Alias - Die Agentin (Pro7) - SciFi-Forum

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Alias - Die Agentin (Pro7)

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    1.6 Reckoning

    Der Anfang der Folge arbeitet die Tragödie um die getöteten CIA-Agenten in der explodieren Fabrik auf, wobei ein Wortwechsel bei mir immer besonders hängen bleibt. Sydney sagt da: „Diese Männer sind umsonst gestorben.“ und Vaughn erwidert: „Nein, diese Männer sind für ihr Land gestorben.“ und ich denke mir dann immer: „Also umsonst.“

    Von den ganzen laufenden Nebenhandlungssträngen ist aktuell der um Sydneys Verdacht, ihr Vater könnte ein KGB-Doppelagent sein, der interessanteste. Man zieht zwar nie ernsthaft in Betracht, dass Jack wirklich ein russischer Agent ist, aber es ist trotzdem klar, dass da irgendeine große Enthüllung über ihn und den Tod von Sydneys Mutter aussteht. Man kann allerhand Spekulationen anstellen und gespannt auf die Auslösung warten.

    Der mit Abstand uninteressanteste Handlungsstrang der Folge, sogar der bisherigen Serie, sind die Beziehungsprobleme von Francie. Die Szenen, die sich um sie und Charlie drehen, kommen mir immer wie reines Füllmaterial vor. Hier darf Charlie immerhin eine kleine Überraschung verkünden und eine nette Gesangsdarbietung zum Besten geben, aber das ist auch schon das Höchste der Gefühle, das diese Nebenhandlung hervorrufen kann.

    Zum Ende wird es wieder spannend, wenn Sydney sich in eine rumänische Nervenklinik einweisen lässt, um an den Winter Soldier ranzukommen. Diese Szenen haben eine tolle Atmosphäre und sind sehr stimmungsvoll gestaltet. Es ist nur schade, dass man in dieser Folge noch nicht erfährt, welche große Bedeutung diese Mission für den Haupthandlungsbogen und für Sydney persönlich hat. So wirkt die Story leider etwas nebensächlich und sie hätte von Anfang an viel mehr Interesse geweckt, wenn man schon wüsste, was man in der nächsten Folge erfährt.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: London, Rumänien
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Charlie, Jenny, Amy Tippin
    Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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      1.7 Color Blind

      Die Mission in der rumänischen Nervenklinik nimmt auch noch den Großteil dieser Folge ein. Zur Abwechslung ist es auch mal ganz nett, dass eine Mission so viel Zeit bekommt, um sich zu entfalten. Trotzdem bevorzuge ich es, wenn die Serie ordentlich Gas gibt.

      Der Schlüsselmoment der Folge ist natürlich die Enthüllung, dass Sheppard derjenige war, der Danny ermordet hat. Die Erkenntnis trifft einen wie ein Schlag. Sydney ist vollkommen fertig, nicht nur weil sie das alles dadurch nochmal durchleben muss. Man hat auch den Eindruck, dass sie bereits gewisse Sympathien für Sheppard entwickelt hatte. Und sie weiß natürlich auch, dass ihn eigentlich keine Schuld trifft, weil er darauf programmiert wurde und nur das Werkzeug anderer war. Und trotzdem: Es waren seine Hände. Jennifer Garner spielt das alles ganz hervorragend, überhaupt ist sie in der gesamten Folge mal wieder großartig.

      Wie Sydney nach dieser Enthüllung mit Sheppard umgeht und ihm dabei hilft unterzutauchen, weil sie letztlich Mitleid mit ihm hat, fand ich wirklich klasse. Immerhin wird auch sehr deutlich, dass auch Sheppard sehr unter der Erkenntnis, was er ihr und anderen angetan hat, leidet. Es wäre dennoch wirklich interessant gewesen zu sehen, wie Sydney mit diesem Wissen von Anfang an in die Mission gegangen wäre. Oder wenigstens wir Zuschauer. Das hätte zwar die dicke Überraschung deutlich abgemildert, aber dafür wäre schon in der letzten Folge viel mehr Pfeffer in der Mission gewesen.

      Noch zwei Randnotizen: Aufgrund der komplexen Story begegnen sich einige Hauptdarsteller der Serie so gut wie nie. Hier erleben wir die erste Begegnung von Jack und Vaughn, die auch ziemlich denkwürdig ausfällt. Außerdem wundere ich mich, warum Sydney aus der rumänischen Nervenklinik unbedingt über Tirana, Albanien rausgeholt wird. Dafür muss sie vorher noch durch mindestens zwei andere Länder.

      4 Sterne

      Besuchte Orte: Rumänien
      Besondere Gastfiguren: Charlie, Jenny, Litvack
      Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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        1.8 Time Will Tell

        In dieser Folge wird endlich die Handlung fortgesetzt, die vier Folge zuvor plötzlich unterbrochen wurde, um andere, meiner Meinung nach deutlich uninteressantere Handlungsstränge zu verfolgen. Nun darf Sydney sich also wieder mit Anna Espinosa batteln und hinter Rambaldi-Artefakten herjagen. Und erstmals kommt dabei so richtig Mystery- und Abenteuer-Atmosphäre auf – eine neue Zutat, die die Serie noch einmal ganz entscheidend bereichert.

        Besonders Sydneys Treffen mit dem italienischen Uhrmacher sticht heraus, weil dabei ganz klar angedeutet wird, dass der Kerl nicht einfach nur ein Nachfahre des ursprünglichen Uhrmachers war, sondern er selbst. Rambaldi hatte ihm laut eigener Aussage versprochen, dass er ein unglaublich langes Leben haben würde. Und er sagte ihm auch den Zeitpunkt seines Todes heraus und obwohl es nicht weiter konkretisiert wird, kann man einen naheliegenden Rückschluss ziehen: Einige 100 Jahre in der Zukunft, wenn eine junge Amerikanerin ihm die damals gefertigte Uhr zur Reparatur vorbeibringt. Erneut belohnt die Serie den Zuschauer dafür, dass er aktiv mitdenkt, und dafür bin ich immer sehr dankbar.

        Einen kompletten Gegenpol dazu nimmt die Suche bei SD-6 nach einem möglichen Maulwurf ein, weil das wieder dieser ganz klinische Agentenkram ist. Es geht wieder darum, dass der geringste Fehler Sydney als Doppelagentin entlarven könnte, und um die pausenlosen Bemühungen, dem Ungeheuer einen Schritt voraus zu sein. Die Serie deckt mittlerweile dadurch ein ziemlich breites Genre-Spektrum ab und auch das ist ein ganz entscheidender Teil des Reizes, den sie für mich ausmacht.

        Die Folge endet mit zwei wichtigen Fünden, nämlich Wills berühmter Blumenwanze und dem Tagebuch von Rambaldi, das noch für jede Menge Wirbel sorgen wird. Und einem etwas billigen Cliffhanger, sowohl erzähl- als auch tricktechnisch, der wohl der Hauptgrund ist, warum es sternemäßig – noch – nicht wieder nach oben geht.

        4 Sterne

        Besuchte Orte: Oxford, Positano, Argentinien
        Besondere Gastfiguren: Anna Espinosa, Litvack, Professor Choy
        Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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          1.9 Mea Culpa

          SD-6 ist Sydney auf den Fersen und ihre Enttarnung als Doppelagentin steht mehrmals stark auf der Kippe. Diese ständig im Hintergrund lauernde Gefahr, dass Sydney entlarvt wird, kann viel mehr Spannung erzeugen als jede lebensbedrohliche Situation bei irgendeinem Auftrag.

          Dieses besondere Knistern zieht sich durch die ganze Folge, der spannungsmäßige Höhepunkt ist aber die Situation im Park, als Sloane Sydney vermeintlich liquidieren will und Jack glaubt erkannt zu haben, dass das nur eine Finte ist. Je nachdem, ob Jack Recht hat oder nicht, kann die CIA durch ihr Eingreifen Sydney entweder das Leben retten oder das genau Gegenteil bewirken. Das ist unheimlich clever, sowohl von Sloane als auch Jack als auch den Autoren, die sich das ausgedacht haben. Die ganze Zeit sitzt man wie auf heißen Kohlen.

          Besonders interessant ist, dass Sloane die ganze Zeit über sogar auf Sydneys Seite steht und sie mehrmals gegen diesen Allianz-Bluthund verteidigt. Er will überhaupt nicht, dass Sydney irgendwas passiert. Ist er so sehr von ihrer Loyalität überzeugt? Will er einfach nur nicht eine seiner besten Agents verlieren? Oder steckt noch mehr dahinter. In der Folge wird erstmals angedeutet, Sloane könnte Sydneys Vater sein. So eine Enthüllung würde mir gar nicht gefallen. Es wäre einfach viel zu klischeehaft für den Hauptbösewicht einer Serie über Intrigen und Verschwörungen. Das hatten wir schon mit dem Krebskandidat viel zu oft, der sich jedem gegenüber als Vater geoutet hat, der nicht bei Drei auf den Bäumen war.

          Außerdem spricht Will zu ersten Mal mit der Stimme, der die Blumenwanze gehört. Und bei meinem wer weiß wievielten Alias-Durchlauf konnte ich mich nun endlich daran erinnern, wer sich letztlich als Besitzer der Wanze herausstellen wird. So kann man diesen Handlungsstrang in einem ganz anderen Licht sehen.

          Jedenfalls sorgt die hohe knisternde Spannung während der ganzen Folge dafür, dass es der erste Volltreffer seit der Pilotfolge für mich ist.

          6 Sterne!

          Besuchte Orte: Toskana, Genf
          Besondere Gastfiguren: Weiss, Diane Dixon
          Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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            Alias: 1.10 Spirit

            In der Folge tritt endlich Jack Bristow mehr in den Vordergrund. Bisher wurde er in der Serie relativ dosiert eingesetzt und hat trotzdem bereits enormen Eindruck hinterlassen. Man hat das Gefühl, dass seine ganze Existenz nur so mit Geheimnissen vollgestopft ist und fast jedes Mal, wenn er in irgendeiner Szene auftritt, muss zwangläufig eins herausfallen. Wie Zutaten aus einem zu voll belegten Sandwich.

            Er lebt total in dieser Welt der Agenten und Verschwörungen und im Gegensatz zu Sydney kann er sie nicht einmal für eine Minute verlassen. Dazu kommt seine sehr reservierte Art, die dazu führt, dass nicht nur sein Leben als Geheimagent, sondern auch sein Privatleben ein einziges Geheimnis ist. Wie lieb und teuer seine Tochter ihm ist, bekommt man nur in Form subtiler Anzeichen mit. Nur hin und wieder wird es in seinem Verhalten deutlich – aber es wird deutlich. Dass er auch bereit ist, Grenzen zu überschreiten, um Sydney zu schützen, wussten wir zwar schon, aber in dieser Folge wird der eindeutige Beweis angetreten.

            Ich wusste schon gar nicht mehr, dass in der Folge gar kein Zweifel daran gelassen wird, dass Jack einen Unschuldigen opfert, um Sydney zu retten. In meiner Erinnerung war da zumindest noch ein kleines Fragezeichen, ob das Opferlamm Russek nicht doch ein feindlicher Spion war. Vielleicht wäre es mir sogar lieber gewesen, wenn man das etwas offener gelassen hätte. Und ja, Russek wusste über SD-6 Bescheid und war gar nicht so unschuldig, aber das, wofür er gehängt wurde, hat er tatsächlich nicht getan. Zu seiner Rechtfertigung weist Jack auf den Zeitdruck hin, unter dem er stand. Und er stellt die Frage in den Raum, wie andere an seiner Stelle gehandelt hätten, wären sie in derselben Situation gewesen.

            Für Sydney ist es eine weitere Last, die sie mit sich herumtragen muss. Ihr Vater hat ihr das Leben gerettet, aber dafür ist ein anderer gestorben. Als wäre ihre Beziehung zu ihrem Vater nicht schon kompliziert genug. Und ist es natürlich die passende Ironie, dass sie kurz danach in die Situation kommt, ihm das Leben retten zu müssen, nachdem er von Ineni Hassan gefangen genommen wurde. Aber auch da stellt sich wieder heraus, dass alles ganz anders ist: Jack hatte die Gefangennahme geplant, um an Hassan heranzukommen, und nun ist Sydney wieder diejenige, deren Leben in Jacks Händen liegt. (Wobei der Cliffhanger jetzt nicht so aufregend ist, wie er sein soll. Es bieten sich genug Möglichkeiten für Jack, aus dem Dilemma leicht wieder rauszukommen.)

            Noch ein paar Randnotizen: Will hört erstmals den Begriff SD-6 und malt damit eine neue, besonders fette Zielscheibe auf seinen Rücken. Sydneys Trick, eine Hotelzimmernummer rauszukriegen, fand ich sehr clever („Sorry wegen der lauten Musik letzte Nacht – ach, Sie sind gar nicht der Herr aus Zimmer 47?“). Jennifer Garner macht zum ersten und nicht zum letzten Mal eine Bombenfigur im Bikini und es wäre mal interessant, den Zusammenhang aus TV-Quoten-Entwicklung und Freizügigkeit von Sydneys Outfits zu untersuchen. Und bei Gelegenheit muss ich unbedingt ein paar ausführlichere lobende Worte zu Sydneys Synchronsprecherin loswerden, die schon seit Serienbeginn einen grandiosen Job macht.

            4 Sterne

            Besuchte Orte: Kenia, Havanna
            Besondere Gastfiguren: Jenny, Amy Tippin, Ineni Hassan
            Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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              1.11 The Confession

              Auch bei dieser Folge ist das vorherrschende Thema Sydneys Beziehung zu ihrem Vater. Und die wird immer verstrickter und komplizierter, weil zusätzlich zu allem, was in der vorherigen Folge schon passiert ist, noch der schon länger schwelende Verdacht, Jack sei ein russischer Spion, wieder hochkommt.

              Die Auflösung der Mission in Havanna, bei der Jack und Sydney erstmals zusammenarbeiten – und das ganz hervorragend – fand ich auch klar am besten, während die anderen beiden Missionen in Griechenland zwar auch nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes waren. Dazwischen ringt Sydney mit der Entscheidung, ob sie gegen ihren Vater aussagen soll, und man kann gut verstehen, dass ihr die Entscheidung extrem schwer fällt.

              Am Ende kommt dann aber alles ganz anders und dieser Cliffhanger ist definitiv mein Lieblings-Cliffhanger der ganzen Serie. Die Bombe, die Jack hier platzen lässt, hat mich echt vom Stuhl gehauen und ist einer dieser Fernsehmomente, für die man dieses Hobby betreibt. Ich hatte es auch nicht kommen sehen, obwohl man es durchaus hätte kommen sehen können, denn die Hinweise dafür waren alle schon da.

              5 Sterne

              Besuchte Orte: Athen, Kreta
              Besondere Gastfiguren: Devlin (1. Auftritt), Weiss, Ineni Hassan
              Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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                Bei aller Spannung die die Serie hatte und im Wissen das sie fiktiv ist, habe ich immer im Hinterkopf gehabt, das es für amerikanische Verhältnisse scheinbar normal ist ohne Rücksicht auf staatliche Souveränität Schalten und Walten zu dürfen u. Richter und Henker zu spielen. Dieses verbreitete (amerikanische) Selbstverständnis war für mich der Hinkefuß der Serie. Natürlich haben mich auch die Schauspieler in ihren Rollen begeistert und in ihren Beziehungen zueinander. Die Handlungsstränge waren letztlich rund und man hat der Hauptprotagonistin im Spiel angesehen wie toll es als Schauspielerin gewesen sein muss in dutzende Rollen und Kostümen zu schlüpfen. Langeweile kam beim Ansehen nie auf. - Aber (politisch) unkritisch sollte man die Serie nicht sehen..

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                  1.12 Nadeln des Feuers 1

                  Der erste Zweiteiler der Serie, wobei es bei Alias kaum einen Unterschied macht, da die Handlung sowieso immer zusammenhängend ist und die meisten Folgen mit Cliffhanger enden. Trotzdem ist es wegen der durchgehend hohen Spannung ein größeres Staffelhighlight.

                  Die Autoren machen einen hervorragenden Job damit, einen neuen Bösewicht einzuführen, der vom Fleck weg großen Eindruck hinterlässt. Cole bringt genau das richtige Maß an Verschrobenheit mit und brennt sich deswegen sofort ins Gedächtnis. Auch seine Bande beweist schon in den ersten Szenen, in denen sie mit großer Entschlossenheit die Sicherheitsvorkehrungen von SD-6 aushebeln, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist.

                  Quentin Tarantinos Darstellung von Cole tut ihr Übriges. Damit ist er der erste und lange nicht letzte wirklich hochkarätige Gaststar in der Serie. Allerdings fiel es mir schon immer schwer, diese Geschichte zu glauben, Tarantino wäre so begeistert von den ersten Folgen der Serie gewesen, dass er die Macher um eine Gastrolle angefleht hat. Der Alias-Pilotfilm lief am 30. September 2001, Teil 1 von Nadeln des Feuers am 20. Januar 2002. Vier Monate kommen mir ziemlich knapp vor, um ihn in die Serie reinzuschreiben, vor allem weil so eine Serienproduktion immer ordentlich Vorlauf haben muss.

                  Was auch hier wieder klasse ist, ist die Zusammenarbeit von Sydney und Jack. Die beiden sind so gut in dem, was sie tun, und ergänzen sich hervorragend. Und auch wenn sowohl SD-6 als auch Coles Truppe jede Menge Kompetenz beweisen, können sie den Bristows doch nicht das Wasser reichen. Es ist ein großes Spaß das mit anzusehen.

                  5 Sterne

                  Besuchte Orte: keine
                  Besondere Gastfiguren: Weiss, Jenny, Haladki (1. Auftritt), Barnett (1. Auftritt), McKenas Cole (1. Auftritt)
                  Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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                    "Die Nadeln des Feuers" hatten was. War eine Folge die aus den durchaus guten Episoden sogar noch ein wenig heraus stach.

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                      1.13 Nadeln des Feuers 2

                      Teil 2 versteht es noch etwas besser als Teil 1, ein hohes Maß an Spannung über die komplette Folge aufrecht zu erhalten. An Jacks Stelle tritt diesmal Vaughn und auch hier ist die Zusammenarbeit mit Sydney hervorragend. Welcher Film Inspiration für diese Folge war, ist so offensichtlich, dass ich das Gefühl hätte, ich müsste was ins Schweinchen einzahlen, wenn ich es erwähne.

                      Alias bietet hier aber nicht nur hervorragende Action, Spannung und Atmosphäre, es schwingen auch noch so viele Nebenstränge mit. Da ist die Enthüllung um Sydneys Mutter, an der Sydney immer noch zu knabbern hat. Da ist das Kompetenzgerangel in der CIA und Vaughns Alleingang, der deutlich macht, dass seine Beziehung zu Sydney schon lange über das Berufliche hinaus geht. Da ist die Ironie, dass Sydney den Verein retten muss, den sie eigentlich zerschlagen will. Und dass die SD-6-Mitarbeiter gar nicht wissen, dass sie in den Machtkampf zweier Verbrecherorganisationen geraten sind. Bezeichnend ist hier Dixon, der der CIA einen Hilferuf per Mail schickt, ohne zu ahnen, was er damit wirklich lostritt.

                      Aber es werden nicht nur Fäden aufgegriffen, sondern auch weitergesponnen. Es wird eine neue Schattenorganisation um den ominösen „The Man“ eingeführt. Und am Schluss stellt sich heraus, dass das alles auch noch etwas mit Rambaldi zu tun hat. Deswegen schaue ich lieber Serien als Filme: In jeder Folge begegnet man Vertrautem wieder, das man aus vorherigen Folge kennt und zu dem man eine Verbindung aufgebaut hat. Und am Ende der Folge ist es nicht einfach vorbei, sondern es geht immer weiter und man kann genüsslich darüber spekulieren, wie.

                      5 Sterne

                      Besuchte Orte: keine
                      Besondere Gastfiguren: Weiss, Haladki, Devlin, McKenas Cole
                      Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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                        1.14 The Coup

                        Am Anfang der Folge lernen wir einen neuen Bösewicht kennen: Sark! Noch hinterlässt er keinen sonderlich bleibenden Eindruck, aber ich muss trotzdem schon jetzt sagen: Ich liebe diesen Kerl!

                        Ziemlich viel Raum in der Folge nimmt die Mission in Las Vegas ein, die insgesamt sehr gelungen ist. Sydney hat ein tolles Outfit, das definitiv zu meinen All-Time-Favourites gehört. Dixon legt wie immer, wenn er mehr zu tun bekommt, einen sehr charismatischen Auftritt hin. Und die Kollision der Mission mit Sydneys Privatleben, als plötzlich Charlie und Francie auftauchen, lässt die Situation ziemlich brenzlig werden.

                        Die Charlie-Nebenhandlung selbst war bis zuletzt ziemliche Zeitverschwendung. Man wusste nie, wo man damit hin will. Zuerst hat er angeblich Francie betrogen, dann doch nicht und jetzt doch wieder. Wenigstens ist es jetzt vorbei.

                        Am Ende hat Sark dann seinen zweiten und deutlich denkwürdigeren Auftritt. Insgesamt bleibt es aber eine eher ereignisarme Folge, die im Vergleich zu den letzten paar Folgen wieder eher vom Gas runter geht.

                        4 Sterne

                        Besuchte Orte: Hong Kong, Las Vegas, Moskau
                        Besondere Gastfiguren: Sark (1. Auftritt), Charlie, Professor Choy
                        Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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                          1.15 Page 47

                          Die Folge ist in ihrer ersten Hälfte recht standardmäßige Alias-Kost und dreht erst in ihrer zweiten Hälfte etwas mehr auf. So richtig interessant wird es erst mit dem Abendessen bei Sloane zu Hause.

                          Wir lernen Sloanes Frau Emily kennen, die überraschend sympathisch ist. Sie scheint eine gute Seele zu sein, die eine tragische Lebenssituation zu bewältigen hat. Man kann gar nicht anders als sie sofort ins Herz zu schließen und sich zu fragen, warum sie so einen Psychopathen geheiratet hat. Auch sonst ist dieses Abendessen nur so gespickt mit Ironie und das Unausgesprochene ist um ein Vielfaches interessanter als das Ausgesprochene.

                          Zum ersten Mal seit einer Weile wird es auch in der Will-Handlung wieder richtig interessant. Er ist viel zu kurz davor, mehr, als gesund für ihn ist, über SD-6 rauszufinden. Daraufhin findet ein ganz kurioses Pokerspiel zwischen Jack und Sloane statt, bei dem ersterer Will das Fürchten lehrt, bevor letzterer noch Schlimmeres mit ihm anstellen kann. Eine clevere Wendung, die das anschließende Abendessen bei Sloane sogar noch ironischer macht.

                          Leider ist das schon der letzte Auftritt von Sarah Shahi als Jenny in der Serie. Und damit der Abschied ja so schmerzhaft wie möglich wird, bindet man uns nochmal extra deutlich auf die Nase, worauf wir zukünftig in der Serie verzichten müssen. Und das nur, weil Will sich wie ein totaler Schwachkopf verhält und tatsächlich mit ihr Schluss macht. Wie doof kann man sein? Dämlicher Will.

                          Die Folge endet mit Sydneys Porträt auf Seite 47 von Rambaldis Manuskript und ich weiß gar nicht mehr so genau, was ich beim ersten Schauen von diesem Cliffhanger gehalten habe. Wahrscheinlich gar nicht mal so viel, aber da wusste ich auch noch nicht, was das alles lostreten würde.

                          4 Sterne

                          Besuchte Orte: Tunesien
                          Besondere Gastfiguren: Sark, Jenny, Emily Sloane (1. Auftritt)
                          Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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                            1.16 The Prophecy

                            Jetzt geht es voll in Richtung Mystery-Abenteuer und das gefällt mir sehr gut. Es kommt echte Da-Vinci-Code- und Vermächtnis-Atmosphäre auf, samt dem fast schon obligatorischen Einbruch in den Vatikan.

                            Man hat das Gefühl, dass die Serienhandlung in dieser Folge eine Dimension nach oben gehievt wurde, mit dem Einbezug von Washington und diesen ganzen Behörden, wo man gar keine Vorstellung hat, welche Macht die haben und was sie alles im Verborgenen mit jedem, den sie im Visier haben, anstellen könnten, wenn sie wollten. Und gleichzeitig gewährt man uns den bisher größten Einblick in die Struktur der Allianz in der Nebenhandlung mit Sloane.

                            Bisher habe ich nie erwähnt, was für ein genialer Bösewicht Sloane ist und wie genial er von Ron Rifkin gespielt wird, weil das nie zur Hauptthematik einer Folge gepasst hat, aber diese Sloane-Nebenhandlung ist eine passende Gelegenheit das nachzuholen. Schließlich gehört Sloane mit Scorpius und Palpatine zum Triumvirat meiner Lieblingsbösewichte. Und diese Nebenhandlung über Sloanes Versuche, die Allianz zu manipulieren, ist auch sehr gelungen und endet mit der überraschenden Wendung, dass Sloane in Wirklichkeit von einem Mitglied der Allianz manipuliert wird. Dass dieses von niemand Geringerem als Roger Moore gespielt wird, ist ein bisschen wie ein Ritterschlag für die Serie.

                            Der Cliffhanger ist noch gedankensprengender als der aus der vorherigen Folge. Wie kein anderer lädt er noch lange danach zu vielen Spekulationen ein. Ist wirklich Sydney diejenige, um die es in der Prophezeiung geht? Wer oder was ist mit der „größten Macht der Welt“ gemeint? Und ist das, was Rambaldi da behauptet, wirklich ernst zu nehmen oder doch nur totaler Quatsch? Über diese Fragen habe ich mir immer wieder viele Gedanken gemacht, wahrscheinlich deutlich mehr als die Alias-Autoren selbst.

                            5 Sterne

                            Besuchte Orte: Rio de Janeiro, Rom, Montreal, London
                            Besondere Gastfiguren: Devlin, Haladki, Emily Sloane, Khasinau (1. Auftritt)
                            Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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                              1.17 Q&A

                              Eine Folge, die zu 90% aus Exposition besteht und zu 80% aus Exposition, die wir schon kennen. Hätte total langweilig werden können. Und ich will jetzt auch nicht behaupten, dass es die spannendste Alias-Folge aller Zeiten ist. Aber man hat das Beste daraus gemacht, dank der hervorragenden Inszenierung, dem typischen irren Erzähltempo und dem geschickten Einstreuen von neuen Informationshäppchen in die bekannten.

                              Der Storyaufbau ist nichtlinear, man beginnt mit einer Szene, die für mich zu den ikonischsten und denkwürdigsten der Serie gehört: Wie Sydney in voller Fahrt mit dem Auto über einen Steg in den Ozean reinfährt. Das fügt der Handlung eine zusätzliche Ebene hinzu, weil man sich für den Rest der Folge fragt, wie es zu dieser Situation kommt, was sie mit dem Rest der Handlung zu tun hat und wie Sydney da lebend wieder rauskommt. Und wenn diese Fragen am Ende der Folge dann der Reihe nach geklärt werden und die betreffende Szene wiederholt und um weitere Blickwinkel ergänzt wird, ist das sehr befriedigend.

                              Man fügt Rambaldis Prophezeiung noch eine Hintertür für Sydney hinzu: Wenn sie den Himmel über dem Monte Subasio erblickt, kann es nicht sie sein, um die es geht. Jedoch ist es Rambaldi zuzutrauen, dass er noch eine Hintertür zur Hintertür parat haben könnte. Am Schluss äußert Sydney die Theorie, dass es tatsächlich um ihre Mutter gehen könnte und dass die noch am Leben sein könnte. Auch eine Möglichkeit. Ich persönlich habe mir im Lauf der Serie noch eine dritte Theorie überlegt, die mir am besten gefallen hätte. Aber bevor ich die im Detail ausführen kann, dauert es noch eine Weile.

                              4 Sterne

                              Besuchte Orte: keine
                              Besondere Gastfiguren: Weiss, Haladki, Kendall (1. Auftritt)
                              Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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                                1.18 Masquerade

                                Kommen wir nun zum überflüssigsten Storyarc der 1. Staffel: Dem plötzlichen Auftauchen eines alten Exfreunds von Sydney.

                                Wir haben Sydney emotional beim Verlust ihres Verlobten begleitet. Und uns ist das ständige Knistern zwischen ihr und Vaughn nicht entgangen. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn Sydneys plötzlich aufflammende Gefühle für Noah Hicks, von dem wir vorher nie gehört haben und der in dieser Folge plötzlich auf der Bildfläche erscheint, uns vollkommen kalt lassen. Dabei macht man bei seiner Charakterisierung gar nicht viel falsch abgesehen von dem etwas albernen Namen, er ist sogar ansatzweise sympathisch. Trotzdem können wir das gerade gar nicht gebrauchen und man hofft einfach nur, dass dieser Handlungsstrang möglichst schnell vorbei geht.

                                Interessanter ist da schon die Bestätigung von Sydneys Vermutung in der vorherigen Folge, dass ihre Mutter noch am Leben ist. Und die CIA scheint nun davon auszugehen, dass sie die Auserwählte aus Rambaldis Prophezeiung ist, vor allem nachdem Sydney sich selbst durch ihren Ausflug zum Monte Subasio aus dem Rennen genommen hat. Ich habe da meine Zweifel, aber natürlich ist dieser Handlungsstrang um Sydneys Mutter viel zu verlockend für die Autoren der Serie, um ihn ungenutzt herumliegen zu lassen – irgendwas wird da also auf jeden Fall kommen. Die Erkenntnis beschert uns zumindest eine recht witzige Szene von Jack beim Psychiater. Außerdem kann Sydney Sloane davon „überzeugen“, ihr bei der Suche nach ihrer Mutter zu helfen. Irgendwie wirkt es aber so, als hätte Sloane Sydney ziemlich übers Ohr gehauen: Er lässt sie einfach weiter die SD-6-Missionen machen, die ohnehin angestanden wären, stellt es aber so hin, dass sie glaubt, nun in seiner Schuld zu stehen.

                                Obwohl ich die komplette Serie auf DVD habe, mache ich den aktuellen Durchlauf über Disney+, weil ich zu faul bin, die DVDs rauszukramen und einzulegen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es in der letzten Szene eine andere Musikuntermalung gibt. Auf DVD ist es der schreckliche Song Dream On von der schrecklichen Band Depeche Mode – das weiß ich noch genau, weil ich die Folge deswegen fast nochmal schwächer bewertet hätte. Bei Disney+ ist es irgendein mir unbekanntes Stück. Mehr Sterne gibt es deswegen aber trotzdem nicht, es bleibt die schwächste Folge der 1. Staffel.

                                3 Sterne

                                Besuchte Orte: Monte Subasio, Wien, Archangelsk
                                Besondere Gastfiguren: Barnett, Noah Hicks (1. Auftritt)
                                Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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