Die Vampire Adam und Eve sind ein Ehepaar. Während Eve in Tanger lebt und sich vorwiegend der Literatur widmet, ist der schwermütige Adam Musiker und lebt in Detroit. Die beiden kommunizieren vorwiegend über das Internet miteinander, doch während Eve den Errungenschaften der modernen Technik frönt, hat Adam Probleme sich in der modernen Welt zurechtzufinden. Als Eve spürt, dass Adam niedergeschlagen ist, fliegt sie nach Detroit um ihn zu besuchen. Doch kurze Zeit später taucht zum Leid von Adam auch Eves jüngere Schwester Ava nach 87 Jahren Abwesenheit auf und stört die Zweisamkeit der beiden.
Im Zeitalter von Teenager-Liebesvampiren ist der Film unglaublich erfrischend. Mit ein bisschen Geschichtsbewusstsein bemerkt man in regelmäßigen Abständen Seitenhiebe auf die Geschichte der Menschheit. Besonders der Charakter des Christopher Marlowe (dargestellt von John Hurt) war einfach genial. Die Tragik, die der Film thematisiert, die Konsumgeilheit der Massen, die Adam so sehr abstoßen und die so zutreffend als Zombies bezeichnet werden, werden auf mehreren Ebenen angesprochen. Zum einen kontaminieren die Menschen ihren eigenen Körper mit Drogen, was sie für Vampire unverträglich macht und zum anderen gab es da noch eine schöne Szene in Marokko, als eine libanesische Sängerin Adam mit ihrem Gesang verzaubert und Eve meint, dass diese wohl noch eines Tages berühmt wird, worauf Adam erwidert, dass das sehr schade wäre, denn dafür wäre sie zu talentiert.
Selten hat mich ein Film derartig verzaubert und ich kann es jedem nur empfehlen, wenn man dazu in der Lage ist, diesen Film zu schauen, sollte man es mal getan haben - so lange man damit klar kommt, dass es ein Film ohne jede Art von Action ist. Ich muss dem Film aber definitiv zugestehen, dass er sich seine sechs von sechs Sternen absolut verdient hat.
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