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Sherlock gucke ich auch sehr gerne. Absolut beeindruckend, wie diese Adaption, zugleich freier mit dem Stoff umgehend, weil in einer ganz anderen Zeit spielend, um Welten näher an den Doyleschen Originalgeschichten dran ist als die Kinoadaption mit Robert Downey Jr. Und teilweise sind das echt einzelne Sätze, die irgendwo übernommen wurden. Das muss dann nicht einmal aus der angespielten Geschichte entnommen worden sein. Als Beispiel mal die Irene-Adler-Folge: Als man Sherlock nicht sagen will, wer sein Auftraggeber ist, will er nicht annehmen mit der Begründung, ihm würde ein Rätsel an einer Seite des Falls schon genügen (sinngemäß). Jetzt habe ich inspiriert von der Serie mal mit dem bisher einzigen von mir nicht gelesenen Holmes-Band begonnen ("Sherlock Holmes' Buch der Fälle") und da stand der Satz im Originalwortlaut einfach mal in der Kurzgeschichte "Der illustre Klient", wobei dieser Fall mit dem in der Folge gezeigten eigentlich echt keine Verbindung hat (bis auf halt die Tatsache, dass man auch hier Sherlock den Klienten nicht nennen will).
Hinzu kommen einfach solche Spielereien wie das Umwandeln bzw. Umdrehen. War "Rache" in "Eine Studie in Scharlachrot" tatsächlich noch ein deutsches Wort, wird genau diese Theorie durch einen Polizisten von Sherlock als Schwachsinn abgestempelt. Die aus "Baskerville" bekannte Prämisse, dass Watson erst einmal alleine dort hinreist, wird zwar erst angedeutet, aber dann ad absurdum gedreht. Mycroft ist hier nicht wirklich dick (wie im Buch), dafür wird gleich mal gesagt, dass die Diät ihm wohl gut tut. Das sind einfach tolle kleine Anspielungen, die zeigen, dass die Autoren sich im Holmes-Universum besser auskennen als einfach nur "Scarlet", "Baskerville" und "The Final Problem" in Grundzügen zu kennen (wie ich es den Kinofilmmachern fast unterstellen würde).
Ja, auch ich habe ein paar Punkte, die mir nicht immer so auf Anhieb gefallen. Die "Feindschaft" zwischen Mycroft und Sherlock ist mir irgendwie... na ja, ich sehe den Sinn hinter dieser Änderung nicht immer. Moriarty hätte ich mir zumindest in Staffel 1 älter gewünscht, aber da sind seit der letzten Folge alle Zweifel verpufft, denn da wurde Moriarty so geschrieben wie ich ihn mir in den Kinofilmen gewünscht hätte: als absolut ebenbürtigen Gegner Sherlocks. Da muss man schon sagen, dass das sogar raffinierter als bei Doyle geschrieben war. Ein Fall, den es bei Doyle nie gab, aber ganz in dessem Geiste und sogar besser.
Im Schnitt fand ich Staffel 2 allerdings fast etwas schwächer als Staffel 1 (allerdings ist das Meckern auf verdammt, verdammt hohem Niveau). Der Adler-Fall war mir gerade gegen Ende etwas zu fluffig, das Ende leicht zu dick. "Baskerville" verliert einfach dadurch, wodurch wohl jede Verfilmung verliert: die Atmosphäre im Buch ist einfach dicker geschrieben als sie im Medium Film je rübergebracht werden könnte. Allerdings war ich von der letzten Folge extremst begeistert.
1. A Study in Pink (6*)
2. The Reichenbach Fall (6*)
3. A Scandal in Belgravia (5,5*)
4. The Great Game (5*)
5. The Hounds of Baskerville (4,5*)
6. The Blind Banker (4*)
Eine sehr hochklassige Serie, die mich auf andere britische Produktionen wirklich neugierig gemacht hat.
Andererseits stirbt Moriaty auch in der Original-Geschichte beim Reichenbach-Fall, während Sherlock überlebt.
In der Original-Geschichte kommt er da aber auch zum ersten Mal überhaupt vor (und erst hinterher in nachträglich an früherer Stelle eingefügten Geschichten). Wie gesagt: Ich weiß nichts genaues…
Opa fuhr den Hasen tot und brät ihn zum Abendbrot. | Goodbye Galaxy!
Jim Moriarty hat sich in den Mund geschossen, ohne Hinterkopf lebt es sich schwer.
Das war ein lange geplanter, sorgfältig inszenierter Selbstmord, um einer für ihn unvermeidlichen Langeweile zu entfliehen, wie man in der Dach-Szene deutlich aus seinem vor Selbstmitleid triefenden Monolog heraushört: "Am Leben bleiben sei so langweilig, soo statisch. Sein Leben lang habe er immer nur Ablenkung gesucht. Und seine beste Ablenkung sei Sherlock gewesen, aber jetzt hätte er nicht mal mehr ihn, weil er ihn besiegt habe, was letzten Endes viel zu leicht gewesen sei. Jetzt müsse er wieder anfangen mit gewöhnlichen Menschen zu spielen."
Was Sherlocks Beziehung zu Mycroft betrifft, sehe ich ihre kleinen Reibereien nicht als ernsthaften Bruderzwist, sondern als spielerischen Wettstreit zweier hochintelligenter, sich ebenfalls schnell langweilender Männer.
Mycroft scheint nach Sherlocks "Tod" weder Schuldgefühle zu haben noch tiefe Niedergeschlagenheit zu empfinden (was bestimmt nicht an Mark Gatiss' Spiel lag).
Ich denke, dass Mycroft mit Sherlock noch vor dem Showdown von 'The Hounds of Baskerville' ein langes (Telefon)Gespräch führte, bevor er Moriarty wieder auf freien Fuß setzte. Aber John Watson musste zu seinem eigenen Schutz im Glauben belassen werden, Mycroft habe seinen Bruder zu seinem eigenen Vorteil und zum Wohle der Nation verraten.
Während des Showdowns offenbart sich unter dem Einfluss des H.O.U.N.D.-Halluzinogens Sherlocks schreckliche Angst und gaukelt ihm Moriartys Bild vor.
Gruß,
Viola
P.S. Wieso bloß hatte ich während der zweiten Staffel, und ganz besonders in 'The Reichenbach Fall', ständig Flashbacks zu Harold Saxon/Doc Ten? Einschließlich der, falls ich mich nicht verguckt habe, Gummibärchen und eines fest mit der Handlung verwobenen Songs (Stayin' alive/Bee Gees vs. Voodoo Child (Here come the Drums)/Rogue Traders bzw. I can't decide/Scissor Sisters).
P.P.S. Für den von John und Mycroft anscheinend unbemerkt gebliebenen Kurztrip nach Karachi am Ende von 'A Scandal in Belgravia' hat Sherlock wohl bei Mr. Smith angeklopft?
»Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)
Weil wir Moriartys Worten und Taten auch immer so sehr vertrauen können. Seinen weggeschossenen Hinterkopf habe ich jedenfalls nicht gesehen.
... eine solch realistische Darstellung wirst Du auch weder im TV noch im Kino zu sehen kriegen, außer vielleicht in Slashern.
Wir werden ja sehen, was uns die 3. Staffel bringt. Aber sei nicht zu enttäuscht, EarMaster, falls ...SPOILERstatt Moriarty dessen rechte Hand Colonel Sebastian Moran in der nächsten Episode auftaucht.
Gruß,
Viola
»Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)
Wieso sollte ich denn enttäuscht sein? Ich habe ja nur eine Vermutung geäußert. Ich kenne die Sherlock Holmes Romane zu gut um nicht zu wissen, dass es Moffat und Gatiss nicht so genau mit der Vorlagentreue nehmen (was ich im Übrigen sehr gut finde).
Opa fuhr den Hasen tot und brät ihn zum Abendbrot. | Goodbye Galaxy!
Jahre ist es her das ich hier das letzte Mal reingeschaut habe - also hier ist allgemein gemeint, nicht was die neue Serie betrifft.
Jahre, ohne Fandasein - was bin ich brav geworden.
Und jetzt brenne ich!
Sherlock ist oberflächlich gesehen tolle Fernsehunterhaltung, eine gut umgesetzte Idee, hervorragende Schauspieler, witzige Dialoge, eingängige Musik.
Man kann es dabei belassen und sich einfach nur gut unterhalten, Spaß haben, ein paar Sachen hinterfragen, es etwas in der Presse verfolgen und bedauern das soviel Zeit bis zum nächsten Dreh vergeht.
Ist es vielleicht gerade das was wir brauchen um es wirklich zu verkraften?
Zeit!
Sherlock ist in England und international ein Phänomen. Die Fans überschlagen sich.
Wo bitte sind hier die Fans?
Brennt wirklich noch keiner von Euch?
Stellt Ihr keine Fragen, fühlt Ihr Euch nicht provoziert, wollt Ihr nichts wissen?
Ein spektakuläres Ende und keiner brennt?
Ein Zaubertrick nur ein Trick!
Sherlock sagt er habe zwei Sorten von Fans. Die, die ihn beim Fälle klären sehen wollen und die die ihn in ihrem Schlafzimmer sehen wollen.
Seit Ihr diese Sorte Fans?
Na ja, und dann noch die, die unbedingt die Klappe aufreißen um des Hits willen- Bin wohl gerade so einer und er drückt ja mit unvergleichlichen Charme aus was er von soetwas hält: Du widerst mich an!
Sollte also doch lieber die Klappe halten und ein braver Fan werden, oder?
Seht es als Fernsehunterhaltung, habt Spaß daran, auch beim zweiten und dritten DVD-gucken.
Wer aber die ganze Breite von Sherlock erkennen will sollte anfangen etwas tiefer zu gehen und nicht nur hinsehen.
Geräusche sind wichtig! Verstand ist doch so sexy!
Wenn Ihr brennen wollt löst Euch vom rein visuellen, fangt an in Belgravia zu suchen um Reichenbach zu verstehen. Worte, Sätze, SMS's alles ist zweideutig - nichts ist hier dem Zufall geschuldet.
Das ist ein Trick, ein Zaubertrick besetzt mit einem grossartigen Magier und seinem tollen Assistenten.
So spektakulär fand ich das Ende nun auch nicht. Wenn man genauer darüber nachdenkt und sich einige Szenen der letzten Folge der 2. Staffel ins Gedächtnis ruft, ist es relativ offensichtlich, WIE Sherlock es geschafft hat, seinen Selbstmord vorzutäuschen - mit John als seinem letzten / einzigen Zeugen, auf den er sich 100%ig verlassen kann. Wie GENAU die Auflösung nun kommt, also welche Techniken er angewandt hat, damit John nicht merkt, dass der Körper vor ihm auf dem Boden doch noch einen Puls hat, das ist doch im Endeffekt nicht wichtig.
Viel eher bin ich darauf gespannt, wie John reagiert, wenn er Sherlock wieder sieht. Ich hoffe sehr auf einen ordentlichen Kinnhaken
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"Aber Josua sprach zu den zwei Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und führt das Weib von dort heraus mit allem, was sie hat, wie ihr versprochen habt."
Das Warum ist doch offensichtlich: Sherlock ist angenervt von der vielen Publicity und den Fans. Die Erpressung, die Moriarty ist da ein willkommener Weg zu sterben und wieder Undercover arbeiten zu können. Außerdem ist er natürlich sehr anfällig für solche Spielchen (wie wir bereits in A Study in Pink gesehen haben).
Opa fuhr den Hasen tot und brät ihn zum Abendbrot. | Goodbye Galaxy!
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