Zitat von Karl Ranseier
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Was mich stört ist diese generelle Ablehnung. Der neue Hauptcharakter wird abgelehnt, obwohl wir noch gar nichts über sie wissen, angeblich bloß weil hinter ihrer Erschaffung ein Profitgedanke steckt. Die Chance, dass da ein Charakter bei rauskommt, mit dem die Leserschaft sehr viel Spaß für die paar Monate haben wird, die sie da ist, ist ebenso vorhanden, wie die Chance, dass sie ein absoluter Nervbolzen wird. All das wäre auch der Fall, wenn Marvel mit ihr nicht versuchen würde, eine Zielgruppe anzulocken, die ihre Publikationen bisher aus gutem Grund verschmäht.
Jammern tut immer jemand. Auch oft die Leute, die sich gleichzeitig beklagen, dass sich in Superheldenstories nie was Gewichtiges ändert, und sie seit 20 Jahren die gleichen Geschichten lesen. Auch hier wird irgendwann wieder der Resetbutton gedrückt, und bis das passiert kann man sich doch einfach mal über einen neuen Charakter freuen, der vielleicht dann auch aus anderen Charakteren kurzzeitig neue Seiten herauslockt. Gleichzeitig stelle ich mir die Reise des ehemaligen Thor, der sicher irgendwann versuchen wird, wieder seiner Kräfte würdig zu werden, auch nicht uninteressant vor. Solange es funktioniert, sind mir die letztlichen politischen Gründe für die Einbindung dieses Charakters tatsächlich egal. Und keine Sorge, der bekannte Chauvinismus schwingt auch bei einer Frau in der Rolle des Thors weiter mit
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Ist das optimal? Nö, aber ich werd mich hüten, die bloße Chance, dass da was Rundes bei rauskommt aus Prinzip zu verteufeln, nur weil ich den Sensationalismus der Marketingabteilung verabscheue.
Wenn Frau Thor scheitert, wird man das im Hause Marvel nicht darauf zurückführen, dass die Fans Marketingstunts Leid sind, sondern, dass die Leserschaft weniger auf weibliche Helden steht. Und das finde ich persönlich tatsächlich furchtbar.
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