Eine verbitterte Frau klagt nach dem Mord an ihrer Tochter auf drei großen Werbetafeln den örtlichen Polizeichef der Untätigkeit an.
Hatte somit recht hohe Erwartungen an den Film. Im Großen und Ganzen wurden diese auch nicht enttäuscht. Die drei Hauptdarsteller (neben den beiden Oscargewinnern auch Woody Harelson als sympathischer an Krebs leidender Polizeichef) spielen famos. Die Kleinstadt-Atmosphäre erinnert an "Fargo" von den Coen-Brüdern. Und es gibt sogar einige kritische Ansätze in Richtung Polizeigewalt.
Apropos letzteres, die Wandlung von Officer Dixon hat mir sehr gut gefallen. Erst der schlägernde Voll-Ars** und schließlich hilft er Mildred, obwohl er weiß, dass sie das Polizeihauptquartier angezündet hat und ihn dabei schwer verletzte. Dass er paralell dazu Willoughybs Abschiedsbrief gelesen hat, dürfte ihn stark geprägt haben.
Willoughby fand ich einfach nur sympathisch und es sehr traurig, wie er sich nach dem schönen letzten Tag mit seiner Familie das Leben nahm (wenn auch verständlich). Dass er dann auch noch für ein Monat die Billboards bezahlt ist witzig.
Die Krimi-Handlung war jetzt leider nicht der Burner. War halt nur Hintergrund für das Charakter-Drama (stark auch die Schuldgefühle von Mildred) und nimmt somit weder viel Screentime ein, noch wird sie aufgelöst. Das Ende fand ich auch etwas Nichtssagend und lässt den Zuseher in der Luft hängen, als wäre auf einmal der Film gerissen.
Alles in allem gebe ich
5 Sterne!
Mit einem besseren Ende und minimal mehr Eingehend auf den Mord hätten es sogar mehr werden können.