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    #46
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Genau dieselbe positive Diskrminierung findet sich in diesem Thread von Leuten, die wegschauen müssen, wenn sich zwei Männer küssen. Da wird dann so getan, als sei das eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen und nur zufällig zwei Männern. Die ganze Story ergibt nur dadurch einen Sinn, dass sie im ländlichen Amerika der 60er Jahre spielt. Und nur nebenbei erwähnt sei, dass viele tragische Liebesgeschichten der Literatur eine Metapher auf Homosexualität sind.
    Ich schätze mal, dass du hier u.a. mich meinst.

    Es stimmt, dass ich mich bei intensiven Kussszenen zwischen zwei Männern leicht unwohl fühle. Klar ist das nicht wirklich political-correkt, eine Art Verklemmtheit und kaum rational erklärbar. Erklärungen warum es vielen Hetero-Männern (Frauen haben bekanntlich weniger Probleme damit) so geht, überlasse ich mal den Psychologen.

    Soweit ich mich erinnere, ging es allerdings beim Film vielmehr um die Charaktere als deren Homosexuallität (war es doch hauptsächlich Ennis selbst, der einer Beziehung im Wege stand). Ist aber schon ein paar Jahre her, dass ich den Streifen sah.

    Dass es hier im Forum aber eine überdurchschnittlich hohe Verklemmtheit gegenüber Schwulen gibt, wäre mir jetzt aber nicht aufgefallen. Im Gegenteil, gibt es doch recht viele Threads, wo z.B. ein homosexueller Charakter in ST gefordert wird.

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      #47
      Habe ich u.a. dich gemeint? Weiß ich nicht, habe ich schon wieder vergessen. Ist auch nicht so wichtig.

      Der Punkt ist, dass man einen Charakter und dessen Sexualität gar nicht voneinander trennen kann, weder im wahren Leben, noch im Film (wenn er nicht völlig schlecht geschrieben wurde). Menschen, deren Sexualität von der Gesellschaft nicht in Frage gestellt wird, machen sich darüber keine Gedanken. Sie merken auch gar nicht, wie sehr ihr Leben von der eigenen Sexualität bestimmt wird.

      Das gilt aber nicht, wenn man aber eine Sexualität hat, die nicht der "Norm" entspricht. Und dieses "nicht der Norm entsprechen" ist der Schlüssel zum Verständnis des Films. Die Beziehung der beiden Charaktere scheiterte doch nicht aus persönlichen Gründen, z.B. weil der eine seine Zahnpastatube nicht zumacht oder beim Essen rülpst oder fremdgeht o.ä. Dann hätte man sicher sagen können, dass der Film auch mit Mann und Frau funktioniert hätte (oder eben auch nicht).

      Die Beziehung scheiterte aber nicht an individuellen Befindlichkeiten, sondern daran, dass einer oder beide dem gesellschaftlichen Druck zur Anpassung an die gesellschaftliche Norm erlegen sind. Das ist wie gesagt der Schlüssel zum Verständnis des Films. Das ist der zentrale Punkt.

      Und Slowking hat da ganz recht: Das ist durchaus realistisch, das gibt es auch heute noch.
      Republicans hate ducklings!

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        #48
        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        Hätte George Takei verkündet, er würde drei Monate in ein tibetanisches Kloster gehen oder ein Stück Regenwald kaufen, hätten sicherlich alle irgendeine Meinung dazu gehabt, aber dass er schwul ist, da kommt schon fast Empörung auf, dass das überhaupt erwähnt wird. Auch dass Zachary Quinto sich vor einer Weile geouted hat, ist hier kaum eine Meldung wert.
        Naja, warum sollte das auch eine Meldung wert sein? Mittlerweile werden in Westeuropa Schwule als normale Menschen behandelt, in den USA steigt die Akzeptanz. Dann werden sich manche, wenn solche Outing-News kommen, eher danken "Ja und?".

        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        Das ist natürlich eine sehr perfide Form der Diskriminierung. Der Wissenschaftler nennt sowas "positive Diskriminierung". Unter dem Deckmantel der Toleranz soll am besten über alternative Lebensweisen gar nicht erst gesprochen werden. Einige werden das sicherlich noch nichtmal bemerken, wie diskriminierend das ist.
        Vielleicht ist es vielen auch schlicht egal?

        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        Genau dieselbe positive Diskrminierung findet sich in diesem Thread von Leuten, die wegschauen müssen, wenn sich zwei Männer küssen.
        Was soll ich dir sagen. Ich schätze mich als homophil ein, und trotzdem gefällt es mir nicht, wenn sich zwei Männer küssen, und zwar ganz einfach deswegen, weil es mir nicht gefällt. Kann ich auch leider nichts dagegen tun. Und trotzdem würde es mir nicht in den Sinn kommen, irgendwie schlecht von den küssenden Männern zu denken. Vielleicht wäre alles zu einer anderen Zeit in einer anderen Gesellschaft anders? Siehe altes Griechenland bzw. Rom, wo die Gesellschaft bis zur Ankunft des Christentums in dieser Beziehung liberaler war.

        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        Die ganze Story ergibt nur dadurch einen Sinn, dass sie im ländlichen Amerika der 60er Jahre spielt. Und nur nebenbei erwähnt sei, dass viele tragische Liebesgeschichten der Literatur eine Metapher auf Homosexualität sind.
        Diese Story ergibt schon alleine dadurch einen Sinn, dass zwei Schwule als "normales" Liebespaar dargestellt werden, was bis jetzt ein Novum ist.

        Zitat von berg-ulme Beitrag anzeigen
        Ich finde es zum Beispiel auch sehr interessant, dass bei einer bekannten Website für kostenlose Erwachsenenunterhaltung heterosexuelle Praktiken und homosexuelle Pratiken unter Frauen unter einer URL zusammengefasst sind. Für homosexuelle Praktiken zwischen Männern wird man auf eine andere URL umleitet. Die sind also "extra".
        Liegt wohl eher daran, dass dem durchschnittlichen heterosexuellen Mann lesbische Liebespaare gefallen, homosexuelle aber nicht.

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          #49
          Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
          Naja, warum sollte das auch eine Meldung wert sein? Mittlerweile werden in Westeuropa Schwule als normale Menschen behandelt, in den USA steigt die Akzeptanz. Dann werden sich manche, wenn solche Outing-News kommen, eher danken "Ja und?".
          Schonmal in unsere östlichen Nachbarländer geschaut? Polen, Russland?
          Und Deutschland? Was ist mit dieser Diskussion "Homosexualität und Fußball"? Auch in Deutschland hätte es ohne Menschen, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannt haben, keine Legalisierung und Liberalisierung gegeben.

          Ich bezweifle zudem stark, dass du über die Akzeptanz von Schwulen in den USA detailliert informiert bist. Aber wie auch immer: Dein Einwurf ist widersinnig. Angenommen, die Akzeptanz steigt, wie du das behauptest dann liegt das natürlich auch an George Takei und Zachary Quinto. Auch in Deutschland hätte es ohne Menschen, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannt haben, keine Legalisierung und Liberalisierung gegeben. Das eine geht also nicht ohne das andere.

          Vielleicht ist es vielen auch schlicht egal?
          Schau doch mal in den Thread zu George Takei. Dort wird moniert, dass dazu überhaupt ein Thread eröffnet wurde. Erklär mir mal, was das mit "egal sein" zu tun hat. Die Dinge auch mal hinterfragen...

          Ich schätze mich als homophil ein,
          Ich würde das Wort nochmal nachschlagen an deiner Stelle. Schön, es mal wieder zu hören. Es gehört ja auch zu den bedrohten Worten (zum Glück).

          Diese Story ergibt schon alleine dadurch einen Sinn, dass zwei Schwule als "normales" Liebespaar dargestellt werden, was bis jetzt ein Novum ist.
          Brokeback Mountain ist nicht originell und hat auch nichts Neues zu bieten. Er wiederholt die Leier von der tragischen Liebe, die in Tod und Selbstmord endet, wie viele "schwule Filme" das getan haben. Das außergewöhnliche an dem Film ist der kommerzielle Erfolg, aber das ist auch alles.

          Ein Novum war z.B. der Film "Beautiful thing" von Channel 4 aus den UK von 1996, in dem z.B. mal keiner gestorben ist. Das hat dann auch andere Filme beeinflusst.
          Republicans hate ducklings!

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            #50
            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Schau doch mal in den Thread zu George Takei. Dort wird moniert, dass dazu überhaupt ein Thread eröffnet wurde. Erklär mir mal, was das mit "egal sein" zu tun hat. Die Dinge auch mal hinterfragen...
            Hab ich "vielen" gesagt oder "allen"? Und wen interessieren bitte die wenigen Idioten, die sich beschweren? Die sind weder repräsentativ noch in der Mehrzahl.

            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Ich würde das Wort nochmal nachschlagen an deiner Stelle. Schön, es mal wieder zu hören. Es gehört ja auch zu den bedrohten Worten (zum Glück).
            Alles klar, Fehler erkannt.
            Wie du aber vielleicht bemerkt haben könntest, meinte ich es aber eher als Gegenteil zu Homophobie.

            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Brokeback Mountain ist nicht originell und hat auch nichts Neues zu bieten. Er wiederholt die Leier von der tragischen Liebe, die in Tod und Selbstmord endet, wie viele "schwule Filme" das getan haben. Das außergewöhnliche an dem Film ist der kommerzielle Erfolg, aber das ist auch alles.
            EIn Novum ist es immer noch, da Filme, in denen die Hauptdarsteller offensichtlich homosexuell sind, extrem selten gestreut sind.

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              #51
              Larry McMurtry mit 84 verstorben.
              Larry McMurtry, writer of "Brokeback Mountain," “The Last Picture Show,” “Terms of Endearment” and “Lonesome Dove,” has died. He was 84.

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