gibt eine Droge in Scullys Kaffee und betäubt sie. In der Zwischenzeit entdeckt Mulder Ronnies Sarg auf dem Campingplatzin einem Wohnwagen. Mit Handschellen sichert er den Sarg um Ronnie gefangenzuhalten. Als der Wagen von mehreren anderen Untoten umstellt wird benutzt Mulder Randstücke einer Pizza um ein Kreuz zu formen. Doch die Vampire stören sich nicht daran und werfen ihn zu Boden. Am nächsten Morgen findet eine noch ziemlich betäubte Scully den bewußtlosen Mulder in seinem Mietwagen. Als er erwacht stellen sie fest, daß der Campingplatz leer ist. Die Agenten erzählen ihre bizarre Geschichte nun Skinner, der ihnen jedoch nur gegenüber sitzt und sie ungläubig anstarrt.



    Quelle
    12
    ****** eine der besten Folgen aller Zeiten!
    33,33%
    4
    ***** sehr gute Folge - hat alles, was die Serie ausmacht!
    33,33%
    4
    **** gute Folge mit unterhaltsamer Story!
    16,67%
    2
    *** vollkommen durchschnittliche Folge!
    8,33%
    1
    ** relativ schwache Folge - nicht weiter erwähnenswert!
    16,67%
    2
    * eine der schlechtesten Folgen aller Zeiten!!
    0%
    0
    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

    #2
    Keine Umfrage hier?

    Bad Blood ist eine wirklich gute Folge wobei die Story und das Akte-X-typische ausnahmsweise eher in den Hintergrund rückt und mehr die Komik von Scully und Mulder bzw. deren "Sichtweisen" des Falls hervor hebt. Eine Folge zum Entspannen eben.
    Forum verlassen.

    Kommentar


      #3
      achja die Folge ist schon extrem humorvoll inszeniert.

      schon alleine die 2 total verschiedenen Sichtweisen der Geschichte, oder natürlich Mulders Jagd nach den Vampiren während Scully mal wieder nicht daran glaubt
      Homepage

      Kommentar


        #4
        Eine sehr witzige und unterhaltsame Story. Besonders gut fand ich die Weise wie die Folge erzählt wurde, nämlich einmal aus der Sicht von Scully und einmal aus Mulders Blickwinken. Dabei war schön zu sehen wie sich gewisse Details voneinander unterschieden haben.

        Besonders klasse fand ich die Szene wo Scully und Mulder bei Skinner Rede und Antwort geben sollten und Mulder auf einmal aufspringt und sagt, daß er unter Drogen stand.

        Ich vergebe für diese witzige Folge maximale Sterne!
        Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

        Kommentar


          #5
          Diese Episode halte ich für eine der schlechtesten überhaupt!

          Durch die zeitweise einfältige Komik und das Vergessen, worum es eigentlich geht, wird einem das Hirn regelrecht weichgespült...

          Auch wenn man vielleicht am Anfang noch lachen kann, geht der Witz überaus schnell flöten.

          Zwei Sterne für diese schwache Folge.

          Kommentar


            #6
            Geniale Episode, hier stand wieder der Humor im Vordergrund. Auffallend komsich natürlich die 2 Geschichten, die eigentlich dieselben waren, aber dennoch werden staunenswerte Details ein klein wenig anders erzählt. Lustig war in Mulders Version, wie Scully mit dem Polizisten flirtet.
            Der Mysthik-Part, der sich diesesmal um Vampire dreht, war auch sehr nett anzusehen. Und ein kleiner Paukenschlag war das Ende, wo sich herausstellt, dass sämtliche Einwohner der Stadt Vampire sind. Dieses Anpassen an die moderne Gesellschaft fand ich ne gute Idee, denn wenn dieser Ronny nicht ausfällig geworden wäre, hätte niemand geahnt, dass Vampire unter uns wohnen. Bemerkenswert auch, dass sie am Ende Scully und Mulder am Leben gelassen haben und einfach allesamt verschwunden sind, das nennt man friedliche Koexistenz.
            Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

            Kommentar


              #7
              Wieder mal eine der Folgen, die sich selbst nicht so ernst nehmen. Besonders die absurden Geschichten von Mulder/Scully waren sehr unterhaltsam, der Gastauftritt von Luke Wilson war ebenfalls gut in Szene gestzt besonders in Mulders Version.

              Das Ende kam natürlich wiedermal überraschend, es zeigt aber auch wie gut sich solche Lebewesen an die normale Gesellschaft angepasst haben.


              Ich vergebe ***** Sterne.

              Kommentar


                #8
                Was mir an dieser Folge super gefallen hat, war die Darstellung von Mulder und von Scully
                Aber das Ende fand ich etwas merkwürdig und die Tatsache dass der "tote" Bub verschwunden ist, ist zu offensichtlich paranormal (das besondere an Akte X war häufig dass sowohl Mulders paranormale Erklärung möglich war aber auch Scully's wissenschaftliche Erklärung).
                Demnoch 5 Sterne, fand die Folge einfach amüsant, va. Scullys Version
                Space is the Place!

                www.last.fm/user/Zaphbot

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von rattlesnake87 Beitrag anzeigen
                  Aber das Ende fand ich etwas merkwürdig und die Tatsache dass der "tote" Bub verschwunden ist, ist zu offensichtlich paranormal (das besondere an Akte X war häufig dass sowohl Mulders paranormale Erklärung möglich war aber auch Scully's wissenschaftliche Erklärung).
                  Gerade das hat ja immer denn Reiz in X-Files ausgemacht! Zwei Ermittler wie sie unterschiedlicher nicht seien können, deshalb haben mir auch die frühen Staffeln besser gefallen als Mulder noch mehr an die Verschwörungstheorien geglaubt hat und Scully die Skeptikerin war, lim laufe der Serie tauschen beide mehr oder weniger ihre Positionen . Naja das Ende kam wirklich etwas zu "abgehackt" aber auch das ist man schon von so mancher Akte X-Folge gewöhnt .

                  Kommentar


                    #10
                    Zwei Sterne.

                    Wieder mal eine Folge mit zuviel Comedy-Elementen, wobei ich viele eher lächerlich als lustig fand.

                    Die Story um Vampire ist lahm, spannung kommt auch kaum auf.

                    Lustig war nur, als Mulder und Scully die Geschichte jeweils aus ihrer Sicht erzählen. Vor allem als Scully immer den leicht beschränkten Polizisten verknallt angeschaut hat.

                    Sonst, eher schrottig die Folge.

                    Kommentar


                      #11
                      Von mir gibt es vier Sterne * * * * für die nicht ganz ernste Folge, bei der Scully und Mulder nacheinander die Geschichte aus jeweils eigener Perspektive erzählen. Bei Akte-X werden ja öfter Ortsnamen eingeblendet. Witzig war, wie der "Davey Crockett Motor Court" nach Mulders Einwand zu "Sam Houstons Motor Lodge" geändert wurde. Interessant ist, dass Scully einige kleine Dinge an Mulder zu bemerken scheint, die sie stören, während Mulder ein weitaus positiveres Bild von sich selbst hat und sich mehr an Scullys Interesse für den Sheriff stört. Interessant ist bei der Folge auch, dass man Zeit hat, sich Mulders Büro mal etwas genauer anzuschauen.

                      Kommentar


                        #12
                        Eine außerordentlich witzige Folge, ***** sehr gut, hatte ich sogar fast alles noch im Kopf und das nach so langer Zeit.
                        Auch der Twist gefällt mir sehr gut, aber am besten gefiel mir der Humor und besonders die Perspektiven.
                        Da aber das Setting so abgelutscht war, reicht es meiner bescheidenen Meinunung nach, nicht für die beste Folge, aber eine die unvergessen bleibt.

                        Kommentar


                          #13
                          Fünf Sterne gibt es diesmal von mir für diese witzige Folge mit einer spannenden Vampir-Handlung der anderen Art. Schon der Beginn mit der Verfolgungsjagd versprach eine gute Folge und ich fand es sehr interessant wie dann die Folge erzählt wurde, nämlich aus den beiden Blickwinkel von Mulder und Scully. Die unterschiedlichen Sichtweisen und die überzogene Beschreibung des Verhaltens des Partners (Mulder beschreibt Scullys Verhalten und umgekehrt) fand ich total witzig. Ganz nett war es auch das einige Vampiermythen auf die Schippe genommen wurden bzw. ein wenig überzogen dargestellt wurden. Weiters hat mir der Schluss der Folge bzw. die Auflösung der Handlung sehr gut gefallen.
                          Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

                          Kommentar


                            #14
                            In Texas wurden sechs Kühe und ein Urlauber ausgeblutet und mit charakteristischen Bisswunden aufgefunden. Mulder glaubt, dass ein Vampir am Werk war; Scully hält aufgrund von Autopsieergebnissen einen Pizzaboten für den Täter. Als der Bote bald darauf Mulder attackiert, verfolgt dieser ihn in den Wald und tötet ihn nach bewährter Vampirjäger-Manier: Er sticht ihn mit einem Holzpfahl ins Herz. Da sich die Fangzähne des Pizzaboten als falsch erweisen, muss sich Mulder nun vor Skinner verantworten.

                            "Bad Blood" ist nach der missratenen Staffel 2-Episode "3" der zweite Versuch von Akte X, sich dem Thema Vampire zu nähern. Diesmal wird das Thema jedoch völlig anders angegangen: "Bad Blood" ist in erster Linie eine Comedy-Episode und bedient sich einer außergewöhnlichen Erzählstruktur, indem sie zunächst Scully und dann Mulder die Geschichte erzählen lässt. Das Amüsante daran sind nicht nur die teils divergierenden Schilderungen der Geschehnisse, sondern vor allem auch, wie sich die beiden Protagonisten selber und den jeweils anderen sehen. Der Kern der Geschichte bis zur Verfolgung und Pfählung des Pizzaboten - die im Teaser gezeigt werden - ist schnell erzählt: In dem kleinen Ort in Texas wurden erst mehrere Kühe und dann ein Tourist ausgeblutet und mit Bisswunden tot aufgefunden, Mulder und Scully treffen sich am Tatort mit dem Sheriff. Mulder sucht mit dem Sheriff auf dem Friedhof nach Beweisen, dass es sich bei dem Täter um einen Vampir handelt, ein weiterer Urlauber wird getötet, und Scully führt Autopsien durch und kommt aufgrund der Mageninhalte zu dem Schluss, dass der Täter der junge Pizzabote Ronnie ist. Von eben diesem wird Mulder im Motel attackiert, Scully kommt gerade noch rechtzeitig dazwischen, und Mulder verfolgt Ronnie bis in den Wald, wo er ihn pfählt. Als Scully die beiden einholt, und Mulder ihr die Vampirfänge zeigen will, stellt sich heraus, dass diese Plastikattrappen sind.

                            Die beiden Agenten sind nun in einer misslichen Lage; Mulder muss eine Mordanklage befürchten und Ronnies Familie will das FBI auf $446 Millionen Schadenersatz verklagen. Scully befürchtet, dass auch sie mit beschuldigt wird. In einer Stunde will Skinner einen Bericht hören, und Mulder will von Scully wissen, was aus ihrer Sicht geschehen ist.

                            Scullys Schilderung zeichnet Mulder als einen überdrehten Fanatiker, was ihr auf die Nerven geht, während sie selber nur ihre Pflicht erfüllen will. Sheriff Hartwell ist ein interessanter, aufmerksamer Mann, während sich ihr Partner unhöflich und oberlehrerhaft verhält und sich kaum an ihren Namen erinnert. Ihr macht es Spaß, die Gelegenheit für einen kleinen Flirt zu nutzen, worauf Mulder genervt reagiert. Während Mulder seinen Spaß mit der Untersuchung hat, muss sie langweilige Autopsien durchführen, mit denen er sie nicht einmal spät Abends nach einen langen Arbeitstag in Ruhe lässt. Sie - so ihre Sicht - tut alles, um ihn zufriedenzustellen, sie versucht sogar, ihn mit ihrer Rationalität vor seinen eigenen Überreaktionen zu schützen, bekommt aber keinerlei Anerkennung, sondern allenfalls herablassende Bemerkungen als Dank dafür.

                            Mulder hingegen, der mit dieser Schilderung überhaupt nicht einverstanden ist, beschreibt Scully als jeden Morgen schlecht gelaunt und nörgelnd, während er selbst versucht, auf ausgesucht höfliche Weise ihr den Fall zu erklären. Der Sheriff ist ein geistig unterbelichteter, lispelnder Dorftölpel mit Überbiss, den Scully wie ein 13-jähriges Schulmädchen anhimmelt. Als Mulder sein umfassendes Wissen über Vampire und seine Theorien auspackt, schaltet Scully auf Durchzug und überhört die eine Hälfte, während sie die andere als abwegig abtut. Dass die Untersuchung auch für ihn keine reine Spaßveranstaltung ist, ignoriert sie völlig, selbst als er reichlich ramponiert aussehend ins Motel zurückkehrt. Statt dessen jammert sie, wieviel sie arbeiten muss und was sie alles für ihn tut.

                            Man muss sich am Ende der beiden Versionen wieder einmal wundern, dass Skinners Job ihn noch nicht ins Irrenhaus befördert hat, wenn das die Art und Weise ist, wie die beiden ihre Berichte abliefern. Für den Zuschauer ist es, obwohl es sich um zweimal dieselbe Geschichte handelt, sehr kurzweilig: Da Mulder und Scully in dem Fall größtenteils separat ermitteln, beschränken sich die Wiederholungen auf wenige Szenen, deren Schilderung sich aber völlig unterscheidet. Letztlich bleibt den beiden die Anhörung erspart, denn Skinner schickt die beiden nach Texas zurück: Dort ist Ronnies Leiche aus der Leichenhalle verschwunden und der Gerichtsmediziner wurde ausgeblutet und mit Bisswunden aufgefunden.

                            Wie sich herausstellt, ist Ronnie tatsächlich ein Vampir, der ein paar Vampirfilme zuviel angesehen hat und sich daraufhin mit falschen Fangzähnen ausgestattet hat. Aber nicht nur das: Die ganze Gemeinde inklusive des Sheriffs besteht aus Vampiren, hat sich aber perfekt an die moderne Gesellschaft angepasst und wäre wohl nie aufgeflogen, wenn Ronnie nicht den Spleen entwickelt hätte, sich wie ein Film-Vampir zu verhalten: "I really need to apologize to you about Ronnie. He makes us all look bad. He's just not who we are anymore. I mean, we pay taxes, we're good neighbors… he can’t quite seem to grasp the concept of low profile. But though he may be a moron, he is one of our own."

                            Die Erzählweise aus zwei verschiedenen Perspektiven (auch als "Rashomon"-Erzähltechnik bekannt, nach einem japanischen Film von 1950, dem bekanntesten frühen Beispiel dieser Erzähltechnik im Film) erinnert etwas an die Staffel 3-Episode "José Chung's 'From Outer Space'", in der auch dieselbe Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde - dort wurde noch expliziter auf den Einfluss von Gedächtnislücken und verzerrte Erinnerungen eingegangen, mit der Schlussfolgerung, dass eine "wahre" Erzählung der Geschehnisse gar nicht existieren kann. Was Mulder und Scully angeht, ist natürlich vor allem deren Selbstbild und die Sichtweise auf den Partner amüsant, und lässt teilweise tief blicken: Mulder ist, das kann man aus anderen Episoden schließen, sicherlich nicht so höflich und aufmerksam Scully gegenüber, wie er sich selber sieht - während Scully hier wieder meine Vermutung bekräftigt, dass sie sich allzusehr um Aufmerksamkeit männlicher Autoritätspersonen sorgt, denn sie flirtet auch in ihrer eigenen Version wie ein Mädchen mit dem Sheriff (und ganz ehrlich, der ist auch in ihrer Version ein Depp). "Bad Blood" ist auch wieder eine dieser Episoden, in denen Mulder und Scully den Ereignissen hinterherlaufen und den Vampiren überhaupt nicht gewachsen sind (es erinnert an die teuflische Lehrerin in "Die Hand, die verletzt"). Man kann sich fragen, ob das daran liegt, dass sie mehr mit sich selbst und ihrem Ärger über den jeweils anderen als mit dem Fall beschäftigt waren.

                            "Bad Blood" ist eine äußerst unterhaltsame Episode, was vor allem an den vielen eingestreuten Gags liegt - wie Mulder, der frustriert einen Papierkorb zertrampelt, der Überbiss des Sheriffs, die fehlgeschlagenen Versuche, den Reifen des Caravans zu durchschießen, das Zwangsverhalten der Vampire mit den Schnürsenkeln und den Sonnenblumenkernen, die überzeichneten Autopsieszenen mit der gelangweilten Scully etc. Und natürlich Mulder und Scully, die sich wie ein altes Ehepaar streiten. Ein Kritikpunkt könnte sein, dass diese Darstellung ihrer Beziehung vielleicht etwas zu spät kommt und vor Scullys Krebserkrankung glaubwürdiger gewesen wäre. Gut gefallen hat mir auch die originelle Idee, dass hier eine ganze Gemeinde von Vampiren unerkannt als brave Steuerzahler lebt. Gillian Anderson und David Duchovny überzeugen hier wieder einmal auch mit komödiantischen Talenten. Ein paar effektive Horrorszenen hat die Episode auch noch zu bieten - so der Teaser, der Überfall Ronnies auf Mulder, und die Szene, als eine Gruppe von Vampiren mit ihren grünglühenden Augen auf Mulder zugeht. "Bad Blood" ist nicht grundlos eine der beliebtesten Comedy-Folgen, wenn ihr auch der Tiefgang der besten Darin Morgan-Episoden fehlt. Ich vergebe fünf Pepperoni-Pizzas dafür.
                            Zuletzt geändert von Janet18; 31.05.2019, 22:43.

                            Kommentar


                              #15
                              Was diese Episode betrifft, hat sich mein Geschmack wohl in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Ich vergebe 3 falsche Eckzähne dafür.
                              Mir gefällt zwar die Erzählweise und die Comdyeinlagen, was diese Episode bei Fans wohl auch so beliebt gemacht hat, jedoch scheint es keinem wirklich aufzufallen, das man bei dieser Folge um das Ende betrogen wurde. Ich meine Die Vampire hätten Mulder und Scully auch problemlos umbringen können. taten sie aber nicht. Stattdessen verschwinden sie einfach. Überhaupt zählt dieser Fall zu den Unnötigsten der ganzen Serie und soll höchstens zu Auflockerung dienen.
                              Hin und wieder schmutzelt man zwar, jedoch wirklich vom Hocker gehauen hat mich diese Folge nicht. Obwohl sie zu Gillian Andersons Lieblingsfolgen zählen soll. Nett war jedoch der Hinweis darauf, das es bei Vampiren anscheinend erschreckend viele Unterarten geben soll. Da diese Vampire nicht mal Ansatzweise an die Vampire aus der Folge "3" herkommt.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X