[320] "Andere Wahrheiten" / "Jose Chung's From Outer Space" - SciFi-Forum

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[320] "Andere Wahrheiten" / "Jose Chung's From Outer Space"

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    [320] "Andere Wahrheiten" / "Jose Chung's From Outer Space"

    Buch:
    Darin Morgan

    Regie:
    Rob Bowman

    Darsteller:
    1st Man in Black (Jesse Venture) [Jürgen Kluckert]
    Air Force Man (Terry Arrowsmith)
    Blaine (Allan Zinyk) [Oliver Rohrbeck]
    Chrissy (Sarah Sawatsky) [Natascha Rybakowski]
    CIA Man (Andrew Turner)
    Detective Manners (Larry Musser) [Ernst Meincke]
    Dr. Fingers (Alex Diakun) [Stefan Staudinger]
    Dr. Hand (Mina Mina) [Eberhard Prüter]
    Harold (Jason Gaffney) [Timmo Niesner]
    Jose Chung (Charles Nelson Reilly) [Joachim Nottke]
    Lt. Schaeffer (Michael Dobson)
    Roky (William Lucking) [Michael Telloke]
    Yappi (Jaap Broeker)

    Inhaltsangabe:
    Scully nutzt die Gelegenheit den berühmten Schriftsteller Jose Chung zu treffen, der gerne sie und Mulder für seine neues Buch über die Entführung von Menschen durch Außerirdische interviewen will. Er lenkt dabei ihre Aufmerksamkeit auf die mögliche Entführung zweier Teenager. Sind sie wirklich von Außerirdischen entführt worden oder stecken ganz menschliche Täter dahinter ? Steckt die Air Force hinter dem ganzen um nachrichtendienstliche Operationen zu vertuschen ?



    Quelle
    12
    ****** eine der besten Akte X Folgen aller Zeiten!
    66,67%
    8
    ***** sehr gute Folge - hat alles, was Akte X ausmacht!
    25,00%
    3
    **** gute Folge mit unterhaltsamer Story!
    8,33%
    1
    *** vollkommen durchschnittliche Folge!
    0%
    0
    ** relativ schwache Folge - nicht weiter erwähnenswert!
    0%
    0
    * eine der schlechtesten Akte X Folgen aller Zeiten!!
    8,33%
    1
    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

    #2
    sehr geniale Folge, aus der Sicht eines Authors erzählt,

    blos nix ernst nehmen in dieser Folge
    unzählige geile Szenen:

    -der Junge der gerne entführt werden möchte.
    -die Aufritte der "Man in Black", vor allem wie sie mit ihrem Auto den Typen besuchen
    - die Szene mit Scully als Böse "Man in Black" und Mulder als Android
    - die bizzare Entführungsszene, wo die 2 Fake Aliens jemanden entführen wollen und dabei selbst angegriffen werden von nem Alien (das aussieht wie aus den 60er Jahren)
    - das Ende mit dem Voice Over
    "As for her partner, Reynard Muldrake... that ticking timebomb of insanity... his quest into the unknown has so warped his psyche, one shudders to think how he receives pleasures from life. " und Mulder der es im Bett ließt und sauer ist

    eine der lustigsten Akte-X Folgen

    volle Punkte
    Homepage

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      #3
      Ja, auch von mir volle Punkte. Schon lange her, dass ich die Folge gesehen habe, aber ich habe diesen hohen Quieker von Mulder beim Anblick des Aliens noch im Ohr. Hehe. Oder Scully als MIB. *Sie haben nichts gehøren oder gesehen, sonst sind sie ein toter Mann* LOOOL
      Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

      Kommentar


        #4
        Eine klasse Folge, die die Recherche für ein Buch beschreibt. Diese Idee finde ich sehr gut und auch die Umsetztung ist hervorragend gelungen.
        Sehr gut gefallen haben mir die vielen unterschiedlichen Schielderungen der Story, die immer abhängig vom Erzähler waren und sich sehr stark unterschieden. Auch Scullys und Mulders Auftritt als MIB fand ich sehr witzig!
        Alles in allem eine sehr gelungene Folge, die etwas Abwechslung in die Serie brachte. Somit gibt es von mir sechs Sterne.
        Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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          #5
          Zweifellos eine der besten und humorvollsten Akte-X-Folgen der ganzen Serie mit einer bizarren Geschichte um die "Men in Black" und mit einer wunderbaren Mehrdeutigkeit der aus verschiedenen Blickwinkeln gesehenen, verworrenen Ereignisse. Am Ende ist nur klar, dass nichts klar ist. Ein High-Light ist natürlich das Auftreten von Lord Kinebot, der in so fast gar keine Kategorie von Akte-X passt, hinzu kommen etliche bizarre weitere, auch visuell hervorragend umgesetzte Einfälle. Nicht zuletzt ist die Folge auch ein Portrait Fox Mulders, wie er von anderen gesehen wird. Der in dieser Folge eingeführte wortgewandte und süffisant-zynische Schriftsteller Jose Chung hat einen weiteren Auftritt in der zweiten Staffel von Chris Carters "Millennium" und stellt so eine Verbindung zwischen beiden Serien her.

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            #6
            Eine herrliche, aber auch sehr verwirrende Episode!

            Jose Chung wird wunderbar dargestellt. Scullys Fanatismus ebenso...

            Die Idee rund um die angeblichen Entführungsopfer wird derart weit variiert, dass man sehr aufmerksam sein muss, um die gelegentlichen Randgeschichten noch zu begreifen.

            Die Schlussszene, bei der Scully und Mulder das Buch lesen, war genial.

            Fünf Sterne für die lustigste Mythologie-Episode.

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              #7
              Ja, eine etwas andere Episode. Hier nahm man sich selbst ein wenig aufs Korn. Am besten gefallen hat mir Androiden-Mulder und Killer-Scully war net, tolle Szene. Interessant zu sehen, wie sich ein und derselbge Vorfall aus der Sicht von verschiedenen Personen verändert, wobei da einige Charaktäre waren, die man besser nicht ernst nehmen sollte. Schön auch, bei Beginn eines jeden Interviews der SAtz: "Ich weiß, dass hört sich verrückt an".
              Im Grunde genommen, sah man in dieser Episode die typische, klischeehafte Entführung durch Außerirdische, wobei man noch eine ordnetliche Brise Humor dazugab.
              Aber so begeistert wie der Rest hier geposteten User bin ich nicht, fand sie zwar unterhaltsam, aber absolut nicht herausragend. In Sachen Humor hat mir die Episode "Der Hellseher" um einiges besser gefallen.
              Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                #8
                Bisher ist dies wohl die humorvollste Folge Akte X, die ich bis dahin gesehen habe, ich finde es einfach herrlich das sich die Serie oft nicht ganz so ernst nimmt, ehrlich gesagt wäre ein kleiner Auftritt der " einsamen Schützen " prädestiniert für diese Episode gewesen , schon allein die Idee das ein Buchautor ein Non-Fiction-Science-Fiction-Buch herausbringen möchte ist pures Gold wert , das jedoch noch auf völlig verschiedene Charaktere und ihre Art die selbe Geschichte zu erzählen gezeigt wird, war das I-Tüpfelchen auf dieser mehr als grandiosen Folge. Vor allem die MBI waren herrlich übertreiben dargestellt, die sahen aus wie in schwarz gekleidete Westler . Und dann die Kommentare: " Was sie gleuben gesehen zu haben war die Venus, die an diesem Abend gut zu sehen war und wenn sie jemand danach fragt was sie zu sehen geglaubt haben so war es die Venus, klar ?! " . Mulder und Scully als fiese MBI waren ebenfalls klasse .

                Dafür gibts auch die Höchstwertung ****** Sterne.

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                  #9
                  Einen Stern für diese Folge.

                  Also was dieser Schwachsinn nur soll...sicher eine der schlechtesten Akte X Folgen überhaupt.

                  Vollkommen bekloppte Story, nervige Darsteller, abstruses Drehbuch und null Spannungsaufbau...dafür kann es nur einen Stern geben.

                  Diese "experimentellen" Folgen finde ich zugegebenermassen aber fast alle ziemlich müllig, bis auf der Zirkus zum Beispiel.

                  Bloss nicht wieder ansehen diesen Murks.

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                    #10
                    Ich habe ebenfalls die Höchstwertung abgegeben.
                    Ich war bei dieser Serie von der Erstausstrahlung (GE) dabei und besitze mittlerweile auch alle Staffeln. Habe mir alles vor kurzem noch einmal angeschaut und mit dem heutigen Abstand muß ich sagen, daß diese Folge tatsächlich eine der besten, wenn nicht sogar die beste ME ist.
                    Überhaupt finde ich die humorvollen Folgen wichtig als Kontrast zu dem doch sehr düsteren Grundton der gesamten Serie. In fast jeder Staffel ist mindestens eine solche dabei.
                    Selbstverständlich liebe ich auch die Jose Chung Folge aus Millennium.
                    "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                      #11
                      Eine herrlich skurrile Folge, bei der man am Ende absolut Null Ahnung hat, was nun eigentlich wirklich geschehen ist. Ich fands (& finds) toll, dass sich die Serie selbst veräppeln konnte, ohne insgesamt an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

                      Die Szene mit Mulders Schrei oder wie er Pasteten essend in diesem Diner sitzt gehören zu den absoluten Staffel-Highlights. 6 Sterne!

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                        #12
                        Eine sehr schöne Folge, die auf gelungene Art und Weise das Thema Außerirdische, Entführung durch diese und viele Klischees dieses Themas auf die Schippe nimmt. Alleine schon die MIB waren klasse und dann noch Mulder und Scully als MIB, einfach genial. Sehr gut gespielt bzw. dargestellt wurde auch der Zeuge, welcher von Außerirdischen entführt werden will, sowie auch der "Spinner" natürlich nicht fehlen durfte.
                        Weiters fand ich die Autopsie-Szene super, besonders die geschnittene Version, die danach in den Umlauf gelangte. Gelungen Eingebunden wurde auch das Militärs. Sehr gut gefallen hat mir aber auch die Sicht, aus der die Folge erzählt wird. Die Idee mit dem Autor, der über Mulder und Scullys Fall ein Buch schreiben will, fand ich sehr gut umgesetzt. Somit gebe ich der Folge starke fünf Sterne.
                        Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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                          #13
                          Zitat von Keymaster Beitrag anzeigen
                          Bisher ist dies wohl die humorvollste Folge Akte X, die ich bis dahin gesehen habe, ich finde es einfach herrlich das sich die Serie oft nicht ganz so ernst nimmt, ehrlich gesagt wäre ein kleiner Auftritt der " einsamen Schützen " prädestiniert für diese Episode gewesen , schon allein die Idee das ein Buchautor ein Non-Fiction-Science-Fiction-Buch herausbringen möchte ist pures Gold wert , das jedoch noch auf völlig verschiedene Charaktere und ihre Art die selbe Geschichte zu erzählen gezeigt wird, war das I-Tüpfelchen auf dieser mehr als grandiosen Folge. Vor allem die MBI waren herrlich übertreiben dargestellt, die sahen aus wie in schwarz gekleidete Westler . Und dann die Kommentare: " Was sie gleuben gesehen zu haben war die Venus, die an diesem Abend gut zu sehen war und wenn sie jemand danach fragt was sie zu sehen geglaubt haben so war es die Venus, klar ?! " . Mulder und Scully als fiese MBI waren ebenfalls klasse .

                          Dafür gibts auch die Höchstwertung ****** Sterne.
                          An meiner Bewertung ändert sich eigentlich nichts, ich würde diese Folge zu den besten der 3 Staffel zählen.
                          Ich mag diese humorvollen Folgen und diese hätte wirklich nicht besser seien können.
                          Es gab hier auch ein paar versteckte Anspielungen auf andere Filme, die bsiher keiner meiner Vorposter gefunden hat, was mich irgendwie enttäuscht.
                          Angefangen bei dem Airforce Offizier den denn Kartoffelbrei auf seinem Teller modelliert genau wie in "unheimliche Begegnung der dritten Art"
                          In dieser Folge seiht jeder das was er sehen will, was die Opfer angeht. klasse Drehbuch wirklich. Man kapiert hier als Zuschauer überhaupt nicht mehr ob es sich hier wirklich noch um Entführungen gehandelt hat oder nicht. ein gelungenes Verwirrspiel.

                          Von mir gibt's wieder die volle Punktzahl.

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                            #14
                            Autor José Chung interviewt Dana Scully für ein geplantes Buch über Entführungen durch Außerirdische. Scully erzählt ihm von ihrem letzten Fall, in dem ein Teenager-Pärchen von angeblichen Außerirdischen entführt wurde, und wird von Chung mit mehreren unterschiedlichen Versionen dieser Geschichte, die von verschiedenen Protagonisten erzählt werden, konfrontiert.

                            Darin Morgans Drehbücher nahmen schon immer in einer Art Meta-Kommentar zentrale Elemente der X-Akten in subversiver Weise aufs Korn. So stellte "Humbug" die Prämisse, dass Mutanten und Monster etwas Abnormes und Bedrohliches seien, auf den Kopf, indem die Bewohner der Zirkusgemeinde als funktionierende Gemeinschaft und Mulder und Scully als die Sonderlinge dargestellt wurden. "Clyde Bruckman's Final Repose" thematisierte die tragischen Folgen einer unerwünschten paranormalen Begabung, und in "War of the Coprophages" schließlich dekonstruierte Morgan Mulders Glauben an intelligente Außerirdische und stellte in humorvoller Weise die Folgen von Massenparanoia angesichts einer Invasion durch Kakerlaken dar.

                            "José Chung's 'From Outer Space'" treibt diesen subversiven Umgang mit der eigenen Serie auf die Spitze, indem die Episode den Kern von Akte X in Frage stellt - nämlich die Tagline "The Truth is Out There". Es geht in der Folge darum, ob es eine solche Wahrheit gibt oder überhaupt geben kann. Gleich im ersten Akt der Episode wird dies in einem Dialog zwischen Scully und Chung thematisiert: "Well... just as long as you're attempting to record the truth." - "Oh, God, no. How can I possibly do that?". (In einem älteren Interview sagte Morgan über Mulder: "He’s presented as the seeker of the truth, and to me such people are always somewhat ridiculous.")

                            Die Episode verwendet die Technik des "verrückten Erzählers": Ein Protagonist mit zweifelhafter Glaubwürdigkeit, der Berichte von anderen zu einer eigenen Erzählung verarbeitet. Der Außerirdische Lord Kinbote ist benannt nach der Hauptfigur in einem Werk von Vladimir Nabokov, "Pale Fire", das ebenfalls diese Technik verwendet: Es geht um ein Gedicht von einem fiktiven Charakter namens John Shade, das von einem anderen fiktiven Charakter, Charles Kinbote, herausgegeben und kommentiert wird. Kinbote ist verrückt und hält sich für einen ins Exil verbannten Lord, außerdem ist er vermutlich der Mörder von Shane. Hier übernimmt Chung die Rolle des verrückten bzw. zweifelhaften Erzählers: Wie er Scully sagt, interessiert ihn das Thema eigentlich gar nicht; sein eigentliches Motiv, das Buch zu schreiben, ist die Aussicht auf einen Bestseller und damit auf schnelles Geld.

                            Der Kern der Geschichte von "José Chung's 'From Outer Space'" ist recht einfach. Zwei Teenager werden von vermeintlichen Aliens aufgegriffen, die dann wiederum von einem anderen Alien entführt werden. Das alles wird beobachtet von einem Monteur auf einem Kranlaster. Mulder und Scully werden dann zur Untersuchung hinzugezogen, was schließlich zu Scullys Interview führt.

                            Was folgt, ist die Erzählung der Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, die sich alle in wesentlichen Details widersprechen und von Erzähler zu Erzähler immer nur absurder zu werden scheinen. Hierbei wird jedes Klischee über Alien-Entführungen und auch Akte X selber humoristisch aufs Korn genommen, und mit dem Einfluss subjektiver Wahrnehmungen auf die Erzählung gespielt. Schon in der Eröffnungseinstellung sieht man eine Szene, die enorm an die Eingangssequenzen von Star Wars erinnert, die die Unterseite eines einfliegenden Star Destroyers zeigen. In "José Chung" glaubt man, es könne sich nur um Aufnahmen der Unterseite eines UFOs handeln; Sekunden später stellt es sich als die Unterseite der Kabine eines Montagekrans heraus.

                            Die Protagonisten erzählen dann, jeder aus seiner Sicht, eine Reihe zunehmend skurriler Geschichten über das Geschehen (die alle mit einer Variante des Satzes "I know how crazy this sounds..." beginnen): Das Mädchen, Chrissy, erzählt unter Hypnose erst von einer Entführung durch Außerirdische, dann durch Air Force-Offizielle, und beklagt, man habe ihre Erinnerungen gestohlen. Der Montagearbeiter Roky wird in seiner Garage von Men In Black heimgesucht, die ihm seine Beobachtungen ausreden wollen und ihn bedrohen. Ein zufälliger Zeuge namens Blaine findet eine vermeintliche außerirdische Leiche, die sich in Scullys Autopsie als verkleideter Air Force-Pilot entpuppt. Weder Roky noch Blaine erscheinen sonderlich glaubwürdig; der eine behauptet, von Lord Kinbote ins Erdinnere entführt worden zu sein, der andere will von Außerirdischen entführt werden, damit er sich keinen Job suchen muss, und hält Mulder und Scully für als Men In Black verkleidete Roboter bzw. Aliens. Ein Air Force Pilot bestätigt beim Essen mit Mulder immerhin, dass das Militär Entführungen inszeniert und Erinnerungen manipuliert, weiß aber nichts mit Sicherheit (nicht einmal über seine eigene Existenz ist er sich sicher) und wird später tot aufgefunden - zu allem Überfluss behauptet der Koch des Restaurants, dass gar kein Gespräch stattgefunden hat, sondern Mulder allein im Diner war. Nicht einmal Scully bleibt verschont; sie hat keine Erinnerung an eine Begegnung mit den Men In Black in ihrem Motelzimmer und weiß nicht, wie Mulder in das Zimmer gekommen ist.

                            Die Episode ist wieder voll von Anspielungen und Seitenhieben, in denen jeder sein Fett wegbekommt. Die Entführungsszene erinnert stark an den Pilotfilm: Das Pärchen fährt im Auto auf der Landstraße, das Auto verliert die Energie, zwei Aliens, die aussehen wie die Grauen, kommen aus einem weißen Licht und die Teenager verlieren das Bewusstsein. Dann aber kommt der Twist: Es taucht ein ganz anders aussehendes Alien auf, der erwähnte Lord Kinbote, der sowohl die vermeintlichen Aliens als auch das Pärchen entführt. Beim Fundort der Leiche stößt Mulder einen mädchenhaften Kreischer aus - wie in "War of the Coprophages", als er als kleiner Junge die außerirdisch aussehende Gottesanbeterin sieht. Die Autopsie der vermeintlichen außerirdischen Leiche durch Scully wird gefilmt und durch den Hellseher Yappi (bekannt aus "Clyde Bruckman's Final Repose") im Fernsehen präsentiert. Blaine trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift "Space - Above and Beyond", der Show von Glen Morgan und James Wong. Die Schauspieler werden aufs Korn genommen: Gillian Anderson, weil ihre Haare zu rot sind, David Duchovny, weil er Mulder meist emotionslos spielt. Auch Regisseure und Netzwerk bleiben nicht verschont; Detektive Manners ist nach Kim Manners benannt, der offenbar eine Angewohnheit hatte, unflätig zu fluchen, und der Sender Fox, der ein falsches Autopsievideo ausstrahlte und von der X-Akten-Crew verlangte, Fluchwörter zu entfernen.

                            Mit den vielen sich teils bestätigenden, teils widersprechenden Geschichten parodiert die Episode auch die verwickelte Mythologie der Serie: Vielleicht gibt es Aliens, vielleicht sind die Aliens nur verkleidete Regierungsmitarbeiter, vielleicht gibt es sowohl Aliens als auch verkleidete Regierungsmitarbeiter, vielleicht wurde alles von der Regierung erfunden, um die Öffentlichkeit zu manipulieren - man weiß es nicht. Es gipfelt darin, dass Morgan uns einen mutmaßlich als Alien verkleideten kettenrauchenden Air Force-Piloten als Entführungsopfer präsentiert. Die übereinstimmenden Aussagen des Mädchens und des Air Force-Piloten werden dadurch diskreditiert, dass das Mädchen zuerst etwas anderes erzählt hat und der Pilot sich nicht einmal seiner eigenen Existenz sicher ist und keineswegs klar ist, ob er zu dem Zeitpunkt der angeblichen Aussage nicht schon tot war und das Treffen mit Mulder nicht nur in dessen Einbildung stattgefunden hat.SPOILERIm Grunde erklärt die Episode die Quintessenz der X-Akten-Mythologie: Die Regierung und das Syndikat täuschen Alien-Entführungen vor, um von ihren geheimen Militärexperimenten bzw. ihren eigenen Machenschaften v.a. im Hinblick auf Experimente mit den Ova entführter Frauen abzulenken. Es werden falsche Erinnerungen eingepflanzt und Opfer entführt, die aus verschiedenen Gründen nicht ernst genommen werden. Dahinter jedoch steht eine Verschwörung des Syndikats mit echten Außerirdischen, die selbst der Regierung unbekannt ist. Mich würde sehr interessieren, ob die Mythologie zu diesem frühen Zeitpunkt schon so weit ausgearbeitet war, ob Morgan das einfach vorhergesehen hat, oder dies Morgans Idee war, die sich die Showrunner zunutze machten. Eigentlich müsste man "José Chung's 'From Outer Space'" mit einem riesigen Spoiler Tag versehen - was man sich nur deshalb ersparen kann, weil die Episode - wie die Entführungsopfer, die die Wahrheit sagen - nicht ernst genommen wird. Am Ende ist nur klar, dass gar nichts klar ist, und ausgerechnet Mulder sieht sich veranlasst, den Autor zu bitten, ein Buch über Entführungen durch Außerirdische nicht zu veröffentlichen, da er fürchtet, die Entführungsopfer würden dadurch diskreditiert. Als Chung auf die Veröffentlichung besteht, verdächtigt er ihn, Teil des Komplotts zur Lächerlichmachung von Entführungsopfern zu sein.

                            Die Unmöglichkeit, die Wahrheit über die Geschehnisse in dieser Nacht herauszufinden (selbst Mulder sagt am Ende: "How the hell should I know?") impliziert, dass Mulders Suche nach der Wahrheit wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt ist. Sie setzt die Existenz einer alleingültigen Wahrheit voraus, die - so die Implikation der Episode - gar nicht existiert. Mehr noch, mit den mehrfachen Hinweisen auf falsche Erinnerungen, die durch Hypnose eingepflanzt wurden, wird angedeutet, dass Mulders Suche eventuell selbst auf einer Lüge basiert, denn ihr Antrieb sind Mulders Erinnerungen an Samanthas Entführung aus der Regressionshypnose.

                            Die Episode endet entsprechend nicht mit der Aufklärung des Falls, sondern mit einer Schilderung, was die Geschehnisse für die Protagonisten bedeuten. Das entführte Mädchen wird zur Sozial- und Umweltaktivistin, der Montagearbeiter schließt sich einer spirituellen Gruppe an, die im Erdinneren den Ort der Erlösung sieht, Blaine sucht weiter nach Außerirdischen, während er auf Montagearbeit geht. Scully geht weiter ihrer Arbeit nach, die nach Chung für sie ein 9 to 5 Job ist. Schließlich suggeriert Morgan, dass die eigentliche Motivation von Mulders Suche dessen Isolation und Einsamkeit ist.

                            "José Chung's from Outer Space" ist Darin Morgans letzter Skript für die originären neun Staffeln der X-Akten (er schrieb noch zwei weitere für die Staffeln 10 und 11). Er war danach noch an "Quagmire" beteiligt, wo das Gespräch zwischen Mulder und Scully auf dem Felsen auf sein Konto geht, und taucht in "Small Potatoes" in der vierten Staffel in der Rolle des Eddie Van Blundht auf; außerdem steuerte er zwei Drehbücher zur Schwesterserie "Millenium" bei. Er verfasste nur vier Drehbücher für Akte X, sein Einfluss ist jedoch auch in Folgen wie "Bad Blood" zu sehen. "José Chung" ist m.M.n. sein Meisterstück. Die Folge wird von nicht wenigen Kritikern als die beste X-Akten-Episode und eine der besten TV-Episoden überhaupt bezeichnet. Auch wenn ich mit Morgans Konstruktivismus und Existentialismus ein paar Probleme habe, kann ich mit dieser Bewertung von "José Chung's 'From Outer Space'" nur anschließen. Die Folge verbindet in einzigartiger Weise parodistischen Humor, literarische und filmische Anspielungen mit tiefsinnigen philosophischen Reflektionen und schafft es bei alledem sogar noch, einen Bogen zur Mythologie der Serie zu schlagen. Ich gebe sieben von sechs zigarettenrauchenden Aliens dafür.
                            Zuletzt geändert von Janet18; 13.01.2019, 20:06.

                            Kommentar


                              #15
                              Nachdem Pro7max die Folge anscheinend nächste Woche (mal wieder) auslässt, hab ich sie jetzt schon geguckt.

                              Leider kann ich mich den ganzen Lobeshymnen nicht ganz anschließen. Ja, die Folge war witzig und hatte einige klasse Einfälle wie die Men in Black oder den Kerl der unbedingt entführt werden will.

                              Trotzdem gab es im Grunde so gut wie keine Handlung. Am Ende ist man so klug wie vorher, ob jetzt Außerirdische oder das Militär am Werk waren. Oder was es mit dem Air Force Piloten im Alien-Kostüm auf sich hatte.

                              Tlw. erinnerte mich die Episode an "200" bei Stargate SG1, welche ja auch ne Selbstparodie ohne große Handlung (nur halt mit Serie statt Buch) war. Nur fand ich "200" bedeutend lustiger.

                              4 Sterne (weil unterhaltsam war's ja doch)!

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