Land: Japan
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Kinji Fukasaku
Story: Kenta Fukasaku(Drehbuch), Koushun Takami (Romanvorlage)
Cast: Takeshi Kitano, Aki Maeda, Tatsuya Fujiwara, Kou Shibasaki, Chiaki Kuriyama, Taro Yamamoto, Masanobu Ando
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Kinji Fukasaku
Story: Kenta Fukasaku(Drehbuch), Koushun Takami (Romanvorlage)
Cast: Takeshi Kitano, Aki Maeda, Tatsuya Fujiwara, Kou Shibasaki, Chiaki Kuriyama, Taro Yamamoto, Masanobu Ando
Inhalt:
Zu Beginn des neuen Jahrtausend kollabierte die japanische Nation. Bei einer Arbeitslosenquote von 15 % waren 10 Millionen erwerbslos, 800.000 Schüler boykottierten ihre Schulen. Die Erwachsenen, ohne Hoffnung in und in tiefer Angst vor der eigenen Jugend verabschiedeten schließlich das "Millenium Educational Reform-Gesetz" aka "BR-Gesetz".
Im Rahmen dieses Gesetzes werden die Schüler einer Mittelschulklasse auf eine unbewohnte Insel verfrachtet, wo sie sich sich mit diversen Waffen bis auf den letzten Mann/das letzte Mädchen dahinmeucheln müssen. Dem "Gewinner" winkt eine Rückkehr in den Schoß der Gesellschaft.
Zu Beginn des neuen Jahrtausend kollabierte die japanische Nation. Bei einer Arbeitslosenquote von 15 % waren 10 Millionen erwerbslos, 800.000 Schüler boykottierten ihre Schulen. Die Erwachsenen, ohne Hoffnung in und in tiefer Angst vor der eigenen Jugend verabschiedeten schließlich das "Millenium Educational Reform-Gesetz" aka "BR-Gesetz".
Im Rahmen dieses Gesetzes werden die Schüler einer Mittelschulklasse auf eine unbewohnte Insel verfrachtet, wo sie sich sich mit diversen Waffen bis auf den letzten Mann/das letzte Mädchen dahinmeucheln müssen. Dem "Gewinner" winkt eine Rückkehr in den Schoß der Gesellschaft.
Bei den Charakterbeschreibungen finden sich mittelschwere Spoiler.
Wenn man sich den Film anguckt, ist einem sofort klar, wieso es sich um den Lieblingsschinken von Quentin Tarantino handelt. Exzessive, teils ins absurde übertriebene Gewaltdarstellungen, "eingängig-pulpige" Dialoge ("If I survive, can I go home?" "Yes, but only if everyone else is dead."), kultige Charaktere und ein eingängiger Soundtrack kennzeichnen diesen Film; ebenso jedoch seine Botschaft, die dort unter einem tiefen See des Blutes ganz gewiss irgendwo liegt. Das einzige, was ein bisschen schade ist, dass man die meisten der 40 Schüler kaum richtig kennenlernt, bevor sie auch schon wieder das Zeitliche segnen, aber das liegt bei diesem Film wohl in der Natur der Sache.
Einige Charakter schaffen es trotzdem in dieser schnelllebigen Welt, in der der Mensch des Menschen Wolf ist, ihren Eindruck zu hinterlassen.
Da wäre zunächst der einzige erwachsene Hauptcharakter Kitano (Takeshi Kitano), der verbitterte, von Mordphantasien beherrschte Klassenlehrer und Aufseher des BR.
Dann die Schülerhauptcharaktere Shuya Nanahara und Noriko Nakagawa, die an sich recht unscheinbar sind. Shuya wird bereits vor dem Beginn der BR eingeführt, als er nach der Schule seinen Vater aufgehängt im Wohnzimmer vorfindet. Die zurückhaltende und sanfte Noriko ist nicht nur die Begleiterin von Nanahara, wie sich zeigt, nimmt sie auch ein besondere Rolle für Kitano ein.
Kazuo Kiriyama ist ein psychopatischer, sadistischer Oberschlächter, der freiwillig am Spiel teilnimmt. Gegen ihn wirken die Basterds, die Gebrüder Gecko und andere Tarantino-Schurken wie zartbeseitete Grundschüler. Er schießt Salve um Salve in seine schon am Boden liegenden Opfer, um ihre Schreie dann per Megaphon verstärken zu lassen, er enthauptet einen Mitschüler nur um dessen Kopf als Transportmittel für eine Handgranate zu benutzen und er trägt ständig ein krankes Grinsen zur Schau, dass wirklich einschüchternd ist (ok, vermutlich ist das auch der einzige Ausdruck, den der Schaupspieler beherrscht, aber was solls).
Shougo Kawada hat wie Kiriyama bereits einmal am Spiel teilgenommen. Er spielt bald den Beschützer von Shuya und Noriko, doch seine Spielmotivation bleibt lange im Dunkel.
Shinji Mimura ist ein interessanter Nebencharakter. Er sammelt eine kleine Gruppe von Vertrauten um sich, mit dem Ziel das militärisch bewachte Spielhauptquartier mit einem kombinierten Cyber- und Sprengstoffanschlag auszuschalten. Er kommt seinem Ziel recht nahe...
Mitsuko Soma. In bezug auf Kiriyama muss ich mich korrigieren: In Sachen angsteinflößendes Grinsen kommt keiner an Mitsuko heran. Auch wenn sie zwischenzeitlich auf einen Colt umschwenkt, ist ihre charakteristische Waffe die Sichel. Obgleich sie nach Kiriyama den zweithöchsten Bodycount aufzuweisen hat, ist sie nicht unbedingt eine reine Sadistin. Nein, man könnte sogar das Ärztediktum anwenden, dass ihre Gewalt nur ein stummer Schrei nach Liebe ist.
Takako Chigusa. Sie hat eine relativ kleine Rolle und stirbt bereits gegen Mitte des Films. Allerdings geht sowohl der fieseste Mord (sie sticht einen Stalker in empfindliche Bereiche) als auch der bewegendste Tod (untermalt von Schuberts "Auf dem Wasser zu singen") auf ihr Konto. Im Gegensatz zu Gogo aus Kill Bill, die von der gleichen Schauspielerin verkörpert wird, ist sie eigentlich ein ganz nettes Mädchen, dass hier nur wirklich ziemlich dumm angemacht wird.
Es gibt dann noch eine Gruppe von Mädchen, die sich in einem Leuchtum einquartieren und schwören bis zum letzten Moment friedlich zusammenzubleiben. Aber wie das Leben so spielt, führt ein tragischer Zufall dazu, dass die Situation ähnlich eskaliert wie die Tavernen-Szene in "Inglorious Basterds".
Neben einer interessanten psychologisch/soziologischen Fragestellung (wie verhält man sich in einer solchen Extremsituation) kann man als eine Botschaft des Films insgesamt, eine Parabel auf die japanische Leistungsgesellschaft verstehen, in der individuelle menschliche Bedürfnisse sich dem mit Gewalt betriebenen Wettbewerb unterzuordnen haben. Literatisch überhöht landet man da eben bei den Worten von Kitano "Life is a game. So fight for survival and see if you're worth it." Oder wie es Mitsuko ausdrückt: "You just have to fight for yourself. That's just life...".
9 von 10 Sternen für diese herrliche asiatische "Herr der Fliegen"-Variation.
Wäre schön, wenn das Öffentlich-Rechtliche diesen Film mal unzerschnitten in seiner bevorzugten Sendezeit für Qualitätssendungen (als mitten in der Nacht) zeigen würde, aber das wird wohl noch etwas dauern. Es gibt auch eine Fortsetzung des Films, "Battle Royale II: Requiem", die jedoch nicht annähernd an den ersten Teil herankommt. Komischerweise hat diese blutigere, doch dafür geistlosere Fortsetzung eine FSK 16-Freigabe erhalten; vielleicht liegt es daran, dass sich den Film wieso keiner freiwillig angucken möchte.
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