Watchmen

[froeschli]

Hey was ist das für ein Song (mit dem Gesang) in dem Trailer??? Gibt es den zu kaufen? Oder ist der nur für den Trailer gemacht?

Ist das jetzt eigentlich mal bekannt geworden, was das für ein Lied ist im Trailer?

Gruss froeschli

[Ford Prefect]

**SPOILER***
Ich habe Watchmen gestern gesehen und er gefiel mir trotz einiger Schwächen gut. Ich hatte auch keine Probleme der Handlung zu folgen, obwohl ich die Vorlage nicht kenne. Auf der visuellen Seite kann der Film jedenfalls vollkommen überzeugen. Die Kostüme, die Ausstattung, die ganze Atmosphäre ist richtig stimmig, egal in welcher Zeitperiode sich die Handlung gerade abspielt. Ebenso ist die Action ohne jeden Zweifel erhaben. Snyder hat es in dieser Hinsicht einfach drauf. Man könnte vielleicht meckern, dass er es mit der Zeitlupe übertreibt und die Gewalt eigentlich unnötig drastisch dargestellt wird, aber im Gegensatz zu Wackelkamera und Ultraschnellenschnitt von Michael Bay und Co. ist man als Zuchauer immer auf der Höhe das Geschehens.

Das größte Problem des Films war meiner Meinung nach der fast nicht vorhandene Erzählfluss. Der Film wirkt sehr Episodenhaft. Es wird einfach ein Handlungspunkt nach dem anderen abgehakt. Möglicherweise ist dies den Kürzungen geschuldet oder aber der Tatsache, dass sich Snyder zu stark an der Vorlage orientiert und diese quasi nur abfilmt. Da ich die Watchmen Graphic Novel nicht kenne, fällt es mit schwer das zu beurteilen. Ebenso fehlte mir die Bindung zum Geschehen. Ich meine am Ende wird New York zerstört, aber als Zuschauer fühlt man sich da wie Dr. Manhatten so egal ist das einem. Genauso beim Tod von Rorschach. Der ist ja quasi der Erzähler des Films und in gewissen Hinsicht die Identifikationsfigur für den Zuschauer, nur fehlte mir selbst hier die emotionale Bindung zum Charakter. Das Finale fand ich auch dadurch ziemlich enttäuschend. Wobei es an sich eine clevere Idee ist, dass unsere Helden am Ende so rein gar nichts tun können. Ozymandias Plan funktioniert ganz einfach so wie er es geplant hatte. Es wäre nur schön gewesen, wenn Ozymandias zuvor mehr als zehn Minuten Screentime bekommen hätte, um uns einen besseren Einblick in seine Motivation zu geben.

Richtig gut gefallen haben mir alle Szenen mit Dr. Manhatten, dessen wachsende Distanz zur Menschheit in jeder Szene spürbar wurde. Technisch war der Charakter sowieso perfekt umgesetzt. Optisch ebenso ansprechend war Malin Akerman als Laurie Jupiter (aka Silk Spectre II). Es hat mich in dieser Hinsicht gefreut, dass das R Rating neben der Gewaltdarstellung auch eine nett anzuschauende Sex Szene mit der Dame ermöglicht hat. Für einen Film der die 80er heraufbeschwört gehört das sich aber auch. Heute, da jeder Action Film unbedingt ein PG 13 bekommen muss, sieht man "so ein bisschen Haut" ja nicht mehr.

Ein wenig unglücklich gewählt fand ich die Songs im Film. Ich meine der Ritt der Walküren zum Einsatz in Vietnam? Da fällt denen nichts Besseres ein? Aber auch Sound of Silence, 99 Luftballons, All along the Watchtower etc. zeugen nicht gerade von großer Kreativität. Da hätte Snyder mal kurz Tarantiono anrufen sollen, dass der ihm ein paar Titel nennt, die zur Periode passen, aber nicht allzu offensichtlich sind.

Insgesamt hat mir Watchmen aber wie eingangs gesagt gut gefallen. Es ist weder der ein Überfilm noch ein Reinfall, sondern einfach ordentliche Kinounterhaltung.

Ist das jetzt eigentlich mal bekannt geworden, was das für ein Lied ist im Trailer?

Das war doch nie ein Geheimnis. Sind die "Smashing Punpkins" mit "The Beginning is the End is the Beginning" vom Batman & Robin Soundtrack in einer etwas anderen Version.

[The Guardian]

Ist das jetzt eigentlich mal bekannt geworden, was das für ein Lied ist im Trailer?

Gruss froeschli

jo:

smashing pumpkins mit the beginning is the end is the beginning. zufinden im album rarities and b-sides

grüße

[Ductos]

So, ich habe Watchmen nun auch gesehen. War doch ziemlich neugierig.

Ok, wo fange ich an? Zuerst mal zum Setting: Eine sehr interessante Grundlage, auf der die Handlung aufbaut. Auf sowas muss man erstmal kommen.
Über die Charaktere: Es gab keinen, mit dem man sich irgendwie identifizieren konnte, obwohl alle ziemlich gut waren. Aber ich glaube, das ist auch irgendwie beabsichtigt. Der Comedian hat mir von allen noch am besten gefallen, auch wenn seine Methoden hinterher doch sehr skrupellos erscheinen. Überhaupt fand ich den Darsteller von dem Kerl sehr beeindruckend.
Mir fiel es auch nicht so schwer, der Story zu folgen. Aber diese Episodenhaftigkeit...na ja, nicht mein Stil, aber für den Film wohl ok.
Die Effekte: natürlich erste Sahne. Trägt sehr zur Optik des Films bei.
Was auch auffällt: Die teilweise schon sehr drastische Gewaltdarstellung. Ich weiß nicht, ob es in den Comics genau so ist, aber ich fand einige Szenen für FSK 16 doch sehr hart. Andererseits: In "300" gabs teilweise noch viel üblere Dinge zu sehen.

Insgesamt ein guter Film. Für mich nicht die Referenz bei Comic-Filmen (dafür war "The Dark Knight" einfach zu perfekt), aber ein sehr unterhaltsamer Streifen, der einen auch ein wenig nachdenklich zurückläßt und ich denke, wenn ein Film das schafft, hat er auch was bewirkt.

7/10 Punkten, 4,5*

David Hayter, einer der beiden Drehbuchautoren, war schon für "X-Men" und "X-Men2" verantwortlich. Da kann man also wohl durchaus von einer guten Umsetzung der Story ausgehen.

Bis zu "Watchmen" wusste ich gar nicht, dass die legendäre Stimme von Solid Snake auch Drehbücher geschrieben hat. Auf jeden Fall hat er Talent. "X-Men" ist Beweis genug und auch dieser Film ist recht ok.

[Comic Book Guy (ADF)]

Habe den Film vorhin gesehen, auch dutzende male das Graphic Novel gelesen. Ich bin begeistert. Wer einen kompletten Review lesen moechte, klickt dann bitte HIER.

[Octantis]

"Mein Gott....Es ist voller blauer Penise"


mal ernsthaft

Musikauswahl:
Ungewöhnlich aber geil
(Nena - 99 Luftbalons, Walkürenritt, Sound of Silence, Mozart - Requiem,...)

Inszenierung:
Ungewöhnlich aber geil
(Viel slowmo Spielerei, Kamerafahrten,...)

Story:
Ungewöhnlich aber geil


8-9/10

:top2:

[Kytoma67]

Ich hab mir den Film gestern angesehen.
Das heisst, ich hab ihn nicht ganz gesehen
Ich bin nach 2 Stunden gegangen. Da war noch eine 15min Pause dabei.
Der Film selber hätte mir ja gefallen.
Aber er war eindeutig zu brutal.
Das ist absolut nichts für mich.
Ich wüsste gern wie er ausgeht.
Aber diese brutale Szenen hab ich nicht länger ausgehalten.
Finde es schade das der Film so brutal ist.
Hab mich monatelang drauf gefreut.
Und in den Trailern sieht man nichts davon dass er so arg ist.
Schade schade

[Octantis]

olo

ab 16 bei uns bzw. Rated R in den USA hätte dir vielleicht nen kleinen Hinweis darauf geben können das er brutal ist

[Cave]

Normalerweise sag ich nichts wenn ein Film eine höhere Altersfreigabe hat, ich hab nen starken Magen (und ich find sowieso oft, dass völlig zerschnittene Filme eine zu hohe Einstufung haben). Aber diesmal bin ich sogar der Meinung, der Film hätte FSK 18 verdient. Und das meine ich wirklich positiv.


Aber sich hinterher zu ärgern, wenn man selber früher raus geht

[MFB]

Ich nehme an, Kytoma67 hat den Film in Österreich gesehen, dazu eine Erläuterung:

Zwar hat der Film in Deutschland nur eine FSK 16-Einstufung erhalten, aber in Österreich gibt es vom zuständigen Bundesministerium ebenfalls eine eigene Einstufung, die bei uns in Österreich auch in jedem Kinoprogramm herangezogen wird.

Die österreichische Einstufung ist zwar ebenfalls "frei ab 16", aber was in Österreich ab 16 ist, ist in den meisten Fällen mit dem deutschen FSK 18 gleichzusetzen.

Hier bei Watchmen war das halt nicht der Fall, aber es war, glaube ich, schon erkennbar, in welche Richtung das Ausmaß der Gewalt in diesem Film geht. In Österreich ist "frei ab 16" nämlich die höchste Einstufung.

[Cave]

Nicht nur er, ich auch. Wohne in Wien. Ab 18 Filme kommen für gewöhnlich dann eher in den Spätvorstellungen unter, zumindest in den mir bekannten Kinos. Allerdings geb ich zu, mich hätte stutzig machen können, dass das Redshirt den kleinen, angeblichen Sechzehnjährigen Vorschüler nicht reingelassen hat, obwohl normal jeder Jüngling in 16er darf (die nehmen's bei uns nich so genau wenn's nicht grad n Säugling ist).

[Karl Ranseier]

Tja, hab mich lange zurückgehalten, bevor ich hier was schreibe. Also zum ersten "Streitpunkt": Ich fand den gewählten Soundtrack ebenfalls genial. Wagner in Vietnam war ein Filmzitat und nicht ein "fällt nix besseres ein"

The scene, famous for its use of Richard Wagner's "Ride of the Valkyries," ends with the soldiers surfing the barely claimed beach amidst skirmishes between infantry and VC.

Dazu besteht zu bedenken, das "diese" 80er-Epoche so ja nicht stattgefunden hat, sondern eine parallele Welt darstellt. "Sounds of Silence" zur Beerdigung des Comedians fand ich auch eine gute Wahl. Und Bob Dylan zum Opener, der damit endet, daß die Flower-Power Bewegung von der Nationalgarde zusammengeschossen wird - meines Erachtens ganz im Geist des Originals.

Die Inszenierung und der Ablauf der Story folgen dem Ablauf der Vorlage (außer natürlich den Teilen, die komplett weggefallen sind und denen, die total oder teilweise verändert wurden), kommen vielleicht darum etwas "episodenhaft" daher. Durch das Wegkürzen zu Gunsten einer verträglichen Filmlänge passiert genau das, was das Comic verhinderte: Die "Normalen" in New York interessieren niemanden, während Moore all diese "kleinen" Figuren in der Vorlage sehr facettenreich darstellt und dem Leser nahebringt. Da genau diese Teile im Film fehlen ist es eher kein Wunder, daß einem die "zivilen Verluste" nicht kümmern.

Bindung zu den Hauptfiguren: Alle Hauptfiguren verlieren einige Details und Ausschmückungen aus den Comics. Rorschachs Episode mit dem Psychater wird gekürzt (wodurch auch der Psychater und seine Frau halt viel weniger dargestellt werden), Dreiberg verliert seine Zusatzmotivation durch Hollis, da Hollis nur einmal am Anfang auftaucht (also auch wesentlich gekürzt wird), der Storybogen um "die Insel" ist ganz raus und bedingt eine gravierende Änderung des Endes. Auch Familie Jupiter verliert einige Rückblicke, genau wie der Comedian - der beim Kennedy-Attentat dafür viel deutlicher in Szene gesetzt wird als im Comic (dort nur angedeutet).

Besonders eingeschränkt: Veidt. Sein gesamter Ägypten-Aufenthalt, seine Hintergrundgeschichte, Motivation - alles weg. Durch dieses Ungleichgewicht wird früh klar, daß Veidt der Böse ist, auch für die, die den Comic nicht gelesen haben.

Eine Menge Detail-Änderungen sorgen dafür, daß man als Comicleser dann doch Sachen vermißt, auf die man sich gefreut hat.

Rorschach ist nicht dafür gedacht, daß er die Identifikationsfigur des Zuschauers werden kann.

Beim "Abfilmen der Vorlage" hat Snyder im Gegensatz du 300 - da sind ganze Teile der Story hinzgefügt worden, die nicht aus dem Comic stammten - diesmal schneiden müssen. Definitv nicht seine Stärke im Vergleich zum Auffüllen bei 300.

Aber: Als "Standalone" ein hervorragender Film. Wer die Vorlage nicht kennt, kann einen starken Film mit düsterer Aussage über die Menschheit sehen. Genau diese Aussage wird aber in der "Die Menschheit ist zwar scheiße, aber es gibt keine andere also hört auf mit der Kritik und laßt mich scheiße sein"-Zeit und -Gesellschaft auch leicht zum Problem des Films Ausserdem - wer will schon einem Psychopathen recht geben ?

[Cave]

Das kam mir auch ein wenig seltsam vor: Rohrschach, Dan und ... uff wie hieß sie noch gleich.... (ich nenn sie mal Silk Spectre 2, ihr Vorname fällt mir nich mehr ein) sind die einzigen Figuren, die ich wirklich gemocht hab. Bei Rohrschach auch ein wenig aus Mitleid, der arme Kerl. Ausser diesem dreien hab ich im ganzen Film keinen (Haupt)Charakter gesehn, der das Zeug zum "Guten" hatte. Dafür auch kaum wen, der wirkliche böse war. Ich hab Watchmen nicht gelesen, aber ich denke das werd ich nachholen.
Kannst du vielleicht etwas auf die Unterschiede zwischen Film- und Comic-Rohrschach eingehen?
Und Kai the Spys Meinung würde mich da jetzt ehrlich gesagt auch interessieren.

[Kai "the spy"]

Das kam mir auch ein wenig seltsam vor: Rohrschach, Dan und ... uff wie hieß sie noch gleich.... (ich nenn sie mal Silk Spectre 2, ihr Vorname fällt mir nich mehr ein) sind die einzigen Figuren, die ich wirklich gemocht hab. Bei Rohrschach auch ein wenig aus Mitleid, der arme Kerl. Ausser diesem dreien hab ich im ganzen Film keinen (Haupt)Charakter gesehn, der das Zeug zum "Guten" hatte. Dafür auch kaum wen, der wirkliche böse war. Ich hab Watchmen nicht gelesen, aber ich denke das werd ich nachholen.
Kannst du vielleicht etwas auf die Unterschiede zwischen Film- und Comic-Rohrschach eingehen?
Und Kai the Spys Meinung würde mich da jetzt ehrlich gesagt auch interessieren.

Sorry, aber ich mache es wie Alan Moore selbst und bleibe dem Film fern. Und was ich bislang gelesen habe bestärkt mich in dieser Entscheidung eher.

[Ford Prefect]

Tja, hab mich lange zurückgehalten, bevor ich hier was schreibe. Also zum ersten "Streitpunkt": Ich fand den gewählten Soundtrack ebenfalls genial. Wagner in Vietnam war ein Filmzitat und nicht ein "fällt nix besseres ein"

Well, Duh?, um es mal mit Cordelia Chase zu sagen. Natürlich war der Ritt der Wallküren bei Apocalypse Now abgekupfert, warum sollte man es denn sonst auch als einfallslos bezeichnen. Ohne diesen Film im Hinterkopf macht der Einsatz des Stückes als Musik in dieser Szene ja überhaupt keinen Sinn. Mir war diese Hommage (um es mal positiv zu formulieren) aber einfach zu platt.
Die Stücke waren insgesamt ja nicht unpassend, aber halt nur so schrecklich naheliegend.