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    Ihr könnt euch niemals sicher sein




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ID: 4288898

    Gestern habe ich mir diesen Film zugelegt und bin erstaunt, dass es für diesen noch keinen Thread gibt…naja…eigentlich nicht. Nun gut…es ist eine deutsche Produktion und von deutschen Produktionen erwartet man erfahrungsgemäß ja nicht allzu viel, aber der Film hat mir durchaus gefallen. Es ist zwar nicht der beste Film, aber sehenswert ist er allemal.
    Der Film hat zwar keine spannenden Höhepunkte, aber meiner Meinung nach muss ein Film nicht unbedingt spannend sein, um gut zu sein.

    Trailer:
    Ihr könnt euch niemals sicher sein - Trailer

    Inhalt:
    Oliver, 17, ist mit seinen Eltern von Bielefeld nach Köln gezogen. Er ist ein Einzelgänger, der sich nicht um Konventionen schert. Aber Oliver verweigert sich nicht, er such nach Alternativen. Trotzdem verpasst ihm seine Deutschlehrerin für eine Arbeit null Punkte. Gefragt war eine Interpretation von Goethes "Werther". Olivers Antwort ist ein HipHop-Text, dessen Qualität selbst beim bewusst verächtlichen Vortrag durch die Lehrerin offenkundig ist. Dass sie als vergleichsweise junge Frau diesen Ansatz so brüsk ablehnt, ist kaum zu glauben; jeder Pädagoge mit einem Funken Verstand würde das Talent des Jungen spüren. Die Zurückweisung der Arbeit hat allein dramaturgische Gründe: Oliver verlässt wutschnaubend die Klasse und verliert dabei einen Zettel mit einem Rap, der unter anderem die Zeile "Ich knall euch alle ab" enthält. Das Lehrerkollegium ist schockiert und alarmiert die Polizei, Oliver kommt in die Psychiatrie.
    http://www.kino.de/kinofilm/ihr-koennt-euch-niemals-sicher-sein/111266.html
    Die Story an sich ist eigentlich ganz schlicht gehalten und von irgendwo her kam mir diese auch bekannt vor, bis mir aufgefallen ist, dass ich den Film ja schon mal gesehen habe. Damals war ich womöglich nicht sonderlich aufmerksam beim Zuschauen.

    Dass Oliver nicht unbedingt der einfachste Schüler war, erfährt man gleich zu Beginn, wobei ich das nicht sonderlich verwunderlich finde, da ja nicht jeder Schüler ein braver Mensch sein kann und so sonderlich schlimm finde ich ihn jetzt auch nicht.
    Den Aufsatz, welchen die Lehrerin mit Null Punkten bewertet hat, fand ich total gelungen. Hier wäre ich als Schüler auch ausgeflippt, denn es war jedenfalls nichts Einfallsloses, sondern kreativ und mal etwas Anderes. Sehr fantasievoll. Beim Herausstürmen aus dem Klassenzimmer ist ihm dann leider ein Zettel aus der Jacke gefallen, aus dem er - in den Augen der anderen - scheinbar ein Massenmord ankündigt, sprich: Amoklauf.

    Ob man einen Jungen jedoch in die Psychiatrie stecken darf, nur weil er kranke Videospiele spielt und eine Waffe hat, bleibt mir ein Rätsel. Das finde ich extrem dämlich.
    Nach der Aktion zweifeln jetzt nicht nur Lehrer, Schüler und die Polizei an dem Schüler, sondern sogar die eigenen Eltern, weil sie selbst nicht mehr wissen, was für einen Sohn sie eigentlich haben. Hier wurde ihnen klar, dass sie rein gar nichts über ihr Kind wissen.

    Während der Lehrerkonferenz kam dann jedenfalls doch noch das Gefühl auf, dass es auch noch gerechte Lehrer gibt, welche ein bisschen Fairness beinhalten und glücklicherweise hat ein sozialer Lehrer sogar die Benotung von der Deutschlehrerin in Frage gestellt. Prima. Wenigstens einer, der nicht zuerst über den Jungen urteilt, bevor er ihn kennt.

    Herrlich, wie Oliver den blöden Achtklässler fertig gemacht hat…verdient ist verdient. Am Ende war wohl doch nicht Oliver der Böse, sondern jemand ganz Anderes. Obwohl „Böse“ hier wohl extrem relativ ist und das Finale nicht unbedingt sonderlich viel Spannung aufweist. Meiner Meinung war Oliver lediglich das Opfer und nicht der Täter. Ein Junge, der Gewaltspiele spielt, Hip-Hop hört und eine Waffe hat, ist hier gleich ein Amokläufer.

    Meine Lieblingszitate aus dem Film:
    „Wo ist das Problem? Du bekommst zwei Lackschichten zum Preis von einer.“ <--Zu einem Unfallwagen.
    „Keiner kann dir deine Würde nehmen, außer du selbst“
    Wenn man erwischt wird, bevor man etwas getan hat, kann man noch nicht mal beweisen, dass man es nicht getan hätte. Das ist doch absurd.“

    Fazit: Das Gefühl, dass man sich wirklich nie sicher sein kann, kam aber in dem Film nicht wirklich auf, denn man wusste schon nach ca. 10 bis 15 Minuten, dass Oliver nicht so gefährlich ist, wie alle denken. Trotzdem stellt der Film, meiner Meinung nach, gut da, dass man oft zu früh über einen Menschen urteilt. Das hat sich auch gezeigt, als man sich die Meinung über den Jungen schon gebildet hat, obwohl die Psychologin etwas ganz Anderes über Oliver zu berichten hatte, aber diese positive Nachricht ist untergegangen.
    Nur wer vergessen wird, ist tot.
    Du wirst leben.

    ---- RIP - mein Engel ----

    #2
    Ein ungwöhnlich guter Film aus deutschen Landen.

    Das nach wie vor aktuelle Thema der Amokläufe dient nur als Aufhänger für das Psychogramm eines interessanten jungen Menschen. "Ihr könnt euch niemals sicher sein" ist definitiv empfehlenswert und hat auch seinen Weg in meine DVD-Sammlung gefunden.
    "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
    die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
    (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

    Kommentar


      #3
      Noch nie was von dem Film gehört... aber es liest sich recht vielversprechend.

      Danke für den Tipp!

      Kommentar

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