Die Filme sind an sich ganz schöne, modernisierte Umsetzungen der Buchvorlage. Aber trotzdem fand ich es nervig, dass der Film teilweise auf Englisch gedreht und danach synchronisiert wurde. Konnten man keine passenden deutschsprachigen Kinderdarsteller finden?
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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer (2018)
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Der Thread hat mich dazu gebracht, nochmal nach den beiden Filmen zu suchen. Und da beide Jim Knopf Verfilmungen aktuell auf Netflix zu finden sind, habe ich die innerhalb der letzten Woche nachgeholt.
Unterm Strich gefällt mir „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ nach dem zweiten Ansehen sogar besser wie damals vor 5 Jahren nach dem Kinobesuch. So fiel mir der klassische Lummerland-Thema jetzt doch deutlicher auf. Es ist zwar nicht so prominent wie damals bei der Augsburger Puppenkiste, aber dennoch hörbar. Auch ist man in der Realverfilmung deutlich buchnäher als noch bei den Marionetten, gerade was Mandala angeht. Einzig die Lummerländer wurden mir zu sehr auf lustig getrimmt. Im Buch sind die zwar auch spleenig, aber der König ist dort keine Witzfigur. Wie in der Vorlage spielen sie auch keine große Rolle, was es umso amüsanter macht, dass dort eher die bekannten deutschen Promis zu finden sind. (In der Beziehung hat man den Lummerländern damals bei der Puppenkiste auch zu viel Raum gegeben, inklusive, dass immer mal wieder nach Lummerland geschnitten wird und alle Jim und Lukas arg vermissen).
Aber jetzt mal zu „Jim Knopf und die Wilde 13“.
Den Film habe ich jetzt zum ersten Mal gesehen. Was zunächst auffällt: Der Jim Knopf Darsteller ist zwischen den Filmen sichtlich gealtert. Soweit ich weiß lag zwischen beiden Drehs nur ein gutes Jahr, aber Solomon Gordon ist in der Zeit deutlich gewachsen. Ansonsten ist es erneut eine sehr werkgetreue Umsetzung, die vor allem die Schwächen des zweiten Jim Knopf Buches erbt. Und damit meine ich, dass es eigentlich zwei kürzere, fast voneinander unabhängige Abenteuer sind. Und schon als Kind fand ich den ersten Teil arg langweilig, wo man Herrn Tur Tur für Lummerland rekrutieren muss, unterwegs das Problem mit dem Meeresleuchten und dem Magnetfelsen einfügt und wo dessen Lösung in Form des Halbdrachen Nepomuk den Helden wieder mal Deus Ex Machina mäßig vor die Füße fällt. Der zweite Teil mit der Wilden 13 ist da wesentlich spannender.
Und das muss auch den Filmemachern bewusst gewesen sein, denn hier wurde doch vieles gekürzt. So taucht der Verlobte der Meerjungfrau gar nicht erst auf. Und auch den Tauchgang mit Emma, bei dem Jim und Lukas fast ersticken, spart man sich. Ebenso wird auch das erneute Treffen mit dem Halbdrachen, der Meerjungfrau und dem Schildnöck am Ende einfach weggelassen (hierbei würde Molly eigentlich in unzerstörbares Glas verwandelt). Man wollte die Episode wohl so schnell wie möglich rumbringen und dann zum wesentlich spannenderen Part mit der Wilden 13 übergehen. Und hier wird der Film dann auch wirklich interessanter, denn die Piraten kommen richtig gut rüber und der Kampf gegen die „13“ ist richtig spannend. Genauso wie das Ende, auch wenn man hier wieder etwas gekürzt hat, was ich aber auch verstehe. Im Buch bringt man die Wilde 13 erst nochmal zum Drachen, der dann erst erklärt, wie man Jamballa wieder aus dem Meer heben kann. Im Film hat Li Si die Info bereits vom Drachen bekommen, weswegen das etwas langatmige hin und herschippern entfällt.
Insgesamt bin ich auch nicht dieser Verfilmung zufrieden. Klar ist aber auch, dass der zweite Teil arg gefloppt ist, was schade ist, denn es ist eine wirklich gute Verfilmung des Stoffes, wo man meiner Meinung nach wenig hätte besser machen können.
Ich würde daher heute für beide Teile jeweils 5 von 6 Sternen und 8 von 10 Punkten vergeben.
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