Anlässlich der BluRay-Veröffentlichung von "Der Seewolf" von 1971 habe ich mir diesen Klassiker nach vielen Jahren reingezogen. Die vierteilige TV-Produktion wurde in den 70er Jahren im ZDF ausgestrahlt. Durch Wiederholungen dürfte der Film auch jüngeren Jahrgängen (wie mir bekannt sein).
Mein Fazit fällt aus heutiger Sicht durchwachsen aus:
Mir gefällt vor allem die bedächtige, unaufgeregte Erzählweise. Viele aktuelle Filme fühlen sich durch hektische Schnitte und Dauermusik häufig so an wie eine mehrstündige Einleitung oder Überleitung (ganz symptomatisch "Batman" oder "Herr Der Ringe"). Die Gemütlichkeit, die "Der Seewolf" ausstrahlt, lässt den Zuschauer dagegen leichter im Geschehen ankommen.
Die Kehrseite ist, dass sich das ganze manchmal etwas behäbig anfühlt. Die ersten beiden Teile sind noch recht flott erzählt, aber besonders im dritten und vierten Teil gibt es an einigen Stellen zu viel Leerlauf. Im dritten Teil gibt eine Szene, wo Hump minutenlang versucht, einen Fisch in einer Pfütze zu fangen. Im vierten Teil läuft er minutenlang durch den Dschungel und dann hängt er an minutenlang an einem Felsen. Da hat man es etwas übertrieben mit der Bedächtigkeit.
Raimund Harmstorf (Wolf Larsen) und Edward Meeks (Humphrey van Weyden) liefern eine gute Performance ab. Die Dialoge sind nicht nur auf einem sprachlich hohem Niveau - es steckt in ihnen auch viel Geistreiches, etwas als der Zusammenhang zwischen Freundschaft und Utilitarismus thematisiert wird.
Die Rückblenden geben die beiden Hauptfiguren zusätzliche Tiefe. Allerdings gelingt es nicht, einen Zusammenhang zwischen der Vergangenheit von Wolf Larsen und seiner Gegenwart herzustellen. Wie wurde er zu dem, der er später ist? Leider findet auch keine Zusammenführung der beiden Handlungsebenen statt. Warum ist die Vergangenheit der Beziehung von Hump und Wolf Larsen für die Gegenwart wichtig?
Ein erheblicher Schwachpunkt ist aus meiner Sicht auch die Auswahl der Locations. Die Rückblenden spielen zum großen Teil in San Francisco, auch von Nevada ist die Rede. Tatsächlich wurden die Szenen in Rumänien gedreht, was man den Film auch ansieht. Nicht mal ansatzweise sieht das irgendwie nach San Francisco oder Nevada aus. Auch die Kostüme sehen so aus, als hätte man das genommen, was gerade da ist. Ich will nicht kleinkarriert sein – die finanziellen Mittel einer TV-Produktion in den 70er Jahren waren nun einmal gering – allerdings war das für mich manchmal recht stimmungstötend.
Mein Fazit fällt aus heutiger Sicht durchwachsen aus:
Mir gefällt vor allem die bedächtige, unaufgeregte Erzählweise. Viele aktuelle Filme fühlen sich durch hektische Schnitte und Dauermusik häufig so an wie eine mehrstündige Einleitung oder Überleitung (ganz symptomatisch "Batman" oder "Herr Der Ringe"). Die Gemütlichkeit, die "Der Seewolf" ausstrahlt, lässt den Zuschauer dagegen leichter im Geschehen ankommen.
Die Kehrseite ist, dass sich das ganze manchmal etwas behäbig anfühlt. Die ersten beiden Teile sind noch recht flott erzählt, aber besonders im dritten und vierten Teil gibt es an einigen Stellen zu viel Leerlauf. Im dritten Teil gibt eine Szene, wo Hump minutenlang versucht, einen Fisch in einer Pfütze zu fangen. Im vierten Teil läuft er minutenlang durch den Dschungel und dann hängt er an minutenlang an einem Felsen. Da hat man es etwas übertrieben mit der Bedächtigkeit.
Raimund Harmstorf (Wolf Larsen) und Edward Meeks (Humphrey van Weyden) liefern eine gute Performance ab. Die Dialoge sind nicht nur auf einem sprachlich hohem Niveau - es steckt in ihnen auch viel Geistreiches, etwas als der Zusammenhang zwischen Freundschaft und Utilitarismus thematisiert wird.
Die Rückblenden geben die beiden Hauptfiguren zusätzliche Tiefe. Allerdings gelingt es nicht, einen Zusammenhang zwischen der Vergangenheit von Wolf Larsen und seiner Gegenwart herzustellen. Wie wurde er zu dem, der er später ist? Leider findet auch keine Zusammenführung der beiden Handlungsebenen statt. Warum ist die Vergangenheit der Beziehung von Hump und Wolf Larsen für die Gegenwart wichtig?
Ein erheblicher Schwachpunkt ist aus meiner Sicht auch die Auswahl der Locations. Die Rückblenden spielen zum großen Teil in San Francisco, auch von Nevada ist die Rede. Tatsächlich wurden die Szenen in Rumänien gedreht, was man den Film auch ansieht. Nicht mal ansatzweise sieht das irgendwie nach San Francisco oder Nevada aus. Auch die Kostüme sehen so aus, als hätte man das genommen, was gerade da ist. Ich will nicht kleinkarriert sein – die finanziellen Mittel einer TV-Produktion in den 70er Jahren waren nun einmal gering – allerdings war das für mich manchmal recht stimmungstötend.
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