Unorthodox ist eine vierteilige Mini-Serie, die Anfang diesen Jahres auf Netflix veröffentlicht wurde. Die Serie basiert auf einem autobiografischen Werk gleichen Namens der Autorin Deborah Feldmann, die ähnliches durchgemacht hat, wie die Hauptfigur in der Serie.
Handlung
Esther Shapiro, genannt Esty, ist in New York in einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde aufgewachsen, die der strengen Ausrichtung des Chaddismus anhängt. Estys Mutter wurde wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter auf Grund ihres Lebenswandels aus der Gemeinschaft ausgestoßen und Esty wuchs bei ihren Großeltern auf. Die von ihr herbeigesehnte, arrangierte Ehe verläuft für Esty aber nicht glücklich. Da sie über ihre Mutter das Anrecht auf die deutsche Staatsbürgerschaft hat, lässt sie sich diese über eine Bekannte von außerhalb der Gemeinde besorgen und flieht anschließend nach Berlin, wo ihre Mutter mittlerweile lebt. In der deutschen Hauptstadt versucht Esty, sich ein neues Leben auszubauen, wobei so mancher Kulturschock auf sie wartet. Außerdem haben sich ihr Mann Yanky und dessen Cousin auf den Weg gemacht, um die Flüchtige nach New York zurückzuholen.
Meine Meinung
Unorthodox ist eine interessante kleine Miniserie, die sich stark mit dem Thema des ultraorthodoxen Judentums auseinandersetzt. Zwar waren mit einige der gezeigten strengen Regeln bereits bekannt, aber die hier gezeigte, radikale Ausrichtung ist noch einmal eine Spur intensiver. Frauen haben in dieser patriarchalischen Gemeinschaft nichts zu melden und kaum mehr zu tun, als die Männer zu bekochen und Kinder zu bekommen. Für mich total unbekannt und erschreckend war vor allem, dass sich die Frauen sogar die Haare abrasieren müssen und im Alltag dann Perücken oder Kopftücher tragen. (Ironischerweise sind Estys rasierte Haare in Berlin dann eine total angesagte Frisur, nachdem sie ihre Perücke in einem karthasischen Moment endlich abgelegt und weggeworfen hat.)
Die Serie wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen erleben wir Estys Flucht nach Berlin und wie sie sich in das neue Leben dort eingewöhnt, während in einem parallel verlaufenden Handlungsstrang in der Vergangenheit die Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit, dann die Hochzeit an sich und dann das trostlose Eheleben gezeigt werden - und wie sie schließlich den Entschluss zur Flucht fasst.
Tatsächlich hätte die Serie ruhig noch ein bis zwei Folgen länger dauern können, vor allem die überhaupt erst aufkeimende Beziehung zwischen Esty und ihrer Mutter in Berlin hätte ein paar mehr Szenen vertragen können. Grund für den Verstoß für Estys Mutter aus der Gemeinschaft war übrigens ihr Coming Out und folgerichtig lebt sie in Berlin jetzt mit einer anderen Frau zusammen - was auch Esty erst einmal verdauen muss.
Eine Synchronisation findet übrigens weitgehend nicht statt. Deswegen wird in der New Yorker Gemeinde vor allem Jiddisch gesprochen (was man dank Untertiteln als Deutscher sogar etwas versteht), wobei sich auch einige englische Vokabeln eingeflochten haben - oder das mitten in Satz auf einmal ins Englische gewechselt. Zwar kann man hinterfragen, warum die in New York aufgewachsene Esty auch so gut Deutsch spricht, aber ich bin mir an einigen Stellen nicht sicher, ob hier nicht doch synchronisiert wurde.
Ein Lob möchte ich für die Kostüme und Sets aussprechen, denn die Kleidung der orthodoxen Gemeindemitglieder und die Ausstattung der Wohnungen ist so, wie man es eventuell schon einmal in Berichten gesehen hat. Die gezeigten Rituale wirken außerdem so authentisch, dass ich mir nicht sicher bin, ob man nicht sogar echte orthodoxe Juden für diese Szenen verpflichtet hat. Auf jeden Fall wirkt es alles sehr authentisch.
Insgesamt ist es eine interessante Miniserie. Und wer nach meiner obigen Zusammenfassung meint, dass die Serie etwas für einen ist, sollte mal in die ersten Minuten der ersten Folge reinschauen. Ggf. bleibt man ja bis zum Ende.
Für die Serie insgesamt möchte in 5 von 6 Sternen und 8 von 10 Punkten vergeben.
Handlung
Esther Shapiro, genannt Esty, ist in New York in einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde aufgewachsen, die der strengen Ausrichtung des Chaddismus anhängt. Estys Mutter wurde wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter auf Grund ihres Lebenswandels aus der Gemeinschaft ausgestoßen und Esty wuchs bei ihren Großeltern auf. Die von ihr herbeigesehnte, arrangierte Ehe verläuft für Esty aber nicht glücklich. Da sie über ihre Mutter das Anrecht auf die deutsche Staatsbürgerschaft hat, lässt sie sich diese über eine Bekannte von außerhalb der Gemeinde besorgen und flieht anschließend nach Berlin, wo ihre Mutter mittlerweile lebt. In der deutschen Hauptstadt versucht Esty, sich ein neues Leben auszubauen, wobei so mancher Kulturschock auf sie wartet. Außerdem haben sich ihr Mann Yanky und dessen Cousin auf den Weg gemacht, um die Flüchtige nach New York zurückzuholen.
Meine Meinung
Unorthodox ist eine interessante kleine Miniserie, die sich stark mit dem Thema des ultraorthodoxen Judentums auseinandersetzt. Zwar waren mit einige der gezeigten strengen Regeln bereits bekannt, aber die hier gezeigte, radikale Ausrichtung ist noch einmal eine Spur intensiver. Frauen haben in dieser patriarchalischen Gemeinschaft nichts zu melden und kaum mehr zu tun, als die Männer zu bekochen und Kinder zu bekommen. Für mich total unbekannt und erschreckend war vor allem, dass sich die Frauen sogar die Haare abrasieren müssen und im Alltag dann Perücken oder Kopftücher tragen. (Ironischerweise sind Estys rasierte Haare in Berlin dann eine total angesagte Frisur, nachdem sie ihre Perücke in einem karthasischen Moment endlich abgelegt und weggeworfen hat.)
Die Serie wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen erleben wir Estys Flucht nach Berlin und wie sie sich in das neue Leben dort eingewöhnt, während in einem parallel verlaufenden Handlungsstrang in der Vergangenheit die Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit, dann die Hochzeit an sich und dann das trostlose Eheleben gezeigt werden - und wie sie schließlich den Entschluss zur Flucht fasst.
Tatsächlich hätte die Serie ruhig noch ein bis zwei Folgen länger dauern können, vor allem die überhaupt erst aufkeimende Beziehung zwischen Esty und ihrer Mutter in Berlin hätte ein paar mehr Szenen vertragen können. Grund für den Verstoß für Estys Mutter aus der Gemeinschaft war übrigens ihr Coming Out und folgerichtig lebt sie in Berlin jetzt mit einer anderen Frau zusammen - was auch Esty erst einmal verdauen muss.
Eine Synchronisation findet übrigens weitgehend nicht statt. Deswegen wird in der New Yorker Gemeinde vor allem Jiddisch gesprochen (was man dank Untertiteln als Deutscher sogar etwas versteht), wobei sich auch einige englische Vokabeln eingeflochten haben - oder das mitten in Satz auf einmal ins Englische gewechselt. Zwar kann man hinterfragen, warum die in New York aufgewachsene Esty auch so gut Deutsch spricht, aber ich bin mir an einigen Stellen nicht sicher, ob hier nicht doch synchronisiert wurde.
Ein Lob möchte ich für die Kostüme und Sets aussprechen, denn die Kleidung der orthodoxen Gemeindemitglieder und die Ausstattung der Wohnungen ist so, wie man es eventuell schon einmal in Berichten gesehen hat. Die gezeigten Rituale wirken außerdem so authentisch, dass ich mir nicht sicher bin, ob man nicht sogar echte orthodoxe Juden für diese Szenen verpflichtet hat. Auf jeden Fall wirkt es alles sehr authentisch.
Insgesamt ist es eine interessante Miniserie. Und wer nach meiner obigen Zusammenfassung meint, dass die Serie etwas für einen ist, sollte mal in die ersten Minuten der ersten Folge reinschauen. Ggf. bleibt man ja bis zum Ende.
Für die Serie insgesamt möchte in 5 von 6 Sternen und 8 von 10 Punkten vergeben.
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