GoT[401] "Zwei Schwerter" / "Two Swords"

[Tibo]

Stimmt, das hatte ich nicht mehr gedacht. Andererseits scheint Jamie ihr inzwischen ja sehr zu vertrauen und es ist jetzt nicht so, dass er nichts zu sagen hätte. Bei den Tyrells scheint sie auch recht angesehen zu sein.

Und genau deshalb wird sie nicht Sansas Leibwächterin. Kaum einem Mächtigen in der Hauptstadt liegt etwas an Sansas Leben. Evtl. hätte Jaime Tyrion das vorschlagen können. Aber das hätten sein Papa und Oma Tyrell nicht zu gelassen.

[Psycho hd]

Ned Starks zeremonielles Schwert, mit welchem er selbst enthauptet wurde.

Außerdem wird es in der Pilotfolge von ihm benutzt, um den Deserteur der Nachtwache zu enthaupten. In den Büchern heißt das Schwert "Eis".

[Rommie's Greatest Fan]

Besonders gut gefallen an dieser doch eher ruhigeren und gemütlicheren Folge hat mir der Teil wo Daenerys mit ihren Drachen gezeigt wird. Einerseits war es interessant zu sehen das diese schon so groß sind und andererseits das gezeigt wurde, daß Daenery sich nicht zwischen einen Drachen uns seinem Fressen stellen sollte. Auch denke ich das sie in Zukunft eventuell Probleme bekommen wird, diese zu kontrollieren.
Schön fand ich es auch Ygritte wieder zu sehen und mit welchen finsteren Gestalten sich ihre Gruppe verbündet.
Sehr gut umgesetzt wurde auch der Schluß mit Arya und der Szene wo sie ihre Rache nehmen konnte.
Alles in allem war das eine sehr ruhige Folge, die ein paar gute Szenen aufweisen konnte und somit starke drei Sterne verdient.

[cybertrek]

Die Eröffnungssequenz in der Schmiede fand ich ziemlich gut inszeniert. Schöne Abfolge der Bilder mit der Enthüllung von Tywin und der Herstellung der beiden neuen Schwerter. Danach wurde die Episode leider etwas langweiliger. Zwar gewohnt gute Dialoge aber es dauerte bis zum Ende, bis "endlich" wieder eine gewohnt überragend starke Einzelszene auftauchte: Aryas Ermordung ihres ehemaligen Zahnstocherdiebs. Ihr Gesichtsausdruck bei der Tötung und dem darauffolgenden Ritt auf dem Pferd fand ich klasse. Auch interessant, wie unterschiedlich doch die beiden Schwestern sind. Beide traumatisiert von den Erlebnissen rund um die Ermordung ihrer Familie und den selbst gemachten Erlebnissen. Die eine irrt komplett verwirrt in den Gärten von Kings Landing umher und die andere zieht mordend umher und tötet jeden der es ihrer Meinung nach verdient.

Der gesamte Rest der Episode war nett, unterhaltsam aber trotzdem, auf diese Serie bezogen, nur besserer Durchschnitt. Hinter bzw. an der Mauer ist es gewohnt langweilig, in Essos passiert auch nicht viel. Die Blumenszene ist was für die Romantiker unter uns. Besser fand ich da schon die Drachenszene. Sind halt doch noch wilde Tiere. Diese Lehre müssen auch in der Realität die Menschen machen, die ihre Tiere allzuoft vermenschlichen.

Die Momente in Kings Landing sind auch in Ordnung. Tyrion muss einen Prinzen empfangen welcher sich als durchaus sympathisch herausstellt. Also sympathisch im Sinne von "den möchte ich in der Serie noch öfter sehen". Sein erster Gang führte ins Bordell wo es - wie gewohnt für GoT - gleich mal wieder die allzu typische Sex-sells-Szenen gibt. Der Prinz und seine Mätresse suchen sich gemeinsam aus den aufgereihten Frauen eine passende aus, wobei sich das Königsblut dann doch für den Diener entscheidet. War das jetzt eigentlich ein Eunuch? Wohl nicht, hätte ich aber für den Moment passender empfunden. Schlussendlich endete es aber für die Beteiligten recht unbefriedigt in einer kleinen Auseinandersetzung mit ein paar Lannisters.

Wie es mit Shae weitergeht wird sich zeigen, nachdem sie wohl in Kürze von der spionierenden Belegschaft an Cersei verraten wird. Auch recht unvorsichtig von ihr, sich alleine in das Gemach von Tyrion und seiner Ehefrau zu schleichen. Bin gespannt, ob er sich noch beschützen kann. Oder will. Seine Antwort, ob er möchte, dass sie bleibt dauerte etwas zu lange. Aber ich glaube ihm, dass er schlicht Angst um sie hat.

Margaery hatte auch nen kurzen Auftritt und war wie immer ein Vergnügen. Wenn auch nur ein optisches. Viel an der Episode beizusteuern hatte sie - abgesehen von einem flotten Spruch in Bezug auf Joffrey - nicht. Der war aber unterhaltsam. Apropos Joffrey: Der Schnitt von seiner Statue zu ihm war sehr gelungen. Ein gutes Beispiel für die oft optimale Komposition der einzelnen aufeinanderfolgenen Szenen und die Choreographie der Charaktere.

Welche Situation haben wir nun zu Beginn der 4. Staffel: Robb ist besiegt und nach allgemeiner Meinung ist der Krieg beendet. Was im Grunde auch stimmt. Stannis Armee wurde am Schwarzwasser besiegt und ist jetzt kaum noch ernst zu nehmen. Wobei ich auf die Schnelle nicht weiss, ob die Existenz der Hexe in Westeros bekannt ist. Wie dem auch sei, von der Seite droht aktuell wenig Gefahr. Mehr jedoch von den irren Einzelkämpfern. Arya und ihr Schoßhund werden wohl weiter mordend durch Westeros ziehen und den Saustall aus dem Hintergrund aufräumen. Und dann gibts noch diverse kleinere Häuser welche der/die Autor/en sicherlich der Reihe nach aus dem Ärmel schütteln werden. Da haben wir natürlich die Tyrells welche ihre Ziele verfolgen. Oder Prinz Oberyn und seine Martells, welche noch die Ermordungen im Rahmen der Absetzung des irren Königs rächen wollen. Mal sehen, wer da noch alles auftaucht.

4 Sterne

[Aredhel]

Ich dachte auch valyrische Schwerter werden geschmiedet und nicht einfach gegossen.

[Anthea]

Ich dachte auch valyrische Schwerter werden geschmiedet und nicht einfach gegossen.

Im Buch wurde Ice eingeschmolzen und dann zu zwei kleineren Schwertern umgeschmiedet von einem Schmied, der in Qohor ausgebildet wurde. Diese Stadt wurde einst von den Valyrern gegründet und dort gibt es noch einige Schmiede, die die Kunst des Neuschmiedens von valyrischem Stahl beherrschen, dieses Wissen aber eifersüchtig geheimhalten.Der Gießvorgang kam mir aber auch eigenartig vor. Doch valyrischer Stahl ist magisch. Wer weiß schon, was alles dazugehört, um ihn zu bearbeiten?

[Mondkalb]

Gegossene Waffen eignen sich nur als Ausstellungsstücke.
Im Herrn der Ringe gibt es auch eine Szene, die nahelegt, die Teile von Narsil würden mit etwas Gussmetall wieder "zusammengeklebt". Sowas kann nicht funktionieren.
Gebrauchswaffen mit Klingen müssen geschmiedet sein, damit der Stahl die nötige Härte und Elastizität erhält.
(Heutzutage sind industriell gefertigte Rohstähle verfügbar, die man durch Fräsen und Schleifen in eine gebrauchsfähige Klinge verwandeln kann, aber der Stahl ist letztlich auch durch einen Schmiedeprozess entstanden.)

[Tibo]

Aber Narsil, Anduril und die valyrischen Schwerter sind doch Zauberwaffen. Da gelten nicht unsere RL-Schmiedekunstregeln.

[Mondkalb]

Selbst die Zauberschmiede in den Sagen und Märchen sind immer noch Schmiede, die das Metall nach den Regeln ihrer Kunst bearbeiten, höchstens hier und da durch die eine oder andere Zutat oder Zeremonie aufgebessert. ;-)
Bekanntes Beispiel - Wieland der Schmied verbesserte den Stahl des Schwertes Mimung durch Nitrieren, indem er die Eisenspäne Gänsen zu fressen gab:
Wieland der Schmied - Wikipedia

[Aredhel]

Also im Buch Westeros - das Land (ich weiss es noch immer nicht oder Welt) von Eis und Feuer steht drin, und das ziemlich zu Anfang, dass valyrischer Stahl geschmiedet wird, um Unreinheiten aus dem Stahl zu entfernen.

[Souvreign]

Wie schon bei den vorangegangenen Staffeln von Game of Thrones beginnt auch die erste Episode der 4 als einzige mit einer kurzen Pre-Title-Sequenz. Hier sehen wir, wie Tywinn das Familienschwert der Starks einschmelzen und daraus zwei neue Schwerter für sein Haus schmieden lässt. Dass man im Gussverfahren normalerweise kein Schwert herstellt habe ich dabei auch gleich festgestellt, aber dafür ist die Szene einfach zu gut inszeniert. Und wer weis, Valyrischer Stahl braucht evtl. eine ganz andere Behandlung.

Nun gut, die Folge dreht sich ansonsten hauptsächlich um Königsmund. Jaime hat sich erst einmal frisch gemacht, bekommt eine Handprothese und will wieder in der Königsgarde dienen. Dabei gerät er mit seinem Vater Tywin in Konflikt, doch der gibt sich seinem Ältesten gegenüber recht zahm, Bei Cersei oder Tyrion hätte er bereits jetzt ganz andere Saiten aufgezogen. A pro pos Cersei, die lässt Jaime erst einmal nicht ran und verhält sich ihm gegenüber auch ziemlich unfair. Mit der Geschwisterliebe ist er jedenfalls erst einmal vorbei. Auch Joffrey hat für seinen "Onkel" kein nettes Wort übrig, wobei das nun wirklich keine Überraschung ist. Wenn man sich das mal klar macht: Als Jaime von Königsmund wegging war Robert noch König - seitdem ist sehr viel passiert.

Hier lernen wir auch endlich den ersten Vertreter von Haus Martell aus Dorne kennen - immerhin das letzte der großen Häuser, das wir noch nicht gesehen haben. Und - oh Wunder - sie sind auf die Lennisters nicht gut zu sprechen. Jetzt wo der Krieg ja faktisch vorbei ist müssen wohl die Dornischen als neuer Konfliktpartner herhalten. Ärger ist schon vorprogrammiert, denn zu Joffreys Hochzeit haben sie nur die 3. Garnitur geschickt.

Shae nervt mich nur noch. Ich habe das jetzt nie erwähnt, aber von allen Charaktere ist Shae diejenige, deren Szenen mich immer wieder nerven. Aber gut, sie ist jetzt wohl endlich enttarnt, dann dürfte es nicht mehr so lange dauern, bis wir und von ihr trennen müssen.

Bei Daenerys rückt diese auf die nächste Sklavenstadt vor, wobei die Drachen erneut einen großen Wachstumsschub erhalten haben. Allerdings scheinen sie auch Dany gegenüber aggressiver zu werden. Überraschung auch, dass der vormals jugendliche Söldnerhauptmann nun von einem typischen, bärtigen 08/15 Fantasy Haudegen gespielt wird - ist irgendwo schade. Der Schauspieler aus Staffel 3 hätte als Love-Interest optisch besser gepasst zu einer jungen Frau.

Highlight der Folge sind aber die Szenen mit Arya und Clegane. Die Sequenz in der Schenke hat echt was von Tarantino mit ihrem kontinuierlichen Spannungsaufbau. Arya braucht im anschließenden Kampf recht lange, bis sie reagiert, aber dann schickt sie gleich 3 Lennister-Soldaten ins Grab. Gerade der Ermordung des letzten ist echt harter Stoff. Dafür hat sie auch endlich ihr Schwert Nadel wieder. Auch die letzte Szene, wo sie durch eine verwüstete, beinahe apokalyptische Landschaft reiten hat was für sich - ich hoffe, das wir noch erfahren, welcher Landstrich da genau gerade brennt und warum.

So, also ein guter Staffelauftakt, aber ich will höhere Noten noch zurückhalten, daher gibt es von mir "nur" 4 von 6 Sternen