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    the newsroom

    Von dem Mann der West Wing, der krieg des charlie wilson und the Social Network gemacht hat, kommt auf dem Sender HBO eine neue Serie:

    The Newsroom

    The Newsroom (TV Series 2012) - IMDb

    Dabei geht es um eine Nachrichtensendung mit dem Anchor Will MacAvoy (gespielt von Jeff Daniels). Dieser Mann hat ein Problem, denn er hat etwas gesagt was man eigentlich nicht machen sollte: Er hat Amerika den Titel des großartigsten Landes der Welt abgesprochen. Nachdem auch noch der Großteil seines Teams zu einer anderen Sendung im Sender ging, versucht er mit einem neuen Team ein ganz anderes Nachrichtenformat zu etablieren. Ein Format wo es vor allem darum geht nur Fakten vorzutragen und auf Sensationsjournalismus und Klientelpropaganda zu verzichten. Das dies in einem quotenorientierten Sender auf allerlei Probleme stößt sollte klar sein.

    The Newsroom Season 1: Trailer #1 - YouTube

    Neben einem fortlaufenden Handlungsstrang, wo es darum geht das Innenleben einer Nachrichtensendung und die Verwicklungen eines Networkssender in Politik und Wirtschaft aufzuzeigen, werden auch die wichtigsten Nachrichtenthemen von 2010/2011 behandelt. Deepwater Horizon, Fukushima, Arabischer Frühling um nur einige zu nennen.

    Da ich seit West Wing ein großer Fans von Aaaron Sorkin bin und HBO mit Qualitätsfernsehen verbinde, war diese Serie für mich ein Muss für diesen Sommer. Was mich wunderte, dass es für HBO Verhältnisse gar keine Sexszenen gab. Das höchste der Gefühle war eine Frau in Unterwäsche.

    Von der Story her ist die Serie 1A und ich fühle mich super unterhalten. Jeff Daniels macht einen hervorragenden Job und ist das Herz der Serie. Die Chars sind noch ein bischen Klischeehaft (indischer IT Guy der super bei The Big bang Theory aufgehoben wäre) und die Beziehungen untereinander sind jetzt auch nicht sonderlich orginell (Dreiecksbeziehung, ehemaliges Paar arbeiten zusammen), aber da seh ich auch Besserung in Sicht. Die Schauspieler sind auch gut (wie bei HBO nicht anders zu erwarten), obwohl ich persönlich finde das einige doch ein wenig overacting betreiben. Gerade bei Emily Mortimer (Mackenzie McHale) habe ich das Gefühl sie wäre in einer Sitcom besser aufgehoben. Trotz (einige würde sogar sagen gerade wegen ) dieser Kleinigkeiten ist The Newsroom meiner Meinung nach eine hervorragende Serie die man unbedingt angucken sollte. ganz besonders für diejenigen die sich für amerkanische Politik und die amerkanische Gesellschaft interessieren.
    Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
    Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
    [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

    #2
    Viele Leute sagen Arin Sorkins Serien wären unrealistisch. Die Leute würden viel zu gestelzt reden und der Dialog wäre viel zu sehr coreographiert.
    Dazu muss ich sagen: Ja und? Alle Dialoge in Film und Fernsehn sind coreographiert. Niemand redet wirklich so. Niemand kommt durch einen ganzen Tag ohne sich mal zu versprechen.
    Sorkin treibt das einfach nur etwas weiter und mir macht es wirklich Spaß, zu sehen wie sich die Charaktere mit Worten duellieren.

    Allerdings muss ich sagen, dass ich an "the Newsroom" noch nicht so sehr ran komme. Ich mag die Serie recht gerne, fühle mich ganz gut unterhalten, aber irgend etwas fehlt. Die Sorkin-Serie "Studio 60 on the sunset strip" hatte ich sofort geliebt und war sehr traurig, dass es so früh abgesetzt wurde.
    Ich glaube das hat etwas damit zu tun, dass mir hier der Bezug etwas fehlt. Wir haben einfach nicht so miese Nachrichtensendungen wie die Amis. Auch wenn sie sicher besser sein könnten, so heruntergekommen sind sie noch lange nicht.
    Ich habe dieses disconnect-Problem öfter mal. Mit "the wire" kann ich auch absolut nichts anfangen.

    Aber wenn ich mich richtig erinnere hab ich bei "the West Wing" auch eine Staffel gebraucht, bis ich richtig damit warm wurde. Also vielleicht wird das hier ja auch noch was.
    Zuletzt geändert von Slowking; 20.08.2012, 03:28.
    Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
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      #3
      Ich bin gerade dabei, mir West Wing anzusehen, von daher merkt man da schon etwas die Parallelen Aber das muss ja nicht unbedingt was schlechtes sein. Es gibt 2 Dinge, die mich an The Newsroom richtig nerven: Diese ewigen Beziehungskisten (wobei mir da das eine noch-nicht-Paar - wie auch immer die beiden heißen - ganz übel aufstößt), die doch teilweise sehr überzogen geschrieben werden - wodurch man auch sehr den Respekt vor Mackanzie verliert. Und dann doch die sehr predigende Art der Serie. Da merkt man schon, welcher politischen Ausrichtung Sorkin angehört Nicht dass er Unrecht hätte mit seinen Analysen, aber mir wäre eine etwas ausgewogenere Behandlung der Themen doch lieber. Und dass das Team immer den richtigen Riecher hat oder die Beziehungen... na ja.

      Aber die Serie entwickelt sich und ich bleibe erst mal dran...

      Das älteste deutsche Stargate-Rollenspiel auf www.stargate-universe.de
      "Aber Josua sprach zu den zwei Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und führt das Weib von dort heraus mit allem, was sie hat, wie ihr versprochen habt."

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        #4
        Mackenzie: "Could somebody help Will put his pants on?"

        Es gab in der Folge von letzter Woche eine sehr schön geschriebene und toll gespielte Szene in der Don ein Fernsehbericht über den Fall Casey Anthony auseinander nimmt. Haargenau zeigt er darin auf wie in dem Bericht Stimmung gegen die Angeklagte aufgebaut und sie in ihm öffentlich vorverurteilt wird. In der aktuellen Folge gab es eine Szene in der Will es nicht geschafft hat, seine Hose richtig anzuziehen.

        The Newsroom ist halt irgendwie eine schizophrene Serie. Auf der einen Seite gibt es immer wieder brillante Momente in denen sich die Charaktere die Sorkin typischen scharfzüngigen Wortgefechte liefern dürfen. Auf der anderen Seite dreht sich eine Folge fast nur um eine langweilige Dreicks- und eine noch blödere Vierecksbeziehung, in der die selben Charaktere sich dann plötzlich total idiotisch verhalten müssen.

        Ich bin mir auch nicht sicher, ob es so gut ist, dass Sorkin echte Nachrichten in seiner fiktiven Welt benutzt. Denn so gut er seine "News Night" auch werden lässt, am Ende haben Mackenzie und Will ja keinerlei Einfluss auf die tatsächlichen Ereignisse und Debatten. Sie können mit ihrem Versuch die Nachrichtenkultur zu ändern somit nur scheitern.
        Zuletzt geändert von Ford Prefect; 20.08.2012, 20:53.
        Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
        "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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          #5
          Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
          Viele Leute sagen Arin Sorkins Serien wären unrealistisch. Die Leute würden viel zu gestelzt reden und der Dialog wäre viel zu sehr coreographiert.
          Vielleicht hat McKenzie deswegen den britischen Akzent. Kann ich so nicht nachvollziehen. Okay ich kenne West Wing nur auf deutsch und mein englisch ist nicht so gut um da Nuancen raushören zu können. Aber man muss ja auch bedenken das Sorkin vor allem eine Botschaft mit seinen Serien und Filmen rüberbringen will. Deshalb ja auch diese phenomenale Zahlengedächtnis der Chars die noch so jede kleine Statistik auswendig zu kennen scheinen.

          Ich glaube das hat etwas damit zu tun, dass mir hier der Bezug etwas fehlt. Wir haben einfach nicht so miese Nachrichtensendungen wie die Amis. Auch wenn sie sicher besser sein könnten, so heruntergekommen sind sie noch lange nicht.
          Ich habe dieses disconnect-Problem öfter mal. Mit "the wire" kann ich auch absolut nichts anfangen.
          Obwohl wie auch hier auf dem selben Weg wandeln. Wenn ich mir mal die letzte Folge ansehe und wie da diese Kindsmörderin inszeniert wurde und mir die inflationäre Berichterstattung über Kindmorde, Sexualverbrechen und Familiendramen in den deutschen Medien anschaue, kriege ich doch ein sehr unwohliges Gefühl über den deutschen Journalismus.


          Zitat von Snobantiker Beitrag anzeigen
          Es gibt 2 Dinge, die mich an The Newsroom richtig nerven: Diese ewigen Beziehungskisten (wobei mir da das eine noch-nicht-Paar - wie auch immer die beiden heißen - ganz übel aufstößt), die doch teilweise sehr überzogen geschrieben werden - wodurch man auch sehr den Respekt vor Mackanzie verliert.
          Ja was diese Beziehungskisten sollen weiß ich jetzt auch nicht so ganz. Normalerweise dienen ja solche Handlungsstränge bei HBO Serien dazu, um ein paar Softp**** Szenen einzubauen. Aber die haben wir ja nicht. Ich habe das gefühl das Sorkin noch immer auf dieses 42 Minuten Format von Network Serien gepolt ist und nicht wusste was er noch in den restlichen 15 Minuten erzählen soll. Also hat er sich diesen Beziehungskram einfallen lassen.


          Und dann doch die sehr predigende Art der Serie. Da merkt man schon, welcher politischen Ausrichtung Sorkin angehört Nicht dass er Unrecht hätte mit seinen Analysen, aber mir wäre eine etwas ausgewogenere Behandlung der Themen doch lieber.
          Wobei ich beim Thema Tea Party nicht weiß wie man da jetzt irgendwie ausgewogen sein soll. In West Wing hat er ja auch mal ein paar sympathische Republikaner zu Wort kommen lassen, aber wie man jetzt die amerikanische Medienlandschaft und die immer stärker werdende Radikalisierung der politischen Ideologien ausgewogen darstellen soll, wüsste ich jetzt nicht. Ausserdem will Sorkin das ja auch nicht, da dies ja seiner Meinung nach zu stark in der Presse geschieht. Das wurde ja in einer Szene angedeutet:

          "Wenn die Republikaner einen Antrag in den Kongress einbringen das die Erde flach ist, heißt es nicht das die Republikaner spinnen, sondern das sich Demokraten und Repubikaner uneins über die Form der Erde sind."



          Ich bin mir auch nicht sicher, ob es so gut ist, dass Sorkin echte Nachrichten in seiner fiktiven Welt benutzt. Denn so gut er seine "News Night" auch werden lässt, am Ende haben Mackenzie und Will ja keinerlei Einfluss auf die tatsächlichen Ereignisse und Debatten. Sie können mit ihrem Versuch die Nachrichtenkultur zu ändern somit nur scheitern.
          Wobei das ja bei West Wing ein großer Kritikpunkt war. Während die Serie in der Bush Ära produziert wurde, behandelte West Wing Themen die in der "heilen Welt" der Clinton Ära wichtig waren. Okay der Kampf ist vielleicht bereits verloren bevor er begonnen hatte, aber was solls. Hauptsache man hat etwas unternommen.
          Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
          Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
          [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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            #6
            Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
            Allerdings muss ich sagen, dass ich an "the Newsroom" noch nicht so sehr ran komme. Ich mag die Serie recht gerne, fühle mich ganz gut unterhalten, aber irgend etwas fehlt. Die Sorkin-Serie "Studio 60 on the sunset strip" hatte ich sofort geliebt und war sehr traurig, dass es so früh abgesetzt wurde.
            Studio 60 ist klar die bessere Serie und überhaupt völlig unterschätzt. Wenn ich mir ansehe, wie kritisch da beispielsweise mit Bushs Irakkrieg-Politik umgegangen wurde, und dann im Vergleich diese bis zur Lächerlichkeit vor Pathos triefende "Newsroom"-Folge über Bin Ladens Erschießung, frage ich mich schon, wo zwischenzeitlich Sorkins aufgeklärter Geist geblieben ist.
            torrent - Magazin für serielles Erzählen

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              #7
              Zitat von Medienjunkie Beitrag anzeigen
              Studio 60 ist klar die bessere Serie und überhaupt völlig unterschätzt. Wenn ich mir ansehe, wie kritisch da beispielsweise mit Bushs Irakkrieg-Politik umgegangen wurde, und dann im Vergleich diese bis zur Lächerlichkeit vor Pathos triefende "Newsroom"-Folge über Bin Ladens Erschießung, frage ich mich schon, wo zwischenzeitlich Sorkins aufgeklärter Geist geblieben ist.
              Ich denke mal man muss hier differenzieren. Wenn man gegen den Irak Krieg ist, muss man nicht automatisch gegen den Kampf gegen Terrororganisationen und Tötung von Terrordrahtziehern sein. Wenn man die These aufstellt das Sorkin in seinen Serien seine persönliche Meinung und politisches Weltbild zur Schau stellt, passt die Bin Laden Folge in die Chronik seines bisherigen Schaffens. In West Wing hatten wir nämlich einen ähnlichen Handlungsstrang über die Ermordung eines Verteidigungsministers aus dem Nahen Osten, der Anschläge (z.B. gegen die San Francisco Bridge) unterstützte. Also wurde dieser in einer CIA/Special Forces Mission getötet. Die Kritik war nicht so sehr das man diesen Mann tötete, sondern das man versucht hatte diesen Mord zu vertuschen. Was dazu führte das Israel beschuldigt wurde, diesen Mord begangen zu haben.
              Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
              Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
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                #8
                Es geht mir eher um die völlig unreflektierte und mit Jubel und Begeisterung aufgenommene Ermordung...äh, ach nein, das ist ja keine, sondern die Tötung eines "feindlichen Kämpfers"...eines Terroristen. Das scheint im Fall von Bin Laden in den USA ja überwiegend tatsächlich so gewesen zu sein, aber von einem liberalen, aufgeklärten Ostküsten-Intellektuellen wie Sorkin erwarte ich eigentlich etwas mehr Reflektion statt das einfach eins zu eins und noch dazu mit hohlem Pathos abzubilden.

                Der WW-Handlungsstrang war da ja ganz anders inszeniert, nämlich mit Selbstzweifeln des Präsidenten, der lange mit sich gerungen hat, bevor er den Tötungsbefehl gab. Auch wurde mMn nicht deutlich, ob Sorkin selbst diesen Befehl nun guthieß oder nicht, das wurde jedem Zuschauer selbst überlassen. Wie überhaupt die politisch-moralischen Diskussionen in WW meist viel ausgewogener und offener waren, eben mit widerstreitenden Argumenten, während in "Newsroom" die Ansichten des Autors einfach dem Zuschauer ins Gesicht geschleudert werden.
                torrent - Magazin für serielles Erzählen

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                  #9
                  Meine Kenntnis über diese Serie ist ziemlich begrenzt. Habe mir mal den Piloten angeschaut und das ganzer für mies befunden.

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                    #10
                    Zitat von Medienjunkie Beitrag anzeigen
                    Der WW-Handlungsstrang war da ja ganz anders inszeniert, nämlich mit Selbstzweifeln des Präsidenten, der lange mit sich gerungen hat, bevor er den Tötungsbefehl gab. Auch wurde mMn nicht deutlich, ob Sorkin selbst diesen Befehl nun guthieß oder nicht, das wurde jedem Zuschauer selbst überlassen. Wie überhaupt die politisch-moralischen Diskussionen in WW meist viel ausgewogener und offener waren, eben mit widerstreitenden Argumenten, während in "Newsroom" die Ansichten des Autors einfach dem Zuschauer ins Gesicht geschleudert werden.
                    Bei West Wing war die Sache aber etwas anders. Da hatte es einfach den 11. September nicht gegeben. Sprich es wurde ein Mann ermordet der versucht hatte, tausende von Amerikaner zu töten, der es aber nicht getan hatte. In der Clinton Ära waren solche moralischen Diskussionen an der Tagesordnung wie man z.B. in der ganzen Film und Serienlandschaft der 90er Jahre sieht. Nach 9/11 hat sich aber ein Wandel (bei allen politischen Kräften) getan. Da hieß es nicht reden, sondern handeln. Ich glaube wir Europäer unterschätzen immer noch gerne wie stark dieses in der Weltgeschichte doch eher unbedeutende Ereignis für die amerikanische Gesellschaft, das amerkanische Volk und vor allem dem Selbstverständnis der Amerikaner war. Da können die Amerikaner beim Tod Bin Ladens keine moralische Diskussion führen ob das nun gerechtfertigt war. Und vor allen Dingen nicht 5 Minuten nach Bekanntgabe der Nachricht. Vielleicht wird das später, wenn etwas Ruhe eingekehrt ist und die Nachricht verdaut wurde, noch einmal sachlich darüber diskutieren. Vertrauen würde ich aber nicht darauf. Es ist nun mal leichter das moralische Hin und Her zu diskutieren, wenn es um einen finktionalen Verteidigungsminister eines fiktionalen arabischen Landes geht, als wenn die Person Osama Bin Laden heißt.
                    Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
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                    [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                      #11
                      Ich denke man sollte hier auch bedenken, dass Newsroom in New York spielt. Es ist also zu vermuten, dass die Charaktere Freunde und Bekannte in den Towers hatten. Selbst wenn nicht, hat es alle Menschen die in der Stadt lebten natürlich wesentlich mehr erschüttert als den Rest des Landes.
                      Wenn man das ganze nun also realistisch darstellen will, dann müssen die Charaktere so reagieren. Drum herum kommt man nunmal auch nicht, wenn man für die Serie echte Newsstorys nimmt, denn das war nunmal eine sehr große Geschichte.

                      Sorkin hat ja schon ein bisschen andere Töne anklingen lassen, als die Mitbewohnerin meinte, sie hätte gedacht die Tötung Bin Ladens würde dazu führen, dass sie sich besser fühlen würde, das sei aber nicht der Fall.

                      Trotzdem ist Studio 60 besser.

                      Edit:
                      Neue Folge - Ugh jetzt ist es ein Liebes-Fünfeck. >.<
                      Zuletzt geändert von Slowking; 27.08.2012, 16:05.
                      Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
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                        #12
                        Gibt es noch jemanden der the newsroom in die zweite Staffel gefolgt ist?

                        Mit der "Operation Genoa" Handlung hat die Serie bei mir doch einige Pluspunkte sammeln können und ein wenig den faden Geschack der Konzentration auf irgendwelche Liebesmehrecke ausräumen können. Insbesondere als den Charakteren die Genoa Geschichte in der letzten Episode "Red Team III" so richtig um die Ohren flog, gelang mal eine ordentliche Portion gutes Drama in der Show. Ich hatte ja befürchtet, dass Sorkin McKenzie und Co. zu leicht davon kommen lassen wird, in dem er Jerry (der die Aufnahme des Generals geschnitten hat) quasi als Alleinschuldigen hinstellt, aber nun mussten doch auch viele Andere eigene Fehler bei der Aufarbeitung der Story eingestehen. Mit den Wortwechsel bei den Deposition und den Szenen in denen die Newsnight Mannschaft so nach und nach erkennen muss, dass sie hier womöglich die Unwahrheit berichtet hat, läuft Sorkin jedenfalls zur absoluter Höchstform auf. Solche messerscharfe Dialoge schreibt kein Zweiter.

                        Jedenfalls ist mir ein solche fiktionale Story alle mal lieber, als einfach nur Sorkins Kommentar zu den Nachrichten des letzten Jahres zu sehen. Oder Jims Abenteuer mit der Romney Kampagne. Urgh..
                        Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                        "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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                          #13
                          Ich schaue die Serie von Anfang an und bin ziemlich begeistert. Aber ich habe auch die Staffeln 1-7 von The West Wing am Stück quasi gefressen.

                          Ich fand die erste Staffel gerade wegen der Bezüge zu tatsächlichen Ereignissen sehr stark. Ich fand, sie haben die Serie irgendwie geerdet und eine Verbindung zwischen der realen Welt und der fiktionalen Welt der Serie hergestellt. Als am Ende der Folge in der um die Ermordung von Osama bin Laden ging statt der Abspann-Musik die Obama-Rede abgespielt wurde, hatte ich eine Gänsehaut.

                          Die zweite Staffel ist immernoch sehr gut. Die fiktive Genoa-Story ist sehr spannend und auch sehr gut umgesetzt worden. Die Bezüge zur realen Welt sind immer noch da aber wirken in dieser Staffel ziemlich schwach. Damit bleibt die zweite Staffel ein wenig hinter der ersten Staffel zurück. Die Folge, in der Wills Vater gestorben ist, war allerdings grandios.

                          Insgesamt hat die Serie alle Stärken einer Sorkin-Serie: interessante Charaktere mit liebevollen Macken und messerscharfe, pointierte Dialoge, die einfach Spaß machen und auch den Intellekt des Zuschauers fordern. Vielleicht sind die Charaktere alle ein wenig zu idealistisch aber das gehört zu der Botschaft, die Sorkin mit der Serie verbreiten will, nämlich dass die Nachrichten, so wie sie heute sind, kaum mehr ihren Namen verdienen.

                          LG
                          Whyme
                          "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                          -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                            #14
                            Nach der 3. Staffel wars das für die Serie: HBO to end 'The Newsroom' with 3rd season | Inside TV | EW.com

                            HBO is ending Aaron Sorkin’s acclaimed drama series The Newsroom after the upcoming third season, the cable channel announced Monday.

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