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    #76
    Folge 5 war IMO die bis dato beste Folge der Staffel. Die Spannung war konstant hoch und das Ende schön dramatisch, dazu gab es eeeendlich Zombie Action.

    Dass man auf einen taubstummen Charakter gesetzt hat, war zwar IMO etwas nervig, aber Taubstumme sind einfach das Pradebeispiel für Inklusion im heutigen Hollywood. Vermutlich weil es leichter umsetzbar ist, als z.B. irgendwelche blinde Charaktere. Trotzdem gefiel mir das Ende dieses und seines Bruders. Auch wenn Ellie etwas naiv erscheint, dass sie glaubt, den Jungen mit ihrem Blut heilen zu können und dann einfach neben einem potentielen Zombie einschläft ohne einem Erwachsenen etwas zu sagen.

    Hatte eigentlich erwartet, dass man in den Tunnels auf Zombies treffen wird, diese waren aber tatächlich leer. Stattdessen graben sich die Zombies frei und wir sehen unseren ersten Whummer (oder wie die "gepanzerten Zombies" heißen). Dass "Rose" bei der Szene gleich mal ins Gras beisst, hätte ich nich gerechnet. Damit dürfte der Bogen über ihre Gruppe nach 2 Folgen schon wieder erledigt sein.

    Wie gesagt, sehr spannend und dramatisch das Ganze mit einer sehr spektuklären Zombie-Szene:
    5 Sterne!

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      #77
      Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
      ...und wir sehen unseren ersten Whummer (oder wie die "gepanzerten Zombies" heißen).
      Fast. Es gibt (soweit man das am aktuellen Stand der zwei Spiele weiß) vier Entwicklungsstufen, die ein Infizierter nach gegebener Zeit erreicht, wobei es im Stadium 4 zwei unterschiedliche Varianten gibt, die sich je nach Umgebungsbedingungen parallel entwickeln können.

      Zuerst erfolgt die Infektion mit bekannten sich entwickelnden Symptomen wie Muskelzuckungen, Fieber, etc. Danach geht es folgendermaßen weiter:

      STUFE 1 - RUNNER: die hat man gleich in Episode 1 kennengelernt. Infizierte entwickeln sich binnen 6-48 Stunden dazu. Hochaggressiv, schnell wie der Teufel und geht auf alles los, was sich bewegt, sofern es nicht ein anderer Infizierter ist. Oft kann man sie daran erkennen, dass sie ziellos umherwandern, laut jammern und sich dabei den Kopf halten, als hätten sie schlimme Schmerzen. Sie treten oft in Rudeln auf.

      STUFE 2 - STALKER: nach einigen Monaten bis einem Jahr werden aus den Runnern dann die Stalker, während sich der Pilz im Körper immer weiter ausbreitet. Auch darüber hinaus. Aus diversen Öffnungen im Kopf (unter anderem auch aus den Augenhöhlen) sprießen gut sichtbare Fruchtkörper. Die Wucherungen bedecken teilweise Oberkörper, Arme sowie Gesicht. Ein Stalker ist noch nicht gänzlich blind. Er ist so schnell wie ein Runner und fast so stark wie ein Clicker. Stalker sind eher Einzelgänger. Die größte Änderung zum Runner ist, dass ein Stalker jede Gelegenheit zur Deckung nutzt und sich leise an sein Opfer heranpirscht oder wartet, bis es an ihm vorbeikommt, um ihm aus seinem Versteck aufzulauern. In Episode 5 sieht man ein gutes Paradebeispiel. Es ist selber noch ein Kind und jagt Ellie bis ins Auto hinterher. Am Ende tötet es dann "Rose" aus dem Hinterhalt. Wobei es sich IMO dabei schon um einen fortgeschrittenen Stalker handelt, bei dem die Kopfwucherungen fast schon so ausgeprägt wie bei einem Clicker sind.

      STUFE 3 - CLICKER: diese Stufe wird erst mehrere Jahre nach der Infektion erreicht. Das Gehirn wurde praktisch völlig vom Cordyceps übernommen, durch den starken Innendruck wird der Schädelknochen auseinandergestemmt, was auch zu der einprägsamen "Gaumenspalte" führt. Aus dem Inneren wuchert der Pilz hervor und bildet harte Platten, die einen Großteil des Kopfes einhüllen. Es sind kaum noch menschliche Züge vorhanden. Die Augen erfüllen keinen Zweck mehr. Entweder wurden sie vom Pilz eh schon längst zerstört oder sie werden von den Wucherungen völlig verdeckt und verkümmern somit. Sehen und riechen kann ein Clicker nichts, dafür aber umso besser hören. Durch die Blindheit wird das Gehör unheimlich geschärft. Außerdem entwickelt der Clicker die Fähigkeit, mit diesen gänsehauterzeugenden Geräuschen, die ihm auch den Namen eingebracht haben, seine Umgebung wahrzunehmen und darin zu navigieren, ähnlich wie Fledermäuse es tun. Weiters ist der Clicker dazu in der Lage, seine Beute aufgrund kleinster Geräusche zu finden. Der Cordyceps ist im Körper eines Clickers schon so weit verbreitet, dass er ihm übermenschliche Kraft verleiht. Er ist langsamer als ein Runner oder Stalker, aber er beißt sofort zu. Was diese Stufe so gefährlich macht, sind die harten Wucherungen vor allem im Kopfbereich, aber auch am Körper. Das macht es ziemlich schwer, einen Clicker zu töten. Etwas leichter geht es, wenn man sich vorsichtig von hinten an ihn heranschleicht. Dann kann man ihn, wenn man schnell ist, mit einem Messer und einem gut gezielten Stich in den Nacken/Hinterkopf töten. Im Nahkampf von vorne geht das schon nicht mehr so leicht. Abgesehen davon lockt man mit den Kampfgeräuschen oft noch weitere Clicker oder andere Infizierte an.

      STUFE 4 - BLOATER bzw. SHAMBLER: diese Stufe braucht etwa 10-20 Jahre, um sich so weit zu entwickeln. Der Körper des Infizierten ist fürchterlich aufgebläht und gänzlich von dichten Wucherungen übersät. Es ist fast so, als hätte er eine Rüstung an. Sie sind die mit Abstand gefährlichsten Infizierten. Ein Bloater oder Shambler ist nur aus der Ferne zu bekämpfen. Kommen sie zu nahe heran, tut er zumeist das, was der Bloater in Episode 5 mit Perry gemacht hat: er hält sich nicht mit Beissen auf - er reisst sein Opfer kurzerhand in Stücke. Was man in Episode 5 sieht, ist ein klassischer Bloater. Im Spiel können Bloater auch mit Pilzsporen gefüllte Pusteln um sich werfen, was sie auch aus der Entfernung gefährlich macht. Diese Taktik hat man in der Serie bisher noch nicht gesehen. Ansonsten ist der Bloater - wie man gut gesehen hat - ein absoluter Panzer. Schusswaffen können die dicke Schicht der Wucherungen nur schwer durchdringen. Man braucht Unmengen an Munition, um einen zur Strecke zu bringen. Am besten funktionieren noch Sprengfallen wie z.B. Granaten oder Nagelbomben oder noch besser Feuer (Flammenwerfer, Molotow-Cocktails, etc.).
      Ein Shambler wiederum ist für sich genommen keine fünfte Stufe, sondern vielmehr eine alternative vierte Stufe, die sich überwiegend in feuchtnassen Milieus entwickelt. Sie haben im Vergleich zu einem Bloater leicht unterschiedliche offensive Fähigkeiten, sind sich aber in Stärke, Panzerung und Schnelligkeit sehr ähnlich.

      Was man in der Serie sonst auch schon gesehen hat, sind Sporenkadaver. Hat sich der Cordyceps in einem Körper bereits hinreichend ausgebreitet und neigt sich sein Leben dem Ende zu, steuert der Pilz den Wirtskörper zu einem geeigneten Platz, meist an Wänden oder Türen. Nach dem Tod wird seine Umgebung mit Pilzsporen versetzt und der Cordyceps breitet sich ungehindert in alle Richtungen aus, während er sich von dem Kadaver ernährt.

      Ach ja... vielleicht hat ja der eine oder andere auch schon vom "Ratking" gehört. Einen solchen gibt es bei TLOU auch noch, wobei der aber streng genommen keine eigene Entwicklungsstufe darstellt. Trotzdem ist es einer der (wenn nicht gar DER) beängstigendsten Bossfights, die man in den Spielen hat. Wer mag, kann mal nach dem Begriff "Rattenkönig" googeln und schauen, was Wikipedia so dazu schreibt. Der Begriff stammt aus der realen Welt und wenn man das Konzept verstanden hat, fällt es nicht allzu schwer, sich auszumalen, was TLOU draus gemacht hat. ​​​​​​​​​​
      Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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        #78
        Sehr interessant
        Wie läuft das Spiel eigentlich ab? Komplett durchgeskriptet, heißt einen Boss Kampf muss ich wie vorgegeben angehen und oftmals nur vorbeischleichen oder entkommen?
        Oder kann ich munter Munition sammeln und selbst entscheiden ob ich einen Fettsack mit Blei durchlöcherere bis er umfällt?

        Resident Evil 5 hat mir diesbezüglich sehr gut gefallen. Man kann Gegner umgehen, sie aber auch jederzeit umhauen.

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          #79
          Es ist ein klassisches Survival Horror Spiel, d.h. Ressourcen sind knapp und man muss selbst entscheiden wo und wie man sie einsetzt. Daher lassen sich die meisten Gegner auch irgendwie umgehen.

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            #80
            Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
            Wie läuft das Spiel eigentlich ab?
            Beiderlei. Im Prinzip so, wie du es für RE5 beschreibst. Ob du lieber versuchst, vorbeizuschleichen, abzulenken oder doch Waffen einsetzt, hängt davon ab, wieviel Muni du hast oder wie sinnvoll es im Kontext gerade ist. Nichts ist im Überfluss vorhanden, alles ist ständig knapp und wenn grad mitten im Fight das Magazin leer ist, musst du nachladen. Pfeile kannst du wieder einsammeln, aber wenn du sie zu oft gebraucht hast, im ungünstigen Winkel triffst oder irrtümlich gar eine Betonwand o.ä., stehen die Chancen gut, dass sie brechen und unbrauchbar werden.
            Muni und Erste Hilfe Sets liegt manchmal so herum, häufig in der Nähe von Leichen. Es gibt aber immer wieder auch Metallteile, aus denen man an Werkbänken Verbesserungen für die Waffen, oder unterwegs neue Pfeile oder Nagelbomben bzw. Molotows craften kann. Selten aber doch gibt es in Gebäuden einen Safe, wo es gilt, in der Umgebung Hinweise zu dessen Kombination zu finden. Da sind dann oft umfangreichere Care Pakete darin zu finden. Meistens sind die dann aber auch schon bitter notwendig.
            Das macht es recht realistisch, denn wie gesagt, geschenkt wird dir hier nichts. Auch das kam in Episode 4 ganz gut rüber, als Joel sein Sturmgewehr versteckt und sagt, es macht keinen Sinn, das mitzuschleppen, da es dafür da draußen eh kaum Muni gibt.
            Jedes "Level" besteht aus einem riesigen Areal, das es zu erkunden und zu durchqueren gilt. Man kann sich in dem Areal ziemlich frei bewegen und zu entdecken gibt es Unmengen, da hier mit sehr viel Liebe zu kleinsten Details gearbeitet wurde. Ein Ort erzählt während der Erkundung somit schon seine eigene Geschichte und vieles an Backstory lässt sich dadurch zusammenreimen, was dem Ganzen neben all der Action noch mehr Tiefe verleiht.
            Die Übergänge zum nächsten Level sind häufig fließend. Z.B. springt man von einem Mauervorsprung, den man nicht mehr zurückklettern kann. Oder man betritt ein Gebäude und die Tür fällt hinter einem ins Schloss, solche Dinge. Manchmal gibt es Zwischensequenzen, manchmal gibt es kleinere Zeitsprünge, wo man dann eine andere Jahreszeit hat.
            Die Serie ist in vielerlei Hinsicht strukturell ähnlich aufgebaut, wobei eine Episode praktisch einem Level entspricht. Die Pilotepisode mit Sarahs Tod und dem Sprung 20 Jahre weiter war eigentlich das Intro des Spiels. Das Schmuggeln von Ellie mit Hilfe von Tess war ein eigenes Level. Bill war ein Level. Die Geschichte mit Henry und Sam und den Hunters war ein Level. All diesen Charakteren und Hintergründen wurde bis jetzt aber im Vergleich zum Spiel mehr Substanz und Leben eingehaucht. Das wurde teils durch leichte Änderungen oder mehr Story dazu erreicht. Manches, was im Spiel großartig funktioniert, macht in einer Serie halt gar keinen Sinn und umgekehrt. Es sind halt einfach zwei völlig unterschiedliche Medien, jede mit ihren eigenen Mechanismen und Dynamiken. Die Macher haben das aber erkannt und überall dort, wo es für das Medium Serie Sinn macht, entsprechende Änderungen und Ergänzungen gemacht, die der Erzählweise und Dramaturgie dienlich sind. Und meiner Meinung nach haben sie dabei bis jetzt einen großartigen Job gemacht. Ich kenne die Spiele auswendig und sehe die Serie praktisch als "Extended Version" des Spiels. Beide haben in ihrem jeweiligen Medium ihre Daseinsberechtigung und bieten auf ihre Weise Unterhaltung vom Feinsten. Druckmann, der ja die Serie produziert und teilweise Regie geführt hat, hat auch die Spiele entwickelt. Und Craig Mazin, der auch schon mit "Chernobyl" gezeigt hat, dass er das Metier und sein Handwerk versteht und selber ein Die Hard Fan der Spiele ist, hat die Drehbücher geschrieben und die Story der Spiele aufs Feinste adaptiert. Dazu kommt, dass nicht viel CGI im Spiel ist, sondern sehr viel auf praktische Effekte und wirklich extrem geile Masken und Prothesen gesetzt wird.
            Für mich ist TLOU der Beweis, dass Spieleadaptionen doch funktionieren können, wenn man nur die richtigen Leute ranlässt. Es ist die einzige Adaption, die nicht einfach nur funktioniert, sondern obendrein auch noch ein auf jeder Ebene hervorragendes Stück Unterhaltung ist. Story und Atmosphäre sind mitreißend und spannend, Schauspiel und Choreografie sehr überzeugend, Optik, Sound und Musik sind endgeil. Was will man mehr?
            Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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              #81
              Das Spiel soll ja wohl auch bald für PC rauskommen. Klingt so, also ich ich da wenig falsch machen würde

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                #82
                Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                Das Spiel soll ja wohl auch bald für PC rauskommen. Klingt so, also ich ich da wenig falsch machen würde
                Teil 1 soll sehr gut sein. Bei der Geschichte von Teil 2 scheiden sich aber die Geister. Muss also jeder selbst wissen, ob er Teil 2 mag oder nicht.

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                  #83
                  Beide Teile sind hervorragendes Storytelling. Teil 2 verlangt halt dem Spieler storytechnisch einiges ab, tut das aber auch nicht ohne Grund. Das gefiel manchen Leuten nicht.

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                    #84
                    Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                    Das Spiel soll ja wohl auch bald für PC rauskommen. Klingt so, also ich ich da wenig falsch machen würde
                    Definitiv. TLOU war bis jetzt nie Zeitverschwendung sondern Unterhaltung vom Feinsten.

                    ​​​​​​
                    Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                    Beide Teile sind hervorragendes Storytelling. Teil 2 verlangt halt dem Spieler storytechnisch einiges ab, tut das aber auch nicht ohne Grund. Das gefiel manchen Leuten nicht.
                    Gut auf den Punkt gebracht. Kann ich so unterschreiben.
                    Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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                      #85
                      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                      Beide Teile sind hervorragendes Storytelling. Teil 2 verlangt halt dem Spieler storytechnisch einiges ab, tut das aber auch nicht ohne Grund. Das gefiel manchen Leuten nicht.
                      Ich habe es selbst nicht gespielt, aber die Kritik war unter anderem, dass man versucht hat den neuen Charakter, den einige sehr unsympathisch fanden und sogar aktiv versucht haben im Spiel zu sabotieren, weil sie wollten, dass die andere Seite gewinnt, mit Dingen wie "schau, sie spielt mit einem Hund, du musst sie mögen" sympatisch zu machen, was nicht wirklich funktioniert hat.

                      An der Erzählstruktur der Geschichte wurde auch viel kritisiert. Alles zusammen hat dann zu den sehr gemischten Bewertungen geführt.
                      Für sich allein ist TLoU2 ein gutes Spiel, als Fortsetzung versagt es aber an vielen Punkten, aber solche Probleme haben alle Fortsetzungen.

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                        #86
                        Ich hab das damals ganz anders empfunden. Die Kernaussage des Spiels war ja Rache und wie das nur in einer Abwärtsspirale enden kann. Ich war auch zutiefst erschüttert ab einem gewissen Punkt (ich mag hier echt nicht spoilern). Klar, die Sache war Anlass, diese Person abgrundtief zu hassen und Ellies Sichtweise zu 100% zu verstehen und zu unterstützen. Die Sache mit dem Hund, die du ansprichst, war für mich jedoch kein "du musst sie mögen", sondern vielmehr ein "oha, sie ist doch auch nur ein einfacher Mensch mit Empfindungen und Emotionen". Je mehr man sich dann auf sie einlassen kann, desto mehr versteht man dann auch ihre Sicht auf die Dinge und spürt mit der Zeit immer mehr, dass Ellie mit ihrer Absicht einfach falsch liegt, auch wenn man immer noch verstehen kann, warum sie so drauf ist.

                        Zuerst hat man ganz absichtlich den neuen Charakter ohne Hintergrund und praktisch gesichtslos gehalten und dämonisiert, entmenschlicht. In diesem Stadium fällt es leicht, jemanden so abgrundtief zu hassen und seine Taten zu verurteilen. Als man dann aber auch die andere Seite zunehmend kennenlernt, merkt man schnell, dass es so einfach dann doch nicht ist. Es wäre besser gewesen, die beiden hätten möglichst objektiv miteinander geredet, anstatt versucht, sich gegenseitig im blinden Hass um jeden Preis umzubringen. Es ist menschlich aber gleichzeitig absolut nachvollziehbar, warum es beiden anfangs einfach nicht möglich ist, emotionell über ihren Schatten zu springen. Es gibt kein richtig oder falsch hier. Nur die Menschlichkeit. Am Beginn des Spiels ist alles strahlend weiß und tiefschwarz. Und am Ende besteht alles nur noch aus Grautönen.

                        Die Erzählstruktur find ich gerade gut daran. Zuerst wird die Geschichte von der einen Seite erzählt, dann von der anderen. Und am Ende kommt alles im Showdown zusammen und es bleibt nichts außer verbrannte Erde. Jeder Charakter hat für seine eigene verbissene Sichtweise einen sehr, sehr hohen Preis bezahlen müssen, seelisch und auch körperlich. Und nur noch die Frage steht im Raum: war es all das denn WIRKLICH wert? Was jeder einzelne Spieler aus dieser IMO ungemein wertvollen und sehr realen Lektion mitnimmt und lernt, ist höchst individuell. Nicht mehr und nicht weniger. Und genau das führte zu den gemischten Bewertungen.

                        Insofern hat das Spiel nicht versagt sondern war im Gegenteil ein voller Erfolg. Ich persönlich bin jedenfalls schon äußerst gespannt, wie die Serie mit dem doch sehr schwierigen Thema umgehen wird.
                        Zuletzt geändert von Nightdancer; 17.02.2023, 15:03.
                        Oel ayngati kameie, ma oeyä eylan.

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                          #87
                          Wieder eine tolle Folge heute!
                          Mit dem Schnee fährt man ein komplett neues Setting auf, man fühlt sich richtig in den wilden Westen versetzt, unterstützt durch die Pferde und Holz-Stadt. Wieder ein sehr schönes Beispiel dafür, dass man in dieser Welt nicht nur überleben, sondern auch gut leben kann und nicht jede Zivilisation ist verdorben.
                          Ein Zeitsprung von 3 Monaten ist natürlich etwas schwierig. Wo wollen die gleich nochmal hin? So gefährlich scheint die Welt ja nicht zu sein, wenn die gefahrlos überall nächtigen können, Zeit zum jagen etc. finden und gut genährt aussehen.
                          Unterm Strich wirkt es nicht so ganz, als hätten die zwei 3 Monate miteinander verbracht.
                          Alles sehr erfrischend, da ich überhaupt nicht weiß, wo die Serie hinführt. Zur Zeit aber definitiv mit das beste, was ich die letzten Jahre gesehen habe.

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                            #88
                            Das alte Pärchen am Anfang war toll. Wieder jemand, der die Apokalypse gewonnen hat. Für die hat sich nach dem Ausbruch vermutlich rein garnichts geändert.
                            Jackson sah dann wieder 1:1 aus wie im Spiel. Und es gab mehrere kleine Eastereggs bezüglich TLOU Part II.

                            Joel bekommt von Pedro Pascal in einer saustark gespielten Szene mehr Tiefe verliehen. Er leidet seit Sarah's Tod an PTSD und die Bindung die er inzwischen unfreiwillig zu Ellie aufgebaut hat und seine nachlassenden Fähigkeiten lassen das jetzt wieder in Form von Panikattacken aufflammen. Das ist nicht nur stark gespielt sondern auch sehr gut und realistisch geschrieben.

                            Realistisch ist hier auch seine Verletzung. Gut das man das geändert hat. Im Spiel war die etwas too much.

                            Bitte googelt nicht ob Joel tot ist!

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                              #89
                              Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                              Joel bekommt von Pedro Pascal in einer saustark gespielten Szene mehr Tiefe verliehen. Er leidet seit Sarah's Tod an PTSD und die Bindung die er inzwischen unfreiwillig zu Ellie aufgebaut hat und seine nachlassenden Fähigkeiten lassen das jetzt wieder in Form von Panikattacken aufflammen. Das ist nicht nur stark gespielt sondern auch sehr gut und realistisch geschrieben.
                              Da würde ich leicht widersprechen wollen, denn auf mich wirkten seine Probleme eindeutig wie körperliche Probleme, Herzschmerzen oder was auch immer. Kein Wunder, er ist keine Zwanzig mehr und Mangelernährung und tägliche Strapazen sind sicherlich nicht für die Gesundheit förderlich. Das 1. Mal gab es keinen wirklichen Gründe für eine Panikattacke.
                              Es sei denn jedoch die Inszenierung ist absichtlich etwas irrenführend, dann wäre es gut geschrieben

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                                #90
                                Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigen
                                Ein Zeitsprung von 3 Monaten ist natürlich etwas schwierig. Wo wollen die gleich nochmal hin? So gefährlich scheint die Welt ja nicht zu sein, wenn die gefahrlos überall nächtigen können, Zeit zum jagen etc. finden und gut genährt aussehen.
                                Unterm Strich wirkt es nicht so ganz, als hätten die zwei 3 Monate miteinander verbracht.
                                Ist auch eine Sache, die die vom Spiel übernommen haben. Da gibt es auch große Zeitsprünge, wo wir auch nicht erfahren, was da passiert ist. Offenbar wechseln sich intensive Erlebnisse mit Wochen und Monaten ereignisloser Wanderschaft ab.

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