[Buchbesprechung] George R. R. Martin: Eis und Feuer (TV-Serie "Game of Thrones") - SciFi-Forum

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[Buchbesprechung] George R. R. Martin: Eis und Feuer (TV-Serie "Game of Thrones")

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    Zitat von Ductos Beitrag anzeigen
    Ich lese grade das letzte Drittel von Clash of Kings.

    Zwar ist die Story an sich sehr spannend und ich lese gerne und lange weiter, aber ich hab ein Problem mit den Büchern:
    Sie wachsen derart umfangreich in die Breite, dass ich das Gefühl habe, inzwischen jeden Bürger von Westeros persönlich zu kennen. Ist das für den X-ten Lord oder Y-sten Ser wirklich nötig?
    Aus dem Grund habe ich das ganze aufgegeben.

    Zu grafisch blutrünstig-eklig-pornografisch, Zu viele Charaktere die mich null interessieren. Die interessanten Hauptplots werden dümpeln seit gefühlt tausenden Seiten vor sich hin, während irgendwelche langweiligen B, C und D Adeligen das Programm bestreiten

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      Ich hab jetzt mit "A Feast for Crows" angefangen.

      Neben dem HdR war ASoS wahrscheinlich das längste Buch, das ich jemals gelesen habe. Wieso ist es eigentlich immer so, dass man in zwei Dritteln der Handlung nur wenig Sinn für Fortschritt findet, aber dann im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse?
      SPOILERAls Lord Baelish z.B. Lysa Arryn aus dem Mondtor wirft hab ich ehrlich mit offener Kinnlade da gesessen und gedacht: "Was war das?! Hat er das wirklich grade getan?! WOW! "
      Im Laufe des Buches hab ich einige Charaktere fast nicht mehr ertragen können: Der weinerliche Samwell, die absolut dickköpfige Arya, die völlig ahnungslos naive Sansa und die fast schon Batman-hafte Catelyn ("ALLE MEINE KINDER SIND TOT!!!"...Gott, halt endlich den Mund! ).

      Und dann sind da andere Charaktere, die man wirklich schätzen lernt:
      SPOILERTyrion Lannister wird von Buch zu Buch besser und er ist eindeutig mein absoluter Lieblingscharakter. Jaime hingegen konnte ich in Game of Thrones nicht ausstehen, aber er macht eine totale 180° Wendung in Storm of Swords durch. Man kann wirklich mit ihm fühlen und das er es satt hat, immer nur rumkommandiert zu werden. Sandor Clegane mag ich, weil er einfach nur ehrlich ist. Jon Snow, weil er ehrlich gegenüber sich selbst ist und sich nicht von Stannis kaufen lässt. Keine Ahnung, wie es ausgehen wird, aber ich hoffe er hat eine gute und erfolgreiche Zeit als Lordkommandant der Nachtwache.
      Sogar Catelyn Stark kann sich durch das Epilog-Kapitel noch retten, weil sie jetzt an der Spitze von Dondarions und Toros' Gesetzlosen zum blutigen Rachefeldzug gegen die verräterischen Freys und Boltons bläst.

      Aber wirklich...die Leute in Westeros sind so beschäftigt mit sich selbst, dass der Sturm von Essos aus sie alle überrumpeln wird. Über Daenerys kann ich mir kein Urteil machen: Man merkt ihr an, dass sie gutes tun möchte, aber sie ist völlig unerfahren, was das Spiel der Throne angeht.
      To see the world, things dangerous to come to, to see behind walls, to draw closer, to find each other and to feel - that is the purpose of life.

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        Zitat von Ductos Beitrag anzeigen
        Wieso ist es eigentlich immer so, dass man in zwei Dritteln der Handlung nur wenig Sinn für Fortschritt findet, aber dann im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse?
        Die nötige Vorbereitung? Bei "A Clash of Kings" hats mir auch zu lange gedauert, weil die Handlung quasi nur auf ein großes Ereignis hinausgelaufen ist, aber im 3 Band gehts doch schon sehr zeitig los (Nachtwache, Jaime) und lässt dann bis zur letzten Seite nicht mehr locker.

        Erwarte bitte von "A Feast for Crows", als auch von "A Dance with Dragons" nicht allzu viel. Es gibt zwar einige wunderbare Kapitel, u.a. auch die am besten geschriebenen, aber der Doppelband ist viel zu aufgebläht und damit zu langsam und repetitiv was die Charaktere und deren Entwicklung angeht.

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          Hui, vorhin erst gesehen, dass hier mal wieder was los ist...
          Denke, man sieht ab Feast, dass der gute Georgie doch das ein oder andere Problemchen zu haben scheint. Alleine, wie lange die Fertigstellung der letzten beiden Bände dauerte, spricht ja schon für sich. Auch dass es, was die Kapitelnamen angeht, ab da teilweise zu einer Art Stilbruch kommt, deutet ein wenig darauf hin.
          Insgesamt wirkt es auf mich, als sei er ein bisschen nach der Lost-Methode (wie ich sie in Anlehnung an die gleichnamige TV-Serie gerne nenne) vorgegangen: Wenn man mit der Handlung nicht mehr so recht weiterkommt, einfach ein paar neue Fässer und „Sidequests“ aufmachen. Da seh ich dann allerdings schon ein riesiges Problem (s. Lost) auf ihn zukommen, am Ende wieder alle Fäden gescheit zusammen zu bekommen, ohne das man das Gefühl hat, „angeflunkert“ worden zu sein. (Ich hoffe aber, dass er das noch schafft).

          Hinzu kommt sicherlich noch das ein oder andere größere strukturelle Problem, das ab da immer sichtbarer wird.

          Interessant ist allerdings, dass er es trotz seiner Abschweifungen dennoch schafft, auch hier wieder für sich genommen absolut fesselnde Geschichten zu erzählen, wobei ich dazu sagen muss, dass ich das Glück hatte, das relativ in einem Wisch durchlesen zu können. Wenn man hingegen als Fan der ersten Stunde nach Jahren des Wartens etwas wie Feast oder dann nach weiteren Jahren Dance vorgesetzt bekommt, dann kann ich schon nachvollziehen, wenn das der ein oder andere als Beleidigung empfunden haben mag.

          Soweit meine Einschätzung. Denke Anvils Rat, für 4 und 5 nicht zu viel zu erwarten, ist ganz gut, dann wird man auch dort wieder einiges an spannender Unterhaltung erleben können.
          Grüße
          FL

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            Ehrlich gesagt denke ich noch immer, oder besser gesagt nach AFFC und ADWD besonders, es wäre vielleicht doch keine so dumme Idee gewesen nach dem 3. Band einen Zeitsprung zu machen, wie es der liebe George ursprünglich vor hatte. Ja, mir ist bekannt, dass er das u.a. deswegen nicht gemacht hat, weil er meinte, dann zu oft mit Rückblicken hätte arbeiten müssen. Ich sehe darin eigentlich eher weniger ein Problem, da vielleicht ein paar Lücken, ein paar vage oder offene Stellen der Welt ganz gut getan hätten, anstatt von nun von jedem lieben Lord in den sieben Reichen, als auch von Essos die Verdauungsgewohnheiten kennen zu müssen. Sicherlich gäbe es hier und da ein paar Problemchen (u.a. was machen Stannis und die Greyjoys in der Zeit?) aber viele andere Figuren hätten dadurch reifen können (Dany lernt zu Herrschen, Arya beendet ihr Training und Sam seine Ausbildung etc.). Nun hat der Autor das aber nicht gemacht und viele Figuren befinden sich in einer Situation, aus der er sie eher schlecht wieder rausschreiben kann, ohne das es erzwungen wirkt.

            Martin mag vielleicht das Ende oder einen Endgedanken in seinem Kopf formuliert haben, den Weg dahin, hat er sich, vor allem nach ASOS, wo er eigentlich reinen Tisch für den nächsten Akt gemacht hat, nicht wirklich überlegt. Sein Meerenese Knot, an dem er angeblich Jahre getüftelt hat, wirkt nach ADWD nicht aufgelöst, sondern eher noch verheddert, da viele Figuren ihr Ziel am Ende des Buches nicht wirklich erreicht haben bzw. noch auf dem Weg dahin.

            Apropos Lost: Martin hatte eine kleine Fehde mit Damon Lindelof (Showrunner bei Lost) bzgl des Endes der Serie laufen und versucht nicht deren Fehler zu wiederholen (treffend beschrieben mit "pulling a Lost"). Meines Erachtens ist George aber auf dem besten Weg dahin. In zwei (vielleicht auf 3) weiteren Büchern wird er so, wie er bisher die Handlung aufgezogen hat nicht im traditionellen Sinne beenden können ohne auf irgendwelche billigen Tricks zurückzugreifen oder einen rabiaten Bruch einzubauen. Dafür ist seine Welt zu sehr in die Breite gewachsen und die Erzählstruktur zu unflexibel. Ich erwarte ehrlich gesagt auch keinen wirklichen Abschluss mehr (ob nun durch des Autors "Unfähigkeit" oder Gesundheitszustand bedingt) und betrachte die Bücher und was da vielleicht noch kommt als einen Einblick in eine ziemlich komplizierte Fantasywelt mit unzähligen Gestalten, aufgefüllt mit dutzenden größeren und zahllosen kleineren Geschichten. Ist natürlich etwas traurig, aber hier sehe ich gleichzeitig die große Chance der Serie, die Bücher auf ein gesundes Maß zu komprimieren, sich möglichst an den wichtigen Dingen zu orientieren und die Handlung zielgerichtet auf ein wie auch immer geartetes Ende hinzuführen. Bis jetzt nicht vollständig gelungen, da das Pacing nicht gerade treffsicher ist und mir der Vorschlaghammer eine Spur zu oft genutzt wird, aber vielleicht lernt man ja da noch hinzu.

            Da ich momentan mitten in Steven Eriksons "Malazan"-Reihe bin und diese soweit nach 10 Bänden abgeschlossen wurde, bin ich mal gespannt, wie der Autor die Reihe zum Ende hinentwickelt hat. Jetzt am Ende des 6. Bandes kann ich mir noch keinen Reim drauf machen, wie oder ob das überhaupt möglich ist. Aber mal schaun. Vielleicht werde ich positiv überrascht und vielleicht ist auf George Martin noch dazu in der Lage. Amen.

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              Würde dir, in dem was du sagst, in weiten Teilen zustimmen, Anvil.
              In der Tat war der „Zeitsprung“ einer der Punkte, die ich mit dem Begriff „strukturelles Problem“ gemeint hatte. Es gibt sicher einige gute Gründe, warum dieser Zeitsprung absolut sinnvoll gewesen wäre: Das Alter einer Reihe von Protagonisten bzw deren nötige Zeit in ihrem Werdegang zu „reifen“ (du hast hier ja bereits einige relevante Beispiele genannt). Ich kenne jetzt gar nicht Martins Aussagen dazu, aber ich denke, ein etwas genauerer Blick auf die Art wie und vor allem in welcher Dichte er erzählt, reicht auf der anderen Seite aus, um zu erkennen, dass ein solcher Zeitsprung technisch einfach kaum machbar gewesen wäre. Wie er also auch vorgegangen wäre/ist, mit Zeitsprung oder ohne, es hätte/hat immer einen Rattenschwanz voller Probleme mit sich gebracht. Man kann hier also durchaus von einem Dilemma sprechen.

              Das andere strukturelle Problem, und du hast mit dem Hinweis auf die Unflexibilität der Erzählstruktur im Grunde auch hier schon das Stichwort genannt, sehe ich im POV-Stil, der zwar einerseits Segen, aber andererseits eben auch Fluch bedeutet (aber dazu vlt. beim nächsten Mal noch etwas).

              Bzgl. Lost hab ich da auch damals sein Interview gelesen, dass er dessen Ende mies fand (wer nicht?). Darum war das für mich eben eine gute Metapher für seine eigenen Probleme. Westentaschenpsychologisch könnte man ja vielleicht sogar sagen: gerade dass er so explizit betont, kein Lost „bauen“ zu wollen, zeigt doch im Grunde, wie er selbiges befürchtet, wie tief er also selbst schon von diesem Problem betroffen ist und es irgendwo auch weiß oder zumindest ahnt.

              Ob die TV-Serie am Ende (so sie es denn erreicht) eine große Hilfe im Sinne einer direkten Vorlage sein wird, da hab ich auch so meine leisen Zweifel, gerade das, was bislang inhaltlich für die Show hinzugedichtet wurde, erweist sich dann doch oft als auf niedrigerem Niveau. Vielleicht könnte die Serie aber zumindest eine Hilfe im Sinne eines Ariadnefadens sein, an dem sich der Umherirrende zumindest ein wenig entlanghangeln könnte.

              Wie gesagt, ich hoffe es, und schließe mich darum deinem liturgischen Abschlusswörtchen an.

              Grüße
              FL

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                Nachdem nächste Woche die Ferien beginnen und ich Samstag auf Kroatien fahre, gerade auf Amazon bestellt (mag nicht mehr länger auf die Serie warten ). Reviews werden folgen!

                PS: Bitte bei weiteren Postings vorher vor Spoilern warnen. Leider hab ich (bei der Serie) schon vorher von Neds und Renlys Tod dank ungekennzeichneter Spoiler hier im Forum gewusst. Das würd gerne vermeiden bzw. auf ein Minimum reduzieren.

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                  Ich habe, nachdem ich die erste Staffel gesehen habe, mal mit den Büchern angefangen und bin eigentlich maßlos enttäuscht.

                  Da wird mMn eine mittelalterlich angehauchte GZSZ oder Reich und Schön Geschichte als das Fantasy-Epos unserer Zeit verkauft. Das Grundgerüst der Geschichte ist zweifellos "epischer Natur" auch wenn sich diese Epik im dritten Buch (in welchem ich zZ bin) mir noch nicht so wirklich offenbart hat. Doch verliert sich der Autor viel zu oft in abschweifenden Erzählverkettungen die mit der Grundgeschichte nur wenig zu tun haben, was Nett für Hintergrundfanatiker oder so ist, aber der Story selbst nicht zuträglich ist.

                  Es gibt Kapitel in welchen nur geschrieben wird wie verschiedene Personen ein Festessen essen. Während es am laufenden Band unsäglich unpassende Cliffhanger gibt. In meinen Augen versteht der Autor es nicht so wirklich gute Spannung aufzubauen. Immer dann, wenn es beginnt spannender zu werden begeht er einen Bruch indem er den Charakter wechselt, und später dann sogar nicht einmal mehr auf die spannende Stelle direkt eingeht, oder sie auf anderer Seite in einer beiläufigen Randnotiz erwähnt.

                  Ich habe mir jedenfalls weit mehr von dem Buch erwartet, gemessen an der Serie und auch an den vielen Hochlobungen verschiedster Fanstimmen.
                  Ich persönlich vermisse in den Büchern doch stark das Fantasy an diesem sogenannten Fantasyepos. Das ist mir viel zu politisch intrigant. Und die Unverhorhersehbarkeit der Stränge grenzt schon an Vorhersehbarkeit! Immer wenn es so aussieht als würde bald etwas passieren, kann man sich zu 90% sicher sein, dass irgend etwas noch passiert und es völlig anders (oft total entgegengesetzt) passiert. Das häuft sich schon so oft, dass ich es nicht mehr "spannend" finde sondern schon haarsträubend zwanghaft. Als ob der Autor nicht in der Lage ist einen Strang zu einem regulären Ende kommen zu lassen, sondern immer wieder weiter die Richtung zu ändern versucht oder gar den Strang aufzusplitten!


                  Viele Charaktere sind für mich sehr mühselig zu lesen (Catelyn, Bran, Jamie, Sansa) während richtig interessante Charaktere kaum eine Entwicklung durchmachen oder nicht sehr häufig Erwähnung finden (zB Arya oder Daenerys)
                  Lt vielen Fans soll das dritte Buch ja das Beste sein, und Buch 4+5 dann nicht mehr ganz so gut...da steigert sich meine "Lust" aufs weiterlesen auch nicht sonderlich...


                  Alles in Allem bin ich von Martins Reihe sehr enttäuscht, und empfinde Patrick Rothfuss' Chronik von Kvothe weitaus spannender, interessanter und auch viel schöner zu lesen. Einziger Kritikpunkt an Rothfuss' akutellem Band2 ist die schnelle Abhandlung der Fae/Adem/Rückkehr zur Universität. Das ging zu schnell. Als ob Lust oder Muse ihn da verlassen hätten...den Rest des Romans schreibt er sehr ausführlich, und diese drei Teile eher kurz gehalten. Da wäre es mir lieber gewesen es in zwei Einzelbände zu splitten und sich dem zweiten Teil des Buches intensiver zu widmen!..
                  »Ich bin Hunger! Ich bin Durst!
                  Ich kann hundert Jahre fasten, ohne zu sterben.
                  Ich kann hundert Nächte auf dem Eis liegen, ohne zu erfrieren.
                  Ich kann einen Strom von Blut trinken, ohne zu bersten. Sagt mir, wer Eure Feinde sind!«

                  Kommentar


                    Jedem wie es gern gefällt, aber warum vermisst du das Fantasyelemente, wenn du vorher die die Serie gesehen hast, wo ohnehin schon diese noch eine Spur mehr abgeschwächt dargestellt werden? Die Reihe orientiert sich an den Rosenkriegen und ist im Grunde genommen ein Intrigantenstadl und das ändert sich auch im weiteren Verlauf der Bücherreihe nicht wirklich, auch wenn gewisse fantastische Dinge wie SPOILERSkinchanger, Wargs, Necromancer, Blood Magic, Prophezeiungen etc. häufiger auftreten, als es noch ganz am Anfang der Reihe der Fall war.

                    Über das Namedropping und Food Pr0n kann man durchaus geteilter Meinung sein, aber ich hatte in den ersten 3 Bänden nie das Gefühl, der Autor würde zwanghaft versuchen die Geschichte in andere Bahnen zu lenken, als der Zuschauer erwartet. Im Gegenteil, viele Wendungen werden lange Zeit vorbereitet und sollten eigentlich keine große Überraschung mehr darstellen, wenn man gründlich gelesen hat (ja, manchmal stecken auch ein paar Informationen zwischen dein einzelnen Speisegängen ).

                    Mit Patrick Rothfuss kann ich hingegen gar nichts anfangen. Der erste Teil der Kvothe-Reihe war mMn das bisher schlechteste Fantasybuch, was ich gelesen habe (noch ein ganzes Stück hinter Terry Goodkinds "Seeker"), mit der unerträglichsten Hauptfigur, mit der ich je zu tun gehabt hatte. So verschieden können Geschmäcker sein.

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                      @Han:
                      Dieser Thread war ja ursprünglich im Bücher-Forum beheimatet. Und da musste es einfach möglich sein, über Bücher, die schon seit Jahren in der dt. Übersetzung erschienen waren, offen, frank und frei zu plaudern. Ich sehe zwar schon das Problem, dass sich nun ein reiner Serienkucker leichter hierher verirrt. Aber die Lösung kann hier mE nicht in schwarzen Balken bestehen. Möglicherweise könnte einer der Mods so freundlich sein, der Überschrift des Threads ein lapidares „ENTHÄLT SPOILER“ hinzuzufügen. Könnte man übrigens auch für den alten GOT-Thread so machen, mit nem allgemeinen Hinweis im Titel (enth. Spoiler zu Staffel 1&2 o.ä.) .

                      Zitat von Dunkelwolf
                      Ich habe mir jedenfalls weit mehr von dem Buch erwartet, gemessen an der Serie und auch an den vielen Hochlobungen verschiedster Fanstimmen.
                      Ich persönlich vermisse in den Büchern doch stark das Fantasy an diesem sogenannten Fantasyepos. Das ist mir viel zu politisch intrigant.
                      Den inneren Widerspruch dieser Aussage hat ja Anvil schon hervorgehoben, das kann ich mir sparen (war vlt auch nur unglücklich ausgedrückt).

                      Welches Kapitel meintest du eigentlich mit dem Festessen genau?

                      Ansonsten bleibt deine Meinung dir natürlich unbenommen.
                      Da unterschwellig aber auch ein wenig auf handwerkliche Mängel hingewiesen wird:
                      Ein kurzer Blick in des Autors Vita dürfte klar machen, dass hier schon sehr früh ein sehr großes erzählerisches Talent aufgeblitzt sein muss, dass sich auch in zahlreichen Literaturpreisen/-preisnominierungen im Bereich SF/Fantasy niedergeschlagen hat. Insbesondere auch das hier kritisierte „Lied“ weist einiges davon auf.
                      Daneben gibt es eben eine breite und wohl auch schon recht langjährige Fanbasis. Das alles und auch die Umsetzung zu einer millionen-teuren TV-Serie sind zumindest ansatzweise Anzeichen dafür, dass das Epos ein gewisses Maß an Qualität besitzen dürfte.
                      Insofern ist der momentane Hype eben nicht künstlich und völlig aus dem Nichts kommend, sondern irgendwo nur der letzte Schritt einer durchaus logischen und folgerichtigen Entwicklung über Jahrzehnte. Nicht jeder talentierte Autor hat am Ende dieses letzte Quäntchen Glück zu einem solchen letzten Schritt, aber in diesem Fall würd ich es jedenfalls auch als durchaus nicht unverdient betrachten.

                      Der Vergleich mit GZSZ ist natürlich im Kontext des hiesigen Forums Polemik in Reinform, auch wenn ich in privatem Umfeld auch schon mal über einige Soap-Momente der Reihe „philosophiert“ habe. Die Polemik augenzwinkernd zurückgebend würde ich sagen:
                      Brich noch heute die Lektüre an Band 3 ab und verbrenne in einem mystischen Akt bei Vollmond und unter Hinzuziehung magischer Zauber-Runen sämtliche Bände (die Fantasy-Variante) oder verkaufe sie einfach (die eher biedere Variante).
                      Ist jedenfalls ziemlich sicher, dass du mit dem Rest nicht mehr glücklich werden wirst.

                      Grüße
                      FL

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                        Wieso soll da ein Widerspruch gewesen sein?
                        Ich habe die Serie gesehen, und mir verschiedene Rezessionen zu den Büchern durchgelesen. Es wurde betont dass die Fantasy im ersten Buch noch nicht gegeben ist, was mich im Grunde nicht stört. Das Buch bzw die Reihe selbst wird aber vom Verleger als "das Fantasyepos unserer Zeit" angepriesen. Durchgehende Lobeshymnen auf die Bücher und Vergleiche mit JRR Tolkien, was Verleger leider viel zu oft machen, denn es entspricht auch oft nicht den Tatsachen, haben mich schlussendlich dazu bewogen die Serie zu lesen und nicht nur anzusehen. Auch bei GRRMs Reihe hinkt dieser Vergleich zu Tolkien, denn sie sind grundsätzlich verschiedene Autorentypen!

                        Aber bitte nicht falsch verstehen. Die Grundgeschichte der Reihe ist durchaus interessant. Besonders Interessant finde ich die Stränge auf Essos und die Handlungen rund um die Mauer. Allerdings finde ich das "Spiel um Throne" in Königsmund auf weiten Strecken zu langatmig. Und auch ein wenig RPG lastig...Auf einmal erscheint ein neuer Anwärter auf dem Thron auf dem Plan, und hier gewinnen die Lennisters, und auf einmal werden sie gerade noch zurückgedrängt, und dann gewinnen die Lennisters doch noch, und dann lässt Catelyn Jamie frei, doch sie werden von einer Galeere eingeholt, aber Brienne kann sie gerade noch mit einem Steinschlag aufhalten....versteht ihr? Das ist mir dann doch schon zuviel an glücklichen, zufälligen Fügungen! Das liesst sich so sehr insziniert (ja is ja auch ein Buch klar) dass es schon vorhersehbar wird was dem Ganzen leider (mir persönlich) ein wenig den spannenden Reiz nimmt. So ein klassischer AHA-Effekt bei dem sich am Ende alles aufdröselt, und die ganzen Ungereimtheiten während des Buches aufgeklärt wurden hatte ich iwie nicht bisher.
                        das erste Buch habe ich zuerst gesehen...hier fällt die Beurteilung des Buches schwer, da ich schon vorher wusste was passiert...
                        das zweite Buch ist mir ein klein wenig zu chaotisch was die Handlungsstränge angeht, und das dritte Buch habe ich noch nicht fertig, hier bin ich gespannt ob es dieses Mal so sein wird...

                        zB Die Sache mit Tyrions Kette...da wurde über mehrere Kapitel ein Geheimnis aus Tyrions großem Plan gemacht, und die Auflösung war nur eine kleine Randnotiz in einem Davoskapitel während des Angriffs...Da erwartet man was "größeres" und dann wird es so schlicht in Szene gesetzt dass man von der Erwartungshaltung die aufgebaut wurde etwas enttäuscht wurde... (nur um ein spontan aus dem Ärmel geschütteltes Beispiel zu nennen)

                        Bitte nicht falsch verstehen, die Qualität des Schriftbildes habe ich nicht kritisiert. Lediglich die Art und Weise wie GRRM versucht Spannung in den Romanen zu schaffen indem er mitten in der Handlung einen radikalen Bruch begeht und zum nächsten Charakter springt. Ich denke das ist vllt auch ein "Problem" mit der POV Erzählweise der Bücher. In den meisten Büchern die ich für gewöhnlich lese, werden die Geschichten entweder aus der Sicht einer einzelnen Person oder aus der "Göttersicht" des Autoren geschrieben, und hier bauen sich Spannungsbögen oft auch Kapitelübergreifend auf. AUch hier werden Cliffhanger verwendet, doch bei GRRM habe ich dieses Spannungs-Bogen-Lesevergnügen bisher leider nicht verspürt...natürlich hatte er diverse spannende Kapitel gehabt.

                        Ich habe GZSZ halt genannt um den Soap-Charakter zu verdeutlichen...sicherlich ist GOT eine gehobenere Soap...daher hatte ich ja auch noch Reich und Schön genannt, welche dem Charakter von GOT doch durchaus nahe kommt... (Leider kenne ich diverse Folgen dank meiner Frau... )

                        Für deinen Tip danke ich dir, doch irgendwie war mir das schon nach dem zweiten Buch klar...doch da ich ungern Bücher/Buchreihen halb lese, werde ich die Bücher immer wieder mal weiterlesen wenn ich sonst nichts zu tun habe...

                        Mir geht es nicht um den Fantasy-Charakter der Geschichte an sich, sondern die Erwartungshaltung die durch den Vertrieb geschaffen wird. Wenn man Fantasy Epos liest dann erwartet man doch einen gewissen Grad an Fantasy (welcher aber durch die Schattenbinderin und die Drachen sich langsam aufbaut...)

                        Meine Kritik am Buch bezieht sich eigentlich nur auf die schwankenden Spannungsbögen, und das oft vorhersehbare Wenden der Handlungsverläufe...Ich persönlich finde ja dass die Geschichte ohne weiteres mit weit weniger drumherum-Hintergrund-Ausschmückungen ausgekommen wäre, wenn der Autor sich mehr auf den Kern der Geschichte konzentriert hätte, was dem Lesefluss und auch der Buchlänge entgegen gekommen wäre. Möglicherweise wäre er dann auch schon fertig! (Der Jüngste is er ja nun auch nicht mehr und bei dem Arbeitstempo und der Affinität zum Ausschweifen muss man ja schon hoffen dass es nur noch bei zwei ausbleibenden Büchern bleibt und dass er die auch fertigstellen wird!)
                        Zuletzt geändert von Allvater; 25.06.2012, 17:05.
                        »Ich bin Hunger! Ich bin Durst!
                        Ich kann hundert Jahre fasten, ohne zu sterben.
                        Ich kann hundert Nächte auf dem Eis liegen, ohne zu erfrieren.
                        Ich kann einen Strom von Blut trinken, ohne zu bersten. Sagt mir, wer Eure Feinde sind!«

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                          Zitat von Dunkelwolf Beitrag anzeigen
                          zB Die Sache mit Tyrions Kette...da wurde über mehrere Kapitel ein Geheimnis aus Tyrions großem Plan gemacht, und die Auflösung war nur eine kleine Randnotiz in einem Davoskapitel während des Angriffs...Da erwartet man was "größeres" und dann wird es so schlicht in Szene gesetzt dass man von der Erwartungshaltung die aufgebaut wurde etwas enttäuscht wurde... (nur um ein spontan aus dem Ärmel geschütteltes Beispiel zu nennen)
                          Was die Kette im Zusammenspiel mit dem Wildfire bewirkt, wird sicherlich nicht nur in einer kleinen Randnotiz geklärt (siehe dazu auch die entsprechenden Tyrion-Kapitel während der Schlacht) und ist wohl der eigentliche Grund, warum Stannis den Großteil seiner Flotte einbüßt und in der Blackwater Bay das völlige Chaos ausbricht (kein vor und zurück in der Bucht). Ist mir nicht ganz klar, wie man das als "schlicht" abtun kann, stellt das doch eines der bisher größten und visuell beschrieben bombastischsten Ereignisse der Reihe dar.
                          Zuletzt geändert von Anvil; 25.06.2012, 18:14.

                          Kommentar


                            Den Effekt der Kette habe ich eigentlich nicht gemeint. Der war ohnehin klar, als Davos sie beim Einfahren in die Bucht bemerkte...

                            Vllt auch nicht das beste Beispiel. Natürlich hat die Schlacht den Effekt der Kette mehr als aussreichend erklärt, aber irgendwie fand ich das "große Geheimnis" welches Martin zu Beginn des Buches aus Tyrions Vorhaben, und der Auflösung (im Grunde nur eine kleine Nebenbemerkung von Davos, als sie daran vorbeifahren und er sie bemerkt und sich fragt was die wohl soll...) Spätestens hier war zumindes mir klar wozu sie dient...kennt man schließlich schon vom goldenen Horn in Konstantinopel...Die Mengenangaben von dem "Seefeuer" war auch etwas seltsam. Angeblich gab es über 10000 Töpfe, aber während der Schlacht las es sich für mich nicht nach einer derartigen Menge...damit hätten sie gleich den ganzen Fluss in Brand stecken können, und die Sache wäre schneller vorbei gewesen... ^^
                            Die Seeschlacht war natürlich nicht so schlecht...aber besonders bombastisch fand ich sie nun auch nicht...vllt bin ich zu anspruchsvolll. Meiner Frau hat die Stelle auch sehr gut gefallen im Buch...

                            Ich persönlich empfand das zweite Buch wie gesagt als zu chaotisch. Da waren zuviele Handlungsstränge wild durcheinandergewürfelt. Im dritten Buch liest es sich diesbezüglich übersichtlicher...

                            Aber naja...Das Buch/die Reihe hat so seine Höhen und Tiefen. Sie ist sicherlich nicht schlecht, aber als ein Meisterwerk unserer Zeit erachte ich es persönlich irgendwie nicht so wirklich...dafür fehlt dem Buch noch etwas...
                            »Ich bin Hunger! Ich bin Durst!
                            Ich kann hundert Jahre fasten, ohne zu sterben.
                            Ich kann hundert Nächte auf dem Eis liegen, ohne zu erfrieren.
                            Ich kann einen Strom von Blut trinken, ohne zu bersten. Sagt mir, wer Eure Feinde sind!«

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                              Zitat von Dunkelwolf Beitrag anzeigen
                              Aber naja...Das Buch/die Reihe hat so seine Höhen und Tiefen. Sie ist sicherlich nicht schlecht, aber als ein Meisterwerk unserer Zeit erachte ich es persönlich irgendwie nicht so wirklich...dafür fehlt dem Buch noch etwas...
                              Es ist und bleibt ein Stück Trivialliteratur. Vielleicht eines der besseren seiner Art und vor allem innerhalb des Genres, aber ein literarisches Meisterwerk, was sich mit anderen Vertretern messen kann ist in dem Sinne unrealistisch.

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                                Es wird aber als solches propagiert, beworben und von den Fans dazu erhoben...dies schafft unweigerlich Erwartungshaltungen die beim Lesen durchaus nicht erfüllt werden können...wie bei mir
                                »Ich bin Hunger! Ich bin Durst!
                                Ich kann hundert Jahre fasten, ohne zu sterben.
                                Ich kann hundert Nächte auf dem Eis liegen, ohne zu erfrieren.
                                Ich kann einen Strom von Blut trinken, ohne zu bersten. Sagt mir, wer Eure Feinde sind!«

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