Mittelerde - 3000 Jahre und kein Fortschritt

[Sternengucker]

Allerdings hab ich noch nie erlebt, dass eine alte Stadt auf eine neue gebaut wird!

ARGH, wie konnte ich DAS übersehen?

So gesehen hast du sehr sehr sehr recht (außer man lässt zB "Gargoyles" zählen oder andere Filme/Serien )

@Tomalak...
Nunja, das kann sogar sehr gut hinkommen, da die meisten Kulturen nur die Tagstunden eingeteilt haben, nachts war ja "eh nichts los" Und da man dafür fast immer 12 Stunden benutzte sind die vom Sommer zum Winter immer unterschiedlich lang gewesen

Aber ehrlich gesagt: ich weiß nicht so recht, ob es zu Tolkien passen würde, wenn die 3000 Jahre nur 2.500 Jahre wären oder gar nur 1.500.

Und den wirklichen Riesenunterschied würde selbst die Halbierung der Zeitspanne nicht machen, auch für 1500 Jahre ist die totale Stagnation ziemlich seltsam. Wenn es auch keinen wirklichen Fortschritt im Sinne von Wissensvermehrung gab - zumindest keinen Explosiven wie in den letzten 200-250 Jahren ) - einen Wechsel der Geschmäcker, auch als "Mode" und "Zeitgeschmack" bekannt, gab es sehr wohl. Und der war ziemlich deutlich, wenn man mal zwei beliebige Zeitepochen zwischen -1000 und 2000 vergleicht, die ca. 1500 Jahre auseinander lagen Jedenfalls wenn es flächenmässig um "ganz Europa" geht (so man denn der Idee, daß Mittelerde ungefähr so groß sein soll wie Europa von Großbritannien bis zum Mittelmeer etwas abgewinnen kann)....

[Nicolas Hazen]

Also die Theorien dass die Zeiteinteilung anders ist scheint mir allein schon deshalb unwahrscheinlich weil das Jahr gleich lang ist wie bei uns .

Und wie Sternengucker schon sagte wäre eine totale Stagnation schon über kleine Zeiträume sehr verwunderlich.

Ich bin ja immer noch der Meinung das Iluvatar seine Schöpfung einfach nicht mit Innovationsfähigkeit ausstattete um zu verhindern das sie immer effektivere Methoden finden einander auszulöschen !

[Starwatcher]

Stattdessen schlagen sie sich seit Jahrtausenden halt einfach auf die selbe primitive Art und Weise die Köpfe ein.

Es ist halt eine Fantasy Geschichte. Und in Fantasy Genres liegt der Schwerpunkt nun mal auf den Charakteren und der Zauberei. Wenn ein Fantasy Genre in einer Zivilisation spielen würde die sich stetig weiter entwickelt würde die Magie an Faszination einbüsen. Denn die großen Bauwerke in HDR z.B. würden schon nicht mehr so monumental und machtrepräsentierend wirken wenn sie inmitten einer Metropole stehen würden in der noch zahlreiche andere rießige Gebäude stehen und Flugzeuge drumherumschweben würden.

[Nicolas Hazen]

Fantasy und Technologie muss sich aber nicht zwingend ausschließen.
Dennoch stimmt es schon das in die klassische Fantasy Flugzeuge, automatische Waffen, Hochhäuser etc. nicht reinpassen würden.

[Starwatcher]

Fantasy und moderne Technologie schließen sich datsächlich nicht aus, es kann auch sehr schöne überschneidungen geben wie z.B. "Das 10. Königreich". Aber dann steht im Mittelpunkt der Handlung gerade diese Überschneidung. Bei HDR stehen bekanntlich die Charaktere im Mittelpunkt. Deswegen gibt es IMHO auch keine moderne Technologie in HDR und vielen anderen Fantasy Genres.

[DeannaCPicard]

Tja ich hab mich auch schon gefragt ob es in Mittelerde in der langen Zeit überhaupt gar kein fortschritt gibt.
Aber das ist wohl nicht so wichtig.
Warscheinlich kommt der große Fortschritt bei den Menschen erst jetzt wo die Elben weg sind. Dabei sollte man doch eigenlich gerade von den elben erwarten das sie einige tolle erfindungen machen. Aber nöö.... Irgendwie hängen die elben echt zu sehr der vergangeheit nach.

tnnk

[Starwatcher]

Vor allem hätte man ein paar tolle Erfindungen herausbringen können wenn Elben und Menschen zusammengearbeitet hätten. Aber Fortschritt scheint Tolkien in Mittelerde nicht für notwendig gehalten haben.

[Nicolas Hazen]

Ich sehe nicht wie die Menschen den Elben in irgend einer Form hätten weiter helfen können. Das hätte höchstens Numeror auf der Höhe seiner MAcht gekonnt aber Numeror ist nun leider nicht mehr wirklich präsent !

[Fermat Sim]

Hallo!

Wie ich schon erwähnt habe, Tolkien war sehr konservativ und fortschrittsskeptisch (um nicht zu sagen: fortschrittsfeindlich), wahrscheinlich durch die Ereignisse in seiner Kindheit, die er im Vorwort des HdR andeutet (wie die idyllische Landschaft seiner Kindheit durch die sich wie ein Krebsgeschwür ausbreitende Verstädterung und Industrialisierung zerstört wurde).

Mittelerde ist Tolkiens Welt und wenn Tolkien der Meinung ist, dass die Menschen und Elben Fortschritt über ein gewisses Maß hin (die Elben wollten ja z.B. auch keine Räder benutzen, wenn es nicht unbedingt nötig war) keinen Fortschritt benötigen, dann ist das in Tolkiens Welt Mittelerde durchaus legitim würde ich sagen.

Diese Skepsis zieht sich aber anscheinend über sein ganzes Werk und Leben hindurch; wenn man sich z.B. dieses Zitat aus dem Hobbit über die Orks (damals noch Goblins) durchliest, erkennt man sie ja auch sehr stark:

Over hill and under hill
It's not unlikely that they [=Orks] invented some of the machines that have since troubled the world, espacially the ingenious devices for killing large numbers of people at once, for wheels and engines and explosions always delighted them, and also not working with their own hands more than they could help; but in those days and those wild parts they had not advanced (as it is called) so far.

MfG,
Fermat Sim

[Sternengucker]

Ich sehe nicht wie die Menschen den Elben in irgend einer Form hätten weiter helfen können. Das hätte höchstens Numeror auf der Höhe seiner MAcht gekonnt aber Numeror ist nun leider nicht mehr wirklich präsent !

Nunja, es wäre IMHO schon vorstellbar, daß ein Mensch die Idee liefert (auf die der Elb wegen seiner Naturverbundenheit und Zufriedenheit mit dem Status Quo höchstwahrscheinlich auch in 5000 Jahren nicht käme ) und der Elb die technischen Finessen (bzw Semibiologische Umsetzungen, die Bauwerke und das wenige an "Technik" was die Elben verwenden wirken ja sehr organisch (zB die Waffen und Kleidung/Rüstungen)) ausarbeiten würde um zB einen besseren Pflug (braucht kein Elb, denn Lembas gibts ja genug für alle ) oder eine Kutsche mit Federung zu entwickeln...

Darüberhinaus wären sie auch durchaus als "Gewissen" der Forschung und Technik zu begrüßen, die eben keinen Rüstungswettlauf mitmachen sondern nur Annehmlichkeiten und Nützliches für jeden Tag unterstützen

[Nicolas Hazen]

Denoch wäre es zweifelhaft ob der Elb auf den Vorschlag des Menschen eingehen würde, da der Elb selbst eben unter Umständen keinen Sinn in der Veränderung sehen würde.

[Sternengucker]

Wenn ein Legolas sogar Freund eines Zwerges werden konnte wird es auch Elbenhandwerker geben die die unsinnigen Gedanken eines Menschen "als Freundschaftsdienst" für ihn auch in das eine oder andere Gimmick umsetzen

[Nicolas Hazen]

Da bin ich mir nicht so sicher ...
Wenn ein Elb etwas für unsinnig hält, dann wird er IMO zu arrogant sein um dem Wunsch des Menschen nachzugeben, auch wenn er ihm eigentlich freundschaftlich gegenüber steht. Legolas ist da IMO eine absolute Ausnahme.

[DeannaCPicard]

Nun ich denke wo eine Ausnahme ist da kann auch eine zweite sein. Und wenn es erstmal das ein oder andere an annehmlichkeit gibt dann könnte ich mir schon vorstellen das es irgendwann bei den einen oder anderen anklang finden kann.

außerdem meine ich das ein wenig fotschritt den elben ganz gut tun würden. Das würde auch veränderungen bringen und neuen schwung in ihr leben. und den finde ich könnten sie sehr gut gebrauchen. =)

tnnk

[Nicolas Hazen]

Eigentlich haben die Elben aber doch keinen großen Grund zum Fortschritt. Irgendwann verlassen sie Mittelerde eh allesamt und in den Unsterblichen Landen brauchen sie den Fortschritt wohl wirklich nicht mehr.