Machen wir mal ein kleines Spiel. Welche Serie passt NICHT zu den anderen:
The Wire, Sopranos, Babylon 5, The Shield, Deadwood, Six Feet Under, Mad Men.
Natürlich handelt es sich um B5. Nicht(oder nicht nur) weil es sich hierbei als einzige um eine Free-TV Produktion handelt. Es ist vor allem die einzige Science Fiction bzw. Mysteryserie . Was haben diese Serien nun alle gemeinsam? Sie alle gehören, in der Reihenfolge wie sie dastehen, zu meinen absoluten Lieblingsserien.
Jetzt könnte man daraus schließen, dass ich Szenarien, die auf unserer tatsächlichen Welt, mit unserern physikalischen Begebenheiten spielen, oder spielten grundsätzlich den Vorzug gebe.
Das GEGENTEIL ist der Fall. "Fantastische" Stoffe haben mich seit meiner Kindheit immer ungleich mehr fasziniert, als die "öde, farblose Realität". Woran liegt nun aber diese ungleiche Verteilung?
Schauen wir uns die sogenannten Science Fiction Serien der letzten Jahre einmal an:
Lost: siehe mein Post dazu im dazugehörigem Thread
BSG: brauch ich nicht viel zu sagen, ähnlicher, aber nicht ganz so krasser Fall wie Lost. Nach 2 hervorragenden Staffeln, gings steil bergab.
Heroes: Nach einem gelungenen Auftakt, schreit die Planlosigkeit der Autoren spätestens bei Staffel 2 zum Himmel. Fail!!!
Stargate: Es mag ja Leute geben, die SG als gute Science Fiction bezeichnen. Dann haben sie entweder nicht besonders viel gesehen/gelesen, oder mit "gut" meinen sie Popcorn Unterhaltung.
Enterprise: Wie imo allen Star Trek Serien ab DS9, mangelte es hier an Tiefgang und Originalität. Hat durchaus seine Qualitäten, würd ich jedoch nie als gute(bewegende, packende, zum Nachdenken anregende) Science Fiction bezeichnen. Hier haben wir außerdem wieder das gute alte Lost/Heroes/BSG Problem: die Konzeptlosigkeit, und das Anbiedern ans Publikum.
Caprica:
Avatar: Abgesehen von den wirklich beeindruckenden Effekten, habe ich handlungstechnisch schon lange keinen dümmlicheren Film mehr im Kino gesehen. Ich brauch kein Pocahontas im Weltall, und auch keine Weltraumindianer, die erst einmal lernen müssen wie echte Amerikanier zu kämpfen, um sich endlich zu befreien.
Star Wars neu: Wer hat denn nach diesem stümperhaften Versuch Anakin Skywalker eine Charakterisierung zu geben, noch Angst vor Darth Vader? Regietechnisch unter aller Sau, kein Gespür für Charaktere.
Ghost Whisperer/Medium/Pushing Daisies, etc... brauch ich nicht viel zu sagen. Da wird eben auf ideenlose Art und Weise versucht, Mysteryelemente dazu zu missbrauchen, um angestaubten Ideen frischen Lack zu verpassen, die trotzdem in jeder Sekunde 08/15 zum Himmel posaunen.
Carnivale: wohl die einzige Serie mit tatsächlichem Potential, die leider nach 2 Staffeln unbefriedigend unterging.
Zu erwähnen wären da noch: 2012, Transformers, Terminator:Salvation, sowie Serie und den üblichen bunten seelenlosen Mist, dem wir regelmäßig ausgesetzt sind.
Ich frage mich also: was ist los im Reich der Magie und des Weltalls? Kommt es nur mir so vor, oder kreieren die Kreativen heutzutage Fanatasyserie mit der Prämisse: ist ja SciFi/Fantasy: da kann ich sowieso machen was ich will?! Wo bleibt der Ideenreichtum, gemischt mit einer bodenständig logischen Aufarbeitung? Wo bleibt ein durchdachtes Konzept, welches Inhalt VOR Form stellt? Wo bleibt die Einstellung, dass Science Fiction viel mehr ist, als die Möglichkeit den Zuseher mit dollen Effekten zu blenden? Die Amis stampfen jährlich dutzende Serien aus ihren Retorenfabriken. Da müsste doch, nach der Logik, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, doch auch mal wieder etwas Brauchbares dabei sein. Etwas, das mehr ist als die Summe seiner Einzelteile. Etwas, dass einen Träumen, Fürchten und Hoffen gleichzeitig lässt, ohne dass man dabei sein Gehirn ausschalten muss.
Die Upfronts der Kommenden Season lassen jedenfalls nichts Gutes ahnen. Neben der tausendsten Crimeserie und der fantastillionsten welche-verrückte-WG-Konstellation-haben-wir-eigentlich-noch-nicht-durch-Sitcom tummeln sich nur vereinzelt ein paar innovativere Projekte, wo ich mir aber jetzt schon sicher bin, dass die Autoren auch hier wieder mit der mittlerweile goldenen Hollywoodregel ran gingen: erschaffe einfach nur ein total verrücktes Ausgangsszenario, und denk erst weiter wenn die Serie on-air ist, die Zuseher schlucken eh alles.
The Wire, Sopranos, Babylon 5, The Shield, Deadwood, Six Feet Under, Mad Men.
Natürlich handelt es sich um B5. Nicht(oder nicht nur) weil es sich hierbei als einzige um eine Free-TV Produktion handelt. Es ist vor allem die einzige Science Fiction bzw. Mysteryserie . Was haben diese Serien nun alle gemeinsam? Sie alle gehören, in der Reihenfolge wie sie dastehen, zu meinen absoluten Lieblingsserien.
Jetzt könnte man daraus schließen, dass ich Szenarien, die auf unserer tatsächlichen Welt, mit unserern physikalischen Begebenheiten spielen, oder spielten grundsätzlich den Vorzug gebe.
Das GEGENTEIL ist der Fall. "Fantastische" Stoffe haben mich seit meiner Kindheit immer ungleich mehr fasziniert, als die "öde, farblose Realität". Woran liegt nun aber diese ungleiche Verteilung?
Schauen wir uns die sogenannten Science Fiction Serien der letzten Jahre einmal an:
Lost: siehe mein Post dazu im dazugehörigem Thread
Ich hab es vorher noch nie so direkt gesagt, aber ich denke, das ist jetzt einfach Teil meines Awakings: Lost ist eine relativ schlechte Serie in dem was sie vorgaukelt zu sein. Bedeutungsvoll, intelligent, spannend, gute Figurenzeichnung, glaubwürdige Aktionen/Reaktionen, nicht unnötig künstlich dramatisiert. Ich finde diese Kategorie Serien eigentlich noch schlimmer, als jene, die gar net erst versuchen irgendwie ambitioniert zu sein. Wie flach/pseudodreidimensional und plakativ dargestellt die (derzeitigen) Lostcharaktere tatsächlich sind, merkt man erst wenn man einen gewissen emotionalen Abstand zu ihnen gewinnt. Allein, dass dies möglich ist, beweist für mich, dass ich recht habe.
Eine realistische Charaterzeichung funktioniert einfach über mehrere Jahre nicht, da einem irgendwann die glaunhaften Konflikte ausgehen. Bei Sopranos funktionierts, allerdings auch nur, weil sich die Figuren dort(realistischerweise) kaum bzw gar nicht weiterentwickeln.
Bei Lost kommt mir mittlerweile immer das Würgen, wenn jemand ganz kameragerecht seine eigene Geschichte rational aufarbeitet, und sogleich eine Katharsis stattfindet. Die Tragik des menschlichen Lebens ist nicht, dass es Konflikte gibt, die wir nicht bewältigen können, sondern dass die meisten Menschen nicht wissen, was sie eigentlich ändern sollen wollen oder können. Bei Lost wird uns das halt alles FreeTV mäßig relativ plakativ gezeigt. Wir haben ein schlimmes Erlebnis in der Vergangenheit(Ursache) und das Verhalten in der Gegenwart(Wirkung), und alle Charaktere sind sich dessen vollends bewusst und bewältigen in regelmäßigen Abständen einen Konflikt nach den anderen, den sie dann in einem pathetischen Monolog vortragen. Ich weiß net, vl bin ich da einfach mittlerweile ein bisserl zu pingelig, aber für eine Serie von der behauptet wird, sie habe glaubwürdige Charaktere ist mir das einfach zu flach.
Eine realistische Charaterzeichung funktioniert einfach über mehrere Jahre nicht, da einem irgendwann die glaunhaften Konflikte ausgehen. Bei Sopranos funktionierts, allerdings auch nur, weil sich die Figuren dort(realistischerweise) kaum bzw gar nicht weiterentwickeln.
Bei Lost kommt mir mittlerweile immer das Würgen, wenn jemand ganz kameragerecht seine eigene Geschichte rational aufarbeitet, und sogleich eine Katharsis stattfindet. Die Tragik des menschlichen Lebens ist nicht, dass es Konflikte gibt, die wir nicht bewältigen können, sondern dass die meisten Menschen nicht wissen, was sie eigentlich ändern sollen wollen oder können. Bei Lost wird uns das halt alles FreeTV mäßig relativ plakativ gezeigt. Wir haben ein schlimmes Erlebnis in der Vergangenheit(Ursache) und das Verhalten in der Gegenwart(Wirkung), und alle Charaktere sind sich dessen vollends bewusst und bewältigen in regelmäßigen Abständen einen Konflikt nach den anderen, den sie dann in einem pathetischen Monolog vortragen. Ich weiß net, vl bin ich da einfach mittlerweile ein bisserl zu pingelig, aber für eine Serie von der behauptet wird, sie habe glaubwürdige Charaktere ist mir das einfach zu flach.
Heroes: Nach einem gelungenen Auftakt, schreit die Planlosigkeit der Autoren spätestens bei Staffel 2 zum Himmel. Fail!!!
Stargate: Es mag ja Leute geben, die SG als gute Science Fiction bezeichnen. Dann haben sie entweder nicht besonders viel gesehen/gelesen, oder mit "gut" meinen sie Popcorn Unterhaltung.
Enterprise: Wie imo allen Star Trek Serien ab DS9, mangelte es hier an Tiefgang und Originalität. Hat durchaus seine Qualitäten, würd ich jedoch nie als gute(bewegende, packende, zum Nachdenken anregende) Science Fiction bezeichnen. Hier haben wir außerdem wieder das gute alte Lost/Heroes/BSG Problem: die Konzeptlosigkeit, und das Anbiedern ans Publikum.
Caprica:
Avatar: Abgesehen von den wirklich beeindruckenden Effekten, habe ich handlungstechnisch schon lange keinen dümmlicheren Film mehr im Kino gesehen. Ich brauch kein Pocahontas im Weltall, und auch keine Weltraumindianer, die erst einmal lernen müssen wie echte Amerikanier zu kämpfen, um sich endlich zu befreien.
Star Wars neu: Wer hat denn nach diesem stümperhaften Versuch Anakin Skywalker eine Charakterisierung zu geben, noch Angst vor Darth Vader? Regietechnisch unter aller Sau, kein Gespür für Charaktere.
Ghost Whisperer/Medium/Pushing Daisies, etc... brauch ich nicht viel zu sagen. Da wird eben auf ideenlose Art und Weise versucht, Mysteryelemente dazu zu missbrauchen, um angestaubten Ideen frischen Lack zu verpassen, die trotzdem in jeder Sekunde 08/15 zum Himmel posaunen.
Carnivale: wohl die einzige Serie mit tatsächlichem Potential, die leider nach 2 Staffeln unbefriedigend unterging.
Zu erwähnen wären da noch: 2012, Transformers, Terminator:Salvation, sowie Serie und den üblichen bunten seelenlosen Mist, dem wir regelmäßig ausgesetzt sind.
Ich frage mich also: was ist los im Reich der Magie und des Weltalls? Kommt es nur mir so vor, oder kreieren die Kreativen heutzutage Fanatasyserie mit der Prämisse: ist ja SciFi/Fantasy: da kann ich sowieso machen was ich will?! Wo bleibt der Ideenreichtum, gemischt mit einer bodenständig logischen Aufarbeitung? Wo bleibt ein durchdachtes Konzept, welches Inhalt VOR Form stellt? Wo bleibt die Einstellung, dass Science Fiction viel mehr ist, als die Möglichkeit den Zuseher mit dollen Effekten zu blenden? Die Amis stampfen jährlich dutzende Serien aus ihren Retorenfabriken. Da müsste doch, nach der Logik, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, doch auch mal wieder etwas Brauchbares dabei sein. Etwas, das mehr ist als die Summe seiner Einzelteile. Etwas, dass einen Träumen, Fürchten und Hoffen gleichzeitig lässt, ohne dass man dabei sein Gehirn ausschalten muss.
Die Upfronts der Kommenden Season lassen jedenfalls nichts Gutes ahnen. Neben der tausendsten Crimeserie und der fantastillionsten welche-verrückte-WG-Konstellation-haben-wir-eigentlich-noch-nicht-durch-Sitcom tummeln sich nur vereinzelt ein paar innovativere Projekte, wo ich mir aber jetzt schon sicher bin, dass die Autoren auch hier wieder mit der mittlerweile goldenen Hollywoodregel ran gingen: erschaffe einfach nur ein total verrücktes Ausgangsszenario, und denk erst weiter wenn die Serie on-air ist, die Zuseher schlucken eh alles.
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