Frank Millers "300"

[Skymarshall]

"Hätte". Das hat sich aber vorher nicht so angehört. Eher so als wenn du und andere hier da drauf bestanden haben das diese Parallelen wirklich vorhanden sind.

Aber ist ja gut. Dann ist das geklärt.

Edit: Obwohl, wenn ich es nochmal lese - naja, lassen wir es.

[Jack Crow]

Toll, dann werden wir jetzt auch alle Fans des Imperiums aus SW als Anhänger von totalitären Systemen bezeichnen. Darth Vader ist schließlich nicht "cool", sondern eine Versinnbildlichung faschoider Ideen...
Anhänger der Romulaner werden als Freunde der Überwachungs und Polizeistaaten hingestellt...
Anhänger der Klingonen als Militärjunkies und Kriegstreiber mit der "Ehre = Treue"-Motivation...

Das ist lächerlich und das wissen hier auch alle. Es geht eben nicht um derartig plumpe Kausalschlüsse, sondern subtile Wirkungen auf Weltbilder. Man kann die Form nicht völlig vom Inhalt trennen - daß die Optik der Films an Leni Riefenstahl-Ästhetik erinnert ist eben kein Zufall, ebensowenig daß die good guys alle als makellose Helden und die bad guys als verkrüppelte dunkelhäutige Perverse dargestellt werden. Selbstverständlich ist Snyder kein Nazi, und er wird auch kaum in einem Making off erzählen er daß er doch ein bischen amerikanischen Durchhaltewillen stärken wollte. Die entsprechenden Inhalte sind implizit trotzdem im Film. Und das ist einfach zu offensichtlich als daß man den Produzenten eine naive "ach wir wollten doch nur einen netten Popcorn-Film drehen"-Mentalität unterstellen kann. Nochmal: Das macht weder die Produzenten noch die Zuschauer zu Nazis oder schwertschwingenden Vaterlandsverteidigern - so simpel funktioniert das eben nicht. Und ich gestehe auch durchaus dem Großteil der Zuschauer zu den Film zu differenzieren und ironisch zu brechen - es wird aber auch mit Sicherheit einen großen Teil geben der das absolut Ernst nimmt.
Nur mal ein kleines Beispiel eines willkürlich per google gesuchten US-Blogs:

If anything, it is the kind of message we should all take with us about the Muslims we are fighting today. While Spartan King Leonidas, the film's hero, knows his 300 Spartans are vastly outnumbered by Persian King Xerxes' troops, he knows his Spartans have a spirit and ethos that Xerxes' legions do not.

Leonidas also repeatedly states throughout the movie that it is better to fight and die a free man than live as slaves. It's also about commitment and hard work--the training the Spartan boys go through at such a young age makes them real men, not soft, wimpy, feminized girlie-men. The beautiful Spartan queen is committed to liberty and the fight to the end ethos, too.

The New York Times wrote about the debate regarding whether Bush is like Xerxes or Leonidas. The answer is: neither. Bush's pandering to Muslims and bending over backward to show them that we're tolerant is not the way you win a war. It's a sign of weakness, a sign that both Xerxes and Leonidas would exploit. They had no tolerance for the enemy whom they recognized as wanting to eliminate them. Bush has far too much tolerance: our porous borders and rampant illegal alien menace, his pandering to Muslims who hate us--none of that would happen under either a Leonidas or a Xerxes.

Natürlich ist die geäußerte Darstellung nicht das Resultat des Films - aber der Film passt eben perfekt in das schon vorhandenen Weltbild und verstärkt es. Und genauso funktioniert eben subtile Propaganda.

EDIT: Und ach ja, @QDataseven: Es wäre nett wenn du versuchen würdest einen etwas stärker gegliederten Ausdruck zu benutzen. Es ist ziemlich schwierig deinen Beiträgen zu folgen wenn darin kaum Punkte vorkommen.

[Fellfrosch]

Super Unterhaltungsfilm, der durch seine beeindruckende Optik überzeugt und dadurch die inhaltliche Schwäche gut kaschiert.

Zwar konnte man teilweise durchaus Parallelen zwischen Spartanern und Nationalsozialisten ziehen, aber deshalb dem Film zu unterstellen, er erzeuge eine "antiasiatische" Stimmung oder verherrliche die NS-Ideologie, halte ich für übertrieben. Nur zur Erinnerung: Bei LOTR waren auch asiatisch-aussehende Olifantenreiter, sofern ich mich bei dem Namen nicht irre, Verbündete Saurons. Aber jeder wusste, dass der Film nichts weiter ist als die Verfilmung eines Fantasyromans, der überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmt. Und bei 300 ist es genau das Gleiche. Den historischen Hintergrund kann man wohl getrost vergessen. Der Film nimmt für sich absolut nicht in Anspruch, in irgendeiner Art und Weise die Wirklichkeit widerzuspiegeln.

@Jack Crow
Aber kann man dem Regisseur vorwerfen, dass sich unter den Millionen, die sich seinen Film anschauen, einige befinden, die sich diesen so interpretieren, dass sie damit ihr fragwürdiges Welt bestätigen können? Wenn es danach geht, kannst du in einigen Filmen irgendwas finden, was jemanden missfällt, weil es nicht in sein Weltbild passt bzw. was man sich so zurechtdeutet, dass es für die eigene Ideologie missbraucht werden kann.

[Jack Crow]

Man kann es solchen Leuten aber auch recht leicht machen... Im Übrigen kannst du doch zu den Anteilen der Zuschauer überhaupt keine Aussage machen. Wer sagt denn daß es sich da um eine winzige Minderheit handelt?

[7*8?]

Der Film ist definitiv politsich problematisch im Falle der USA, das lässt sich nicht leugnen. Im Zeitalter des War on terror ist soetwas niemals unpolitisch.

Zum Film hier noch die Reaktion eines amerikanischen Iraners:
iranian.com: Touraj Daryaee, How the 300 movie misrepresents Persians in history

Enthält auch historische Richtigstellungen, imho sehr interessant zu lesen.

[Steve Coal]

Ok ich lass jetzt mal den ganzen politischen ASpekt ausser Acht und belass es mal bei dem FIlm:

Ich war echt nicht entäuscht. Das mag jezt nicht besonder klingen, aber eigentlich ist das eine sehr gute Wertung!
Ich hatte nach all den hervorragenden Trailern und Ausschnitten schon wirklich hohe Erwartungen und die wurden keineswegs entäuscht.

Ich kenne jetzt nicht wirklich viel von der grundlegenden historischen Story auf der sowohl das Grphic Novel Frank Millers als auch der FIlm basiert, insofern ist für mich die Story ganz ok. Es ist jetzt nicht die Story des Jahrhunderts, aber gut. Sein wir mal ehrlich, das ist nicht wirklich das wichtigste Element dieses Films.
Das entscheidende ist nunmal einfach die Optik und die war klasse.
Da hatten wir zum einen die allgemeine Optik, also die gestaltung der Bilder,das war echt klasse. Ok, es war alles Animiert, aber es war einfach wirklich gut gemacht. Die Bilder waren echt grandios.
Das andere optische Element was mir sehr gut gefallen hat waren diese Kameraeinstellungen be denen mehrfach das Tempo gewechselt wurde. Die waren ja richtig klasse!

Vom Filmverlauf her war für mich eigentlich nur das abschließende Ende unebkannt. Auch wenn ich die Geschichte nicht kannte, so war mir eigentlich klar, dass Leonidas und seine 300 eigentlich nicht überleben können. Ausserdem ist Leonidas so eine FIgur, die überlebt einfach nicht! Die stirbt heldenhaft!

Vor allem Gerard Butler hat mir sehr gut gefallen, aber auch David Venham war gut. Hab den Film auf deutsch gesehen und die Synchro war auch gar nichtmal schlecht, aber ich will auf jeden Fall noch die O-Ton Fassung gesehen, denn das hat mir in den Trailern und Ausschnitten schon immer sehr gut gefallen. AUch hier wieder allen voran Gerard Butler.

Alles in allem hat mir der Film sehr gut gefallen. Richtig klasse.

[QDataseven]

Diese dämlichen Islam-Nazi-Menschenverachtunngen und andere äusserungen finde ich ziemlich krank und dumm. Wenn es menschen gibt die jetzt alles so sooo sooooo kleinlich sehen und alles mit irgendwelchen amis nazis und was weiss ich noch alles, in zusammenhang bringen dann muss ich sagen ameeeeen. Das ist film unterhaltung und ende.

jetzt fangen hier och laien an hollywood zu erklären was man wie machen soll damit es richtig ist, das wird niemals geschehen den die kassieren geld und das ist business, und wenn es so kranke menschen gibt die mit ihrem glauben nicht zurecht, kommen oder ihrem gewissen oder mir ihrer glatze dann ist das ihr problem.

der film ist ok und der wird sicher nicht der letzte sein, genau so gut klann man nun nen film rausbringen 1000000 mal die andere seite zeigen und dann!?
wirds genau so dumme geben die sich über alles aufregen.

warum wächst die dummheit der menschen von tag zu tag, obwohl man sovieles glaubt zu wissen!?

also den gutes ostern
OH MEIN GOTT da werden eier versteckt,
was geschieht nur!?

[Fellfrosch]

Man kann es solchen Leuten aber auch recht leicht machen... Im Übrigen kannst du doch zu den Anteilen der Zuschauer überhaupt keine Aussage machen. Wer sagt denn daß es sich da um eine winzige Minderheit handelt?

Ebenso wie du glaube ich einfach, dass ein Großteil der Zuschauer den Film als das ansieht, was er m.E. sein soll: pure Unterhaltung.

Man sollte die Menschen nicht für dümmer verkaufen als sie sind. Um aus (gerade) diesem Film irgendeine Parallele zur heutigen tagespolitischen Situation zu ziehen, bedarf es einer zu großen Ignoranz, als dass sowas häufig vorkommen kann.

[Sternengucker]

Eine Frage mal an diejenigen, die den Film schon gesehen haben...
also im Trailer kommt schon der Eindruck rüber, dass zB Leonidas leichte Probleme mit der Steuerung seiner Lautstärke hat, dauernd brüllt er wie ein angeschossenes Tier vor sich hin, gerne auch mal Parolen oder Schlagworte wie "this ist Spaaaaartaaaa".

In einigen frühen Kritiken habe ich auch erwähnt gesehen, dass der Film gerade in solchen Details massiv übertreiben würde.

Ist es also wirklich so, dass da in 60 Minuten 56 lang nur geschrieen oder geschwiegen wird? (nur so für das Verhältnis, k/a wie lang 300 geschnitten ist in der deutschen Kinofassung), weil das würde mich an einem Film ECHT stören. Nichts gegen einen schönen dramaturgisch perfekt eingefügten Kriegsschrei, aber ununterbrochen, von Anfang bis Ende? Muss nicht sein. O.o

[QDataseven]

also ich glaube schon das die deutsche fassung irgendwie anders ist, auch die trailer sind anders, bzw der ihalt, manches fehlt, schenkt ihnen nichts, aber nehmt innen, alles was sie haben (im trailer zusätzlich) was sie haben, kam im film nicht. "das ist sparta" , klingt im trailer viel besser als im film, im film, "sparta" im trailer ist es spartaaa. die haben auch an den stimmen hin und her gefummelt, der erste trailer klangt nicht so besonders. aber vielleicht wurde im trailer irgendwie manches hervorgehoben.
naja warum die da sowas machen wer weiss das schon.

[Cu Chulainn]

Diese dämlichen Islam-Nazi-Menschenverachtunngen und andere äusserungen finde ich ziemlich krank und dumm. Wenn es menschen gibt die jetzt alles so sooo sooooo kleinlich sehen und alles mit irgendwelchen amis nazis und was weiss ich noch alles, in zusammenhang bringen dann muss ich sagen ameeeeen. Das ist film unterhaltung und ende.

Jetzt wollen wir doch mal von der persönlichen Ebene wieder runterkommen, oder?
Und bemüh dich doch bitte darum, ein wenig Groß-und Kleinschfreibung zu beachten!

[QDataseven]

Jetzt wollen wir doch mal von der persönlichen Ebene wieder runterkommen, oder?
Und bemüh dich doch bitte darum, ein wenig Groß-und Kleinschfreibung zu beachten!

ok mach ich

[Skymarshall]

Ebenso wie du glaube ich einfach, dass ein Großteil der Zuschauer den Film als das ansieht, was er m.E. sein soll: pure Unterhaltung.

Man sollte die Menschen nicht für dümmer verkaufen als sie sind. Um aus (gerade) diesem Film irgendeine Parallele zur heutigen tagespolitischen Situation zu ziehen, bedarf es einer zu großen Ignoranz, als dass sowas häufig vorkommen kann.

Dito. Hier wird doch die Fähigkeit und Urteilsleistung der allgemein-durchschnittlichen Intelligenz ein wenig unterschätzt.

[Jack Crow]

Diese dämlichen Islam-Nazi-Menschenverachtunngen und andere äusserungen finde ich ziemlich krank und dumm. Wenn es menschen gibt die jetzt alles so sooo sooooo kleinlich sehen und alles mit irgendwelchen amis nazis und was weiss ich noch alles, in zusammenhang bringen dann muss ich sagen ameeeeen. Das ist film unterhaltung und ende.

Wie schön daß du das findest, dann ist ja alles gut. Das ein oder andere Argument wäre ganz schön, aber was solls - auf ein Niveau mit "krank und dumm" muss ich mich jedenfalls nicht begeben...
Ansonsten könnte ich mich jetzt sicherlich noch mehrmal wiederholen mit dem gleichen Ergebnis. Stattdessen quote ich mal endar und verweise auf den Thread aus dem der Beitrag stammt, auf dem das Thema ein wenig grundsätzlicher und weniger auf 300 bezogen diskutiert werden kann:

Ich finde aber die Fragestellung falsch. Die muss nämlich lauten: werden wir von Filmklischees beeinflusst?

Das ist ja eben so, dass die meisten dieser Botschaften und Rollenmuster unterschwellig laufen und meist gar nicht als solche wahrgenommen werden. So läuft das ja eben. Das Problem dabei ist, dass diese Rollenmuster eben von den meisten nicht registriert werden.
Wenn die meisten Menschen sie nämlich wahrnähmen, gäbe es sie gar nicht mehr. Sie sind aber eben so erfolgreich, weil sie nicht durchschaut werden.

Medienkompetenz heißt hier also nicht, dass man sich an den Klischees stören "muss", sondern dass man sie überhaupt wahrnimmt! Und dann kann sie akzeptieren oder eben auch nicht.

EDIT: Ackja, kurz dazu noch:

Dito. Hier wird doch die Fähigkeit und Urteilsleistung der allgemein-durchschnittlichen Intelligenz ein wenig unterschätzt.

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht - Menschen sind im Allgemeinen immer dümmer als man so denkt....

[cybertrek]

Fändet ihr einen analogen Film zu 300 über die Verteidigung Berlins 1945 auch unproblematisch, wenn es nur "schön bunt und knallig" wäre?

Warum sollte es problematisch sein? Jeder vernünftig denkende Mensch weiss was in den WWII-Jahren vor sich ging und dass der Krieg und das damit verbundene deutsche Nazi-Regime Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat. Genauso weiss man als geschichtlich nicht komplett wissensbefreiter Mensch, dass Sparta ein kriegerisches Volk war und in der damaligen Zeit die Menschheit alles andere als friedlich und moralisch einwandfrei war.

Ich will nicht abstreiten dass viele Leute die Handlung von 300 als historisches Faktum betrachten aber das alleine kann ich nicht als Kritikpunkt gelten lassen. Wenn wir jetzt anfangen alle Filme anzuklagen die historisch verfälschte Tatsachen präsentieren sitzen wir noch morgen dann. Und bei den meisten hat es IMO keinen besonderen Aufschrei gegeben.

Viele aktuelle US Produktionen aus den letzten 10 Jahren hatten einen gewissen Pathos. Es gab immer einen bzw. mehrere Helden und auch die dazugehörigen "Bösen" - egal in welcher Form. Nur jetzt wegen dem Irak bzw. Iran Konflikt Filme herauszunehmen und wegen diesem Pathos zu kritisieren ist nicht nur falsch sondern auch scheinheilig. In 300 geht es nicht mehr und nicht weniger um Heldentum, Durchhaltevermögen der "Guten" und ähnliche "Pro-USA" Tugenden als in diversen anderen Filmen die es schon vor dem Jahre 2001 gab.

Propaganda in Filmen wie sie Jack Crow völlig richtig beschreibt ist durchaus ein ernstes Thema welches man nicht unterschätzen darf, nur darf man diese nicht gleich in jedem Film hineininterpretieren.