Gelegentlich verarbeitet das Kino auch sehr interessante Themen. Prinzipiell liegt noch ein ganz großes Potential interessanter Stoffe, jenseits der üblichen Abenteuerfilme, brach. Teilweise gibt es auch handfeste Gründe, warum sich bisher kein Autor/Regisseur an bestimmte Themen herangewagt hat.
Welche Filme sind aus eurer Sicht überfällig?
Bei mir sieht es so aus:
Verfilmung der Reise von Ferdinand Magellan: Die Geschichte der ersten Weltumseglung. Von ursprünglich fünf Schiffen ist nur eines mit kleiner Rumpfbesatzung wieder zuhause ankommen können. Magellan selber ist auf den Philippinen beim Versuch, die Einheimischen zu bekehren, ums Leben gekommen.
Warum man so einen Film lieber doch nicht machen sollte: Das ganze würde ein ziemlich harter Männerfilm werden. Hollywood-Autoren neigen jedoch dazu, auch (attraktive) Frauen und Kindern an exponierter Stelle mit ins Boot zu holen. Dann sollte man es lieber gleich lassen.
Vielleicht ist ja das 500-jährige Jubiläum ein guter Anlass, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Das Leben von Turkmenbashi, dem Vater der Turkmenen: Turkmenbashi war einer der schlimmsten und auch skurrilsten Diktatoren der jüngsten Vergangenheit. Die Hauptstadt von Turkmenistan Ashgabat hat er mit einer Vielzahl prächtiger Prunkbauten versehen: das meiste davon sind jedoch Attrappen. Bekannt ist Turkmenbashi auch für seinen Personenkult und seine unorthodoxe Reform des Gesundheitswesens (Schließung von Krankenhäusern, stattdessen Eröffnung eines Trimm-Dich-Pfads). Viele überlieferte Begebenheiten sind so absurd, dass sie kaum mehr in die heutige Zeit passen (Turkmenbashi ist erst vor 5 Jahren gestorben worden).
Warum so ein Film schwierig werden könnte: Drehgenehmigungen in Turkmenistan wird man für so einen Film vorerst nicht bekommen. Außerdem wird es schwer, zentralasiatische Schauspieler zu finden (Film und Theater ist dort nicht so verbreitet).
Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty: Die bisherigen Verfilmungen der "Meuterei auf der Bounty" geben ein völlig falsches Bild ab: Der kommandierende Offizier Leutnant Bligh war kein fieser Sadist und die Meuterei ist das Ergebnis einer komplexen Gemengelage, der sicher auch etwas mit einigen Fehlentscheidungen Blighs zu tun hat. Jedenfalls war Fletcher Christian (übrigens nicht der erste Offizier des Schiffs) kein strahlender Held: die einheimischen Polynesier, mit denen er sich Pitcairn zurückzieht, wurden gewaltsam entführt und als Sklaven gehalten.
Warum es eine solche Verfilmung vermutlich nicht geben wird: große Akzeptanzprobleme beim Zuschauer, da man sich mittlerweile an die Geschichte aus den letzten drei Filmen gewöhnt hat.
Welche Filme sind aus eurer Sicht überfällig?
Bei mir sieht es so aus:
Verfilmung der Reise von Ferdinand Magellan: Die Geschichte der ersten Weltumseglung. Von ursprünglich fünf Schiffen ist nur eines mit kleiner Rumpfbesatzung wieder zuhause ankommen können. Magellan selber ist auf den Philippinen beim Versuch, die Einheimischen zu bekehren, ums Leben gekommen.
Warum man so einen Film lieber doch nicht machen sollte: Das ganze würde ein ziemlich harter Männerfilm werden. Hollywood-Autoren neigen jedoch dazu, auch (attraktive) Frauen und Kindern an exponierter Stelle mit ins Boot zu holen. Dann sollte man es lieber gleich lassen.
Vielleicht ist ja das 500-jährige Jubiläum ein guter Anlass, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Das Leben von Turkmenbashi, dem Vater der Turkmenen: Turkmenbashi war einer der schlimmsten und auch skurrilsten Diktatoren der jüngsten Vergangenheit. Die Hauptstadt von Turkmenistan Ashgabat hat er mit einer Vielzahl prächtiger Prunkbauten versehen: das meiste davon sind jedoch Attrappen. Bekannt ist Turkmenbashi auch für seinen Personenkult und seine unorthodoxe Reform des Gesundheitswesens (Schließung von Krankenhäusern, stattdessen Eröffnung eines Trimm-Dich-Pfads). Viele überlieferte Begebenheiten sind so absurd, dass sie kaum mehr in die heutige Zeit passen (Turkmenbashi ist erst vor 5 Jahren gestorben worden).
Warum so ein Film schwierig werden könnte: Drehgenehmigungen in Turkmenistan wird man für so einen Film vorerst nicht bekommen. Außerdem wird es schwer, zentralasiatische Schauspieler zu finden (Film und Theater ist dort nicht so verbreitet).
Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty: Die bisherigen Verfilmungen der "Meuterei auf der Bounty" geben ein völlig falsches Bild ab: Der kommandierende Offizier Leutnant Bligh war kein fieser Sadist und die Meuterei ist das Ergebnis einer komplexen Gemengelage, der sicher auch etwas mit einigen Fehlentscheidungen Blighs zu tun hat. Jedenfalls war Fletcher Christian (übrigens nicht der erste Offizier des Schiffs) kein strahlender Held: die einheimischen Polynesier, mit denen er sich Pitcairn zurückzieht, wurden gewaltsam entführt und als Sklaven gehalten.
Warum es eine solche Verfilmung vermutlich nicht geben wird: große Akzeptanzprobleme beim Zuschauer, da man sich mittlerweile an die Geschichte aus den letzten drei Filmen gewöhnt hat.
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