Ich habe jetzt auch alle Folgen gesehen und kann nur sagen, dass mir die Serie mittlerweile ausgesprochen gut gefällt. Ambivalente Charaktere, eine komplexe Handlung, Spannung und exotische Schauplätze – Was will man mehr?
Die Serie scheint auch bei den Kritikern immer mehr zu Punkten und ich finde auch, dass man sich jetzt in der zweiten Staffel deutlich gesteigert hat. Mir fällt z.B. angenehm auf, dass es diesmal weniger sinnlose Sexszenen gab, was ich als Indiz dafür sehe, dass jetzt mehr auf Handlung als auf Schauwerte gesetzt wird. Flint statt als eindimensionalen Piratenschreck wie im Buch als komplexe Persönlichkeit darzustellen, dessen Beweggründe auch einem höheren Ziel dienen und nicht nur der Gier, macht meiner Meinung nach den großen Reiz der Serie aus.
Dass die Handlung mehr als nur ein simples Gut /Böse-Schema besitz, sieht man ja auch sehr schön an Charles Vane. Selten habe ich einen Antagonisten so gut verstanden und wenn ich damals mein Piraten-Examen nicht vermasselt hätte, würde ich sogar lieber bei Vane anheuern als bei Flint. Der steht wenigstens zu seiner Mannschaft.
Über die historische Akkuratesse kann man sich natürlich streiten, aber bei einer Serie, die fiktive und reale Charaktere und Handlungen vermischt, sollte man diese auch nicht erwarten.
Was den Bezug zur „Schatzinsel“ betrifft gibt es da natürlich auch ein paar kleine Widersprüche. (Das Buch lese ich übrigens jetzt gerade nach vielen Jahren mal wieder.).
So ist Silver da ja auch physisch eine beeindruckende Persönlichkeit. Er heißt im Buch ja nicht umsonst „Long John Silver“. Auch hatte er im Buch laut seinen Kameraden auch schon Menschen getötet, indem er sie bloß mit den Köpfen zusammenschlug. Er war also kein Mann, der sich den Respekt der Anderen ertricksen musste.
Billy Bones in der Serie ist auch um einiges sympathischer, als der alte Captain aus dem Buch, der ja zum grausamen Nachfolger Flints wurde.
Auch scheint mir der Zeitrahmen etwas weit gegriffen. Das genaue Jahr der Handlung wird im Buch nicht erwähnt, aber einige von Bones alten Dokumenten sind auf das Jahr 1745 datiert. In der Serie hat Flint sein Piraten-Dasein ja bereits um 1705 oder kurz danach begonnen, Silver ist im Buch 50...passt irgendwie nicht ganz, finde ich.
Alles in allem sollte man aber auch das nicht so kleinkariert sehen. Tom Arnold gefällt mir in seiner Rolle als Silver sehr gut und Billy Bones hat ja auch erwähnt, dass ihn die Folter verändert hat...ist im Grunde ja auch Wurst, denn wenn man sich wie aus erwähnten Gründen eh nicht immer an die historischen Fakten halten kann, kann man es meiner Meinung nach auch mit der literarischen Vorlage etwas locker angehen, wenn man eine eigenständige Serie schaffen will.
Tatsächlich erwähnt Silver auch im Buch zweimal sein Holzbein, als er von alten Zeiten erzählt, so z.B. in der Szene mit Jim in der Apfeltonne. Zur Zeit der Handlung scheint er allerdings keines zu haben. Das mit den Bein kann sich natürlich auch in die Übersetzung eingeschlichen haben. Übrigens hat er im Buch sein Bein bei einer Breitseite verloren, aber aber was soll's, der lügt ja eh wie gedruckt.
Gruß, succo
Die Serie scheint auch bei den Kritikern immer mehr zu Punkten und ich finde auch, dass man sich jetzt in der zweiten Staffel deutlich gesteigert hat. Mir fällt z.B. angenehm auf, dass es diesmal weniger sinnlose Sexszenen gab, was ich als Indiz dafür sehe, dass jetzt mehr auf Handlung als auf Schauwerte gesetzt wird. Flint statt als eindimensionalen Piratenschreck wie im Buch als komplexe Persönlichkeit darzustellen, dessen Beweggründe auch einem höheren Ziel dienen und nicht nur der Gier, macht meiner Meinung nach den großen Reiz der Serie aus.
Dass die Handlung mehr als nur ein simples Gut /Böse-Schema besitz, sieht man ja auch sehr schön an Charles Vane. Selten habe ich einen Antagonisten so gut verstanden und wenn ich damals mein Piraten-Examen nicht vermasselt hätte, würde ich sogar lieber bei Vane anheuern als bei Flint. Der steht wenigstens zu seiner Mannschaft.
Über die historische Akkuratesse kann man sich natürlich streiten, aber bei einer Serie, die fiktive und reale Charaktere und Handlungen vermischt, sollte man diese auch nicht erwarten.
Was den Bezug zur „Schatzinsel“ betrifft gibt es da natürlich auch ein paar kleine Widersprüche. (Das Buch lese ich übrigens jetzt gerade nach vielen Jahren mal wieder.).
So ist Silver da ja auch physisch eine beeindruckende Persönlichkeit. Er heißt im Buch ja nicht umsonst „Long John Silver“. Auch hatte er im Buch laut seinen Kameraden auch schon Menschen getötet, indem er sie bloß mit den Köpfen zusammenschlug. Er war also kein Mann, der sich den Respekt der Anderen ertricksen musste.
Billy Bones in der Serie ist auch um einiges sympathischer, als der alte Captain aus dem Buch, der ja zum grausamen Nachfolger Flints wurde.
Auch scheint mir der Zeitrahmen etwas weit gegriffen. Das genaue Jahr der Handlung wird im Buch nicht erwähnt, aber einige von Bones alten Dokumenten sind auf das Jahr 1745 datiert. In der Serie hat Flint sein Piraten-Dasein ja bereits um 1705 oder kurz danach begonnen, Silver ist im Buch 50...passt irgendwie nicht ganz, finde ich.
Alles in allem sollte man aber auch das nicht so kleinkariert sehen. Tom Arnold gefällt mir in seiner Rolle als Silver sehr gut und Billy Bones hat ja auch erwähnt, dass ihn die Folter verändert hat...ist im Grunde ja auch Wurst, denn wenn man sich wie aus erwähnten Gründen eh nicht immer an die historischen Fakten halten kann, kann man es meiner Meinung nach auch mit der literarischen Vorlage etwas locker angehen, wenn man eine eigenständige Serie schaffen will.
Zitat von Tibo
Gruß, succo
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