[110] "Gefallener Engel" / "Fallen Angel"

[Keymaster]

Ich fand die Folge ein bisschen besser als Durchschnittlich und vergebe deshalb 4 NiCAP-Mützen.
Die Story war an und für sich nichts besonders aktuelles, und auch später in der Serie wird es bessere Folgen zu diesem Thema geben. ( Wenn ich mich richtig erinnere ) Ein Vorrender in diesem Thread hat es schon angesprochen, Diese Folge hat viel von dem Film "Intruders" abgekupfert, eigentlich schon ziemlich dreist, doch die meisten kennen diesen Film wohl nicht und deshalb macht es hier auch keinen großen Unterschied, was das Fazit anbetrifft.

Mulder macht hier wieder einen Alleingang, nachdem sein Informant in mit Infos gefüttert hat. Die Vorgehensweise des Militärs wirkt sehr klischeehaft, in der Realität, hätte man Mulder wahrscheinlich nicht so einfach laufen lassen. Man hätte ihn höchstwahrscheinlich verwahrt oder gleich erschossen, weil er sich unbefugt auf diesem Gelände aufgehalten hat. Die Sache mit dem Alien ist eigentlich ziemlich in den Hintergrund gerückt, genauso gut hätte es auch ein Monster ohne Alienelemente seien können, da es hier primär um die Vorgehensweise des Militärs ging, Mulders ungehorsam und das eine Lüge die logisch klingt eben mehr bringt als die Wahrheit die unglaublich erscheint.

Scully hat sich hier pragmatischer und auch erwachsener Verhalten, mal wieder Mulder ist eben ein Idealist, der anscheint fremdgesteuert wird, von Mächten wie Deep Throat. Das wird auch am Ende der Episode klar. Der eigenbrötlerische Max war als X-Files Fan natürlich ebenfalls ein passendes Klischee, der Schluss und die Auflösung um sein Schicksal kam daher zwar interessant aber wenig überraschend.

witzig fand ich die Stelle, als Mulder ins Lagerhaus kam und Max helfen wollte und sich das Militär anstatt ebenfalls durch die offene Tür zu gehen einfach den Weg frei gesprengt hat.
Deswegen würde das Drehbuch dieser Folge eher zu einem TELE % Film Passen. Es war eben alles ein bisschen Klischeehaft.

[Janet18]

Was Mulders Alleingänge betrifft: Ich hatte das gar nicht mehr auf dem Schirm, wie oft das eigentlich vorkommt, jedenfalls in diesen frühen Episoden. Das ist jetzt das vierte Mal schon, in nur zehn Folgen. In "Deep Throat", in "Jersey Devil" (ok, da wollte Scully zu ihrem Kindergeburtstag, aber trotzdem - es zwang ihn ja niemand, das alleine fortzuführen), in "Ice" (die nächtliche Aktion im Camp) und jetzt in diser Folge schon wieder. Und jedesmal endet es damit, dass Scully ihn aus dem Schlamassel rausholen muss.

[Flugscheibe]

Diesmal wurde Mulder durch den Tipp von Deep Throat auf den Fall aufmerksam. Seltsam, dass seine Alarmglocken da nicht von selbst gebimmelt haben. Oder haben sie es sogar? Als am Ende Scully befragt wurde, hat der Befragende ja angedeutet, dass Mulder sogar einen Reiseantrag gestellt hat, der abgelehnt wurde. Schwer vorstellbar, dass er das noch nach dem Gespräch mit Deep Throat gemacht hat. Denn zunächst mal müsste ihm spätestens da klar geworden sein, dass dieser Antrag abgelehnt werden würde, außerdem hat ja Deep Throat gesagt, er hätte maximal 24 Stunden Zeit, Da stellt er bestimmt nicht noch einen Antrag und wartet auf Antwort.
Dass er dann allein loszieht, ist ebenso logisch, schließlich hat er enormen Zeitdruck. Da noch eine zweifelnde Scully zu überzeugen, hätte gedauert. Außerdem hätte er sie ja in eine illegale Ermittlung reingezogen, da ja der Antrag wie gesagt abgelehnt wurde.
Der Fall an sich hat mal wieder deutlich gemacht, dass die Regierung bzw. das Militär mehr über diese rätselhaften Phänomene weiß, als sie zugibt. Der Offizier von der Luftüberwachung schien ganz genau zu wissen, was da passiert, er wirkte auch keineswegs überrascht und hat sofort die Fake-News Propaganda in Gang gesetzt. Später sagt er ja auch nochmal, dass "es" diesmal nicht entkommen wird, also gab es vorher mindestens einen ähnlichen Fall. Das so ein Vorfall sogar mit "Falcon" einen eigenen Codenamen hat, spricht auch dafür, dass so etwas durchaus öfter mal vorkommt.
Was mir nicht ganz klar war, war die absolute Überzeugung des Militärs, dass da was überlebt hat. Dem Wrack nach kann da eigentlich nicht viel überlebt haben. Möglicherweise spielen auch da die Erfahrungen vergangener Vorfälle dieser Art eine Rolle.

Dieses überlebende Wesen schien eine überlegene Tarntechnologie zu benutzen, oder es hat von Natur aus die Fähigkeit sich zu tarnen. Dass es bei Kontakt diese schlimmen Verbrennungen auslöst, könnte entweder eine Waffe sein oder eine natürliche Reaktion bei Kontakt. Es scheint aber so, als ob dieses Wesen durchaus Einfluss auf diesen Effekt hat, denn als es Max holt, scheint dieser ja relativ unverletzt.

Mit der Einführung von Max und NICAP wird das Akte X Universum wieder um einen Teil erweitert. Es gibt also noch andere Privatleute, die sich der UFO-Forschung verschrieben haben. Bei Max ist der wohl unterbewusste Grund, dass er in der Vergangenheit bereits (mehrfach?) entführt wurde. Diese Narbe hinter dem Ohr, die Mulder erkennt, scheint ja seiner Aussage nach typisch für die Entführung zu sein. Auch hat er wohl auf Röntgenbildern ein Gerät in Max' Hirn erkannt.
NICAP scheint übrigens der erste Versuch zu sein, so was wie die Einsamen Schützen einzuführen, die ja später noch eine große Rolle spielen werden.

Am Ende wird das abgestürzte Wesen offenbar von seiner Spezies abgeholt, mit einem deutlich größeren Fluggerät. Wenn man davon ausgeht, dass die Erde nicht ständig von mehreren UFO's beobachtet wird, könnte der abgestürzte Pilot ein Aufklärer gewesen sein, der jetzt vom Mutterschiff gerettet wurde. Unklar aber, warum er Max mitnehmen musste. Möglicherweise ist der Transport nur in einer "menschlichen, körperlichen" Form möglich. Aber es schien so, als hätte das Wesen Max nicht als Wirt benutzt. Oder es war seine Aufgabe, Max wieder zu entführen,

Es wurde ja spekuliert, das Max nicht zufällig in der Nähe des Absturzortes war, sondern schon vorher über sein Implantat dort hingelockt wurde. Aber woher wusste das Alien, dass es genau dort abstürzen würde? Das kann ja wohl kaum geplant gewesen sein.

Am Ende taucht dann nochmal Deep Throat bei einem Gespräch mit den FBI-Verhören auf. Es klingt dabei so, als hätte er vorgehabt, durch diesen Vorfall Mulder feuern zu lassen. Was er jetzt aber nicht mehr will (Wieso haben Sie Ihre Meinung geändert). Nicht klar wird, warum er seine Meinung geändert haben sollte, denn das Mulder auf Solopfaden und unüberwacht gefährlich werden könnte, war ihm bestimmt auch vorher schon klar. Deshalb war es meiner Meinung nach nie seine Absicht, Mulder abzuschießen, er spielt hier sein eigenes Spiel mit dem FBI. Leider ist seine genaue Funktion nach wie vor geheimnisvoll.

Für mich eine sehr gute Folge, die die Mythologie weiterbringt, das Akte X Universum erweitert und auch die politischen Hintergründe betrachtet. Das sind für mich klare 6*.

[Keymaster]

Ach ja und ein kleiner lustiger Hinweis noch.
Wer schon immer mal wissen wollte wie es ist wenn Steve Urkel von jack Nicholson gejagt wird, der sollte in der deutschen syncronfassung einfach mal die Augen schließen.

[MrPicard]

Bin kein sonderlicher Fan des Mythology-Arcs bei X Files, insofern ist diese Folge jetzt auch nicht wirklich was für mich. Schlecht finde ich sie aber wiederum auch nicht, ich mag Max ganz gerne, aber naja, mir sind die Monster Of The Week Folgen einfach lieber. Ich hab mal die "durchschnittliche Folge" Wertung genommen, passt für mich am besten.

[HanSolo]

Nur 2 Folgen nach "Die Maschine" gibt Deep Throad Mulder wieder ne Mission: Diesmal geht's zu einem abgestürzten UFO. Wie "Eis" sich an "The Thing" orientierte, haben wir diesmal "Predator" an der Reihe. Schade, dass die unsichtbaren Aliens nie wieder auftauchen. Da aber zumindest Max (sehr sympathischer Nerd) eingeführt wird, hängt die Folge nicht ganz so in der Luft, wie die NASA-Folge zuvor. Dass Scully am Ende natürlich nicht Max' Entführung gesehen hat, ist schon nervig. IMO haben sie das in Staffel 1 zu ausgedehnt bzw. zu oft gebracht.

Ansonsten war die Folge schon spannend. Mulder muss sich auch vor einem Komitee verantworten, weil er auf eigene Faust handelte, und Deep Throad scheint Mulder doch mehr als Feind zu sehen. Insgesamt geb ich

4,5 Sterne!