Das Silmarillion

[Sinclair_]

Ansonsten fand ich das Buch super. War ein bisschen wie in den alten Goettersagen der Antike oder in der Edda zu lesen. Sehr komplex und zeitweise sehr tragisch. Dieser verflixte Eid um die Silmarile hat dann doch das Schicksal von Mittelerde gepraegt.

Besonders tragisch fand ich das Kapitel um Turin Turambar, hat mich ein wenig an Oedipus erinnert.

Beim erneuten Lesen gewinnt das Buch noch einmal enorm. Für mich vor allem faszinierend: Círdan, der Schiffbauer. Der ist immer nur beiläufig erwähnt, durchlebt aber alle drei Zeitalter. Laut Ardapedia wird vermutet, dass er einer der allerersten Elben ist, der vor Aufgang von Mond und Sonne am See erwacht ist. Und er ist am Ende des dritten Zeitalters derjenige, der Frodo, Gandalf usw. nach Valinor schippert. Er ist durch alle Zeitalter präsent, wenngleich nie im Vordergrund.

Ach übrigens: Falls ihr bei einem eurer zukünftigen Urlaube an einsamen Stränden, einen einsamen Sänger oder Dichter vorfinden solltet, das ist Maglor.

[Mondkalb]

In den "Nachrichten aus Mittelerde" ist schon so ziemlich alles zusammen getragen, was Tolkien darüber niedergeschrieben hat.

Es gibt ein paar verstreute Anmerkungen, aber leider nichts Ausführlicheres, auch nicht in "The History of Middle-Earth", aber das ist ohnehin schwer zu lesen, das ist schon so was wie eine historische Quellensammlung. (Eine deutsche, leider unvollständige Besprechung gibt es da: Posthumes Werk von JRR Tolkien: The History of Middle-earth
Ursprünglich in 12 Bänden erschienen, gibt es auch eine schöne dreibändige Sonderausgabe davon; das sind wirklich ziemliche Schinken mit lauter verschiedenen Versionen seiner Geschichten, voller Fragmente, Änderungen und Anmerkungen. Man kann das kaum einfach so lesen, aber es ist interessant, zu bestimmten Themen darin zu schmökern.
Auf Deutsch sind davon nur die beiden ersten Bände "Das Buch der verschollenen Geschichten" bei Klett-Cotta und zusammen mit dem Silmarillion und dem Handbuch der Weisen von Mittelerde in einem Schuber erschienen (als preiswerte Sonderausgabe).
Das Buch der verschollenen Geschichten hätte eigentlich im Februar in einer Neuauflage erscheinen sollen, ist aber wohl noch nicht raus:
Das Buch der verschollenen Geschichten / Teil 1 + 2: Neuauflage: Amazon.de: John R. R. Tolkien: Bücher


Eine ganz gute Zusammenfassung über die Istari findet sich da: Tolkien Geek: The Istari (Part One)

[Sukie]

Danke, ihr Lieben
Ich haette gerne mehr ueber Radagast erfahren, der mit den Tieren sprechen konnte!

Ach ja, noch eine Frage:

Wieso durften eigentlich einige der Ringgefaehrten ( Frodo, Sam, spaeter Gimli und auch Bilbo ) mit gen Westen segeln? Im Silmarillion erfahren wir doch, dass es sterblichen Wesen nicht gestattet ist, in Aman zu leben. *verwirrt ist*

[Mondkalb]

Das ist wohl ihren großen Verdiensten im Kampf um Mittelerde zu verdanken. Sie haben eine Sondererlaubnis der Valar bekommen, obwohl das glaube ich nirgendwo näher spezifiziert wird.

Ich habe noch einen Thread gefunden (englisch), wo das Thema diskutiert wird:

http://www.thetolkienforum.com/archive/index.php/t-2210.html

[Theresa]

Ich hab gerade angefangen das Silmarillion zu lesen. Finde es total toll .

Ich habe aber auch eine Frage. "Leben Frodo,Sam,Bilbo und Gimli dann auch ewig?"

[Mondkalb]

Nein, sie sind ja nicht unsterblich wie die Elben.

[Theresa]

Das heißt Bilbo kommt dahin und stirbt gleich danach oder wie?

[Sukie]

Wenn er nicht schon auf der Schifffahrt abnibbelt ^^ Wer weiss, ob die Valar nicht beim Heilen der Wunden deren Leben etwas verlaengern koennen, aber sie haben definitiv nicht die Macht, ihnen Unsterblichkeit zu geben ( das wird schon recht am Anfang von Sil geschriebn ).

[Wolfmoon]

Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den unsterblichen Landen niemand stirbt - solange sie also da bleiben sind sie unsterblich.

Aber man weiß es nicht so genau, da bis zum Ende von HdR noch keine Sterblichen da leben durften...

[Cavit]

Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den unsterblichen Landen niemand stirbt - solange sie also da bleiben sind sie unsterblich.

Nein!
Valinor selbst bringt keine Unsterblichkeit. Das hat man ja auch versucht, Ar-Pharazôn klar zu machen. Die Bewohner der Lande, also Valar, Maiar, Elben und auch die Pflanzen sind unsterblich. Aber wenn man als sterblicher nach Aman kommt, beißt man auch irgendwann ins Gras. Man lebt vielleicht etwas länger, aber irgendwann kommen sie alle zu Mandos.

[Fipse]

Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den unsterblichen Landen niemand stirbt - solange sie also da bleiben sind sie unsterblich.

Aber man weiß es nicht so genau, da bis zum Ende von HdR noch keine Sterblichen da leben durften...

Nicht das Land macht Unsterblich sondern die Wesen geben ihn durch ihre eigene Unsterblichkeit den Namen


Zu den Ringträgern. Tol Eressa ist ja genaugenommen kein Teil der Unsterblichen Lande...da ist es sicherlich mit einer Sondererlaubnis gestattet mal 10-20 Jahre seines Lebens zu verbringen. Außerdem wurde es schon mal einen Menschen erlaubt Valinor zu betreten. Sogar zwei mal. Tuor und Earendil. Wobei beide das Land nie wieder verlassen durften und sich für die Unsterblichkeit entscheiden mussten.

[Napoleon301095]

Dem stimme ich auch zu, denn da Eru allein bestimmt, wer Unsterblickeit erlangt und wer nicht, können nicht einmal die Valar dem entgegenwirken. Aber, dass man länger in Aman lebt, stimmt.
Dazu wollte ich noch sagen, dass manche Geschichten aus dem Silmarillion sehr der griechischen Mytholigie ähneln; als Beispiel weißt die Geschichte von Turin Turambar sehr viel Ähnlichkeit mit der Ödipus Sage auf und auch Beren und Luthien erinnert schon sehr an griechische Tragödien, wenn man es so nennen darf.