Deutschland in den 70ern. Die radikalisierten Kinder der Nazi-Generation, angeführt von Andreas Baader (Moritz Bleibtreu), der ehemaligen Starkolumnistin Ulrike Meinhof (Martina Gedeck) und Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek) kämpfen gegen das, was sie als das neue Gesicht des Faschismus begreifen: Die nordamerikanische Politik in Vietnam, dem nahen Osten und der dritten Welt, unterstützt von den führenden Köpfen der deutschen Politik, Justiz und Industrie. Baader, Meinhof und Ensslin gründen die Rote-Armee-Fraktion und erklären der Bundesrepublik Deutschland den Krieg. Die Brutalität ihrer Terrorkampagnen eskaliert. Es gibt Tote und Verletzte. Der Mann, der ihre Taten zwar nicht billigt, aber dennoch versucht zu verstehen, ist auch ihr Jäger: Der Leiter des Bundeskriminalamtes Horst Herold (Bruno Ganz). Obwohl er große Fahndungserfolge verbucht, ist er sich bewusst, dass die Polizei allein die Spirale der Gewalt nicht aufhalten kann.
Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger (DAS PARFUM – DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS, DER UNTERGANG) bringt für Constantin Film Stefan Austs Standardwerk über den RAF Terrorismus DER BAADER MEINHOF KOMPLEX auf die Kinoleinwand. Regisseur Uli Edel (LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN, CHRISTIANE F. – WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO) inszeniert die dramatischen Ereignisse, die von 1967 bis zum "Deutschen Herbst" 1977 die demokratischen Grundpfeiler der Bundesrepublik Deutschland ins Wanken brachten.
Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger (DAS PARFUM – DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS, DER UNTERGANG) bringt für Constantin Film Stefan Austs Standardwerk über den RAF Terrorismus DER BAADER MEINHOF KOMPLEX auf die Kinoleinwand. Regisseur Uli Edel (LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN, CHRISTIANE F. – WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO) inszeniert die dramatischen Ereignisse, die von 1967 bis zum "Deutschen Herbst" 1977 die demokratischen Grundpfeiler der Bundesrepublik Deutschland ins Wanken brachten.
Das Konzept des Filmes geht meiner Meinung nach nicht ganz auf. Er funktioniert weder als Unterhaltungsfilm noch als Dokumentarfilm so richtig.
Negativ fällt zunächst vor allem auf, dass man als jemand, der nicht so in neuester Geschichte bewandertert ist, so einige Probleme hat, der Handlung zu folgen. Für diese Leute büßt der Film einiges an Qualitäten ein. Meine Schwester wusste z.B. überhaupt nichts davon, wer dieser Schleyer war und was es mit dieser Flugzeugentführung in Mogadischu auf sich hatte. Der Film bombadiert den Zuschauer nur so mit Informationen, ohne dabei ins Detail zu gehen. Was damals wirklich alles passiert ist, lässt sich auf diese Weise nur schwer erahnen.
Hinzu kommt die unglaublich große Anzahl an Figuren und Locations, die es dem Zuschauer manchmal sehr schwer macht, dem Geschehen zu folgen. Zum Beispiel wird sehr detailliert gezeigt, wie man dem Dutschke in den Kopf geschossen hat, obwohl das nicht wirklich etwas mit der Geschichte von Ulrike Meinhof und Andreas Baader zu tun hatte. Weniger wäre auch hier sicher mehr gewesen. Vielleicht hätte man besser einige historische Fakten herausgelassen und sich dafür mehr Zeit nehmen sollen, um sich dem Innenleben der Hauptfiguren (Meinhof, Baader, Ensslin) anzunähern.
Aus dramaturgischer Sicht stört mich, dass der Film irgendwie "unrund" ist. Normalerweise hat ein Film einen Anfang und ein Ende, wobei am Ende meist inhaltlich auf irgendeine Art Bezug zum Anfang genommen wird. Zum Beispiel, indem man irgendein Motiv wieder aufgreift oder wenigstens die Hauptfigur zeigt. "Der Baader Meinhof Komplex" wirkt dagegen eher wie eine bloße Aneinanderreihung historischer Fakten. In der ersten Szene sieht man Ulrike Meinhof im Badeurlaub – die letzte Szene zeigt, wie Schleyer hingerichtet wird. Da gibt es irgendwie keinen Zusammenhang.
Wirklich gelungen finde ich aber die realistische Darstellung der Gewalt. Man bekommt als Zuschauer ein gutes Gefühl dafür, was Terror und Gewalt eigentlich bedeutet. Man spürt z.B. richtig, wie die Knochen knacken, als die Schah-Sympathisanten mit ihren Knüppeln auf die Demonstranten losgehen. Oder die Szene, in der die Leibwache von dem Schleyer weggemäht wird … da wird nichts beschönigt.
Am meisten unterhaltsamsten fand ich die Szenen über den Gerichtsprozess in Stammheim. Wie Meinhof-Baader-Ensslin den Richter als Arschloch bezeichnen und der Richter mit dieser Situation völlig überfordert ist … einfach köstlich. Mir ist in dieser Szene aufgefallen, dass man sich als Zuschauer ziemlich stark mit den „Helden“ des Films identifiziert und dem Richter am liebsten auch eine reinhauen möchte. Ob diese Reaktion so beabsichtigt war?
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