Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer

[Orovingwen]

Die hier habe ich in einem anderem Forum gefunden, da ist eigentlich jeder drauf (Maester Aemon fehlt bei den Targs).

oh, vielen dank!

aber Moment, da steht, dass Cersais Kinder Robert als Vater haben. Und ich dachte Joffrey und Sansa sind verlobt. Oder war das nur angedacht und nie offiziell gemacht worden?

[Ragnar]

Game of Thrones ist wohl neben Spartacus das beste was zur Zeit läuft. Ich muss ehrlich sagen, dass es erst "nur" überdurchschnittlich angefangen hat, jedoch von Folge zu Folge richtig in Champions League aufgestiegen ist. Man hat praktisch alle Charakterrollen, die man sich vorstellen kann. Auch die Komplexität der Geschichte ist sehr gut abgestimmt. Man merkt jedoch, dass man jede Episode problemlos auf jeweils 2h ausdehnen könnte. Ich suche nur noch eine gute Karte von Westeros, das auch die östlichen Gebiete gegenüber der "Narrow Sea" aufzeigt. Was ich bisher gefunden habe, passt mir nicht wirklich. Entweder zu verspielt oder zu dünn an Informationen oder eben nicht komplett dargestellt.

Ansonsten kann ich nur sagen: Weiter so! Heute Abend Episode 8.

[newman]

Normalerweise würde ich dir zustimmen, allerdings finde ich diese Umsetzung hier nahe am Optimum. Bei Game of Thrones macht es mir Spaß zu sehen, wie diese und jene Szene umgesetzt wurde und was für Details im Hintergrund versteckt sind, die man aus den Büchern kennt.

Das ist mal was Neues. Gelingt sonst nur sehr, sehr selten, bereits bei deutlich weniger komplexen Inhalten. Bei einer Geschichte wie dieser ist es schon fast ein Wunder.

Wobei mir die Kreativen leid tun. Muss doch eine Qual sein als Kreativer nicht schöpferisch tätig sein zu dürfen, sondern sich strikt an eine Vorgabe halten zu müssen. Müssen schon ziemliche Fans der Bücher sein.

[Anvil]

Wobei mir die Kreativen leid tun. Muss doch eine Qual sein als Kreativer nicht schöpferisch tätig sein zu dürfen, sondern sich strikt an eine Vorgabe halten zu müssen. Müssen schon ziemliche Fans der Bücher sein.

Es bedarf schon einer gewissen kreativen Ader, den Stoff auch fürs Fernsehen umzusetzen, zumal sich die POV-Kapitel der Vorlage nicht 1:1 übertragen lassen und es immer wieder erforderlich ist Verbindungsszenen extra neu zu erschaffen. Die Schöpfer der Serie müssen Fans der Bücher sein, ansonsten hätte George Martin nicht sein Go gegeben. A Song of Ice and Fire ist mitunter auch deswegen entstanden, da der Autor mit seiner Arbeit als Drehbuchschreiber für ein paar Fernsehserien ziemlich gefrustet war, immer wieder Veränderungen, Kürzungen und Anpassungen ans Budget vornehmen zu müssen. Mit der Bücherreihe wollte er endlich abseits dieser ganzen Einschränkungen eine Geschichte erzählen, so wie er wollte und nicht wie es Vorgaben oder Budget diktieren, mit hunderten handelnden Charakteren, diversen politischen Fraktionen und Interessengemeinschaften in einer riesigen Welt... [insert various superlatives here]. A Song of Ice and Fire sollte eigentlich nicht verfilmbar sein, aber seit den 90ern hat sich einiges in der Film- und Fernsehlandschaft gewandelt.

Zumindest die erste Staffel hat man bis jetzt recht gut hinbekommen (super Casting, Designumsetzung zu 90% sehr gut, große Nähe zur Vorlage, kleinere Mängel im Szenenrhytmus, Klogriff bei den Wölfen, zu hohes allg. Tempo), allerdings vermisse ich den "sense of scale" (das Turnier war erschreckend schwach im Vgl. zu den Massenszenen eines "Rome", obwohl man hier das erste Mal so richtig Gelegenheit hatte, etwas von der Größe und dem inhaltlichen Reichtum der erschaffenen Welt zu zeigen) und das könnte der Serie, falls es in der Hinsicht zu keinen Veränderungen kommt, zumindest für Buchfans, das Genick brechen.

[Thorpe]

...allerdings vermisse ich den "sense of scale"... und das könnte der Serie, falls es in der Hinsicht zu keinen Veränderungen kommt, zumindest für Buchfans, das Genick brechen.

Ich hoffe die Buchleser wissen was in der Hinsicht realistisch zu erwarten ist und was nicht. Es bleibt eben nur eine Fernsehserie (mit den damit verbundenen Einschränkungen) und keine epische Herr-der-Ringe-Verfilmung im Kino in drei Teilen.

Mal schauen wie viel oder wenig in den kommenden Folgen etwa von den dann anstehenden Gefechten zu sehen ist und wie sich dass dann auf den Gesamteindruck der Folgen auswirkt. Ich bin z.B. mal gespannt ob Tyrion zu Fuß oder zu Pferd in den Kampf zieht. Ich tippe mal auf ersteres, da auch seine neuen Clan-Freunde alle zu Fuß waren und schon ein paar Folgen zuvor Neds Beinverletzung nicht von einem Sturz vom Pferd herrührte (wie es im Buch der Fall war).

Ehrlich gesagt sorge ich mich weniger um die Buchfans. Da frage ich mich schon eher wie die reinen Fernsehzuschauer ohne Hintergrundkenntnisse aus den Büchern auf die anstehenden Veränderungen in der Besetzung reagieren werden...

[newman]

allerdings vermisse ich den "sense of scale"

Also was den sense of scale angeht, ist GoT mit am obersten Maximum, was bei TV Serien möglich ist. Da gibts manche Szenen, die schon fast kinoreif sind.
Da sollte man nicht zu unrealistische Erwartungen setzen sonst muss man wie George Lucas bei seiner Realserie von vorne herein resignieren. Budgets sind selbst bei HBO nicht unendlich.

[Anvil]

Also was den sense of scale angeht, ist GoT mit am obersten Maximum, was bei TV Serien möglich ist. Da gibts manche Szenen, die schon fast kinoreif sind.

Hat jemand "The Borgias" gesehen? Wenn nicht, würde ich mir das mit dem obersten Maximum nochmal überlegen. Obwohl angeblich mit niedrigerem Budget realisiert hat Showtimes Serie optisch an Größe einiges mehr geboten als GoT. Was man da stellenweise an Armeen aufgestellt und in die Schlacht geschickt hat, kennt man sonst so nur von großen Kinoproduktionen. Selbst das mittlerweile 6 Jahre alte "Rome" kann auch heute noch in vielen Szenen beeindrucken. Daenerys 20 Mann Khalasar, Tyrions 10 Wilde oder die Camps der Lannisters und Starks sehen dagegen recht schwach aus. Und das Turnier war, auch wenns gut und drastisch gefilmt war, im Vgl. zur Vorlage auf weniger als das nötigste heruntergekürzt. 50 Schaulustige, 3 Zelte, die Königstribüne und 2x Lanzenbrechen machen das Königreich sieht nicht danach aus, als ob Roberts Königreich dadurch in den Ruin getrieben werden würde.

Mal ein paar Beispiele aus Showtime's Serie:

[Leandertaler]

Die haben halt die fähigere CGI Abteilung

Und wo du das Camp der Lannisters ansprichst. Zumindest für ein paar Wachen, die Tyrion und seine hillbillies kontrollieren, bevor die einfach so in's Lager marschieren, hätte er durchaus noch reichen müssen.

[newman]

Ich hab die angesprochene Serie (noch) nicht gesehen.
Kann ich ja mal bei Gelegenheit.

Allerdings beim "sense of scale" kommt es nicht darauf an, wie viele graue Pixel man kopieren kann, damit es nach einer großen Armee ausschaut (wichtig ist vor allem das Wort sense). Man kann auch mit wenigen Mann einen "sense of scale" inszenieren. Bestes Beispiel ist hierfür Star Wars Episode IV. Auch HdR erhält seinen "sense of scale" nicht durch die zwei großen Schlachten. Wichtig ist vor allem, dass man den Eindruck bekommt, dass was man sieht nicht die ganze Welt ist, sondern nur ein Ausschnitt eines riesigen Universums, auch Kameratechnik, Musik usw. spielen eine große Rolle.
Ich hatte bei ObiWans Erzählung von den Klonkriegen einen größeren Sense of Scale als bei dem CGI Festival der PT.

Was Turniere angeht habe ich selbst bei Billigproduktionen schon Größeres gesehen. Jedoch selten realistischeres. Bei der Serie GoT geht es bislang nicht alleine nur um Größe, man hat alleine durch die unverblümte und wenig heldenhafte Darstellung von Gewalt und Charakeren das Gefühl so könnte ein Turnier tatsächlich ausgeschaut haben. Zur Ritterzeit war es nicht so sauber, feierlich und vermutlich auch nicht so groß wie in heroischen Rittergeschichten. Das finde ich sehr gut dargestellt.

[Anvil]

Was Turniere angeht habe ich selbst bei Billigproduktionen schon Größeres gesehen. Jedoch selten realistischeres. Bei der Serie GoT geht es bislang nicht alleine nur um Größe, man hat alleine durch die unverblümte und wenig heldenhafte Darstellung von Gewalt und Charakeren das Gefühl so könnte ein Turnier tatsächlich ausgeschaut haben. Zur Ritterzeit war es nicht so sauber, feierlich und vermutlich auch nicht so groß wie in heroischen Rittergeschichten. Das finde ich sehr gut dargestellt.

Gerade das ist der Unterschied zur Schilderung im Buch und die Serienadaption hat hier nicht den Eindruck auf mich gemacht, das wirklich gewollt zu verkleinern, sondern man aufgrund von Budgetknappheit gezwungen war das und andere Szenen auf ein Minimum zu reduzieren. Im Buch war das Turnier das erste richtige Highlight. Hunderte Ritter samt Anhang sind dort in verschiedenen Disziplinen angetreten und man hat als Leser viel über deren Häuser und Beziehungen untereinander und vor allem die Welt erfahren. Das man das in der Serie nicht so zeigen konnte, war zu erwarten gewesen, aber ich denke ein bisschen CGI-Set-Erweiterung in einer Panoramaszene wäre nicht zuviel verlangt gewesen, nur um zu zeigen, dass die 3 Teilnehmer nicht die einzigen und die runinösen Kosten für den Staatshaushalt gerechtfertigt sind.

Das Gefühl für Größe wird aber doch ein bisschen gestört, wenn von großen Zahlen die Rede ist, aber auf dem Fernsehschirm kaum ein paar Statisten zu sehen sind. Da kann die Kameraarbeit noch so gut sein, man von noch so vielen Ereignissen und Schlachten erzählen, aber das "Show don't tell" wurde bisher, abgesehen von den Castle Black Szenen etwas vernachlässigt.

Da Robb jetzt in den Krieg zieht, könnte man auf ein paar Schlachtszenen hoffen. Mir wäre es aber lieber, wenn man es gar nicht erst versucht und solche und andere Dinge lieber off screen abhandelt (war im Buch nicht anders), als wenn man vergeblich versucht eine Schlacht mit zehntausenden auf 20 Statisten runterbricht. Meine Befürchtungen gehen da eher in die 2. Staffel, wo man, ohne sich großatig von der Vorlage zu lösen, nicht drum herum kommt, mal etwas Großes und Spektakuläres zu zeigen, da in "A Clash of Kings" zwei der größten Handlungsstränge in eben einem wirklich gewaltigen Ereignis ihren Höhepunkt finden. Das dürfte interessant werden, wie man das anzugehen versucht, ohne an den oben genannten Problemen zu scheitern.

[newman]

Gerade das ist der Unterschied zur Schilderung im Buch und die Serienadaption hat hier nicht den Eindruck auf mich gemacht, das wirklich gewollt zu verkleinern, sondern man aufgrund von Budgetknappheit gezwungen war das und andere Szenen auf ein Minimum zu reduzieren.

Und wenn es so ist, willst du dann ein paar Millionen spenden, um das Budget zu vergrößern oder plädierst du dafür George Lucas zum Vorbild zu nehmen und keine Serie produzieren zu lassen, die nicht Episode für Episode Kinobudgets verpulvern darf?

"Show don't tell"

Das gilt für Erklärungen.
Erkläre nicht verbal sondern visuell.

Bei anderen Dingen gilt das Gegenteil. Vor allem bei Horror, aber ich würde es auch auf spektakuläre Ereignisse wie Schlachten anwenden.
Man sollte die Macht der Fantasie nicht unterschätzen. Es ist oft viel mächtiger, wenn man die Fantasie des Zuschauers erregt als wenn man das Erzählte wirklich im Detail zeigt. Die visualisierte Schlacht kann niemals so spektakulär, das visualisierte Monster niemals so gruslig sein wie diejenigen aus der Fantasie des Zuschauers.

Da Robb jetzt in den Krieg zieht, könnte man auf ein paar Schlachtszenen hoffen. Mir wäre es aber lieber, wenn man es gar nicht erst versucht und solche und andere Dinge lieber off screen abhandelt (war im Buch nicht anders), als wenn man vergeblich versucht eine Schlacht mit zehntausenden auf 20 Statisten runterbricht.

Meine Meinung.

[Cotillion]

Man muss aber auch anerkennen, dass die Sets wirklich mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestattet sind. Vieles liegt einfach oft nur rum, ohne irgendwie auffallen zu wollen, sondern einfach nur weil es realistisch ist. Das erfordert schon einen gewissen Hang zum Perfektionismus. Alleine wie die Schreibtische oft dekoriert sind, kunstvoll bemalten Vasen irgendwo im Hintergrund einfach anwesend sind bzw viele Gegenstände die Zeugnis einer reichhaltigen Kulturgeschichte sind. Das fällt einem oft gar nicht so genau auf, weil man sich einfach zu sehr auf die Schauspieler konzentriert, und die Szene gar nicht darauf ausgelegt ist, zu protzen. Das vermittelt schon sehr subversiv den Eindruck eine vollen lebendigen Welt, ungeachtet gewaltiger Armeen und epischen Schlachten(die wir sicher auch noch sehen werden).

Aber ich kann die Kritik auch durchaus nachvollziehen. Das Turnier war wirklich ein bisschen erbärmlich und mit 1-2 CGI Szenen hätte man das ganze enorm aufwerten können.

[Cotillion]

Schon jemand, der die Bücher nicht gelesen hat, Folge 9 gesehen ?

[Thorpe]

Schon jemand, der die Bücher nicht gelesen hat, Folge 9 gesehen ?

Du meinst so wie dieser Fan hier.

Ich bin jedenfalls froh gleich nach den ersten Episoden die Bücher gelesen zu haben.

Ich denke für die reinen Fernsehzuschauer dürfte das ein ziemlicher Tiefschlag gewesen sein, da ziemlich unüblich für eine Fernsehserie. Und dem armen Kerl aus dem Link weiter hoben steht nächste Woche ja noch ein weiterer Schlag bevor, wenn ich seine weiteren Präferenzen richtig deute und er doch noch mal einschaltet...

[Cotillion]

Du meinst so wie dieser Fan hier.

Ich bin jedenfalls froh gleich nach den ersten Episoden die Bücher gelesen zu haben.

Ich denke für die reinen Fernsehzuschauer dürfte das ein ziemlicher Tiefschlag gewesen sein, da ziemlich unüblich für eine Fernsehserie. Und dem armen Kerl aus dem Link weiter hoben steht nächste Woche ja noch ein weiterer Schlag bevor, wenn ich seine weiteren Präferenzen richtig deute und er doch noch mal einschaltet...

Ja den Typ hab ich auch schon entdeckt. Ich hoffe die meisten reinen Fernsehzschauer reagieren nicht auch so radikal. Ich will unbedingt alle Bücher verfilmt haben! Mehr noch als das obere Video gefällt mir übrigens seine allererste Reaktionen zu sehen hier SPOILERYouTube - ‪Kanal von OtakuASSEMBLE‬‏

PS: wie geht das, dass ich einen Link einfüge, und selbst bestimme, was genau da steht, wie z.Bsp in deinem Fall das "dieser"?