[424] "Gethsemane" / "Gethsemane" - SciFi-Forum

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    [424] "Gethsemane" / "Gethsemane"

    Buch:
    Chris Carter

    Regie:
    R.W. Goodwin

    Darsteller:
    Agent Hedin (Nancy Kerr)
    Arlinsky (Matthew Walker) [Ernst Meincke]
    Babcock (James Sutorius) [Thomas Wolff]
    Bill Scully Jr. (Pat Skipper) [Bernd Rumpf]
    Detective Rempulski (Rob Freeman) [Ralph Beckmann]
    Father McCue (Arnie Walters) [Eric Vaessen]
    Mrs. Scully (Sheila Larken) [Renate Danz]
    Rolston (John Oliver) [Matthias Klages]
    Saw Operator (Craig Burnanski)
    Scott Blevins (Charles Cioffi) [Gerd Holtenau]
    Scott Kritschgau (John Finn) [Klaus-Dieter Klebsch]
    Scott Ostelhoff (Steve Makha) [Boris Erdtmann]
    Vitagliano (Barry W. Levy) [Andreas Hosang]

    Inhaltsangabe:
    Scully betritt Mulders Appartement, wo eine Gruppe von Detektiven und Gerichtsmedizinern wartet. Detective Rempulski stellt sich vor, dann zieht er eine Decke von einem Körper der auf dem Flur liegt. Scully identifiziert das Opfer. Später erscheint Scully vor einer Gruppe von FBI Offiziellen unter Vorsitz von Section Chief Scott Blevins. Während des Treffens, erinnert sich Scully als sie vier Jahre vorher von Blevins einem Projekt namens "The X-Files" zugeteilt wurde. Sie erklärt, der Grund für dieses Treffen wäre über die Ungestezlichkeit von Mulders Arbeit zu berichten.
    In einem Rückblick sieht man ein zwei Anthropologen, Arlinsky und Babcock, mit einem Hubschrauber zu einem Camp im Schnee am Fuße eines Berges fliegen. Die beiden machen sich auf den Weg und als sie den Gipfel erreichen betreten sie eine Höhle wo der Körper eines grauen Alien perfekt im ewigen Eis konserviert ist.

    Eine Gruppe von Gästen findet sich in Mrs. Scully Haus zu einer Dinner Party zusammen. Unter den Gästen ist auch Danas Bruder, Bill Scully Jr. und der katholische Priester Father McCue. Scully erkennt McCue wurde von ihrer Mutter eingeladen um über ihren Glauben zu diskutieren, während ihre Gesundheit durch ihren Krebs ziemlich geschädigt ist. Nach dem Essen reden Father McCue und Scully über den Verlust ihres Glaubens bevor ihre Diskussion durch ein Anruf von Mulder unterbrochen wird. Er hat Informationen über einen Vorfall in Kanada erhalten.

    Mulder arrangiert für ihn und Scully ein Treffen mit Arlinsky im Smithsonian Institut. Arlinsky erklärt, basierend auf Untersuchungen des Eises der Körper des Aliens ist mehrere hundert Jahre alt. Er fragt die Agenten nach Unterstützung bei der Überprüfung des Aliens. Mulder und Arlinsky fliegen zu dem Camp, welches sie verlassen vorfinden. Ohne das sie es bemerkt haben hat ein Mörder hat alle Insassen getötet.
    Als sie den Gipfel erreichen finden sie die Körper von Babcock und einer weiteren Person. In der Höhle finden sie nur ein rechteckiges Loch aus dem der Alien entnommen wurde. Später erzählt Babcock, verletzt doch am Leben, ihnen er hätte den Alienköper neben seinem Zelt vergraben.

    Währenddessen untersuchen Scully und ein Wissenschaftler des Labors namens Vitagliano die Proben aus dem Eis. Als Scully später in der Nacht wieder in des Labor zurückkehren will wird sie von einem Unbekanntem angegriffen und mehrere Stufen heruntergestoßen. Agent Hedin vergleicht Fingerabdrücke aus dem Treppenhaus und stellt sie als die von Michael Kritschgau fest, der in der Forschungsabteilung des Pentagons arbeitet. Nach der Ansicht seiner Personalakte identifiziert Scully Kritschgau als ihren Angreifer. Daraufhin konfrontiert sie Kritschgau in einer Parkgarage mit den Vorwürfen und nimmt ihn fest. Aber Kritschgau warnt sie, wenn er ins Gefängnis kommt, würden die Leute bei Scully den Krebs verursacht haben ihn töten.

    Mulder und Arlinsky bringen den Alienkörper zu einem Lagerhaus wo eine Autopsie durchgeführt werden soll. Scully kontaktiert ihren Partner und arrangiert ein Treffen damit er Kritschgaus Geschichte aus erster Hand erfahren kann. Kurz darauf tötet Ostelhoff, der Killer, Arlinsky und Babcock in dem Lagerhaus.

    Währenddessen erzählt Kritschgau den Agenten, daß die Regierung eine Geschichte inszeniert hat um von sich selbst abzulenken. Der Alienkörper wurde aus Bio-Material zusammengestellt und für den Zeitraum eines Jahres eingeforen. Er erklärt Mulder sollte den Alien sehen um die Lüge zu glauben, doch Mulder entgegnet Kritschgau wäre der Lügner. Aber als Mulder zum Warenhaus zurückkehrt findet er die toten Körper von Arlinsky und Babcock - der Alien ist weg.

    Kurze Zeit später erzählt Scully ihm, die Leute hinter der ganzen Lügengeschichte haben ihren Krebs verursacht damit er die Lügen glauben sollte. Mulder ist wie betäubt von der Offenbarung.

    Wieder zurück zu dem Treffen der FBI Offiziellen. Scully erzählt sie habe einen Telefonanruf der Polizei erhalten und wurde gebeten jemand in Mulders Appartement zu identifizieren. In Anbetracht der Verfassung von Mulder befürchtet Scully, er hätte sich durch einen Schuß in den Kopf selbst getötet.



    Quelle
    9
    ****** eine der besten Akte-X-Folgen aller Zeiten!
    11,11%
    1
    ***** sehr gute Folge - hat alles, was Akte X ausmacht!
    33,33%
    3
    **** gute Folge mit unterhaltsamer Story!
    33,33%
    3
    *** vollkommen durchschnittliche Folge!
    22,22%
    2
    ** relativ schwache Folge - nicht weiter erwähnenswert!
    0%
    0
    * eine der schlechtesten Folgen aller Zeiten - absolut Akte X unwürdig!
    0%
    0
    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

    #2
    Eine recht interessante und spannende Folge. Highlight war sicherlich die Autopsie der vermeindlichen Außerirdischen. im Eis gefundenen Leiche. Ich fand diese Szene effektemäßig sehr gut und glaubhaft gemacht.

    Schön fand ich es endlich einmal Scully im großen Kreis der Familie und Freunde zu sehen bzw. ihr Privatleben wurde mit der Abend-Essen-Szene näher beleuchtet.

    Auch die Perspektive aus der die Folge erzählt wurde hat mir sehr gut gefallen.

    Jedoch fand ich diese Folge für ein Staffelfinale zu wenig spannend, deswegen vergebe ich nur fünf Sterne für diese Episode.
    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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      #3
      Diese Episode war sehr gut, v. a. wegen ihres Ausflugs ins ewige Eis. Die Szenen dort waren weit mehr als spannend.

      Die Autopsie des angeblichen Aliens wurde sehr gut dargestellt. Die Geschichte rundherum hat mir auch sehr gut gefallen.

      Fünf Sterne für ein gelungenes Staffel-Finale.

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        #4
        Zitat von Rommie's Greatest Fan Beitrag anzeigen
        Eine recht interessante und spannende Folge. Highlight war sicherlich die Autopsie der vermeindlichen Außerirdischen. im Eis gefundenen Leiche. Ich fand diese Szene effektemäßig sehr gut und glaubhaft gemacht.
        Diese Szene war recht gut. Im Gegenzug tritt dann Kritschgau auf, der Mulder erklärt, dass der Plot mit den Außerirdischen nur ein Ablenkungsmanöver ist, um von geheimen Forschungen abzulenken, und dass Mulders Hintergrundgeschichte mit der Entführung seiner Schwester durch Außerirdische nur eine auf Hypnose basierende Konstruktion ist.
        Zudem kommt noch die Wendung, dass Mulder für tot gehalten wird. In gewisser Weise wäre diese Folge, die ich mit drei Sternen bewerte, optimal, um die Serie auf einer wunderbar depressiven Note ausklingen zu lassen: Mulder stirbt, nach dem er sein Leben auf einer Lüge errichtet hat, aber wie wir wissen, gibt es ja noch das Serienfinale "Die Wahrheit".
        Wenn man möchte, kann man aber die ersten vier Staffeln für sich selbst in einem völlig anderen Kontext interpretieren und "Gethsemane" als alternatives Serienfinale verwenden.

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          #5
          Eigentlich ne ganz gute Episode. Wiedermal geht es darum, dass Mulder Beweise für die Existenz von Aliens sucht. Aber man erfährt ja schon von Beginn an, dass dies nur ein Schwindel ist, auf den Mulder reingefallen ist. Obwohl die Autopsie sieht schon ganz gut aus.
          Auch ein kleiner Einblick in Scullys Familienleben wird gezeigt, wurde eigentlich ihr Bruder vorher schon mal erwähnt? Schade dass man es hier versäumte, mehr Konfliktpotential reinzubringen, denn ihr Bruder ist ja nicht so gut auf Mulder zu sprechen. Da hätte man schon noch erwähnen können, dass Melissa immer noch leben würde, würde Scully nicht bei den X-Akten arbeiten.
          Und das Ende, hätte mir nicht gedacht, dass es wirklich Mulder ist, dessen Leichnam Scully zu Beginn identifiziert. Bin schon gespannt wie man diesen Cliffhanger auflösen wird.
          Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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            #6
            Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
            Auch ein kleiner Einblick in Scullys Familienleben wird gezeigt, wurde eigentlich ihr Bruder vorher schon mal erwähnt?
            Ich glaube nicht, aber ich muss zugeben, dass ich aus der Serie nun schon wieder so lange raus bin, dass ich Detailfragen nur noch in seltenen Fällen beantworten kann. Dies ist besonders schade, da ich alle deine Beiträge hier im Forum lese und gerne auch diskutieren möchte, aber wie gesagt, ich bin aus der Serie doch ziemlich raus und habe viele Details nicht mehr in Erinnerung .
            Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
            Schade dass man es hier versäumte, mehr Konfliktpotential reinzubringen, denn ihr Bruder ist ja nicht so gut auf Mulder zu sprechen. Da hätte man schon noch erwähnen können, dass Melissa immer noch leben würde, würde Scully nicht bei den X-Akten arbeiten.
            Sicher. Melissa würde aber auch noch leben, wenn sie - ganz banal - eine andere Haarfarbe usw. gehabt hätte, was ja zur Verwechselung führte.

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              #7
              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
              Ich glaube nicht, aber ich muss zugeben, dass ich aus der Serie nun schon wieder so lange raus bin, dass ich Detailfragen nur noch in seltenen Fällen beantworten kann.
              Ich habe auch jetzt erst mit der 3ten Staffel begonnen, die ersten beiden habe ich vor einigen Jahren mal gesehen, und kann mich auch kaum noch an Ereignisse daraus erinnern. Und vor allem in den Doppelepisoden bezieht man sich oft auf Ereignisse von früheren Episoden.
              Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                #8
                Sechs Sterne.

                Mal wieder eine ausgezeichnete Mythologie-Folge.

                Das besondere hier, ist dass Mulders Glaube an Ausserirdische ins Wanken gerät, da nach der Entdeckung des vermeindlichen Aliens, ein hochrangiger Pentagonmitarbeiter ihn aufklärt, dass das ein Schwindel ist.

                Schön, Scullys Verhältnis zu ihrem Bruder und zu dem Priester zu sehen, sie will die Krankheit alleine durchstehen und kein Mitleid. Interessant war auch wieder ihr Auftritt vor einem Kommitee (wie auch bei Tunguska).

                Insgesamt ist die Folge auch sehr spannend, zum Schluss gibt es ein unerwartetes Ende. Leider ist die Erklärung nicht sooo ganz glaubwürdig, wie man am Anfang der 5. Staffel sieht.

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                  #9
                  Gut gefallen am Staffelfinale der vierten Staffel hat mir der Beginn der Folge mit der Szene in Mulders Wohnung, wo er anscheinend Selbstmord begangen hat und Scully seine Leiche identifizieren muss. Spannend erzählt wurde danach die Geschichte wie es zu diesem Selbstmord gekommen ist und am Ende der Geschichte ist man schon fast dazu bereit zu glauben das Mulder tot ist.
                  Optisch sehr gut umgesetzt fand ich wieder die Bergung der vermeintlichen Alienleiche und deren Autopsie und mit Scott Kritschgau wurde eine Figur präsentiert, der die Geschichte spannend aus einer anderen Perspektive beleuchtete.
                  Somit gebe ich der Folge wieder fünf Sterne.
                  Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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                    #10
                    Ein Geologenteam findet in einem kanadischen Gletscher eine Leiche, die vermeintlich außerirdisch ist. Proben aus dem Eis und ein Foto der Leiche werden an einen Wissenschaftler geschickt, der Mulder herbeirufen lässt. Als Mulder sich mit dem Wissenschaftler zusammen aufmacht, um die Leiche zu bergen, finden sie das Geologenteam bis auf ein Teammitglied tot vor. Währenddessen wird Scully, die die Eisproben untersuchen lässt, von einem Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums angegriffen, der später beiden Agenten erzählt, dass alle Hinweise auf die Anwesenheit außerirdischen Lebens auf der Erde Teil einer von der Regierung inszenierten Lügengeschichte sind.

                    "Believe The Lie" lautet die Tagline von Gethsemane, und sie ist durchaus mehrdeutig, wenn sich auch die Mehrdeutigkeit erst in den kommenden Episoden erschließt. SPOILERNeben der Bedeutung, dass Mulder eine Lüge glauben sollte, kann sie auch als Aufforderung gelesen werden, an die Lüge über Mulders Selbstmord zu glauben, oder als Hinweis auf den Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums Michael Kritschgau, der selber einer Lüge aufgesessen ist. Zunächst geht es offensichtlich darum, dass Scully vor ein Senatskommittee tritt, und sich anscheinend gegen Mulder gewendet hat. Sie hat am Morgen Mulders Leiche in dessen Wohnung identifiziert und will nun dessen Arbeit als das Resultat einer Lüge entlarven. "Gethsemane" ist der Garten, in dem Jesus am Vorabend seiner Kreuzigung verraten wurde. Scullys Auftritt in der Anhörung - unter dem Vorsitz von Sektionschef Blevins, der sie seinerzeit Mulder zuteilte, um dessen Arbeit zu entlarven - ist bewusst so inszeniert, dass der Eindruck entsteht, Scully habe nun ihren ursprünglichen Auftrag erledigt und erstatte ihren Endbericht, um Mulder posthum zu diskreditieren. "I am here today to expose this lie. To show the mechanism of deception that drew him and me into it. And to expose Agent Mulder’s work for what it is." Zwar weist sie darauf hin, dass sowohl er als auch sie getäuscht wurden, dennoch bleibt der Eindruck, dass sie hier Mulder, der tot ist und sich nicht mehr wehren kann, in den Rücken fällt.

                    Von Anfang an war die Vermischung von Lügen und Wahrheiten ein zentrales Thema der X-Akten, am besten zum Ausdruck gebracht von Deep Throat in "E.B.E.": "A lie, Mr. Mulder, is most convincingly hidden between two truths." Was der Mitarbeiter des Verteidigungsministerums Kritschgau Mulder und Scully erzählt, bedeutet, dass Mulders Glaube an Aliens und alles, was er und Scully gesehen haben, auf einer Lüge basiert. In Kritschgaus Version ist der militärisch-industrielle Komplex für alles verantwortlich, was mit UFO-Sichtungen und Entführungen zu tun hat. Die vermeintlichen UFOs sind experimentelle Flugzeuge, die Entführungen sind vom Verteidigungsminsterium inszeniert, es werden Cover-Stories erfunden und Falschinformationen verbreitet, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Die UFO-Hysterie kam dabei gerade recht: "The more we denied it, the more people thought it was true: aliens had landed". Das Anliegen der Desinformationskampagne ist es, die hohen Militärausgaben zu rechtfertigen, die die Ökonomie am Laufen halten, und die geheimen Experimente des Verteidigungsministeriums mit Biowaffen und experimentellen Flugzeugen zu vertuschen. Mulder und andere UFO-Gläubige sollten sehen, woran sie gerne glauben wollten, und wurden in Wahrheit dazu missbraucht, um von den Grausamkeiten, die die Regierung beging, abzulenken.

                    Kritschgaus Geschichte erinnert stark an die Handlung von Darin Morgans Episode "José Chung's 'From Outer Space'", in der ebenfalls die Alien-Geschichten als Deckmantel benutzt wurden, um die Aktivitäten eines außer Kontrolle geratenen militärisch-industriellen Komplexes zu verdecken, und als Aliens verkleidete Air Force-Piloten Teenager entführten. Der angebliche außerirdische Körper, der "Gethsemane" im Yukon gefunden wurde, ist tatsächlich gefälscht; das Gussloch, von dem Kritschgau spricht ("Frozen into place over the course of a year using sentiment and materials that would bear out its age, poured through a small channel drilled in the rock above"), wurde vom Bergungsteam zu Beginn der Episode entdeckt, das es jedoch nicht zu deuten wusste. Kritschgau selber ist für die Fälschung verantwortlich. Als Grund, weswegen er jetzt auf Mulder zukommt, ist, dass sein Sohn am Golfkrieg-Syndrom erkrankt ist, wofür er das Militär verantwortlich macht und deshalb dessen Lügengebäude aufdecken will.

                    Ein beträchtlicher Teil der X-Files Fangemeinde hat mit dem Redux-Dreiteiler, dessen Auftakt "Gethsemane" ist, ziemliche Probleme, und so geht es auch mir. Es ist schon recht unplausibel, dass man wegen einer ziemlich kleinen Minderheit, die an UFOs glaubt, einen solchen Aufwand betreibt, um all die Irreführungen zu inszenieren. Kritschgaus Version hört sich zwar auf den ersten Blick realistischer an, ist aber eigentlich nur ein riesiger Anfall von Scully-Syndrom; es bräuchte neben einem enormen Aufwand an Geld und Ressourcen eine noch komplexere und weitreichendere Verschwörung als die, an die Mulder glaubt, um diese Irreführungen über Jahrzehnte aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt, dass für den Zuschauer Kritschgaus Version zu diesem Zeitpunkt der Serie nicht mehr glaubhaft zu machen ist. Man hat beispielsweise die Gespräche zwischen dem Raucher und Jeremiah Smith gesehen, in denen es um die Kolonisierung geht, ebenso deckungsgleiche Versionen über die UN-Resolution 1013 und das Erschießen eines Aliens von Deep Throat und dem Raucher gehört. Anders als in "Paper Hearts", als Mulder Glauben gemacht werden sollte, Samantha sei von einem Serienkiller entführt worden, funktioniert in "Gethsemane" nicht nur die externe Logik im Hinblick auf die Zuschauer, sondern auch die interne Logik im Hinblick auf die Charaktere nicht. Selbst wenn man die genannten Beispiele außer Acht lässt, weil Mulder und Scully nicht Zeuge waren, haben die Agenten beispielsweise den außerirdischen Gestaltwandler und die Alien-Mensch-Hybriden gesehen, die m.E. durch Kritschgaus Version unmöglich zu erklären sind. Dass vor allem Mulder ihm das nicht entgegenhält, ist für mich nicht nachvollziehbar.

                    Womit wir bei Mulder wären. Auch Mulders Selbstmordabsichten sind nicht glaubhaft für mich. Vor allem, dass er vehement den Wahrheitsgehalt von Kritschgaus Version bestreitet (ohne ihm mit schlagkräftigen Argumenten entgegenzutreten; "after all I've seen", ohne das näher auszuführen, ist als Argument wenig zwingend), dann aber augenblicklich umfällt, als Scully ihm sagt, "he said [they] gave me this disease to make you believe." Warum glaubt er diesen Teil, wenn er alles andere, was Kritschgau sagt, in Zweifel zieht? Selbst wenn er das glaubt - wäre seine Reaktion nicht eher, diese Leute zu stellen und noch vehementer nach einem Heilmittel zu suchen, als sich umzubringen, was nun wirklich keinem etwas nützt und eigentlich auch sonst nicht seinem Charakter entspricht? Es gibt Theorien, dass die Behandlung, der er sich in "Demons" unterzogen hatte, hier noch Nachwirkungen hatte. Das wäre zumindest eine Erklärung, die sein Verhalten einigermaßen nachvollziehbar macht; vollends überzeugend finde ich sie aber auch nicht.

                    Etwas ärgerlich fand ich wieder einmal Scullys Familie. Vor allem ihr Bruder Bill ist ein Unsympath, wie er im Bilderbuch steht - er erinnert sich selbst alle Jubeljahre an den Geburtstag seiner Schwester, macht aber Mulder Vorwürfe, weil Scully bei ihrer Arbeit in Gefahr gekommen ist. Vollends unmöglich fand ich, dass er Scully auf ihre Verantwortung gegenüber ihrer Mutter hinweist. Eigentlich sollte es Scully sein, die hier im Vordergrund stehen sollte, und nicht die Mutter, von der ich schon in "Memento Mori" den Eindruck hatte, dass es ihr vor allem um sich selber geht. Auch die Mutter ist wieder unmöglich intervenierend; es sollte Scullys Sache sein, wem sie von ihrer Krankheit erzählt und ob sie sich einem Pfarrer zuwenden will oder nicht.

                    Ich will jetzt nicht allzu negativ sein; es ist nicht alles schlecht an Gethsemane. In Sachen Ästhetik hat sich die Episode mit den Bildern im Yukon selbst übertroffen; sie sehen aus wie aus einem Kinofilm. Auch die Aufnahmen vom vermeintlichen Alien waren gut gemacht. Gillian Andersons schauspielerische Leistung war wieder einmal beeindruckend. Ignoriert man die logischen Probleme der Handlung, so ist die Episode auch durchaus spannend. Was mir auch gut gefallen hat waren die Meditationen über Glauben, Wissen und Wissenschaft. Auch wie mit der Anhörung der Bezug zum Pilotfilm hergestellt wurde, fand ich gelungen. Insgesamt aber finde ich "Gethsemane" eines der schwächsten Staffelfinale. Ich gebe knapp vier Eisproben dafür.

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                      #11
                      Mit deiser Folge kann ich leider nicht wirklich viel Anfangen weil sie die klassischen Schwächen von vielen Akte X Folgen aufweist und dazu noch jede Menge The North Face-Produktplatzierungen enthält. . DIe Handlung bzw der Anfang mit dem Komitee und Scully lassen noch viel Raum für Spekulation, soweit so gut. Jedoch beginnt das das Schlamassel mit dem Alien im Eis. Ohne jetzt die Handlung vor weg zu nehmen, konnte man sich recht schnell Denken wie das ganze ausgeht. jedenfalls ein Stück weit.
                      Für ein Staffel finale war diese Folge einfach zu schwach und man hat immer noch nicht dazugelernt, das wenn man eine Autopsie durchführt und noch dazu bei einer vermeidlich fremden Lebensform endlich mal auf seine PSA achtet ! Das hält echt nicht mehr aus, wenn man tatsächlich in unter Laborbedingungen Arbeitet.
                      Den Titel der Folge fand ich gut gewählt. auch wenn ich nachschauen musste was er eigentlich bedeutet. Leider passt diese Folge auch so überhaupt gar nciht zu dem Was Mulder und Scully in puncto Aliens schon erlebt haben. irgendwie fühlte ich mich da als Zuschauer etwas überrumpelt.

                      Scullys Bruder wirkt zwar unsympatisch jedoch kann man seine Reaktion nachvollziehen. Das würde ich der Folge also nicht negativ anrechnen.

                      Ich würde 3 Tiefkühlaliens vergeben.

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                        #12
                        Als Staffelfinale vielleicht etwas unspektakulär (kein Skinnner, kein Raucher, nichts über die Bienen/Öl-Sache), aber doch gut. Der Fund in der Antarktis erinnerte mich an "Meteor" von Dan Brown (keine Ahnung, was vorher da war) und die Alien-Autopsie war auch recht spannend.

                        Der ganze Aufhänger rund um das Leichen-Identifizieren und Scullys Einvernahme (mal wieder) war recht gut auch wenn ich schnell vermutete, dass es sich bei der "Leiche" um Mulder handelt und dies der Cliffhanger sein wird. In Kombination mit seinem Tränenausbruch zuvor, wäre es als Serienfinale durchaus brauchbar gewesen, auch wenn die ganze Täuschungssache, nach allem, was Mulder und Scully bereits erlebt haben, schon etwas weit hergeholt wirkt. Soll ja in Staffel 10 nochmal so etwas kommen.

                        Da ich mich trotzdem wieder sehr gut unterhalten gefühlt habe, gebe ich schwache
                        5 Sterne!

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