Ich hab zwar keinen Beweis dafür, dass die wechselnde Fokussierung pro Staffel von Anfang an geplant war, jedoch gehe ich davon aus, da sich lt. David Simon "The Wire" weniger als Crimeserie denn als Gesellschaftskritik versteht.
Erst gegen Staffel 4 habe ich dann richtig verstanden, worauf er eigentlich hinauswollte. Jetzt nicht im Sinne eines Megastorytwists, aber trotzdem habe ich dann begonnen, die vorigen Staffeln nur als Teil eines größeren Mosaiks zu begreifen. Ich kann nur den zitierten Satz aus meinem Eingangspost verweisen:
„Die Show handelt vom Niedergang eines Imperiums. In unserem System sinkt an jedem Tag der Wert eines jeden Individuums - egal ob Dealer, Staatsanwalt, Journalist. Dies ist das Amerika, für das wir bezahlt haben. Nicht mehr und nicht weniger.“
Diesen Anspruch wird man natürlich nur gerecht, wenn man die Gesellschaft möglichst unverzerrt wiedergibt. Und da alle Teile des Systems einen mehr oder weniger direkten, aber nicht immer offensichtlichen Einfluss aufeinander nehmen, ist es nur logisch und konsequent, den Schwerpunkt stets auf neue Dinge zu richten, ohne dabei die alten zu vergessen.
Ich fand das ganze so bedrückend, weil ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, zu verstehen, warum wir in einer teils so beschissenen Welt leben, obwohl es IMO keine Bösewichte gibt. Ein System von gegenseitigen Abhängigkeiten eben, und die stellt The Wire tatsächlich erschreckend realistisch dar.
PS: Die 2. Staffel ist anfangs auch wieder gewöhnungsbedürftig, allerdings finde ich rückblickend, dass sie der ersten nochmals um einiges überlegen ist. Wenn du dich nach den Charakteren und Handlungen in Staffel 1 sehnst, so kann ich dich beruhigen. In der nächsten Season rücken die wieder mehr in den Vordergrund.
Erst gegen Staffel 4 habe ich dann richtig verstanden, worauf er eigentlich hinauswollte. Jetzt nicht im Sinne eines Megastorytwists, aber trotzdem habe ich dann begonnen, die vorigen Staffeln nur als Teil eines größeren Mosaiks zu begreifen. Ich kann nur den zitierten Satz aus meinem Eingangspost verweisen:
„Die Show handelt vom Niedergang eines Imperiums. In unserem System sinkt an jedem Tag der Wert eines jeden Individuums - egal ob Dealer, Staatsanwalt, Journalist. Dies ist das Amerika, für das wir bezahlt haben. Nicht mehr und nicht weniger.“
Diesen Anspruch wird man natürlich nur gerecht, wenn man die Gesellschaft möglichst unverzerrt wiedergibt. Und da alle Teile des Systems einen mehr oder weniger direkten, aber nicht immer offensichtlichen Einfluss aufeinander nehmen, ist es nur logisch und konsequent, den Schwerpunkt stets auf neue Dinge zu richten, ohne dabei die alten zu vergessen.
Ich fand das ganze so bedrückend, weil ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, zu verstehen, warum wir in einer teils so beschissenen Welt leben, obwohl es IMO keine Bösewichte gibt. Ein System von gegenseitigen Abhängigkeiten eben, und die stellt The Wire tatsächlich erschreckend realistisch dar.
PS: Die 2. Staffel ist anfangs auch wieder gewöhnungsbedürftig, allerdings finde ich rückblickend, dass sie der ersten nochmals um einiges überlegen ist. Wenn du dich nach den Charakteren und Handlungen in Staffel 1 sehnst, so kann ich dich beruhigen. In der nächsten Season rücken die wieder mehr in den Vordergrund.
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