Original geschrieben von Sternengucker
Also eine Königin (bzw Prinzessin) unter den Unsterblichen die ihre Unsterblichkeit ihrem Geliebten zuliebe opfert und aufgibt, das würde ich schon als Liebesbeweis anerkennen
Und es hat auch ne Menge Romantik wage ich zu behaupten.
Oder nehmt Samweis. seine Liebe zu Frodo ist ja wohl unstrittig. Er folgt ihm sogar in die Hölle auf Erden. Kann es größere Liebe und Hingabe geben? Nicht körperlich, so etwas passt da nicht hinein. Aber muss das bei Liebe dabei sein?
Also eine Königin (bzw Prinzessin) unter den Unsterblichen die ihre Unsterblichkeit ihrem Geliebten zuliebe opfert und aufgibt, das würde ich schon als Liebesbeweis anerkennen
Und es hat auch ne Menge Romantik wage ich zu behaupten.
Oder nehmt Samweis. seine Liebe zu Frodo ist ja wohl unstrittig. Er folgt ihm sogar in die Hölle auf Erden. Kann es größere Liebe und Hingabe geben? Nicht körperlich, so etwas passt da nicht hinein. Aber muss das bei Liebe dabei sein?
In einem Punkt hast Du Recht, Andromeda: Verbale Erotik wirst Du im Herrn der Ringe kaum finden - außer in einigen Szenen zwischen Éowyn und Faramir (danke fürs Zitieren, Supernic!). Manchmal hängt aber regelrecht eine sinnliche Spannung in der Luft. Ich erinnere da nur an das Paradebeispiel Arwen und Aragorn (auf das ich später noch eingehen werde), oder an Gimli und Galadriel und selbstverständlich auch Éowyn und Faramir. Sogar zwischen Frodo und Sam knistert es - und nein, ich meine kein homoerotisches Verhältnis, sondern eher dieses Schwärmen von Sam. Frodo ist für Sam unerreichbar, und das weiß Sam auch, trotzdem liebt er ihn... Und wisst ihr was ich noch romantisch fand? Baumbarts Erzählungen über die Entfrauen. Da spürt man förmlich beim Lesen, daß er ein gebrochener Mann ist, der für seine Liebe alles tun würde. Interessant dabei ist, daß er sich selbst (und der Männerwelt) die Schuld am Verschwinden der Frauen gibt, weil sich er und die männlichen Ents zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt haben, als mit der Familie - Das ist überhaupt der Hammer, so ein Zugeständnis hätte ich 1. nie von Tolkien erwartet und 2. gab es soetwas meines Wissens in der Literatur bis zum Erscheinen des Herrn der Ringe nicht. (Überhaupt ist Tolkien bei weitem nicht der Sexist, für den ihn viele Leute halten!)
Was mich besonders fasziniert hat - und jetzt komme ich zum Traumpaar Arwen und Aragorn - ist diese unglaublich romantische Vorstellung des Akts der Lebensschenkung bzw. die Aufgabe der Unsterblichkeit für die unsterbliche Liebe (verzeih mir das Wortspiel ). Im Grunde ist das alles eine sehr schöne Parabel auf unser Leben, und in gewisser Weise läßt sich das auch mit Tolkiens Wertvorstellungen (insbesondere mit denen seiner Konfession) vereinbaren: Denn bei der katholischen Ehe schließt man auch einen Bund fürs Leben - man legt einen großen Teil der "Autonomie" ab, den man vor der Ehe hatte, und beschließt (idealerweise) immer zusammenzubleiben.
Zum Abschluß mag ich noch anmerken, daß wir unter "Erotik" vermutlich alle unterschiedliche Dinge verstehen. Meine Vorstellung von Erotik geht mehr in die Richtung unkörperlicher Liebe bzw. Romantik und damit meine ich ausdrücklich *nicht* den phyischen Aspekt in Verbindung mit Sexualität.
Gene
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