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    #16
    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Dann beschäftige dich einfach mal mit der Geschichte des Films und der Bondfilme im speziellen. Darüber gibt es nun mal ganze Bücher und es gibt unzählige Faktoren die zusammen kommen. Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass die Bondfilme von Moore den Zeitgeist getroffen haben. Was wir in der Retrospektive kurios oder langatmig finden wirkte damals nicht kurios oder langatmig.
    Na ja, ich muss ja auch zugeben, dass mir die Bondfilme es nicht wirklich wert sind (nicht einmal das von mir so geschätzte "Casino Royale"), mich da in meiner Freizeit tiefergehender als die Wikipediaseite damit zu befassen. Vielleicht werde ich mal die Romane lesen, wenn CC ein paar rausgebracht hat, aber zunächst langt es mir, mal die Filme gesehen zu haben.


    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Das hat mit Sicherheit etwas mit dem persönlichen Geschmack zu tun, aber vor allem mit deiner kulturellen Prägung. Du bist ganz anders geprägt als ich und wir beide ganz anders als die Leute, die damals die Filme in den 70ern zum ersten Mal gesehen haben. Was damals als witzig galt entlockt uns heute nur noch ein Schulterzucken. Wir sehen das mit ganz anderen Augen. Wenn wir aber versuchen uns in die Situation der damaligen Zuschauer hinein zu versetzen, dann müssen wir uns selbst ausklammern und müssen uns da eher auf Zeitzeugen verlassen.
    Hm, aber selbst heute gibt es doch viele unterschiedliche Komödien. Sicherlich hat Humor auch etwas mit kultureller Prägung zu tun (Was eigentlich nicht?), aber an und für sich gab es immer dieselben Arten von Humor, die immer parallel exisitierten. Dass die eine oder andere Art mal eine Zeit lang mehr bevorzugt wird, ist ja so. Aber zum Beispiel mit Blake Edwards fällt mir jemand ein, der in den 70ern lauter lustige Filme gedreht hat, bei denen es mich heute noch wegreisst (allen voran die "Pink Panther"-Reihe.)


    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Das ist eine kuriose Beobachtung, weil die Leute das natürlich ziemlich genau gemerkt haben. Es ist für mich unverständlich, warum du glaubst, dass das Publikum das damals nicht bemerkt haben sollte? Für mich ist es nicht überraschend, dass ihnen das trotzdem überhaupt nichts ausgemacht hat.
    Na ja, du hattest geschrieben, dass die Leute, wenn sie in den nächsten Bond ins Kino gingen, den letzten schon nahezu vergessen hatten. Nimmt man das als wahr, folgt zwangsläufig, dass die Leute das nicht gemerkt haben. Meine These war das nicht

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Schau dich doch nur mal im Forum um. Wir Menschen ticken doch heute immer noch genauso. Wir stürzen uns eher auf das Vertraute als auf das Neue. Wird vom Erwartbaren abgewichen, dann ist die Verwunderung und der Missmut oft groß. Das sieht man auch anhand der Zuschauerreaktionen beim Wechsel von Moore zu Dalton und auch von Brosnan zu Craig.
    Ja, aber ich für mich muss zumindest bei den Moorebonds sagen, dass ich jedes Mal wusste, das wohl derselbe Kram auf mich zukommt (ich lasse mal jetzt das wertende Nomen "Müll" weg). Aber ich hatte quasi eine Resthoffnung, dass in den 80ern der Kurs genauso schnell gedreht wird wie in zwischen den 60ern und den 70ern.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Ansonsten muss man natürlich auch anmerken, dass dies eine Generationsfrage ist. Es wächst immer eine neue Generation nach, welche die alten Filme noch nicht gesehen hat.
    Das ist natürlich ein Argument, welches erst in der heutigen Zeit nicht mehr greift, ja.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Natürlich gab es auch diese. Ändert nur nichts daran, dass ein Bond alá New Hollywood nur schwer vorstellbar ist. Die Reihe wäre dann auch nur eine von vielen sehr harten Filmreihen gewesen und hätte sein Alleinstellungsmerkmal verloren. Bond hätte mit Sicherheit die 70er nicht überlebt. Es wäre aber filmhistorisch sicher interessant gewesen, wenn Sam Peckinpah mal einen Bondfilm von Moore inszeniert hätte. Wahrscheinlich wäre Moore dann freiwillig gegangen.
    Oh, ich würde in heutiger Zeit mal gerne einen Bond von Nolan sehen wollen. Fände ich extrem spannend. Von mir aus auch gerne ein, zwei Teile.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Sehe ich anders. Es ist natürlich kein harter Bruch vorhanden, aber man merkt doch, dass an einigen Stellschrauben gedreht wurde. Zumal es ja eigentlich überhaupt kein Grund für den Bruch nach Moonraker gab, der schließlich der erfolgreichste der Moore-Ära gewesen ist. Man hat sich inhaltlich trotzdem anders entschieden. Auch ein Grund für den lang anhaltenden Erfolg.
    Nur dass man eben nicht allzuviel anders entschieden hat. Raus aus dem Weltraum und den ganz großen Nummern. Aber gerade die ganze Drehart als solche blieb dann doch eher monoton.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Ich bin da zuversichtlich.
    Ich auch, deswegen bleibe ich am Ball

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      #17
      Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
      Na ja, ich muss ja auch zugeben, dass mir die Bondfilme es nicht wirklich wert sind (nicht einmal das von mir so geschätzte "Casino Royale"), mich da in meiner Freizeit tiefergehender als die Wikipediaseite damit zu befassen. Vielleicht werde ich mal die Romane lesen, wenn CC ein paar rausgebracht hat, aber zunächst langt es mir, mal die Filme gesehen zu haben.
      Gut, man kann niemanden zwingen. Aber die Bondreihe gehört zu den interessantesten Reihen, da die Filme jetzt bereits über einen Zeitraum von 50 Jahren produziert werden.


      Hm, aber selbst heute gibt es doch viele unterschiedliche Komödien. Sicherlich hat Humor auch etwas mit kultureller Prägung zu tun (Was eigentlich nicht?), aber an und für sich gab es immer dieselben Arten von Humor, die immer parallel exisitierten. Dass die eine oder andere Art mal eine Zeit lang mehr bevorzugt wird, ist ja so. Aber zum Beispiel mit Blake Edwards fällt mir jemand ein, der in den 70ern lauter lustige Filme gedreht hat, bei denen es mich heute noch wegreisst (allen voran die "Pink Panther"-Reihe.)
      Das ist doch genau mein Punkt. Es gibt mit Sicherheit genügend Komödien der 70er oder anderer Jahrzehnte, die bei dir im Gegensatz nur noch zu Schulterzucken führen. Was zum einen natürlich geänderten gesellschaftlichen Normen und Werten liegen kann oder auch weil du nicht mehr in der Zeit lebst und somit irgendwelche Anspielungen oder Wortwitze nicht mehr verstehst. Anderes kann auch heute noch aus unterschiedlichen Gründen noch funktionieren oder auch wieder funktionieren.

      Manche Dinge sind zeitlos und manche Dinge nicht. Das betrifft auch alle Bondfilme. Den einen Film mal mehr und den anderen Film mal weniger.

      Na ja, du hattest geschrieben, dass die Leute, wenn sie in den nächsten Bond ins Kino gingen, den letzten schon nahezu vergessen hatten. Nimmt man das als wahr, folgt zwangsläufig, dass die Leute das nicht gemerkt haben. Meine These war das nicht
      Das habe ich so überhaupt nicht impliziert. Ich habe nicht geschrieben, dass die Leute einfach alles vergessen haben und deshalb nicht gemerkt haben, dass sich die Geschichten der Filme gleichen. Es ist eher genau umgekehrt. Die Leute wussten was zu erwarten war und sind deshalb ins Kino gegangen.

      Die Bondformel ist der Hauptgrund für den anhaltenden Erfolg der Reihe gewesen ist. Die meisten Zuschauer erwarten von Bondfilmen eigentlich keine Überraschungen oder eine andere Story. Wenn man dann nur alle paar Jahre einen Bondfilm schaut, dann machen sich evtl. Abnutzungserscheinungen der Wiederholungen zusätzlich noch weniger bemerkbar.

      Ich rede hier von der Zeit in denen die meisten Bondfilme entstanden sind und wo man sich die Filme nicht zu jeder Zeit angucken konnte.

      Und obwohl sich heute vieles geändert hat, trifft dieses Prinzip immer noch auf den Otto-Normal Zuschauer von heute zu wie ich in unzähligen Gesprächen festgestellt habe.

      Ja, aber ich für mich muss zumindest bei den Moorebonds sagen, dass ich jedes Mal wusste, das wohl derselbe Kram auf mich zukommt (ich lasse mal jetzt das wertende Nomen "Müll" weg). Aber ich hatte quasi eine Resthoffnung, dass in den 80ern der Kurs genauso schnell gedreht wird wie in zwischen den 60ern und den 70ern.
      Die Moorebonds waren extrem erfolgreich, weswegen klar sein sollte, dass der "Müll" den du siehst damals wohl sehr beleibt gewesen sein muss und deshalb hat man an den Kernelementen natürlich nicht extrem gerüttelt.

      Ich bin ja auch der Meinung, dass Moore etwas zu lang ran durfte. Sein letzter Film kann man getrost in die Tonne kloppen, auch wenn Patrick McNee einen sehr sympathischen Auftritt hatte und sich Bond schon eher seinem Alter entsprechend verhält. Moore hat Bond nie ernst genommen und das hat sich auch immer mehr in seinen Filmen widergespiegelt. Wenn man ernste Unterhaltung sucht, dann ist man bei Moore einfach falsch. Er ist der Gegenentwurf zu Connery und genau deshalb auch nach wie vor so beliebt. Dalton wiederum ist ein Gegenentwurf zu Moore usw.

      Das ist natürlich ein Argument, welches erst in der heutigen Zeit nicht mehr greift, ja.
      Naja, die Beschaffungsmöglichkeiten sind heute nur viel größer. Neue Fans kommen bestimmt auch heute noch nach.

      Oh, ich würde in heutiger Zeit mal gerne einen Bond von Nolan sehen wollen. Fände ich extrem spannend. Von mir aus auch gerne ein, zwei Teile.
      Du siehst im November einen Bond von Sam Mendes. Sollte auch interessant sein. Seit den 90ern hat sich jedenfalls viel getan was Regisseure und Bondfilme angeht. Lediglich Martin Campell durfte zwei Mal ran (Goldeneye 1995 und Casino Royale 2006).

      Nur dass man eben nicht allzuviel anders entschieden hat. Raus aus dem Weltraum und den ganz großen Nummern. Aber gerade die ganze Drehart als solche blieb dann doch eher monoton.
      Ja, möglich. Ich sehe da einfach eine typische 80er Inszenierung. Das wurde immer serieller, da vor allem alle zwei Jahre ein Film in die Kinos gebracht wurde. Aber dazu muss man auch sagen, dass bei Christopher Nolan sieht ein Film aus wie der andere.


      Ich auch, deswegen bleibe ich am Ball
      Ich bin gespannt.
      "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
      Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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        #18
        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Gut, man kann niemanden zwingen. Aber die Bondreihe gehört zu den interessantesten Reihen, da die Filme jetzt bereits über einen Zeitraum von 50 Jahren produziert werden.
        Und deswegen habe ich ja überhaupt damit angefangen, sie einfach mal in Reihe zu gucken. Und was Lektüre dazu angeht: Da sag ich niemals nie. Zumal ich immer noch ein wenig mit dem Studiengang Filmwissenschaften liebäugel...

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Das ist doch genau mein Punkt. Es gibt mit Sicherheit genügend Komödien der 70er oder anderer Jahrzehnte, die bei dir im Gegensatz nur noch zu Schulterzucken führen. Was zum einen natürlich geänderten gesellschaftlichen Normen und Werten liegen kann oder auch weil du nicht mehr in der Zeit lebst und somit irgendwelche Anspielungen oder Wortwitze nicht mehr verstehst. Anderes kann auch heute noch aus unterschiedlichen Gründen noch funktionieren oder auch wieder funktionieren.
        Und auch heute kann es Komödien geben, die mich nur die Schulter zucken lassen - wie die neuen "Pink Panther"-Filme - und welche, die ich super witzig finde. Aber betreffend Bond lasse ich mich sicherlich auch gerne aufklären, welche Anspielungen es bis auf zwei Melodien in "Moonraker" und etwas ähnlichem in "Spion" gab.

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Manche Dinge sind zeitlos und manche Dinge nicht. Das betrifft auch alle Bondfilme. Den einen Film mal mehr und den anderen Film mal weniger.
        Und vermutlich hängt auch das wieder vom eigenen Geschmack ab, was man für sich selbst als zeitlos bewertet.

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Das habe ich so überhaupt nicht impliziert. Ich habe nicht geschrieben, dass die Leute einfach alles vergessen haben und deshalb nicht gemerkt haben, dass sich die Geschichten der Filme gleichen. Es ist eher genau umgekehrt. Die Leute wussten was zu erwarten war und sind deshalb ins Kino gegangen.
        Okay, dann habe ich Passagen wie...

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Wenn die Filme nicht im Kino neu aufgeführt wurden, dann hattest du schlechte Karten alle Filme am Stück zu schauen. Da gab es vielleicht mal eine 30 Minuten Fassung auf Super 8 oder so. Ansonsten hast du den Film geschaut und zwei Jahre später den nächsten ohne den Vorgänger noch im Kopf zu haben.
        ... einfach ein wenig zu ernst genommen

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Die Bondformel ist der Hauptgrund für den anhaltenden Erfolg der Reihe gewesen ist. Die meisten Zuschauer erwarten von Bondfilmen eigentlich keine Überraschungen oder eine andere Story. Wenn man dann nur alle paar Jahre einen Bondfilm schaut, dann machen sich evtl. Abnutzungserscheinungen der Wiederholungen zusätzlich noch weniger bemerkbar.
        Dass sie aber vorhanden sind, kann sich auch dann noch bemerkbar machen.

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Die Moorebonds waren extrem erfolgreich, weswegen klar sein sollte, dass der "Müll" den du siehst damals wohl sehr beleibt gewesen sein muss und deshalb hat man an den Kernelementen natürlich nicht extrem gerüttelt.
        Das ist ja auch analytisch gesehen vollkommen korrekt, trifft aber einfach nicht meinen Geschmack.

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Ich bin ja auch der Meinung, dass Moore etwas zu lang ran durfte. Sein letzter Film kann man getrost in die Tonne kloppen, auch wenn Patrick McNee einen sehr sympathischen Auftritt hatte und sich Bond schon eher seinem Alter entsprechend verhält. Moore hat Bond nie ernst genommen und das hat sich auch immer mehr in seinen Filmen widergespiegelt. Wenn man ernste Unterhaltung sucht, dann ist man bei Moore einfach falsch. Er ist der Gegenentwurf zu Connery und genau deshalb auch nach wie vor so beliebt. Dalton wiederum ist ein Gegenentwurf zu Moore usw.
        Hey, ich bitte um möglichst wenig Beeinflussung. Eigentlich hatte ich beim letzten Bond gehofft, dass das geile Bondlied und Christopher Walken ein wenig was gut machen

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Naja, die Beschaffungsmöglichkeiten sind heute nur viel größer. Neue Fans kommen bestimmt auch heute noch nach.
        Aber dadurch, dass diese neuen Fans heute relativ problemlos mehrere Teile am Stück sehen können (und diese beispielsweise auch öfter mal so gesendet werden, wenn auch selten wirklich alle), machen sich auch eventuelle Abnutzungserscheinungen leichter bemerkbar. Zumindest vom Trailer her und von den ersten scheint mir "Skyfall" auch wieder etwas von den vorherigen Bondfilmen abzuweichen. Mal schauen, was man sich hier überlegt hat. (Perfekt wäre es natürlich, wenn ich genau dann mit meinem Run durch bin und ins Kino gehen kann - werde aber wohl früher fertig sein.)

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Du siehst im November einen Bond von Sam Mendes. Sollte auch interessant sein. Seit den 90ern hat sich jedenfalls viel getan was Regisseure und Bondfilme angeht. Lediglich Martin Campell durfte zwei Mal ran (Goldeneye 1995 und Casino Royale 2006).
        Ohne Wikipedia würde mir wohl keiner dieser Namen irgendetwas sagen.

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Ja, möglich. Ich sehe da einfach eine typische 80er Inszenierung. Das wurde immer serieller, da vor allem alle zwei Jahre ein Film in die Kinos gebracht wurde. Aber dazu muss man auch sagen, dass bei Christopher Nolan sieht ein Film aus wie der andere.
        Na ja, wenn man stimmungsmäßig und von der aufgebauten Atmosphäre aus vergleicht, sind "Batman Begins" und "The Dark Knight" beispielsweise schon sehr anders. Gerade diese "Zusammenschnittszenen" in "The Dark Knight", die wan entscheidenden Stellen immer wieder eingebaut werden (etwa, wenn während der Joker auf Waynes Party auftaucht, Gordon versucht, andere Ziele des Jokers zu retten, oder auch als Batman Harvey und Rachel retten möchte, während der Joker zeitgleich aus dem Gefängnis ausbricht) gibt es so in "Batman Begins" nicht. Sicherlich kann man aber einen Nolanfilm als einen solchen erkennen, das ist wahr.

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          #19
          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
          Und deswegen habe ich ja überhaupt damit angefangen, sie einfach mal in Reihe zu gucken. Und was Lektüre dazu angeht: Da sag ich niemals nie. Zumal ich immer noch ein wenig mit dem Studiengang Filmwissenschaften liebäugel...
          Sehr gut.

          Ich finde es ungemein wichtig, dass man das historische Umfeld von Filmen betrachtet. Gerade wenn man sich fragt, warum eine Filmreihe so langlebig ist. Das war ja auch der Grund, warum ich überhaupt auf deinen Post geantwortet habe. Ob dir der Film heute selbst gefällt ist dabei für die Diskussion völlig bedeutungslos, weswegen mich jeder Verweis darauf als Antwort in dieser Diskussion irritiert. Nicht falsch verstehen, ich finde es sehr gut, dass du die Filme nicht kennst und einfach mal deine Ersteindrücke aufschreibst. Ist sehr interessant für mich, aber mir geht es in unserer aktuellen Diskussion nicht um die Wirkung der alten Bondfilme auf neue Zuschauer in der heutigen Zeit.

          Und vermutlich hängt auch das wieder vom eigenen Geschmack ab, was man für sich selbst als zeitlos bewertet.
          Jein. Mit Geschmack hat das eher weniger zu tun. Das kann man so eigentlich nicht stehen lassen. Natürlich kann man bis zu einem gewissen Grad darüber streiten, was man jetzt genau unter zeitlos verstehen soll und was in unterschiedlichen Kontexten damit gemeint ist.

          Es gibt aber nun mal Dinge, die heute nicht mehr wirklich bekannt sind, aber damals in aller Munde waren. Beispielsweise fällt mir spontan ein, dass im Zimmer von Dr. No ein Gemälde aufgestellt wurde, welches in Wirklichkeit gestohlen wurde. Der Diebstahl war zur damaligen Zeit in den Medien thematisiert worden.

          Des Weiteren kann man das natürlich auf unterschiedliche Bereiche wie soziales Verhalten in Filmen verweisen. Ohne in der Zeit gelebt zu haben kann man gewisse Dinge einfach nicht mehr richtig verstehen oder es wird aus heutiger Sicht falsch interpretiert, weil sich kulturelle Codes geändert haben. Tabubrüche in Filmen können wir ohne historrische Kenntnisse auch nicht direkt als solche erkennen.

          Das bedeutet letztendlich auch, dass gewisse Dinge heute einfach nicht mehr ihre ursprüngliche Wirkung entfalten können.


          Okay, dann habe ich Passagen wie einfach ein wenig zu ernst genommen
          Ja und es ist auch missverständlich formuliert. Es ging mir darum, dass man als Zuschauer nach einer gewissen Zeit meist einfach nur noch eine sehr vage Vorstellung von einem Film hat und häufig liegt man dann auch mit seiner Erinnerung ziemlich daneben. Gerade wenn man den Film nicht beliebig oft schauen kann.

          Ich kann hier auch nur eine Anekdote über meine eigenen Erfahrung mit der Bondreihe liefern. Ich konnte die einzelnen Filme erst dann chronologisch ordnen, als ich mir vor knapp 10 Jahren die DVDs zugelegt habe. Bestimmte Szenen hab ich in anderen Filmen vermutet oder hatte viele ganz vergessen. Und das obwohl ich die Filme der Reihe vorher bereits mehrmals gesehen habe.

          Daher bin ich auch der Meinung, dass man den meisten Spaß mit den Bondfilmen hat, wenn man die Filme durcheinander schaut und nicht in der Produktionsreihenfolge.

          Dass sie aber vorhanden sind, kann sich auch dann noch bemerkbar machen.
          Natürlich, das kann man ja nicht ausschließen.

          Hey, ich bitte um möglichst wenig Beeinflussung. Eigentlich hatte ich beim letzten Bond gehofft, dass das geile Bondlied und Christopher Walken ein wenig was gut machen
          Sorry, aber vielleicht gefällt er dir ja.

          Aber dadurch, dass diese neuen Fans heute relativ problemlos mehrere Teile am Stück sehen können (und diese beispielsweise auch öfter mal so gesendet werden, wenn auch selten wirklich alle), machen sich auch eventuelle Abnutzungserscheinungen leichter bemerkbar.
          Ja, heute ist das kein Problem mehr und im direkten Vergleich fällt natürlich so manche Parallele um so stärker auf. So sind die Filme damals nur nicht konzipiert worden und das ist meiner Meinung nach äußerst wichtig, wenn man die Erfolgsfaktoren einer Reihe beurteilen will.


          Ohne Wikipedia würde mir wohl keiner dieser Namen irgendetwas sagen.
          Was heißt das jetzt? Dass die Regisseure nicht wichtig sind, weil du noch nicht von ihnen gehört hast?


          Na ja, wenn man stimmungsmäßig und von der aufgebauten Atmosphäre aus vergleicht, sind "Batman Begins" und "The Dark Knight" beispielsweise schon sehr anders. Gerade diese "Zusammenschnittszenen" in "The Dark Knight", die wan entscheidenden Stellen immer wieder eingebaut werden (etwa, wenn während der Joker auf Waynes Party auftaucht, Gordon versucht, andere Ziele des Jokers zu retten, oder auch als Batman Harvey und Rachel retten möchte, während der Joker zeitgleich aus dem Gefängnis ausbricht) gibt es so in "Batman Begins" nicht. Sicherlich kann man aber einen Nolanfilm als einen solchen erkennen, das ist wahr.
          Ich spielte eher auf seine grundlegende Ästehtik an. Vor allem wenn du "The Dark Knight" mal mit "Inception" vergleichst. Da ist sogar das Design des Abspanns gleich. Jedenfalls hatte ich damals im Kino sehr stark diesen Eindruck. Müsste ich aber auch noch einmal nachschauen.
          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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            #20
            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Sehr gut.
            Hm? Hast du das denn studiert oder wie?

            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Jein. Mit Geschmack hat das eher weniger zu tun. Das kann man so eigentlich nicht stehen lassen. Natürlich kann man bis zu einem gewissen Grad darüber streiten, was man jetzt genau unter zeitlos verstehen soll und was in unterschiedlichen Kontexten damit gemeint ist.
            Ich empfinde beispielsweise die alte SW-Trilogie oder auch "Der Pate" als sehr, sehr zeitlos. Ich denke mir eigentlich immer, dass das Filme sind, die man nicht so schnell vergessen wird. Jetzt kenne ich aber mittlerweile auch genügend Jugendliche, die beides irgendwie "total langweilig und da gibt es ja kaum Äktschn" finden. Muss ich jetzt revidieren, dass "Der Pate" mit Sprüchen wie dem berühmten unausschlagbaren Angebot zeitlos ist?

            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Es gibt aber nun mal Dinge, die heute nicht mehr wirklich bekannt sind, aber damals in aller Munde waren. Beispielsweise fällt mir spontan ein, dass im Zimmer von Dr. No ein Gemälde aufgestellt wurde, welches in Wirklichkeit gestohlen wurde. Der Diebstahl war zur damaligen Zeit in den Medien thematisiert worden.
            Gut, das sind für den Moment immer ganz schöne Dinge, die aber, wenn man sich zu sehr auf sie stützt, schnell die Zeitlosigkeit von gewissen Filmen runterziehen. Gerade Parodien verlieren dadurch immer ganz, ganz schnell.

            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Des Weiteren kann man das natürlich auf unterschiedliche Bereiche wie soziales Verhalten in Filmen verweisen. Ohne in der Zeit gelebt zu haben kann man gewisse Dinge einfach nicht mehr richtig verstehen oder es wird aus heutiger Sicht falsch interpretiert, weil sich kulturelle Codes geändert haben. Tabubrüche in Filmen können wir ohne historrische Kenntnisse auch nicht direkt als solche erkennen.
            Darum hat ja die ästhetische Erfahrung mehrere Komponenten. Und die beiden wichtigsten Fragen dabei bleiben immer "Was ist im Kunstwerk als Antwort auf damalige historische Ereignisse zu finden?" und "Was sagt das historische Kunstwerk über mich und meine eigene Gegenwart aus?"

            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Sorry, aber vielleicht gefällt er dir ja.
            War ja nicht ganz ernst gemeint

            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Was heißt das jetzt? Dass die Regisseure nicht wichtig sind, weil du noch nicht von ihnen gehört hast?
            Nein, das heißt einfach nur, dass ich von den Regiesseuren noch nie etwas gehört habe und daher den Stil jetzt nicht so einschätzen kann. Von Sam Mendes etwa habe ich noch nie einen Film gesehen, wenn die (überraschend kurze) Wikipedialiste vollständig ist.

            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Ich spielte eher auf seine grundlegende Ästehtik an. Vor allem wenn du "The Dark Knight" mal mit "Inception" vergleichst. Da ist sogar das Design des Abspanns gleich. Jedenfalls hatte ich damals im Kino sehr stark diesen Eindruck. Müsste ich aber auch noch einmal nachschauen.
            Ja, bei "Inception" und "The Dark Knight", die ja so ziemlich zeitgleich daherkamen, stimmt das ohne Zweifel. Ist mir damals zumindest auch so vorgekommen, ohne dass ich jetzt viele Argumente dafür sammeln könnte. Gerade dieser Zusammenschnitt mehrerer Handlungsebenen (bei "The Dark Knight" von zeitgleich passierenden Dingen, bei "Inception" von mehreren quasizeitgleich passierenden Traumebenen), der in "The Dark Knight" gut funktioniert hat, wurde im Drehbuch von "Inception" geradezu von der Story an sich bereits herausgefordert.

            Aber bei "Batman Begins" und "The Dark Knight" sehe ich schon Unterschiede. Ja, tatsächlich gibt es auch hier während Bales Ausbildung diese "Zusammenschnitt-Sequenz" (weißt du eigentlich, was ich mit der meine? ), aber auch hier, ohne wirklich Argumente auf dem Kasten zu haben: Wenn ich an "Batman Begins" denke, dann verbinde ich den Film farblich irgendwie mit einem rötlichen Gelb, während "The Dark Knight" für mich eher "blau" ist. Ich weiß, komische These.

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              #21
              Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
              Hm? Hast du das denn studiert oder wie?
              Nein, nicht im speziellen.



              Ich empfinde beispielsweise die alte SW-Trilogie oder auch "Der Pate" als sehr, sehr zeitlos. Ich denke mir eigentlich immer, dass das Filme sind, die man nicht so schnell vergessen wird. Jetzt kenne ich aber mittlerweile auch genügend Jugendliche, die beides irgendwie "total langweilig und da gibt es ja kaum Äktschn" finden. Muss ich jetzt revidieren, dass "Der Pate" mit Sprüchen wie dem berühmten unausschlagbaren Angebot zeitlos ist?
              Wenn man nach der Argumentation gehen würde, dann gibt es keine zeitlosen Filme. Ist dann vielleicht etwas arg eng gefasst. Der Begriff ist ja nicht trennscharf. Sagen wir es einfach mal so: Einige Filme sind zeitloser als andere.

              UGut, das sind für den Moment immer ganz schöne Dinge, die aber, wenn man sich zu sehr auf sie stützt, schnell die Zeitlosigkeit von gewissen Filmen runterziehen. Gerade Parodien verlieren dadurch immer ganz, ganz schnell.
              Jup.



              Darum hat ja die ästhetische Erfahrung mehrere Komponenten. Und die beiden wichtigsten Fragen dabei bleiben immer "Was ist im Kunstwerk als Antwort auf damalige historische Ereignisse zu finden?" und "Was sagt das historische Kunstwerk über mich und meine eigene Gegenwart aus?"
              Ja und es ist vor allem losgelöst von einer Bewertung durch den eigenen Geschmack.


              Nein, das heißt einfach nur, dass ich von den Regiesseuren noch nie etwas gehört habe und daher den Stil jetzt nicht so einschätzen kann. Von Sam Mendes etwa habe ich noch nie einen Film gesehen, wenn die (überraschend kurze) Wikipedialiste vollständig ist.
              Naja, Nolan hat jetzt auch nicht unbedingt mehr Filme gemacht.

              Aber zumindest von American Beauty sollte man schon mal was gehört. Der Film wird ja eigentlich auch ständig in unterschiedlichen Kontexten zitiert und war immerhin Bester Film 1998 und Mendes hat auch gleich den Oscar als Regisseur bekommen.



              Aber bei "Batman Begins" und "The Dark Knight" sehe ich schon Unterschiede.
              Ja, die Unterschiede sehe ich auch. Ich habe nur das Gefühl, dass sich Nolan durch das Lob für The Dark Knight und Inception jetzt auf diesen Stil eingeschossen hat. Gut, zwei Filme machen noch keinen Trend, aber mal abwarten.

              Ja, tatsächlich gibt es auch hier während Bales Ausbildung diese "Zusammenschnitt-Sequenz" (weißt du eigentlich, was ich mit der meine? ), aber auch hier, ohne wirklich Argumente auf dem Kasten zu haben:
              Ich denke ich weiß was du meinst. Ist aber natürlich auch nichts Nolan exklusives. Funktioniert aber und ist die interessantere Erzählweise, wenn es gut gemacht ist. Würde ich mir in mehr Filmen wünschen, gerade auch im Superheldengenre wenn es mal wieder um die Origin geht.

              Wenn ich an "Batman Begins" denke, dann verbinde ich den Film farblich irgendwie mit einem rötlichen Gelb, während "The Dark Knight" für mich eher "blau" ist. Ich weiß, komische These.
              Vielleicht solltest du dich nicht so sehr vom Kinoplakat leiten lassen. Aber ich verstehe was du meinst, da sich diese Farbpalette schon im Film identifizieren lässt.
              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
              Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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