Watchmen

[Species 8472 Pilot]

Nun ja,ich weiss nicht ob ich mir den Film so wie er im Kino gezeigt wird ansehen soll...anscheinend sind ja wohl doch recht viele Stellen gekürzt worden.Andererseits bin ich auch wieder ein riesiger Fan des "Comic"-Romans.Natürlich könnte man auch auf den DVD-/BluRay-Release mit Director's cut warten,fragt sich nur,ob sich das auch lohnen würde...

[Ductos]

Ich hab gelesen, dass zumindest der "Comic im Comic" mit dieser Piratengeschichte noch seperat veröffentlicht werden soll.

Snyder hatte nämlich Gerard Butler eine Rolle in "Watchmen" versprochen, als sich aber keine für ihn fand, besetzte er ihn kurzerhand als Hauptdarsteller in dieser Untergeschichte.

[Gwin]

Well, Duh?, um es mal mit Cordelia Chase zu sagen. Natürlich war der Ritt der Wallküren bei Apocalypse Now abgekupfert, warum sollte man es denn sonst auch als einfallslos bezeichnen..

Zitieren ist etwas anderes als Abkupfern
Und selbst ich als jemand, die Apocalypse Now nie gesehen hat, habe das Zitat erkannt.

Ansonsten, ich kenne und liebe den Comic und fand den Film großartigst. Klar mußte geschnitten werden, aber imo wurde das an den richtigen Stellen gemacht. Die Stimmung des Comics wurde hervorragend auf die Leinwand übertragen.

[Ford Prefect]

Zitieren ist etwas anderes als Abkupfern.

Des einen Hommage ist des anderen Plagiat. Man darf sich darüber streiten, wie man die Musikauswahl in dieser Szene zu nehmen hat.

Und selbst ich als jemand, die Apocalypse Now nie gesehen hat, habe das Zitat erkannt.

Ich glaube das war so ziemlich genau mein Punkt.

[Karl Ranseier]

Das kam mir auch ein wenig seltsam vor: Rohrschach, Dan und ... uff wie hieß sie noch gleich.... (ich nenn sie mal Silk Spectre 2, ihr Vorname fällt mir nich mehr ein) sind die einzigen Figuren, die ich wirklich gemocht hab. Bei Rohrschach auch ein wenig aus Mitleid, der arme Kerl. Ausser diesem dreien hab ich im ganzen Film keinen (Haupt)Charakter gesehn, der das Zeug zum "Guten" hatte. Dafür auch kaum wen, der wirkliche böse war. Ich hab Watchmen nicht gelesen, aber ich denke das werd ich nachholen.
Kannst du vielleicht etwas auf die Unterschiede zwischen Film- und Comic-Rohrschach eingehen?Und Kai the Spys Meinung würde mich da jetzt ehrlich gesagt auch interessieren.

Zum Beispiel: Rorschach im Film geht auf den Psychater los und will sein "Gesicht" zurück, was ihn stärker in die Psycho-Ecke stellt. Rorschach im Comic erhebt gegen den Psychater nicht die Hand noch bedroht er ihn, sondern beginnt eine Art psychologischer Kriegsführung über mehrere Sitzungen gegen ihn. Ausserdem hat Rorschach im Comic Ersatzmaske und Kleidung versteckt, die er nach dem Ausbruch mit Dan abholt - ein Zeichen von Planungsfähigkeit statt Psychose. Der Charakter wird also stärker überzeichnet - und das bei einer Comic-Figur.

....Ich glaube das war so ziemlich genau mein Punkt.

Ahem, lol, ja, belegt deine "zu platt" Aussage - wenn man davon ausgeht, daß es "zu platt" bei Filmzitaten überhaupt gibt. Es kann nicht jeder so dezent einen Film zitieren wie Kevin Smith in Dogma ("No Ticket!" - geht in der deutschen Fassung natürlich verloren, da im Zug mit "Kein Fahrschein" und im Zeppelin mit "Kein Flugschein" übersetzt) - Resultat ist halt oft, daß Filmzitate nicht bemerkt werden. Ist wohl stark vom Stil des Regisseurs abhängig, und Snyder wird bestimmt nicht als Meister der Untertreibung in Hollywood gehandelt

[Valen]

Also ich habe ihn vorgestern gesehen. Kenne zwar den Comic nicht, aber ich sehe es bei allen Comic-Verfilmungen so: Solange der Film in sich (bzw. in der Filmreihe) gut ist und gut passt, ist das egal.

Ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin vom Film, aber ich habe mir doch was anderes darunter vorgestellt. Ich will diesmal keine ausufernde Kritik abliefern.

Das Hauptproblem des Filmes ist imo, dass er es nicht schafft eine Spannungskurve an sich aufzubauen, erst recht keine, die nach oben zeigt. Erst am Ende geht's mal etwas los. Nach der Anfangs-Actionszene ist ja erstmal ziemlich lange nix los. Was nicht schlimm ist. Es wird viel erzählt und Hintergründe werden geliefert. Ich fand's interessant. Aber auch in diesen Erzählungen gab es keine Highlights oder eine ansteigende Spannungskurve.

Sowohl Hauptstoryline, als auch die in Rückblenden erzählten Charakterhintergründe waren für sich genommen interessant, haben sich aber gegenseitig behindert.

Was mich am meisten wundert (ist der Comic da noch ausladender?): Das sie es sich getraut haben, in so einem Blockbuster, so einem teuren Film, soviel Metaphysisches, Intellektuelles und Daseins-Gerede drin zu haben. Was hauptsächlich durch Doc Manhattan passierte. Wobei mir das eher gefallen hat.

Tja, was ich mochte: Wirklich gefallen hat mir die Message des Filmes. Sonst leider weniger. Interessant fand ich Manhattan. Cool, wenn auch krank, fand ich Rorschach! Ozymandias war mir zu schleimig, hätte mehr Hintergrund bedurft, und unser Dan - wie-hieß-sie-noch-im-gelben-Latex-Gespann, fand ich etwas merkwürdig.

Dem Film gebe ich 6 von 10 Punkten oder 3 von 6 Sternen. Ich finde ihn defintiv nicht schlecht. Aber halt auch nicht wirklich gut. Das Einspielergebnis erhält er jedenfalls nicht, weil er so wahnsinnig gut ist. Das ist wohl eher der Hype. Oder den Amis ist's egal, da die Schlechtheit der Menschheit stellenweise doch etwas platt daherkommt.

[ADrian]

Das Einspielergebnis erhält er jedenfalls nicht, weil er so wahnsinnig gut ist. Das ist wohl eher der Hype.

Bisher ist das Einspielergebnis doch eher enttäuschend, so weit ich mitbekommen habe. Sein Budget wird der Film im Kino wahrscheinlich nicht wieder einspielen.

Die meisten Kritikpunkte, die du anbringst (mangelnde Charakterisierung von Laurie, Dan und Adrian, die unausgewogene Spannungskurve), würden bei einer Lektüre der Vorlage übrigens nicht anfallen. Die Graphic Novel kann ich jedem nur wärmstens empfehlen - ob einem der Film nun gefallen hat oder nicht.

[Pyromancer]

Das Hauptproblem des Filmes ist imo, dass er es nicht schafft eine Spannungskurve an sich aufzubauen, erst recht keine, die nach oben zeigt.

Ja. Wo der Comic subtil, akribisch und mit Geduld Steinchen für Steinchen ein Gesamtbild aufbaut, da liefert der Film zwar einige große Brocken, die sind aber oft zusammenhang- und dann auch gleich belanglos und kommen gleich mit dem Holzhammer daher.

Was mich am meisten wundert (ist der Comic da noch ausladender?): Das sie es sich getraut haben, in so einem Blockbuster, so einem teuren Film, soviel Metaphysisches, Intellektuelles und Daseins-Gerede drin zu haben.

So viel war das doch gar nicht. Und im Comic ist es natürlich noch viel mehr.

Tja, was ich mochte: Wirklich gefallen hat mir die Message des Filmes.

Jetzt bin ich gespannt: Was ist denn für dich die Message?

[Steve Coal]

Jetzt bin ich gespannt: Was ist denn für dich die Message?

Das würde m ich auch mal interessieren!
Denn die Message die ich aus dem Film gelesen habe ist einer der wenigen Aspekte den ich nicht mochte.
Dass es in Ordnung ist 100 Millionen Menschen in die Luft zu jagen um 6 Milliarden Menschen eine kurzzeitig friedliche Welt zu schaffen, ist meiner Meinung nach keine gute Aussage!

[Drakespawn]

Denn die Message die ich aus dem Film gelesen habe ist einer der wenigen Aspekte den ich nicht mochte.
Dass es in Ordnung ist 100 Millionen Menschen in die Luft zu jagen um 6 Milliarden Menschen eine kurzzeitig friedliche Welt zu schaffen, ist meiner Meinung nach keine gute Aussage!

Das ist ein Problem, das ich auch mit dem Ende hatte. Obwohl, letztendlich weniger ein Problem, sondern eher ein Schock. Ich habe mich echt bemüht, den Oberschurken (Name aus Spoilergründen vorsorglich weggelassen) dafür zu hassen, was er getan hat.

Aber man kommt am Ende nicht drum herum, ihm Recht zu geben. Das alte Prinzip "Das Wohl von vielen wiegt schwerer als das von wenigen oder einzelnen" greift hier perfekt. Denn wenn man wirklich darüber nachdenkt: Was ist besser? Der Tod von 100 Millionen (durch seinen Plan) oder der beinahe ALLER Menschen (durch einen wenig später folgenden nuklearen Holocaust)? Selbst wenn es nur ein temporärer Frieden ist, ist es die zusätzliche Zeit die der Menschheit durch diese Opfer erkauft wurde wert.

Und an dieser Stelle steckt man als Zuschauer dann auch in einer emotionalen Zwickmühle. Wenn man die Gräueltat und den Tod der Millionen verurteilt und sich einredet, dass man niemals genauso gehandelt hätte, dann sagt man dadurch im Grunde aus, dass man die ganze Menschheit auf dem Altar moralischer Grundsätze opfern würde, die ohne die Menschen eh keinen Pfifferling mehr wert sind. Und wenn man das Opfer als notwendig ansieht, dann lautet die Aussage, dass Menschenleben wie Waren gegeneinander aufgerechnet werden können.

So oder so, es gibt keine "richtige" Handlung in dieser Situation. Nur die Wahl des geringeren Übels. Und man wird ein Arschloch sein, egal wie man gehandelt hat.

Insofern ist der Oberschurke das, was ich persönlich als Idealbild eines Antagonisten ansehen würde: Er handelt so nachvollziehbar, dass man nicht umhin kommt, ihm Recht zu geben. Wenn das im Comic noch deutlicher rauskommt als im Film, dann muss ich mir den echt mal zulegen.

Eine weitere "Mini-Message" die ich persönlich sehr interessant fand, war Rorschachs Analyse des Comedian. Der Name machte vorher nicht wirklich viel Sinn, bis zu dem Punkt an dem Rorschach sagt, dass er das Wesen der Menschheit erkannt und eine Parodie daraus gemacht hat. Das ganze Wesen dieses verhassten Bastards ist nichts weiter als ein einziger Witz auf Kosten der gesamten Menschheit.

[Karl Ranseier]

....Eine weitere "Mini-Message" die ich persönlich sehr interessant fand, war Rorschachs Analyse des Comedian. Der Name machte vorher nicht wirklich viel Sinn, bis zu dem Punkt an dem Rorschach sagt, dass er das Wesen der Menschheit erkannt und eine Parodie daraus gemacht hat. Das ganze Wesen dieses verhassten Bastards ist nichts weiter als ein einziger Witz auf Kosten der gesamten Menschheit.

Das Wesen der Menschheit ist die eigentliche Message. Das ganze "Wohl von wenigen gegenüber Wohl von vielen"-Getue im Zusammenhang ist ein unter dem Wesen liegender Aspekt, das Bedürfnis dieser eigentlich immer noch wie Tiere handelnden Spezies, die sich ("Es war Krieg....", "Die Opfer waren nötig....", "Wir schützen die Gesellschaft vor sich selbst....") wann immer es eine gute "Entschuldigung" gibt, sich vom "moralischen" Drumrum löst. Die Situation des eigentlichen "Schurken" (kann man jemanden, der am Ende das "höhere" Ziel für die Menschheit erreicht zum Schurken deklarieren?) ist ja nix anderes: Moral abstreifen, sich darüber hinwegsetzen, um die Menschheit voran zu bringen. Übrigens Nietzsches "Übermensch"-Prinzip. Und was passiert mit dem einen, der seine Prinzipien nicht beugen will? Das macht das Wesen der Menschheit aus. Und das ist genau daß, was ein dem normal-menschlichen Mittelmaß entsprungener Kinogänger nicht vorgesetzt bekommen will, worüber der nicht nachdenken will, was ihn dazu bringt, seinen Bekannten "Scheiß-Film" zu sagen. Zieht von den Einspielergebnissen jetzt mal den Hype ab ....

Je schneller der Mensch an sich kapiert und auch offen eingesteht, wie wenig edel, hilfreich und gut er ist und wie gewaltätig, unaufrichtig und von Natur eher assozial er ist, desto eher kann man anfangen, an Menschheit 2.0 zu arbeiten. Homo Sapiens 1.1 SP2 ist, was wir haben und der Comedian parodiert und überzeichnet. Und das ist nunmal nicht die Popcorn-Kino-taugliche gute Laune Mesage.

[Ford Prefect]

Das ist ein Problem, das ich auch mit dem Ende hatte. Obwohl, letztendlich weniger ein Problem, sondern eher ein Schock. Ich habe mich echt bemüht, den Oberschurken (Name aus Spoilergründen vorsorglich weggelassen) dafür zu hassen, was er getan hat.

Du darfst aber nicht vergessen, dass der Oberschurke überhaupt erst dafür verantwortlich ist, dass sich die Situation dermaßen zuspitzt. Natürlich stehen die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten schon zu Beginn des Films am Rande des Nuklear Krieges, aber die Situation eskaliert doch erst richtig als
SPOILERDr. Manhatten sich auf den Mars zurückzieht; ausgelöst durch Ozymandias Täuschung hinsichtlich der Krebserkrankungen ihm nahe stehender Personen

Mal ganz davon abgesehen, dass wir aus der Erfahrung der Geschichte wissen, dass mit den richtigen Personen an der Macht, der Kalte Krieg beendet werden kann, ohne das er vorher vollständig eskaliert. Klar im Watchmen Universum ist Dr. Manhatten ein zusätzlicher Faktor, aber der nach eigenen AngabenSPOILERintelligenteste Mensch der Welt, wird doch wohl eine ähnliche Lösung finden können.

[Pyromancer]

Mal ganz davon abgesehen, dass wir aus der Erfahrung der Geschichte wissen, dass mit den richtigen Personen an der Macht, der Kalte Krieg beendet werden kann, ohne das er vorher vollständig eskaliert. Klar im Watchmen Universum ist Dr. Manhatten ein zusätzlicher Faktor, aber der nach eigenen AngabenSPOILERintelligenteste Mensch der Welt, wird doch wohl eine ähnliche Lösung finden können.

SPOILER
Und das ist denke ich der Knackpunkt. Ozymandias geht es in Wirklichkeit gar nicht darum, dass die Menschheit überlebt. Es geht im darum, dass er, in einer großen, heroischen Aktion die Menschheit rettet. Er will selbst wie weiland Alexander der Große den Gordischen Knoten durchschlagen. Dafür töter er Millionen und redet sich noch ein, er müsste es tun, um die Menschheit zu retten.
Aber die Menschheit durch viele kleine, unspektakuläre, aber funktionierende Schritte zu retten, dass ist unter seiner Würde.

[Parallax]

Mal was anderes, ich als großer Superheldenfan müsste "Watchmen" eigentlich kennen aber ich habe da noch nie was davon gelesen!

Ist Watchmen eigentlich von DC Comics, denn in Watchmen gibt es einen Nite Owl und im DC Universum im damaligen Multiversum auf Erde 3 einen Owlman der in etwa so was wie das böse Gegenstück zu Batman ist, deren Outfit sieht auch ähnlich aus!

[Kai "the spy"]

Mal was anderes, ich als großer Superheldenfan müsste "Watchmen" eigentlich kennen aber ich habe da noch nie was davon gelesen!

Ist Watchmen eigentlich von DC Comics, denn in Watchmen gibt es einen Nite Owl und im DC Universum im damaligen Multiversum auf Erde 3 einen Owlman der in etwa so was wie das böse Gegenstück zu Batman ist, deren Outfit sieht auch ähnlich aus!

Ist von DC, spielt aber außerhalb des DC-Multiversums. Owlman und Nite-Owl haben vom Eulenmotiv und ein paar Ähnlichkeiten beim Kostüm nichts gemein. Die Charaktere aus WATCHMEN basieren auf den Charlton-Superhelden, welche DC nach dem Untergang von Charlton Comics erworben hat. Nite-Owl basiert auf Blue Beetle, welcher dir ein Begriff sein dürfte.
Und ich würde dir dringend empfehlen, WATCHMEN zu lesen. Es ist der Superhelden-Comic für Erwachsene schlechthin, quasi das 2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM des Superhelden-Genres (den Vergleich bringe ich immer wieder gern).