Kritik an 24 in der Welt

[Serenity]

also leute...am ende hat man doch immer entscheidende infos bekommen. das foltern war doch nie umsonst.

Duh! Natürlich! Den Autoren würde auch nicht im Traum einfallen es anders darzustellen.
Die reale Welt funktioniert allerdings nichts so einfach

Es sprichts nichts dagegen im Fernsehen diese Thematik so zu behandeln, dass es auch mal befürwortet wird.
Aber entweder sollte eine Differenzierung zwischen Verdächtigen und der Gefährdungslage stattfinden, oder man lässt den Nutzen der Aktion letztendlich offen.
"24" befürwortet Folter aber inzwischen in allen erdenklichen Situationen auch wenn keine akute Notlage besteht, und die Zuschauer sollen auch nicht mehr dazu gebracht werden über das gezeigte nachzudenken. Es wird einfach faktisch als gut und nötig dargestellt ohne irgendeine Reflektion oder Gegenstimmen.
Das war in der Tat in der 2. Staffel anders

Dass Logan wie oben beschrieben als führungsschwach dargestellt wurde, weil er in bestimmten Situationen gezögert hat, hat mich ebenfalls sehr gestört

[Petty]

das fand ich wiederrum sehr geil...dass logan als führungsschwach dargestellt wird...find ich geil!
es is doch klar das die autoren die folterung nich so führen würden dass keine ergebnisse gelierfert würden...aber das wär eigentlich mal ein ganz interesanter punkt den man in der serie einbringen könnte...
es wird ein verdächtiger gefoltert und er weis aber nichts...sodass sich die ctu dann bewusst wird falsch gehandelt zu haben...also das fänd ich mal ne idee...dass sie dann selber merkt dass es falsch ist und nur noch in dringendsten notfällen zum foltern greift...

[spidy1980]

es wird ein verdächtiger gefoltert und er weis aber nichts...sodass sich die ctu dann bewusst wird falsch gehandelt zu haben...also das fänd ich mal ne idee...

Jo...schöne Idee...der Ansatz war ja mit der einen Mitarbeiterin und Hellers Sohn da...nur wo waren da am Schluss die Konsequenzen? Man hat fröhlich weitergefoltert.

[Petty]

man müsste sich jetz intern aber auch mitlerweile bei 24 mal bewusst werden das das foltern langsam überhand nimmt...
hoffentlich sind die autoren darauf aufmerksam geworden und haben in der 5.staffel noch einiges geändert...ich für meinen teil finde schon das nicht mehr ganz soviel gefoltert wird in staffel 5 bisher...aber spoilert mir bitte jetz keine folgen nach der 9. hier...bitte!!!

[Gimli78]

Also Leute ich will ja hier jetzt keine Moralpredigt halten, aber ich finde man sollte einen ganz gewaltigen Unterschied zwischen der Realität und der Serie machen.
Man sollte moralisch so gefestigt sein, dass man sich eine solche Serie anschaut, ohne über realistische Ereignisse nachzudenken. Jeglicher Vergleich hinkt in jeder Situation der Serie.
Die Serie ist und bleibt der absolute Hammer, aber auch absolut unrealistisch.
In der wirklichen westlichen, zivilisierten Welt -ich glaube auch in Amerika- wird sicherlich deutlich weniger gefoltert!
Folter ist sicherlich der falsche Weg, aber manchmal geht es nicht anders...siehe Fall Gaefken (wollte bei Verehmung den Ort des evtl. noch lebenden Opfers nicht preisgeben)...und da gehen die westlichen Rechte nicht weit genug.

Fazit: Ich genieße 24, auch wenn mir einige Scenen nicht gefallen!

[Geordie]

Ich widerspreche ja auch nicht, dass 24 gut unterhält und dass 24 nicht 1:1 die Realität abbildet.
Das realitätsnah ist sowieso kaum eine Krimiserie. Es wird immer versucht, irgendwie Dinge zu übertreiben, um es spannender zu machen.
Aber ich finde, dass man schon schauen kann, welche Botschaft mit einem Film oder einer Serie vermittelt werden soll. Meistens läuft es doch so, dass das was die Helden im Film machen, als gut angesehen wird und was die "Bösen" machen kann ruhig "böse" sein, weil man sich an denen ja auch kein Vorbild nehmen soll.
Bei 24 wurde Folter schon so dargestellt, dass es ein normales Mittel sei um an Informationen zu komme. Leute, die gegen Folter sind, sind entweder Verräter oder einfach nur unfähig (siehe Präsident).
Das fand ich an der Staffel schon beunruhigend.

[Petty]

ich denke gimli hat damit alles gesagt...kann dem nur voll und ganz zustimmen!!!!
sehr schön gesagt gimli!!!

[EREIGNISHORIZONT]

Tja, die Macht von Serien sage ich da nur.

Ich kann mich schleht hier hin stellen und sagen "Baoh, das gibt es doch nicht! Schluss mit 24!" Dann würde ich ein Heuchler sein.
Ich mag die Serie und das Konzept und gebe dennoch dem Bericht auf DieWelt.de vollkommen recht.

Paradox ist das, keine Frage. Aber was soll ich machen? Ich habe die Serie genossen, auch wenn sie IMO langsam an Fahrt verliert (5.Staffel), und nun muss ich ganz klar feststellen, dass diese Serie in der Tat die Folter in ein bedenkliches und sehr fragwürdiges Licht rückt.

Aber auch in ETP waren Spuren davon zu sehen. Wollte Archer nicht mal jemanden in der Luftschleuse ersticken lassen?
Oder in BSG, allerdings da mit einem deutlich kritischen Ton versehen!

Ich denke, dass leider diese Spuren des unsäglichen Zeitgeistes der "Achse des Bösen" in mehr und mehr Unterhaltungsmedien verteten sein werden.
In den Games ist das ja schon lange etabliert.

[Geordie]

Tja, die Macht von Serien sage ich da nur.

Ich kann mich schleht hier hin stellen und sagen "Baoh, das gibt es doch nicht! Schluss mit 24!" Dann würde ich ein Heuchler sein.
Ich mag die Serie und das Konzept und gebe dennoch dem Bericht auf DieWelt.de vollkommen recht.

Paradox ist das, keine Frage. Aber was soll ich machen? Ich habe die Serie genossen, auch wenn sie IMO langsam an Fahrt verliert (5.Staffel), und nun muss ich ganz klar feststellen, dass diese Serie in der Tat die Folter in ein bedenkliches und sehr fragwürdiges Licht rückt.

Aber auch in ETP waren Spuren davon zu sehen. Wollte Archer nicht mal jemanden in der Luftschleuse ersticken lassen?
Oder in BSG, allerdings da mit einem deutlich kritischen Ton versehen!

Ich denke, dass leider diese Spuren des unsäglichen Zeitgeistes der "Achse des Bösen" in mehr und mehr Unterhaltungsmedien verteten sein werden.
In den Games ist das ja schon lange etabliert.

Ja, kann dem nur zustimmen. Ich habe auch nicht gemeint, dass man 24 absetzen sollte. Nur könnten die Produzenten überlegen, ob man nicht auch spannende Geschichten ohne Folter hinbekommt, aber es stimmt schon, die Serie folgt wie viele andere einfach nur den Zeitgeist und die Zeiten, in denen moderate Serien wie TNG keine Ausnahme waren (es geht nicht um Scifi, sondern wie Botschaften transportiert werden), sind wohl wirklich vorbei.
Aber 24 hat sich ja selbst auch verändert. In der zweiten Staffel hatte ich das Gefühl, dass die Serie mit dem Irakkrieg oder den Reaktionen auf die Anschläge des 11. Septembers doch recht kritisch umging.
Da war es ja so, dass bestimmte Leute dieses arabische Feindbild nutzen wollte, um Krieg zu führen und der Präsident Palmer und Jack Bauer haben versucht gegen diese Haltung durch stichhaltige Beweise anzukämpfen. Das fand ich schon gut. Besonders gut fand ich auch die Wendung, dass letztendlich nicht islamisten alleine hinter der Verschwörung standen, sondern auch US-Militärs bzw. Teile der Regierung.
In Staffel 4 war das ganze auch viel simpler. Da wurde nur die Bombe oder Rakete gesucht und dass dieser islamistische Fanatiker hinter allem steckte, war doch schon früh klar.
Ich fand insgesamt auch die Staffel nicht nur wegen der Folter deutlich schwächer, sondern auch weil sie mir irgendwie auch nicht mehr originell genug erschien. Man hat sich kaum wirklich neues ausgedacht. Ich fand zwar gut, dass die halbe CTU nicht aus Maulwürfen bestand und manche sich im Nachhinein als gut herausstellten, denn das wäre wohl auch wieder langweilig gewesen, aber irgendwie war vieles, finde ich, doch sehr vorhersehbar.
Palmers Auftritt war schon etwas überraschend, aber sonst vieles nicht. Diese Beziehung von Jack, Audrey und Paul war recht früh vorhersehbar.
Damit will ich nur sagen, dass man an der Staffel nicht kritisieren kann, dass sie irgendwie nicht meine persönlichen moralischen Werte beinhaltet, sondern dass ich ihr auch vorwerfen würde, dass sie weniger kreativ war als die ersten Staffeln und mir schien es so, dass man durch mehr Folter und Gewalt das auszugleichen versuchte.
Insgesamt war ich ja auch gut unterhalten worden und ich werde mir wohl auch die 5. Staffel ansehen, wenn sie bei uns im Fernsehen kommt, aber irgendwie hat mich die Staffel einfach nicht mehr so gefesselt wie die ersten beiden. Die dritte fand ich auch nicht mehr ganz so gut. Ich glaube, die fand ich zum Teil sogar schlechter als die vierte.

[Petty]

bitte was die serie verliert an fahrt in staffel 5??? da bin ich allerdings anderer meinung...sie ist bis jetzt auf jeden fall besser als die 4. zu diesem zeitpunkt...es ging doch gleich von der 1. folge an richtig los...naja

[HanSolo]

Ich finde die vierte Staffel 24 hat schon eine gewisse politische Message und die finde ich erschreckend.

Hier wird die Kampf gegen die Terroristen und die Jagt nach deren Anführer Habib Marwan gezeigt. Habib für Moslems ist bei den Amis ähnlich "freundlich" wie bei uns der Spaghetti-Fresser für die Italiener.

Jenen Marwan zu finden ist wohl ähnlich "wichtig" wie die Jagt nach Saddam Huassain oder Osama Bin Laden. Dem Helden bleibt gar nichts anderes übrig als deshalb zum Mittel der Folter zu greifen. Auch Unschuldige werden gefoltert, denn es ist der "einzige Weg". Ständig klopft man Jack Bauer auf die Schulter und sagt "du hast richtig gehandelt". Die wenigen Personen die sich gegen die Folter auflehnen (etwa der nicht ernstzunehmende Präsident Logan oder jener Amnesty Global Mann) werden sowieso als verblendete Volltrottel dargestellt.

Das Fass zum Überlaufen brachte dann IMO eben jene Amnesty-Global-Folge. Wie kann man nur seine Augen vor der Bedrohung der USA verschließen und etwas gegen Foltern von Gefangenen sagen? Jeder der das tut wurde entweder von den Terroristen "gekauft" oder ist nicht ernstzunehmen.

Irgendwie hab ich schon das Gefühl, dass 24 uns weismachen will, dass die Folterskandale im Irak auch "notwendig" waren um Hussain und Bin Laden zu finden und die Folterknechte in Wahrheit "Helden" wie Jack Bauer waren. Was das anbelangt könnte die vierte Staffel glatt vom Pentagon produziert worden sein.

Klar ist Staffel 4 auch unterhaltsam und läuft vor allem in seinen letzten rund 6 Folgen zu absoluten Hochformen auf. Allerdings nur noch auf einer ähnlich politisch absolut unkorrekten Ebene wie seinerzeit Ramo II und III. Schade, wenn man bedenkt wie in Staffel 2 der Irak-Krieg noch indirekt kritisert wurde.

[Geordie]

@HanSolo
Genau das meine ich. An manchen Stellen hatte ich mich auch schon gefragt, ob man nicht auch etwas zu Guantánamo oder Irak sagen wollte, aber vielleicht war den Produzenten der Vergleich vielleicht doch zu gewagt.
Die ersten zwei Staffeln habe ich mir vor knapp zwei Jahren auf DVD gekauft und ich habe mir bei der zweiten Staffel auch das Bonus-Material angesehen und es war wohl so, dass der Großteil der zweiten Staffel noch vor Beginn des Irak-Krieges im Fernsehen ausgestrahlt wurde und ich meine, dass das Finale kurz nachher gezeigt oder gedreht wurde. In einem Interview, das dann, glaube ich April 2003 oder später gemacht wurde, meinte dann Kiefer Sutherland (spielt nicht nur Jack Bauer, sondern ist auch Mit-Produzent), dass es doch schade wäre, dass dann tatsächlich der Irak-Krieg ausgebrochen sei und auch was es für Parallelen in der Staffel zu Realität gab.
Schade irgendwie, dass man das aufgegeben hat, sowohl spannend, als auch kritisch zu sein.

[Mainboand]

Ich halte es ziehmlich ähnlich wie EREIGNISHORIZONT. Ich mag die Serie, auch wenn ich manches nicht gutheißen kann. Die 4. Staffel war bezügl. Folterungen schon extrem. Glücklicherweise hat das in der 5. Staffel bisher etwas abgenommen (kann mich eigentlich nur an zwei Alleingänge von Jack erinnern und die gabs ja schon immer. Organisiertes Foltern in der CTU gabs bisher nicht)

Von der 4. ENT-Staffel weiß ich recht sicher, dass sich Manny Coto politisch wohl eher in der 2. als der 4. 24-Staffel wiederfinden würde. Ich hoffe mal, dass er da ein wenig mithelfen kann, die Serie wieder in eine andere Richtung zu bringen.

[Gruenkohlkoenig]

Pure Unglaubwürdigkeit

Nun ja ich muss euch allen leider Recht geben!
Die Autoren und Produzenten ist wohl leider ihrer Kreativität verloren gegangen.
Ich hatte ab der vierten Folge das Gefühl, das diese Staffel nur schnell Produziert wurd um den Hype auszunutzen und mächtig Quote zu machen. Und damit das auch garantiert gelingt, nahm man das Thema das die Amis über alles lieben: Die bösen bösen Moslemische Terroristen und wie sie von den guten guten Amis fertig gemacht werden.
Ich fand die vierte Staffel sehr sehr langeweilig (Ui, schon wieder eine Atomare Waffe in den Händen von Terroristen, mal schauen wie lange Jack brauchst sie diesmal wieder zu finden^^). Ich hoffe mal die Serie kehrt wieder zu ihren Wurzeln zurück und gewinnt wieder gewaltig an Niveau.

[Serenity]

Generalize much?
Ja, ja, die bösen, dummen Amis die nicht klar denken können und alle nur böse Terroristen sehen...
Diese Vorurteile und Verallgemeinerungen hast du schon in einem anderen Thread gebracht

Selbst 24 hat in der 2. Staffel gezeigt, dass es mit diesem Thema differenziert umgehen kann. Gerade deshalb ist die 4. Staffel ja so entäuschend, da nur dumme Klischees gezeigt wurden.
Ansonsten gibt es auch andere Serien, die mit dem Thema 9/11 oder dem Irak Krieg vernünftig und ohne viel Patriotimus umgehen. z.B. Sleeper Cell (hätte aber besser sein können) oder Over There

Die 4. Staffel von 24 wurde auch in den USA für ihr verzerrtes Weltbild gegenüber Moslems kritisiert.
Ich würde dir raten mal etwas über den Tellerrand zu schauen