Es gibt ein paar Fans meckern das der Tywin würde in der Serie zu "vermenschlicht" werden.Und würde gar nicht mehr der eindeutige Bösewicht wirken. Ich finde nämlich, er kommt gar nicht so anders rüber als in den Büchern – ein wichtiger Unterschied ist vielleicht, dass er in der Serie ein- oder zweimal lächelt, wo doch A Feast for Crows viel Wert auf die Feststellung, das habe er nie getan, legt. Das gehört aber eher in die Kategorie “Data verwendet contractions“, ist also ein vergleichsweise kleines Detail. In den ersten zwei Serien-Staffeln erfahren wir ähnlich viel über Tywins unmoralische Handlungen in der Vergangenheit wie in A Game of Thrones und A Clash of Kings: Er hat Tyshas Massenvergewaltigung zu verantworten, er schätzt Tyrion wenig und versucht auf verschiedentlich, ihn loszuwerden, er beschäftigt zutiefst böse Menschen, er führt den Krieg mit Robb rücksichtslos, er hat sich während Roberts Aufstand wenig ehrenhaft verhalten, und er war (mit) verantwortlich für die Ermordundung von Rhaegars Kindern. Man wird nicht dauernd darauf hingewiesen, ja – aber man weiß diese Dinge durchaus auch als Serien-Zuschauer. Seinen Umgang mit Arya in Harrenhal finde ich da gar nicht unpassend: Tywin habe ich immer als jemanden verstanden, der Stärke und Kompetenz schätzt, und der zu Menschen, die er schätzt, durchaus warm und liebevoll sein kann (in A Storm of Swords reagiert er auf Jaimes Verwundung ganz wie ein Vater, der seinen Sohn liebt, auch wenn er ihn auch benutzt). Warum also nicht zu Arya? Das macht ihn vielleicht “menschlicher”, macht aber dadurch seine Taten, seine Gewissenlosigkeit, eher noch unheimlicher: Hier ist jemand, der nicht einfach unfähig zu Mitgefühl ist; sondern hier ist jemand, der bei Leuten, die er mag, empathisch sein kann – und trotzdem über Leichen geht. Das macht die TV-Serie hier deutlich – ich finde es in den Büchern aber auch schon angelegt, ganz zu schweigen vom realen Leben, wo es diesen Typus ja auch gibt. ich finde ihn dadurch auch nicht sympathischer, im Gegenteil; – der Buch-Tywin war mir allerdings auch nie völlig unsympatisch, und zwar vor allem, weil er die Sieben Königreiche hinter den Kulissen offenbar immer kompentent und effizient mitregiert hat. Im Gegensatz zu so vielen, die in A Song of Ice and Fire führen und regieren wollen, hat er tatsächlich Ahnung davon, wie das geht. Klar, da reden wir über “Sekundärtugenden, mit denen man auch ein KZ führen kann”, aber kompetente rücksichtslose Herrscher sind mir trotzdem sympatischer als inkompetente.
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Tywin Lannister zu Menschlich?
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Ich hab Tywin in den Büchern nie als unmenschlich wahrgenommen. Er war immer schon eine der interessantesten Figuren für mich, eine die ich, anders als den jungen Bolton z. B., nicht vorbehaltlos hassen konnte.
SPOILERBei seinem Tod war ich sogar etwas traurig. Er war ein guter Antagonist! Und es war klar, dass es nach seinem Tode mit seinem Haus und alles, was er sein Leben lang aufgebaut hatte, bergab gehen würde. (Spoiler, A Storm of Swords)
Sein hartes Verhalten passt wunderbar zu seiner Familiengeschichte und für sein Bestreben, sein Haus zu schützen, den Familienreichtum zu erhalten (den er selbst angehäuft hat) und auf den Thron der Sieben Königreiche zu setzen, opfert er halt alles, was ihm im Weg steht (u. a. eben auch so Dinge wie Mitgefühl für Leute, die nicht seinem Haus angehören, oder die einfach schwach sind ). Das tut er mit nicht mehr oder weniger Skrupel als andere Mitspieler im Spiel um den Eisernen Thron.
Er handelt dabei nicht moralisch, aber unmenschlich? Keineswegs. Schon bevor er Jaime verstümmelt zurückbekommt zeigt er auch im Buch so manche Gefühlsregung. Vor allem natürlich was Jaimes Gefangennahme betrifft, aber durch seine Reaktionen auf Tyrion kann man auch eine Liebe zur verstorbenen Mutter seiner Kinder erkennen. Dass Fans sich da beschweren, dass man für den TV-Tywin erst Gefühle erfunden hätte ist absoluter Quatsch.
Ich konnte ihn als Charakter immer verstehen, seine Taten nachvollziehen, auch wenn ich seinen Entscheidungen nicht zustimmen konnte. Er ist halt kein netter Kerl, den man gerne anfeuert.
Ich finde, da hat die Serie ganz andere Charaktere sehr viel mehr verbogen.Los, Zauberpony!
"Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."
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Ich kenne die Bücher nicht, aber in der Serie habe ich ihn nie als Soziopathen verstanden, sondern vielmehr als absoluten Machtmenschen, der aufgrund seines Alters und Erfahrung über die Fähigkeit verfügt entsprechend erfolgreich zu handeln. Dies macht ihn nicht weniger bösartig oder gefährlich, geschweige denn uninteressanter. Im Gegenteil."Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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Ich kann da meinen Vorrednern nur zustimmen.
Tywin ist natürlich kein Ned Stark. dafür ist er mir zu rational. Sowohl in der Serie als auch im Buch. Wenn er etwas tut, verfolgt er ein Ziel. Und das mit allen Mitteln.
SPOILERUnd wenn das heißt, eine Hochzeitsfeier in ein Blutbad zu verwnadeln um den gegnerischen Chef dranzukriegen, dann tut er das eben.
Tywin ist - wenn man ihm mit seine drei Kindern vergleicht, Tyrion sogar sehr ähnlich. IHm fehlt nur dieses Mitleid mit Außenseiter, das Tyrion hin und wieder zeigt.
Aber selbst ein Tywin Lennister war mal Vater. und wen er in der rolle ein "Unmensch" war, würden ihn seine Kinder IMO mehr hassen. Und Tyrion wäre nie erwachsen geworden.
Von daher fand ich sein Verhalten in Harrenhal zwar überraschend aber nicht OOC.
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Zitat von Alexander Maclean Beitrag anzeigen...
Aber selbst ein Tywin Lennister war mal Vater. und wen er in der rolle ein "Unmensch" war, würden ihn seine Kinder IMO mehr hassen. Und Tyrion wäre nie erwachsen geworden.
....
In der Serie sahen wir einen kalt berechnenden Mann, der mit aller Macht versucht, die Interessen seines Hauses durchzusetzen auch über die Interessen seiner eigenen Kinder hinweg. Ich bin zufrieden mit der Darstellung des Tywin und Charles Dance ist ein extrem passender Darsteller für diesen Charakter.
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Mir gefällt die Darstellung Tywins (ok, in Staffel 2 hat man in Harrenhall vielleicht etwas über die Stränge geschlagen und ihn zu positiv dargestellt). Er ist nun einmal ein Machtmensch, aber trotzdem ein MENSCH und hat auch seine sympathischen Seiten. Das gefällt mir allgemein beim Lied von Feuer und Eis. Glaubt man in Staffel / Buch 1 noch an ein klares s/w-Schema (Stark gut, Lennister böse) wird dieses Schema immer weiter aufgeweicht und mittlerweile gehören einige der größten Sympathie-Träger der Geschichte (Tyrion, Jaime) zu deren Familie.
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Zitat von HanSolo Beitrag anzeigenund mittlerweile gehören einige der größten Sympathie-Träger der Geschichte (Tyrion, Jaime) zu deren Familie.
Und auch Tyrions goldener Moment und SPOILERdie Vergewaltigung die er in Essos begeht lassen ihn deutlich in Richtung dunkelgrau gehen, imo.Fear is temporary, regrets are forever.
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Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen...
Und auch Tyrions goldener Moment und SPOILERdie Vergewaltigung die er in Essos begeht lassen ihn deutlich in Richtung dunkelgrau gehen, imo.
in Essos... ?
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Ich kann auch nicht gerade behaupten, dass der Schauspieler Charles Dance Tywin besonders nett und warmherzig darstellt. Im Gegenteil, er schafft es durch seine Darstellung immer wieder klar zu machen, wer der eigentliche Machtinhaber von Westeros ist. Der Darsteller allein hat bereits eine ungeheure Ausstrahlung, die mich bereits in dem Film Auf der Suche nach dem goldenen Kind erschrecken ließ. Dies liegt vielleicht auch an den sehr hellblauen Augen.____________________
Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"
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Ich habe die Bücher zwar auch nicht gelesen, jedoch finde ich das er bis zur dritten Staffel sicherlich nicht als Soziopath einzustufen ist, sondern einfach nur als machthungriger Mensch, der durch geschickte Bündnisse und Verheiratungen seine Position stärkt und Macht dazugewinnt. Er ist für mich zwar nicht sympathisch, jedoch finde ich in ganz interessant.Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021
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