Zitat von HanSolo
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Ich sehe in Moneypenny jedenfalls keinen wirklich starken Charakter, sondern eine Figur, dessen Entwicklung in diesem Film nur falsche Signale sendet. Vor allem auch, weil Judi Denchs M keinen Gegenpol bieten kann, da sie hier auch demontiert wird. Das kann man mit Sicherheit im nächsten Film korrigieren und herumreißen, aber Moneypenny wird niemals dafür stehen können, wofür Judi Dench als M seit 1995 gestanden hat. Sie nimmt in ihrem Job als Sekretärin überhaupt keine Machtposition ein und sie kann daher mit Sicherheit nicht schon alleine durch ihre Anwesenheit signaliesieren, dass Geschlechterklischees in Bondfilmen aufgebrochen werden.
Judi Denchs M hat das vorher bereits schon dadurch geschaft, indem man sie immer wieder gecastet hat. Sie war der Star neben Bond. Beides sind die mächtigsten Personen im Bonduniversum. Es ist kein Wunder, dass sie als einziges Mitgleid der Brosnan-Ära den Reboot überstanden hat.
Und Ralph Fiennes als Nachfolger zu casten erscheint auf dem ersten Blick zwar völlig OK, aber es macht aus den mächtigsten Figuren im Bonduniversum wieder einen Männerclub und setzt im Kontext dieses Films nur falsche Signale. Und es erschwert zukünftigen Filmen eine ähnlich ausgeglichenes Geschlechterverhältnis zu zeichen. Hier hätte man Dench einfach durch eine andere starke Darstellerin ersetzen sollen. So hat man es in den 80ern nach dem Tod von Bernhard Hill schließlich auch getan. So bleibt jetzt nur die Möglickeit eine neue starke permanente Frauenfigur einführen, die eine Machtpostion inne hat. Vielleicht eine Verteidigungsministerin? Schließlich hatten die Filme
mit Geoffrey Keen schon einmal einen immer wieder auftauchenden Verteidigungsminister innerhalb der Serie. Wäre also nichts neues.
Die altvertraute Figurenkonstellation am Ende zeigt nur eins: Bond ist plötzlich rückwärtsgewandt.
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