Tod auf dem Nil

[MFB]

Alles in allem fand ich den Film besser als "Mord im Orientexpress" und hat mir sogar minimal besser als der 70er-Jahre-Film gefallen, da die Erweiterungen IMO den Film sogar aufgewertet haben:

5 Sterne!

Das hört sich ja sehr gut an, da mir Branaghs "Mord im Orientexpress" ganz hervorragend gefiel und ich auch die Ustinov-Version von "Tod auf dem Nil" sehr mag. Wird auf jeden Fall geschaut, wenn auch wahrscheinlich erst auf Blu-ray.

[NewNemo]

Das macht neugierig, als Poirot Fan.

[Rommie's Greatest Fan]

Nach sehr langer Zwangskinoabstinenz war ich heute endlich mal wieder im Kino und habe mir den Film angeschaut.
Mir hat die Neuverfilmung sehr gut gefallen. Einerseits waren die Handlungsorte sehr schön anzuschauen bzw. gab es sehr viele sehr schöne Aufnahmen von den Pyramiden, Abu Simbel, dem Nil und seine Schiffe, usw. Andererseits fand ich die Schauspieler sehr gut ausgewählt, da diese ihren Job überzeugend machten und mir keine Fehlbesetzung auffiel. Die Handlung fand ich durchwegs spannend und die musikalische Untermalung passte auch sehr gut. Interessant wurde der Einblick in Hercule Poirots Vergangenheit umgesetzt, da man so einiges über diesen Charakter erfahren hat.
Alles in allem wurde ich zwei Stunden lang sehr gut unterhalten, deswegen bewerte ich den Film mit guten fünf von sechs Sterne.

[NewNemo]

Oh, was lese ich - Poirots Vergangenheit wird beleuchtet. - Wir sind ja große Fans der Darstellung von David Suchet, der ja alle Poirot Geschichten für das TV verfilmte und den Belgier dort darstellte. Über seine Vergangenheit erfuhr man leider wenig - nun, die letzte Brannag-Verfilmung war auch nicht übel, eine andere, actionlastigere Darstellung, aber Ok - dann werden wir wohl Tod auf dem Nil wohl doch mal ansehen.

[Souvreign]

Ich hatte die Neuverfilmung von "Tod auf dem Nil" im November letzten Jahres im Streaming nachgeholt, aber hier noch nicht kommentiert.

Im Grunde ist es eine solide Neuinterpretation des klassischen Agatha Christie Buches, die meiner Meinung nach aber nicht an die alte Verfilmung mit Peter Ustinov aus den späten 1970ern herankommt. Persönlich hatte ich ein großes Problem mit der Optik, denn man hat hier komplett auf 3D-Effekte gesetzt und so wirkte alles leider, sehr, sehr künstlich. Es geht eben nichts über den Dreh an den Original-Locations wie damals in den 1970ern oder wenigstens über vernünftig gebaute Sets.

Die Handlung folgt ansonsten dem Buch und auch die Auflösung der Falles und die Morde dazwischen entsprechen weitgehend der Vorlage. Änderungen gibt es vor allem daran, dass die bereits in der "Mord im Orient-Express"-Neuverfilmung eingeführte Figur des Buck auch hier wieder auftaucht und zunächst die Rolle des Colonels als Poirots Stichwortgeber übernimmt. Dann übernimmt er aber auch den Part, der im Original Mrs. Otterbourne vorbehalten bleibt. D.h. er hat die Halskette von Linnet gestohlen und wird erschossen asl er Poirot den Mörder enthüllen will. Schade eigentlich. Ansonsten wird noch ein bisschen was zu Poirots Vergangenheit erzählt, wobei ich jetzt wirklich keine Origin Geschichte zu seinem markanten Schnurrbart (!) gebraucht hätte...

Die Schauspieler sind ansonsten gut gewählt. Branagh macht seine Sache wieder ordentlich, wobei er mir streckenweise doch ein wenig zu gallig rüberkommt. Und ich hätte Poirots Kombinationsgabe jetzt nicht mit einem Monk-artigen Symmetriefimmel erklärt, aber gut. Die Schauspielerinnen, allen voran Gal Gadot als Mordopfer, sehen dafür vor allem heiß aus - für die Zeit, wo der Film spielen soll ist denn auch eigentlich schon zu viel Erotik im Spiel, aber gut, als Mann hat man dafür was zu schauen. Ansonsten gibt es wie von Han Solo schon angemerkt mehr Diversität als es die Vorlage eigentlich hergibt - aber man hat das für ein Setting in den 1930ern so erklärt, dass es gerade noch passt.

Unterm Strich also eine gute Neuinterpretation, für mich aber auch kein Highlight.

4 von 6 Sternen und 7 von 10 Punkten.