Die dritte Staffel läuft wieder mit einer wöchentlichen Folge. Die Serie lässt mich immer mehr gespalten zurück. Einerseits ist das Gesamtkonzept der Geschichte rund um den Archenzug interessant, aber mir gehen langsam die ganzen durchgeknallten Gestalten und im Besonderen Mr. W auf den Keks. Genau wie bei Walking Dead widerstreben mir diese Charakterstudien immer mehr (da musste ich mit dem durchgeknallten Baseballschläger-Fuzzy aufhören). Diese Charaktere sind quasi menschgewordene Deus es machina, die jegliches Übel, so blödsinnig es auch geschrieben ist, begründen können.
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[Netflix] Snowpiercer
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Bin durch Zufall auf die Serie gekommen und habe erst 3 Folgen geschaut.
Ganz schlimme Serie für mich, da das eigentliche Konzept des Zugs bislang nicht erklärt wurde, daher ein paar vorsichtige Frage an die, die schon weiter sind:
- Warum sind die Gleise befahrbar? Man hat ja auch eine Brücke gesehen, gleichzeitig aber auch Lawinen. Wieso zur Hölle sollten Jahre lang in einer Eiszeit die Gleise frei bleiben?
- Warum fährt man überhaupt? fahren lädt Batterien auf ok, aber ist das nicht widersinnig?
- Wieso fährt man um die ganze Erde, wer hat die Gleise gebaut und wenn es nur um Bewegung geht, warum fährt man nicht auf günstigerem Terrain? Scheinbar muss man ja sogar gefährliche Gebirge überqueren?
- Wieso ist der Zug 1001 Wagons lang, man bewegt sich aber gefühlt binnen Minuten immer nur innerhalb von 5-10 Wagons hin- und her. Der Kuhwagon hat ein Loch, aber irgendwie kann man problemlos "drum herum" laufen?
Ich fürchte wenn dazu nichts halbwegs brauchbares kommt, werde ich die Serie abbrechen müssen, da ich mich als Zuschauer sonst permanent nicht ernst genommen fühle
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Zitat von HanSolo Beitrag anzeigenDiese Kritikpunkte gab es schon beim Kinofilm. Leider stellt der Regisseur ständig Message (meist geht es um Kritik am Klassenkampf) vor Logik. War auch bei Parasite, Okja und jenem Monster Film so. Halte ihn deshalb auch für massiv überbewertet.
Und überbewertet ist er schon mal gar nicht, dafür hat er bislang durchgehend Qualitätsarbeit abgeliefert.
Und was die Logik angeht: logisch ist die Situation für die Figuren in seinem Film eh nicht. Süd-Korea ist dank eines Wirtschaftswunders mittlerweile ein sehr reiches Land. Warum haben dann so viele Menschen nichts von diesem Wohlstand?"Well, I think that like religion is an individual choice, either you believe and therefore bunnies are unnecessary, or you don't. In which case, chocolate!"
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Zitat von Kaff Beitrag anzeigenIch würde nicht sagen, dass er den Klassenkampf selbst kritisiert. Sowas käme eher von den Reichen. Bong Joon Ho nutzt hier das Medium Film um die täglichen Auseinandersetzungen der sich in einer prekären Situation befindlichen (koreanischen) Bevölkerung darzustellen. Und das betrifft immer mehr Menschen, nicht nur in Korea. Wenn dann ruft er zum Klassenkampf auf.
Und überbewertet ist er schon mal gar nicht, dafür hat er bislang durchgehend Qualitätsarbeit abgeliefert.
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Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigenWarum fährt man überhaupt? fahren lädt Batterien auf ok, aber ist das nicht widersinnig?
Alle anderen Fragen stelle ich mir auch von Beginn an und daran hat sich bis zur 3. Staffel bisher nichts geändert.
Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen
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Zitat von Hofstedt Beitrag anzeigenAlle anderen Fragen stelle ich mir auch von Beginn an und daran hat sich bis zur 3. Staffel bisher nichts geändert.
Frage mich auch warum die keine Fernseher haben. Was machen die in der 1./2. Klasse den ganzen Tag?
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@DefiantXYX
Hihihi, die gleichen Fragen habe ich mir schon damals beim Kinofilm gestellt gehabt. Wäre doch viel logischer, wenn sich die Menschheit in Unterirdische Städte verzogen hätte, wo man wärme und Energie mit Erdsonden usw. hätte generieren können - Auch wäre es viel einfacher Nahrung zu Produzieren usw. Ja, im Prinzip ist die gesamte Welt unlogisch. Dennoch macht mir die Serie viel spass, da die Geschichte drumherum Spannend erzählt wird und hin und wieder auch ein bisschen Action und Humor vorkommt. Deshalb schalte ich die ganzen Logiklücken aus und geniesse das drumherum. Dann ist das ganze wirklich Unterhaltsam und spassig - zumindest für mich.
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Staffel 3 läuft ja aktuell und ich bin tatsächlich dabei geblieben. Die Serie ist schon wahnsinnig unlogisch. Es werden sich Wettrennen und Belagerungen mit anderen Zügen geliefert, ist dann zum Teil unzählige Gleise nebeneinander, sodass es wie auf eine Autobahn Manöver gibt. Ein Zug mit 1000 Mann Besetzung hat Angst vor einer Belagerung eines anderen Zuges der 5 Mann stark ist. Obwohl man den anderen Zug braucht, schießt man mit einer Art PAK auf ihn und lässt ihn fast entgleisen. Das ist schon alles wahnsinnig abenteuerlich und ganz oft sollte man das Hirn auch ausschalten, aber die Chemie der Charaktere ist ganz gut, daher lohnt es sich schon irgendwie weiter zu schauen. Ist so einem einmal wegschauen Serie der Neuzeit, natürlich nichts wie alte Klassiker, die man alle paar Jahre wieder schauen kann.
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'Season One' ab 25.11 als Träger Medium. https://www.amazon.de/gp/product/B0BJYM7TR3
'Season Two' ab 27.01 als Träger Medium.
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Ein paar eisenbahntechnische Gedanken zur Serie:
Etliche Folgen lang stellte ich mir die Frage, warum dieser Zug eigentlich fahren muss? (Im Film löst sich diese Frage nicht wirklich auf) Hätte es nicht gereicht, ihn nach ein paar 100 km anzuhalten und sein Perpetuum Mobile im Leerlauf zwecks Energieversorgung laufen zu lassen? Und so verschiedene notwendige Hilfsaggregate weniger schnell abzunutzen, bzw. sie gar nicht mehr ans Netz anzuschließen? Und ja, bei Fortgang der Serie erklärt sich die Notwendigkeit dann doch.
Der Snowpiercer zieht über 1000 Waggons. Ein heutiger Waggon ist ca. 25 Meter lang. Das sind 25 Kilometer Zuglänge! Das wären etwa 1,5 Stunden Fahrt vom Tail zur Zugspitze - wenn man dazu wenigstens ein Fahrrad benutzt.
Tatsächlich gehen die Leute aber zu Fuß und brauchen daher ca. 4 Stunden in eine Richtung. Dem Gefühl nach erreicht man den Tail oder die Spitze aber in wenigen Minuten.
Die nächste Frage war, warum ein 25 Kilometer langer Zug nur von einer einzigen Lok gezogen wird. Bereits U-Bahnen führen schon lange mehrere Triebwagen im Verband mit. Anhand einer späteren Szene stellt sich aber heraus, dass jedes Wagendrehgestell einen eigenen Antrieb hat.
Wie der Oberbau, die Gleise und die Weichen, sowie Brücken 7 Jahre lang in Schuss gehalten werden, diese Frage bleibt offen, noch dazu bei herrschenden minus 90 Grad. Ich nehme an, die Anlagen wurden aus austenitischem Edelstahl mit einem hohen Nickel- und Stickstoffgehalt gefertigt.
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Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigenWieso zur Hölle sollten Jahre lang in einer Eiszeit die Gleise frei bleiben?
- Warum fährt man überhaupt? fahren lädt Batterien auf ok, aber ist das nicht widersinnig?
Die Frage zum Fahren habe ich auch gestellt. Rein technisch wäre es nicht nötig, wenn das Perpetuum Mobile im Leerlauf als Generator betrieben werden kann. Im Gegenteil: Energie die zum Fahren benötigt wird, wäre für Überlebensressourcen frei.
Aber: rein filmpsychologisch sind Abenteuer in fahrenden Zügen oder überhaupt Fahrzeugen, spannender als in stehenden. Je schneller, desto mehr Adrenalin, siehe "Bullet Train". Oder, stell dir einmal "Grand Theft Auto" nur am Parkplatz vor!
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Zitat von DefiantXYX Beitrag anzeigenEs werden sich Wettrennen und Belagerungen mit anderen Zügen geliefert, ist dann zum Teil unzählige Gleise nebeneinander, sodass es wie auf eine Autobahn Manöver gibt.
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