Pans Labyrinth

[Dr.Bock]

wir fanden ihn hald für alles unter 18 etwas krass in der gewaltdarstellung aber da gehen die meinungen sicherlich auseinander

sicherlich gehen sie das und das ist auch gut so
Nur hätte ich jetzt z.B. ein paar Beispiele gehört, was denn so schlimm war. Gerade im Vergleich mit anderen Filmen, war Pan nicht wirklich brutal. Jetzt nicht falsch ferstehen: Die Folterszenen sind wirklich hart, aber das war es auch schon. Sonst würde mir nichts einfallen. Und da könnt ich viele viele Filme aufzählen, wo es härter zugeht als da beim Foltern.
Es kommt ja auch nicht nur drauf an, wieviel brutalität gezeigt wird, sondern wie diese vermittelt wird (verherrlichend oder kritisch?). Aber da haben wir einen eigenen Thread hier zu, wo wir meinetwegen gerne weiterdiskutieren können

Wüsste halt nur ein paar spezielle Szenen aus Pan.

[Orovingwen]

Ich fand den Film etwas.. seltsam. Bin da überhaupt nicht reingekommen. (btw. lief der hier jetzt mit untertiteln oder synchronisiert? Ich hab die spanische Fassung mti englischen Untertiteln gesehen).
Und ich hab, was gezeigte gewalt angeht das erste Mal meine Grenze gesehen. Wenn Capitán Vidal dem Bauern mit der Pistole die Nase ins Hirn schlägt bis der Tod ist und man jedes einzelen Knacken dabei hört.

Und was ich mich gefragt habe, wie der König und die Königin auf die hohen Sesseln kamen

[Eye-Q]

Mir hat der Film auch sehr gut gefallen. Erinnerte mich manchmal etwas an Legende

Zum Vorwurf das die "realen Stellen" zu ausgedehnt waren und die Fantasyteile zu gering ausfielen, denke ich mir, dass man vielleicht deswegen den Weg wählte, um auch zu zeigen, dass das "Jenseits"/die andere Welt besser ist als die grausame Realität. Wobei diese Ansicht schon etwas morbid wäre.

[Kaff]

Ich fand den Film etwas.. seltsam. Bin da überhaupt nicht reingekommen.

Na dann am besten nochmal anschauen.

(btw. lief der hier jetzt mit untertiteln oder synchronisiert?

In D wurde er natürlich synchonisiert. Etwas anderes kann man den Leuten ja nicht zumuten.

Ich hab die spanische Fassung mti englischen Untertiteln gesehen).

Richtig so.

Und ich hab, was gezeigte gewalt angeht das erste Mal meine Grenze gesehen. Wenn Capitán Vidal dem Bauern mit der Pistole die Nase ins Hirn schlägt bis der Tod ist und man jedes einzelen Knacken dabei hört.

Die Szene hat so ziemlich jeden überrascht. Obwohl ich schon das eine oder andere härtere gesehen hab, war ich diese unangekündigte Brutatlität auch erstmal verblüfft.

Erinnerte mich manchmal etwas an Legende

Also das würde ich nun nicht sagen. "Legend" ist ein herrlich naives Märchen. Auf einer Skala, die die Ernsthaftigkeit von Fatasyfilmen misst, würde ich das am entgegengesetzten Ende anorden.

[Orovingwen]

Na dann am besten nochmal anschauen.

Eher nicht. Mich hat da nichts rereizt den nochmal anzuschauen.

In D wurde er natürlich synchonisiert. Etwas anderes kann man den Leuten ja nicht zumuten.

Dacht ich mir schon, wobei das wieder was von der "Stimmung" wegnimmt

Richtig so.

Die ersten 10 Minuten konnt ich sogar mit meinem rostugen spanisch ohne Untertitel verstehen
aber was dann doch froh die englischen zu haben, alles verstanden hätt ich sonst wohl kaum. Aber ich war froh sie nicht immer zu brauchen, man wird ja sonst zu sehr vom Bild weggelockt

Die Szene hat so ziemlich jeden überrascht. Obwohl ich schon das eine oder andere härtere gesehen hab, war ich diese unangekündigte Brutatlität auch erstmal verblüfft.

Also der grad der Brutalität liegt im Auge des Betrachters. Mir macht es absolut nichts aus, jemandes innereien zu sehen oder andere Gewaltakte, nur das war "schlimm" wegen dem Geräusch und weil es so echt aussah. Die Realität hat mich überrascht, als wenn ich daneben gestanden hätte.

[Charon]

Zum Vorwurf das die "realen Stellen" zu ausgedehnt waren und die Fantasyteile zu gering ausfielen, denke ich mir, dass man vielleicht deswegen den Weg wählte, um auch zu zeigen, dass das "Jenseits"/die andere Welt besser ist als die grausame Realität. Wobei diese Ansicht schon etwas morbid wäre.

Ich fand eigentlich nicht, dass diese Fantasywelt nicht weniger brutal war als die reale Welt. Der Faun war ja nicht sonderlich vertrauenswürdig und man konnte sich eigentlich bis zum Ende nicht völlig sicher sein, ob er nicht irgendwelche Hinterpläne verfolgt. Dann bei der ersten Aufgabe spuckt diese Kröte ihr gesamtes Inneres aus, was für mich schon ein relativ grausamer Tod ist. Bei der zweiten Aufgabe beist dieses Wesen (ich kann mich jetzt nicht erinnern, ob es einen bestimmten Namen hatte) den Elfen den Oberkörper ab und verspeist sie und man kann sich nur vorstellen, wie er Ofelia gegessen hätte, wäre es dort gefangen geblieben. Ich hatte den Eindruck, dass diese Fantasywelt eher die reale Welt widerspiegelte, weshalb die reale Welt auch so viel Platz im Film einnimmt. Es bleibt letztendlich jedem selbst überlassen, ob man annimmt, dass die Fantasywelt wirklich existiert hat oder ob sich alles nur in Ofelias Kopf abgespielt hat, um der Realität zu entgehen. Ich hatte es so interpretiert, dass sie diese Welt erschaffen hat, um halt der ganzen Gewalt zu entkommen und um die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht zu verlieren. Gleichzeitig beeinflussten ihre Erlebnisse in der realen Welt aber auch ihre Fantasiewelt. Dass sie bei der zweiten Aufgabe versagt und somit die Chance verliert in dieses Königreich zu gehen, würde ich damit interpretieren, dass sie innerlich nicht bereit war ihre Mutter zu verlassen. Erst als ihre Mutter gestorben ist, tauchte der Faun wieder auf und hatte plötzlich wieder einen letzte Chance. Aber natürlich lässt der Film viele Interpretationsmöglichkeiten zu.

[chiana]

Der Film war gut , ohne Frage, aber er wäre es auch gewesen wenn die Gewaltszenen etwas abgemildert gewesen wären.Ich als erwachsene Frau habe mich unter meiner Jacke verstecken müssen , wie der Kommandant sich selber seine Backe zugenäht hat.W I D E R L I C H
Und auch die Folterung, brhh.Ich finde es muss doch nicht sein immer alles brutale so zu zeigen.Man kann es doch auch andeuten!

[Jenny McLane]

Hab den Film daheim auf DVD gesehen, auch in Spanisch mit englischen Untertiteln.
Hätte ihn mir gern auch im Kino angeschaut, aber hier lief er überall nur in Deutsch. *Bähhhhhhhhh*
Korea hat die DVD vor dem deutschen Kinostart rausgebracht und so konnte ich den schon viel früher gucken.

Mir hat der Film sehr gut gefallen. So brutal fand ich den Film nicht, mich hat da nichts geschockt, fand es nur schade das die Frau den Kommandanten nicht gleich umgebracht hat ... Hätte ich dem Trottel vergönnt.

Die Übergänge in die Phantasiewelt fand ich auch gut.

Mir sind nur fast die Tränen gekommen, als sie das "heilende Wesen" ins Feuer geworfen haben *snief*

[Logan5]

Ein so beeindruckender wie bedrückender Film. Ich hatte am Wochenende das Vergnügen, mir diesen Film endlich mal anzusehen und ich fand ihn wirklich großartig, allerdings sollte man keinen Fantasy & Heile Welt - Kitsch erwarten. Dieser Film ist wirklich knallhart und - was ich besonders mag - er lässt völlig offen, ob die phantastischen Ereignisse im Film real sind, oder ob sich Ofelia in ihre Phantasiewelt flüchtet, um der Realität zu entkommen, was ja eigentlich ihr Name schon nahe legt.

Ein phantastischer Film, der sehr zum Nachdenken anregt.

[Mayaa]

Hab den Film damals im Kino gesehen, also meine Erinnerungen sind nicht mehr ganz so frisch...hab ihn aber da und werd´ ihn mir in den nächsten Tagen noch mal reinziehen...

Och, ich fand den an einigen Stellen schon ziemlich brutal...und geschockt hat mich das schon sehr, weil ich mit so einer detailierten Darstellung nun wirklich nicht gerechnet hätte...zumal ich auch echt kein Fan von Gewaltdarstellungen bin...und diesem Film war es echt hart an der Grenze...für mich eben...!
Ich konnte es aber gerade so noch als "notwendiges Übel" aktzeptieren! Obwohl, etwas weniger wäre vielleicht auch hier wirklich mehr gewesen!?

Die Farben waren in diesem Film absolut spitze, Kameraführung großartig und auch die Story war sehr mitreißend und beeindruckend...Die Musik hab ich persönlich sehr gemocht...
Kein einfacher Film, den man sich mal so nebenbei reinzieht, sondern ein ernsthafter und teilweise auch echt bitterer Film, der einem wirklich nahe geht und zum Nachdenken anregt...

Weiterempfehlen kann man ihn ohne Bedenken (ausschließlich an Erwachsene natürlich), aber man muss halt mit ein paar wirklich heftigen Szenen rechnen...

[Logan5]

Was die heftigen Szenen angeht, muss ich auch sagen, dass ich auf diverse detaillierte Darstellungen hätte verzichten können, die waren nämlich auch bei mir hart an der Grenze. Andererseits darf man die Grausamkeiten des Franco - Regiemes ja auch nicht beschönigen.

[C´tair]

Andererseits darf man die Grausamkeiten des Franco - Regiemes ja auch nicht beschönigen.

Das wollte der Film wohl auch erreichen.
Ein wirklich sehenswerter film,einer der wenigen,in der ich die gewaltdarstellung nicht kritisieren würde,da sie als mittel zur erzählung gehört.

[Laserfrankie]

Um die Kernfrage hat man sich in dieser Diskussion bisher herumgedrückt: War das nun alles nur Einbildung des Mädchens oder war es real?

Gruß,

Frank

[Tordal]

Ich hatte ihn vor einiger Zeit im Kino gesehen und war sehr beendruckt von dem Film (wie auch schon in diesem Thread geschrieben).
Natürlich sind einige Szenen wirklich ziemlich heftig. Doch das ändert meiner Meinung nach nihts am sehr guten Gesamteindruck von "Pans Labyrinth". Wie auch schon mit "the Devils Backbone" beweist del Toro das er in der Lage ist packende und spannende Geschichten zu erzählen.
Heute habe ich ihn zum ersten Mal als Kauf DVD gesehen. Er ist bei mir für nächsten Monat schon auf der Liste.

[TheMarsToolVolta]

Ich konnte "Pan´s Labyrinth" nun endlich auf DVD sehen, nachdem ich ihn im Kino leider verpasst hatte. Vorweg muss ich gleich mal sagen, dass mir del Toros bisherige Werke - mit Ausnahme von "Mimic" - allesamt gut bis sehr gut gefallen.
Mehr als gespannt war ich deshalb auf seinen neuesten, hochgelobten und mit drei Oscars ausgezeichneten Film.

Gleich ins Auge sticht die reduzierte Fargebung, die ihren Zweck erfüllt und dem Film in vielen Szenen eine gewisse Kälte und Düsternis verleiht. Dies passt insbesondere sehr gut zum Bürgerkriegsszenario.
Vidal entpuppt sich eigentlich schon bei der ersten Begegnung mit Ofelia als ein klassischer Bösewicht. Unterstrichen wird dies noch durch die Hinrichtung der Bauern, die richtig brutal dargestellt wird. Durch den ganzen Film ziehen sich (über-)harte Einstellungen (welche mich sehr stark in ihrer Intensität an David Cronenbergs "A History of Violence" erinnern), die in ihrer Inszenierung sicherlich nicht jedermanns Sache sind, aber einfach zum abgrundtief bösen Hauptmann Vidal und seinen treuen Gefolgsleuten passen. Außerdem wird dadurch ein schöner Kontrast zur Fantasiewelt Ofelias erzeugt.
Wirklich toll ist auch die Kameraarbeit - nicht umsonst gabs dafür einen Oscar. Echte Highlights sind auch die Figurendesigns und die technische Umsetzung von "Pan" und des "Pale Man´s". Letzterer sieht wirklich wunderbar grauenhaft aus und könnte genauso gut einem Video der Musikband "Tool" entsprungen sein. Die zum Glück eher spärlich eingesetzten CGIs sind ganz in Ordnung, aber sicherlich nicht das Maß der Dinge - was wohl auch am begrenzten Budget liegt. Insbesondere die Riesenkröte ist verbesserungswürdig.
Meiner Meinung nach kann "Pan´s Labyrinth" vor allem in der Gedankenwelt Ofelias punkten. Hier ist der Film richtig klasse und ich hätte gern mehr davon gesehen. Die Handlung in der realen Welt fällt im Gegensatz dazu etwas ab.

Insgesamt hat mir das Machwerk sehr gut gefallen, allerdings sind mir einige Kritiken in der Presse schon etwas zu euphorisch und überschwänglich ausgefallen.

8,5 von 10 Punkten