The Man from Earth

[Rhodian]

Ich habe mir "The Man on Earth" angeschaut.
Erst auf Englisch.
Dann auf Deutsch.

Danach habe ich mich hier angemeldet, um meine Meinung über diesen Film preis zu geben.

Ein Hinweis an alle, die sich den Film anschauen wollen. Wählt auf keinen Fall die deutsche Synchronisation!

Ich bin ehrlich gesagt schockiert über eine solch schlechte Übersetzung ins deutsche. Nicht nur, dass stellenweise wichtiger sprachlicher Inhalt einfach weggelassen (oder sehr vereinfacht dargestellt) wurde. Es werden komplette, stellenweise entgegengesetzte, Bilder dargestellt. Dazu kommt eine völlige Fehlbesetzung der Synchronsprecher, die überhaupt keinen Sinn für Charakterdarstellung besitzen. Die deutsche Fassung wirkt wie eine Aneinanderreihung von Pseudofakten - ohne emotionalen dramaturgischen Aufbau. Und davon lebt der Film nunmal. Es ist ein Kammerspiel.

Im Original ist der Film (obwohl auch hier kein brilliantes Acting) ein emotionaler Ritt, der tiefgreifender wird, je mehr sich der Zuschauer fallen läßt. Immer im Spagat zwischen Glaube und den unbewußten Hoffnungen des Zuschauers. Hier kann der Zuschauer gleich mehrfach geniessen. Je nachdem, in welchen der dargestellten Charaktere er sich hinein versetzen will. Das schafft die Original-Version des Films harresträubend (einige wissen, was ich meine) perfekt. Genau das ist es nämlich, was diesen Film so einzigartig zur Science Fiction macht. Er spiegelt die Essenz von Fiction wieder, wie kaum ein Film den ich bis jetzt gesehen habe.

Die deutsche Version wird dem nicht nur nicht gerecht, sondern bietet eine völlig andere, platte, sprachlich amateurehafte, vulgäre Version dieses Films. Mit anderen Worten, auf deutsch seht ihr n völlig anderen Film. Wenn das Original geiler sinnlicher anregender Sex ist, ist die deutsche Fassung wie ne Masturbation auf n weißes Blatt Papier - sinn-los.

Ich könnt ne Abhandlung drüber schreiben warum die deutsche Fassung einfach riesige Scheisse ist. Aber belass es dabei.

Schauts auf englisch! --> Könnt ihr kein Englisch? --> Lernts! -- >Schauts auf englisch! --> Dann schauts auf deutsch - und ihr wisst was ich meine.

ps: @MFB: um zu beurteilen, ob die deutsche synchro gut ist, solltest du dir auch die originale Fassung anschauen. Anders kann ich mir dein "copy and paste"-Review nicht erklären.

[MFB]

ps: @MFB: um zu beurteilen, ob die deutsche synchro gut ist, solltest du dir auch die originale Fassung anschauen. Anders kann ich mir dein "copy and paste"-Review nicht erklären.

1) Das Review ist nicht von irgendwo reinkopiert, sondern von mir selbst verfasst und spiegelt meine Meinung wider.

2) Dass ich die originale Fassung des Films schon lange vor der deutschen Veröffentlichung gesehen habe, hättest du beim Durchlesen dieses Threads sehr einfach feststellen können.

3) Wen darauf aus bist, in diesem Forum fehlerhafte Unterstellungen zu posten und keine andere Meinungen als deine eigene zu akzeptieren, bist du hier falsch. Das Anmelden hier im Forum hättest du dir sparen können.

[Rhodian]

@MFB: Zugegeben war meine Reaktion auf dein review provokant formuliert. Mir war bewußt, dass du die Originalfassung gesehen hast. Aber Kritik darf doch hier - wie überall - auch erlaubt sein? Wie kommst du auf die Idee, dass ich keine anderen Meinungen toleriere? Eine Diskussion fand doch noch gar nicht statt? Beherzige erstmal selbst, was du von anderen forderst. Nichts desto totz halte ich deine Bewertung der Synchro für falsch. Ich beziehe mich einzig und allein nur auf

Die Synchronisation ist bis auf einen einzigen - nebensächlichen - Satz von John Billingsley auch sehr gut gelungen und bringt die passende Atomsphäre rüber. Billingsley ist leider nicht von seinem bekannten Sprecher aus "Enterprise" synchronisiert worden. Aber der neue Sprecher ist dennoch passend. Auf jeden Fall passender als jener, den er in "Out of Time" hatte. Tony Todd hingegen dürfte den selben Synchronsprecher haben, der ihn schon als Worfs Bruder Kurn in TNG und DS9 gesprochen hat.

...Diese Darstellung ist einfach inkorrekt! Jeder mit halbwegs guten Englischkenntnissen erkennt gewaltige Qualitätsunterschiede in der Übersetzung bzw. im Acting. Die Synchro ist halt nicht gut gelungen und gibt nicht korrekt die Atmosphäre des Originals wieder. Hab selten so große Unterschiede bei der Übersetzung eines Films wahrgenomen.

Klar kannst du deine Meinung wieder geben, ob objektiv falsch oder richtig. Nur musst halt auch damit leben, wenn andere diese kritisieren.

[MFB]

@MFB: Zugegeben war meine Reaktion auf dein review provokant formuliert. Mir war bewußt, dass du die Originalfassung gesehen hast. Aber Kritik darf doch hier - wie überall - auch erlaubt sein? Wie kommst du auf die Idee, dass ich keine anderen Meinungen toleriere?

Verständnislosigkeit für meine Meinung zu äußern in Form von

Anders kann ich mir dein "copy and paste"-Review nicht erklären.

ist schon mal ein ziemlich deutliches Zeichen dafür.

...Diese Darstellung ist einfach inkorrekt!

Ich würde sagen, dass ist Ansichtssache und kein Faktum. Wenn ich mir bei Amazon z.B. die 30 Reviews ansehe, ist die Synchro nur zweimal Teil der Kritik, wird davon einmal gelobt (dieses Review ist nicht von mir ) und einmal kritisiert (dieses ist nicht von dir, weil wesentlich gnädiger formuliert ).

Also scheint das Thema "Synchro und Übersetzung" für die Allgemeinheit (die den Film trotzdem sehr zu schätzen weiß, immerhin 4,5 von 5 Sternen im Durchschnitt) bei diesem Film keine großen Probleme zu bereiten. Dass sich die Stimmung eines Films durch neue Stimmen bei einer Synchro immer leicht verändert, ist Natur der Sache. Aber ich könnte jetzt nicht behaupten, dass bei "The Man from Earth" der Unterschied zwischen Orignal- und Synchrofassung so deutlich größer wäre als bei der Summe aller anderen synchronisierten Filme.

Ich akzeptiere natürlich, dass sich der Film für dich durch die Synchro bedeutend anders "anfühlt" bzw. deine Wahrnehmung eine andere ist. Aber Wahrnehmungen sind halt nicht in eine objektive Maßeinheit zu quetschen und so muss jeder für sich entscheiden, welche Fassung ihm/ihr besser zusagt oder ob es - wie bei mir - so gut wie keinen Unterschied macht. Meiner Meinung nach passen die Stimmen gut zu den Gesichtern, das Lautstärkenverhältnis Sprache-Hintergrundgeräusche-Musik ist okay und die Intonation passt zumindest die meiste Zeit auch, ist wie oben erwähnt eigentlich nur einmal wirklich komplett daneben.

Das ist wie gesagt meine Meinung und meine Wahrnehmung. Will aber definitiv nicht sagen, dass diese allgemeine Gültigkeit für jeden hat. Aber genauso wenig hat auch deine Ansicht keine Allgemeingültigkeit und die Behauptung, dass meine Wahrnehmung "einfach inkorrekt" ist, wirst du auch nicht in messbaren Einheiten belegen können.

[Kid]

Dieser Film ist einfach perfekt dazu geeignet, um an einem einsamen Abend bei einem Gläschen Rotwein die Gedanken schweifen zu lassen. Herrlich!

SPOILERBuddha und Van Gogh gekannt haben soll und mit Columbus nach Amerika hätte segeln können, ist mir dann doch etwas zu viel des Guten. Diese Menschen kennt heute natürlich jeder, aber zu ihrer Zeit waren sie keine Berühmtheiten, die jeder Mensch landauf landab gekannt hat - und die John mal eben gekannt hätte. Natürlich kann man einwenden, dass man in 14.000 Jahren die eine oder andere Berühmtheit kennen lernen muss, aber dass es ausgerechnet einige der wichtigsten Menschen der Geschichte sein sollten, geht mir ein wenig zu weit und ist in dieser Geschichte auch weitestgehend sinnlos (die Geschichte wäre ja nicht schlechter oder anders, wenn John Kolumbus und Van Gogh nicht gekannt hätte).

Das John Jesus gewesen sein soll, empfinde ich da als wesentlich unkritischer, denn seine Geschichte vom buddhistischen Wanderprediger, der im Laufe der Menschheitsgeschichte zum Messias gemacht wurde, klingt einigermaßen schlüssig und nachvollziehbar - mal abgesehen von der Verbindung zu Buddah, ohne die dieser Teil der Geschichte nicht funktionieren würde.

SPOILERKönnte es nicht sein, dass Kolumbus und van Gogh durch John diese wichtigen Persönlichkeiten wurden? Ich meine, wenn man einen derartigen Freund (und Diskussionspartner) hat, mit dem man seine Erfahrungen teilt und austauscht, dann kann man doch wohl noch einiges dazulernen.
Genauso, wie ein Student von einem Gespräch mit seinem Professor profitiert. Und dann sind die 3 Berühmtheiten, die er gekannt hat, doch eigentlich nichts besonderes. Vor allem nicht in 14.000 Jahren, also bei 1400 Gesellschaftskreisen über die Zeit, die er ja getroffen hat.

Das Ende fand ich jedoch leider zu einschränkend, ich hätte mir gerade bei diesem Thema ein offenes Ende gewünscht, sodass sich jeder selbst seine Indizien zusammensuchen könnte, ob die Geschichte nun wahr war oder nicht...

[Xon]

Wow, einfach nur wow! Ich bin sprachlos.

Danke für die Empfehlung; so einen tollen, intelligenten, wunderbar gespielten, nachdenklich machenden Film mit einer solch faszinierenden Thematik habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ich glaube, ich muss ihn gleich nochmal sehen; hoffentlich kann ich meine Freundin dazu überreden.

Bis auf einige Kameraeinstellungen (besonders die im Dunkeln), die dann doch den Low Budget-Aspekt des Films haben erkennen lassen, gibt es meiner Meinung nach auch eigentlich nichts zu kritisieren. Ich finde es wunderbar, wie der Film nur durch die Dialoge getragen wird und so ein minimalistisches Setting benutzt. Mit ein wenig Fantasie kann man sich das auch gut als klassische Twilight Zone-Episode vorstellen, finde ich.

Du wirst lachen, aber das ist ein Theaterstück. Der Film ist nur eine Adaption des Theaterskripts.

Ist das tatsächlich so? Auf Wikipedia ist durchgehend von einem Screenplay die Rede.

[Wolf4310]

Oh, ich habe vergessen den Witz und Humor des Filmes zu loben. Die Dialoge sind nicht nur interessant und spannend sondern stellenweise in einem gesunden Maße auch sehr humorvoll. Einige Beispiele:

Zitat:
I was raised on the Torah, my wife on the Qu'Ran, my eldest son is an Atheist, my youngest is a scientologist, my daughter is studying Hinduism, I imagine there is room there for a holy war in my living room ...

Ich bin mit Tora aufgewachsen, meine Frau mit dem Koran, mein älterster Sohn ist ein Atheist, mein Jüngster ein Scientologe, meine Tochter studiert Hinduismus. Ich kann mir einen einen heiligen Krieg in meinen Wohnzimmer vorstellen ...
Zitat:
Edit: I mean a new new testament in 100 words.
Harry: I can give you the ten commandments in ten words. Don't. Don't, Don't, don't, Don't, don't, don't, don't, don't, don't. Don't!

Edit: Ich meine ein neues neues Testament in 100 Wörtern.
Harry: Ich kann dir die zehn Gebote in 20 Wörter geben. Tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht, tu's nicht!

In der deutschen Version heißt es:
1.
Ich kenne eine Kurzform der 10 Gebote; Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein.

2. ... meine Tochter beschäftigt sich mit Hinduismus, wenn es nach dem ginge, könnte in unserem Wohnzimmer ein Religionskrieg toben.

[Starwind]

Wer mit dieser Produktion aus dem Jahre 2007 (!) Preise einheimst, hat ganz sicher die Jury bestochen!
OmG...die Bild-Qualität ist doch wohl unter aller Sau...sieht für mich aus, als wäre er im Jahre des Herrn 1960 hergestellt worden.
Die Darsteller überzeugen in keiner Weise...Aktion = Null...und dann noch ab 16 Jahre zugelassen...:-))
Der Film bekommt von mir nur einen Punkt...weil die angesprochenen Themen in irgendeiner Weise schon interessant sind...die Umsetzung als Film aber desaströs!
Als Grundlage für eine Seminar-Arbeit in der Philosophischen Fakultät mag es reichen, als Film geht es leider überhaupt nicht.
Unterhaltungswert gleich Null...staubtrockenes Philosopie-Geplänkel...

LG, Stw.

[NewNemo]

Spannender Film, obwohl es fast keine Action und Spezialeffekte gibt - Dialog = Spannung; das ist sehr selten und dann auch noch das Set: praktisch nur ein Handlungsort. Philoshisch und auch von der STory her spannender Film. Sehr empfehlenswert.

[HanSolo]

Hab den Film mittlerweile auch gesehen und fand ihn SEHR GUT. Die Thematik war echt interessant (wenn natürlich aus "Highlander" oder "Wonder Woman" hinreichend bekannt). Die Diskussion kann alles "Die 12 Geschworenen" voll überzeugen und ist keine Sekunde langweilig. Dazu kommt, dass viele ehemalige ST-Mitarbeiter dabei sind, was mein Trekkie-Herz natürlich höher schlagen lässt. Der Twist gegen Mitte des Film war hammerhart, sorgte aber für die nötige Abwechslung in der Diskussion.

Einziger Minuspunkt, dass der Mann anscheinend nicht unsterblich ist, sondern nur nicht altert. Bei 140.000 Jahren müsste er alleine schon statistisch irgendwann mal von einem Pfeil oder Kugel getroffen worden sein, von einem Raubtier gefressen oder irgend etwas. IMO ein riesiger Logikbugg, welcher dem Film die ansonsten verdiente Höchstpunktezahl kostet:

5,5 Sterne!

[Wolf4310]

Einziger Minuspunkt, dass der Mann anscheinend nicht unsterblich ist, sondern nur nicht altert. Bei 140.000 Jahren müsste er alleine schon statistisch irgendwann mal von einem Pfeil oder Kugel getroffen worden sein, von einem Raubtier gefressen oder irgend etwas. IMO ein riesiger Logikbugg, welcher dem Film die ansonsten verdiente Höchstpunktezahl kostet:

5,5 Sterne!

Statistik würde ich nicht als Logikloch anführen.
Er weiß ja selbst nicht ob er unsterblich ist, er hatte ja auch potenziell tötliche Krankeiten wie die Pocken oder Pest und er wurde sogar ans Kreuz genagelt.

[KennerderEpisoden]

Die Sterbewahrscheinlichkeit liegt bei 99,85 %, wenn man von einem13.0000 Jahre langen Leben und einer mittleren Mordquote von 50 auf 100.000 Einwohner ausgeht. Angesichts dessen, dass John sich den größten Teil seines Lebens in vorstaatlichen Gesellschaften aufgehalten hat, die häufig eine noch höhere Mordquoten aufwiesen, ist das noch konservativ gerechnet.

Auf der anderen Seite ist die Mordwahrscheinlichkeit für John nicht die eines normalen Mannes, da er über Superheilfähigkeiten verfügt (Immunität gegen Infektionskrankheiten, keine Narbenbildung). Darüber hinaus wird angedeutet, dass Superlanglebigkeit kein Einzelphänomen ist ( John spricht von wenigstens einem weiteren Artgenossen). Die Existenz von dutzenden oder hunderten anderer Methualeme steigert die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass wengstens einer von ihnen lange genug lebt, um im 21. Jahrhundert seine Geschichte zu erzählen.

Wie die Mythbusters urteilen würden: Plausibel!

[Wolf4310]

Immun gegen Infektionskrankheiten war er nicht, er ist nur nicht daran gestorben.
Und wie man Mord, Totschlag und Verfolgung entgeht, hat er ja schon früh gelernt, als er aus seinem Stamm vertrieben wurde und konnte diese Fähigkeit über die Jahrhunderte verfeinern.
Denk mal die Szene wo "Dr. Phlox" ihn von hinten angreift: "...aber ich hab den schwarzen Gürtel" "Üben sie nochmal 100 Jahre"

[T'Lu R'Galay]

Eben, wer nicht altert kann in allen Künsten höchste Fertigkeit erreichen (siehe Startrek Insurrection). Folglich kann der Uralte im jungen gesunden Körper in Verbindung mit extremer Übung sich sicher sehr gut verteidigen. Eventuell würde sehr viel Lebenserfahrung auch helfen, brisante Erlebnisse zu vermeiden.

Ich fand den Film gut, bis auf das dämliche Geschwafel über "streng patriarchalische Steinzeit" als Begründung, dass er sich nur an seinen Vater erinnern könnte. Wenn überhaupt, dann hätte er sich nur an seine Mutter erinnert und nicht einmal gewusst, wer sein Vater war. Oder ist das auch ein Fehler der deutschen Synchro?

[endar]

Ich habe mir den auch mal angesehen - neben einigen anderen Low Budget SciFi Filmen, von denen ich teilweise entsetzt war (Another Earth), ob ihrer Schlechtigkeit.

Dieser Film hat mir aber gut gefallen. Es war schön, Herrn Flint aus TOS einmal wiederzutreffen. Ich kann den Film nur empfehlen (im Gegensatz zu Another Earth oder Coherence).