Fatherland/Vaterland
Vaterland ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans des englischen Autors Robert Harris durch Christopher Menaul im Jahr 1994. Gedreht wurde der Film in Prag.
Der Film basiert auf dem kontrafaktischen Szenario, dass Hitler den Krieg gewonnen hat, und dass nur eine handvoll Menschen vom Holocaust wussten. Für Berlin wird in diesem Szenario angenommen, dass der Umbau in die Welthauptstadt Germania vollendet ist. Die verwendeten Kulissen entsprechen den Entwürfen Albert Speers.
Handlung:
In der Havel findet ein junger Kadett der SS die Leiche eines nackten Mannes, der sich als Josef Bühler herausstellt.
SS-Sturmbannführer Xaver März wird zunächst mit den Ermittlungen in diesem Fall betraut, jedoch wird der Fall schon bald der Gestapo übergeben, da der Fall eine Gefahr für die nationale Sicherheit zu sein scheint. Offiziellen Angaben nach handelt es sich um eine Gruppe von Kunstschmugglern, die Kontakte in die Schweiz haben.
Charlotte „Charlie“ Maguire, die zu den amerikanischen Journalisten gehört, die erstmals ins Reich dürfen, erhält von einem Unbekannten einen Umschlag gereicht. Dieser will, dass sie sich mit einem NS-Funktionär namens Stuckart in dessen Privatwohnung trifft. Als Charlie dort jedoch ankommt, findet sie den Mann tot im Bett mit einer Prostituierten auf.
Charlie wird von der SS aufs Revier gebracht, wo März sie verhört. März fährt mit Charlie zu der Wohnung des Toten, wo sie von der Gestapo überrascht werden, die März jedoch ruhighalten kann.
März trifft sich erneut mit Charlie, die ihm von dem Mann erzählt, der ihr den Umschlag gegeben hat. Darin befand sich nur ein großes Foto mit einigen Personen darauf.
Auf dem Foto erkennen die beiden ein Gebäude, das noch immer steht und nun eine Blindenanstalt für Soldaten aus dem Russlandfeldzug ist. Der Leiter der Anstalt erzählt ihnen, dass während des Krieges Heydrich das Gebäude für eine Konferenz benutze, die jedoch strengster Geheimhaltung unterliegt.
März, der eine alte Bekannte im Reichsarchiv der Partei hat, lässt sich dort die Unterlagen geben und stellt fest, dass alle Teilnehmer der Konferenz inzwischen ermordet wurden – mit Ausnahme von Franz Luther.
März bittet Charlie nach dem Besuch im Archiv, das Reich schnellstmöglich zu verlassen – zu ihrer eigenen Sicherheit.
Kurz vor der Abreise erhält Charlie jedoch im Hotel einen Strauß Rosen mit einer Karte, der für sie abgegeben wurde. Auf der Karte bittet sie Franz Luther, sich mit ihm zu einer bestimmten Uhrzeit am Humboldt-Bahnhof in einem Zug zu treffen.
Luther erzählt ihr in der S-Bahn, dass er zahlreiche Dokumente besitzt, die das größte Geheimnis des Krieges enthalten und dass alle, die in dieses Geheimnis eingeweiht waren, heimlich von der Gestapo ermordet wurden – und er der einzige noch Lebende dieses Kreises ist. Er bittet Charlie um ihre Hilfe bei der Flucht in die USA und übergibt ihr einen Umschlag, in dem alles Nötige für die Ausreisepapiere enthalten ist.
Als sie an der nächsten Station jedoch aussteigen, werden sie von der SS überrascht, die nun Luther durch den Bahnhof jagen. Als Luther in die Enge getrieben wird, zieht er eine Pistole und feuert, wird jedoch schnell von einer Kugel getroffen und stirbt.
März bringt Charlie zum Auto und will sie zum Flughafen bringen, doch diese will der Sache weiter nachgehen. März erpresst seinen Kollegen Max Jäger mit dessen Vorliebe für pornographisches Material, um an die Akten über Luther aus dem Archiv zu gelangen.
Die von Luther erhaltenen Dokumente führen Charlie zu Frau von Hagen, der Geliebten Luthers, mit der Luther zusammen fliehen wollte. Indem sie behauptet, in Luthers Auftrag zu kommen, gelingt es Charlie, Beweismaterial von Frau von Hagen zu erhalten. Von ihr erfährt Charlie auch endlich das Geheimnis, das Luther ihr nicht mehr verraten konnte: Während des Krieges wurden in einer geplanten Aktion über sechs Millionen Juden ermordet.
Im Park sehen März und Charlie gemeinsam die Beweismittel durch und März, der im Krieg auf einem U-Boot stationiert war, wird mit der grausamen Wahrheit konfrontiert, sein ganzes Leben lang Verbrechern gedient zu haben. Er bittet Charlie, dem in Berlin eintreffenden Präsidenten Joseph P. Kennedy die Akten zu übergeben, und sich nach der Übergabe wieder mit ihm im Park zu treffen. März lockt mit einem Telefonanruf seine Frau aus deren Wohnung, damit er allein mit seinem Sohn sprechen kann. Er will seinen Sohn mit in die Vereinigten Staaten nehmen, doch dieser benachrichtigt heimlich die Gestapo. März kann nach deren Erscheinen schwer verletzt entkommen und versucht, mit einem gefundenen Fahrrad zum Treffpunkt zu kommen.
Charlie zeigt dem amerikanischen Botschafter die Dokumente, und es gelingt den beiden, den Konvoi von Kennedy anzuhalten und dem Präsidenten die Unterlagen persönlich zu geben. Entsetzt von deren Inhalt bricht der Präsident seinen Besuch sofort ab.
März kann sich mit Mühe und Not zu einer Telefonzelle schleppen und ein letztes Gespräch mit seinem Sohn führen, der nun die Wahrheit erkennt.
März stirbt kurz danach an seinen Verletzungen und Charlie wird im Park von der Gestapo verhaftet.
Im Schlusswort des Filmes erfährt man, dass Hitlers Germanien ohne die Allianz mit Amerika schließlich zusammenbrach.
Das Buch:
Vaterland (Originaltitel: Fatherland) ist zuvor als Roman des englischen Schriftstellers Robert Harris. 1992 erschienen.
Die eigentliche Geschichte des Buches handelt von Kripo-Sturmbannführer Xaver März, einem Mordfahnder in Berlin, der mit der Aufklärung eines Mordes an einem Parteifunktionär beauftragt ist. Durch Zufall deckt er Details zum Holocaust auf, der bisher immer geleugnet wurde. Die Vernichtung der europäischen Juden könnte nun bewiesen werden, wenn es März gelänge, das von ihm gefundene belastende Material, Dokumente über die Wannseekonferenz und die Endlösung, außer Landes zu bringen – in die Schweiz, das einzige Land in Zentraleuropa, welches kein Satellitenstaat des deutschen Reiches ist.
Mehr Infos hier:
Vaterland (Film) - Wikipedia
Also ich fand den Film schon ziemlich interessant, da man hier mal einen ganz anderen Ausgang der Geschichte erlebt. In dem Film wurde auch sehr viel Sorgfalt und Arbeit hineingesteckt, wenn man sich die Kulissen betrachtet. Es wurde an alles gedacht, sogar an den Megadom von Germania, den Albert Speer für Hitler entworfen hatte. Und die Vertuschung der Wannseekonferenz als Hauptthema in den Film einfließen zu lassen, fand ich sehr gelungen, denn es muss ja schließlich eine Art Happy End geben und durch die Veröffentlichung des Holocausts ist ja dann die Allianz schlussendlich zerbrochen und Deutschland besiegt worden...
Da der Film und auch das Buch solche "Randthemen" aufgriff, kam es anfangs überhaupt nicht gut an. Man verweigerte sogar die Veröffentlichung der Bücher in England. Aber sie schafften dennoch den Durchbruch und es gab sogar einige Nominirungen...
Die Frage ist nur...was wäre wenn...Was wäre, wenn der Krieg gewonen worden wäre, und wir im Nazideutschland leben würden, ohne die Kenntnis über den Holocaust und würden dann plötzlich davon erfahren...60 Jahre danach...
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