James Bond - 007 - Casino Royale - SciFi-Forum

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James Bond - 007 - Casino Royale

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    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Es ist sicherlich vieles Geschmacksache, aber ich sehe wirklich nicht, wo CR inhaltlich blutleer bzw. uninteressant gewesen sein soll. Schon gar nicht im Vergleich zu den Brosnan-Bonds.
    Ich muss dazu sagen, ich bin auch kein großer Fan der meisten Brosnan-Bonds. Golden Eye fand ich noch recht nett, das ist aber auch der Einzige, der mir etwas näher im Gedächtnis geblieben ist. Die Filme danach hab ich alle mal gesehen (manche auch mehrmals wenn nix anderes im TV kam) und fand sie so weit auch ok, hatte aber nie den Drang sie unbedingt noch einmal zu schauen.

    Natürlich hat auch Golden Eye alles, was gerade die Fans des neuen Bonds nicht so mögen: Hoffnungslos übertrieben, technische Gadgets bis zum gehtnichtmehr und bunt wie ein Comic. Aber er hatte in meinen Augen dennoch irgendwo Stil und hat Spaß gemacht.

    Ich weiß, dass gerade Casino Royale sich sehr viel näher an die Buchvorlage hält. Ich habe im Grunde auch gar kein Problem mit der "realistischeren" Herangehensweise, ich liebe z.B. die Bourne-Trilogie, welche ja auch eher etwas realistischer gehalten ist.

    Klar ist, dass ein Richtungswechsel der Filmreihe durchaus nicht geschadet hat, es war einfach mal nötig - ich sehe das ein. Trotzdem können mich die neuen Bonds einfach nicht mitreißen, insbesondere QoS.

    Na ja, ist wohl wie gesagt Geschmackssache.

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      Einer der wenigen guten Reboots. Daniel Craig macht seine Arbeit souverän, man hat sogar das Gefühl er hat Spaß an dem was er macht.

      Zu den Gadgets... ich denke gerade die heutige Zeit bietet da viele Möglichkeiten und wenn man es nicht übertreibt fügen sie sich auch gut in den düsteren Kern ein. Gehören einfach dazu.

      Die Brosnan Filme habe ich über ein Jahrzent ignoriert und war dann von Golden Eye positiv überrascht. Einziger Minuspunkt Hale Berry. Der Frau nehme ich keine einzige Kampfscene ab. Aber wenigstens sticht so mal ein bekanntes Gesicht hervor.

      4 von 5 Sternen

      Abzüge gibt es weil CR doch teilweise zäh rüberkommt.
      Was kommt heute im Fernsehen? - Kleppi hat nen Klops. - Oh Mann, Oh Mann, Oh Mann.

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        Also ich finde es ist ein durchaus "zeotgemäßer" Bond. Mal eherlich, "Ikarus" und das unsichtbare Auto haben doch de Vogel abgeschossen. Nicht was man gemacht hat hätte schlechter werden können als "Stirb an einem Anderen Tag". Und wer Bond über die Gadgets definiert, sorry, der ist mit älteren Batman-filmen besser bedient.

        Klar ist es ein anderer Bond, aber welche reihe die annähernd so alt ist kann sich noch vergleichen mit dem ersten Werk? Ich meine, ich habe z.B. Thron noch nicht gesehen, aber weder ST noch, SW oder BSG nehmen sich da viel.
        You should have known the price of evil -And it hurts to know that you belong here - No one to call, everybody to fear
        Your tragic fate is looking so clear - It's your fuckin' nightmare

        Now look at the world and see how the humans bleed, As I sit up here and wonder 'bout how you sold your mind, body and soul
        >>Hades Kriegsschiff ist gelandet<<

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          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Realismus war nie eine Option für James Bond, auch in Casino Royale nicht. Es geht nicht darum, dass z.B. die Action realistisch ist, sondern dass diese einfach nur mehr in der Realität verankert wird.
          Ich weiss nicht, für mich waren die Bond Filme (und ich spreche hier bis Moore; die Bonds ab Dalton habe ich nicht mehr so bewusst wahrgenommen) schon immer im Rahmen des "möglich-real machbaren"...
          Das Sahnehäubchen waren dann halt technische Spielereien, die einen Hauch Science Fiction brachten, aber trotzdem Realismus drinnen hatten.
          Selbst die Verfolgungsjagden waren nicht so abgehoben wie was heutzutage einem vorgesetzt wird. Schlicht und einfach auf Grund der Tatsache, weil man nicht die technischen Möglichkeiten hatte alles Mögliche zu animieren etc. Das alles machte James Bond für die Leute mE greifbar und auch BE-greifbar.

          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
          Die Action von QoS unterscheidet sich auch nur unwesentlich von der Action in CR.
          Es ist schon zu lange her wo ich CR gesehen hatte, aber laut meines Reviews hier gab es wohl hauptsächlich in der ersten Hälfte Action und 2 größere Actionsequenzen... QoS war mE eine einzige Hetzjagd.

          Im übrigen hat mich eine Freundin darauf hingewiesen, dass der Regisseur mit den häufigen Location-Wechsel die innere Unruhe Bonds darstellen wollte... Von solchen "Mitteln" halte ich nichts, weil man auf die Idee von selber wohl so gut wie nicht kommt, dass das ein "Stilmittel" sein soll... Ausser man informiert sich erst mal eingehend über den Film, damit dann überhaupt auf die Idee kommt.
          Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
          Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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            Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
            Ich weiss nicht, für mich waren die Bond Filme (und ich spreche hier bis Moore; die Bonds ab Dalton habe ich nicht mehr so bewusst wahrgenommen) schon immer im Rahmen des "möglich-real machbaren"...

            Das Sahnehäubchen waren dann halt technische Spielereien, die einen Hauch Science Fiction brachten, aber trotzdem Realismus drinnen hatten.
            Selbst die Verfolgungsjagden waren nicht so abgehoben wie was heutzutage einem vorgesetzt wird. Schlicht und einfach auf Grund der Tatsache, weil man nicht die technischen Möglichkeiten hatte alles Mögliche zu animieren etc. Das alles machte James Bond für die Leute mE greifbar und auch BE-greifbar.
            Das ist nicht das worauf ich hinaus wollte und was ich mit "in der Realität verankert" meinte. Der Knackpunkt ist die Inszenierung und nicht die Art wie eine Actionsequenz zusammengestellt wird. Es spielt keine Rolle, ob jetzt CG-Animationen oder Modellaufnahmen verwendet wurden. In Bond wird aber weitesgehend noch auf traditionelle "In-Camera" Action gesetzt. Es gibt sicherlich ausnahmen wie z.B. der Flugzeugabsturz in "Qantum of Solace" oder dieser Ritt auf der Eiswelle in "Die Another Day". Es gibt aber große Unterschiede wie das Ergebnis dann dem Publikum präsentiert wird. Unrealistisch ist natürlich beides, aber das eine wirkt unrealistischer als das andere. Aber das nur nebenher, denn die Inszenierung selbst ist entscheidend dafür, ob etwas als realistisch empfunden wird oder eben nicht.

            Gerade die Bond-Filme der 70er Jahre sind nicht "realistisch" inszeniert worden. Das beginnt ziemlich deutlich ab "Diamantenfieber" und zieht sich fast komplett durch die Moore-Ära. Die Filme sind sehr comichaft inszeniert, es gibt sehr deutliche Comic-Relief-Figuren, Actionsequenzen werden betont lustig gestaltet usw.. Als Beispiel schau dir einfach mal diesen Clip aus "The Man With The Golden Gun" an. Dieser Stunt wurde mit einem echten Auto ausgeführt, wird aber durch dieses komische Geräusch, dem herumkugeln von Sheriff "Comic-Relief-Figur" Pepper als etwas völlig unrealistisches, überzogenes und künstliches inszeniert.

            Im Prinzip ist es genau das, was heutzutage von sehr vielen als "doof" und "unmodern" in irgendwelchen Sommerblockbustern empfunden wird, der sich eben nicht zu ernst nimmt.

            Das ist jedenfalls der Unterschied auf den ich hinaus wollte. Die Craig Filme verzichten weitesgehend auf diese Überzeichnungen und wirkt dadurch "realistischer", auch wenn die Filme natürlich ebenso stark durchgestylt und inszeniert daherkommen.


            Es ist schon zu lange her wo ich CR gesehen hatte, aber laut meines Reviews hier gab es wohl hauptsächlich in der ersten Hälfte Action und 2 größere Actionsequenzen... QoS war mE eine einzige Hetzjagd.
            Das kommt ungefähr hin und das lag vor allem an der Vorlage. Die Actioneinlagen gab es im Buch gar nciht. Jedenfalls wenn ich mich recht entsinne.

            Es gab aber auch noch eine große Actionsequenz am Ende und eine während der Pokerrunde.

            Im übrigen hat mich eine Freundin darauf hingewiesen, dass der Regisseur mit den häufigen Location-Wechsel die innere Unruhe Bonds darstellen wollte... Von solchen "Mitteln" halte ich nichts, weil man auf die Idee von selber wohl so gut wie nicht kommt, dass das ein "Stilmittel" sein soll... Ausser man informiert sich erst mal eingehend über den Film, damit dann überhaupt auf die Idee kommt.
            Ist sicherlich eine interessante Interpretation und so etwas führt natürlich auch dazu, dass man als Zuschauer Zugang zu einer Inszenierung findet. Das erklärt zumindest eine Menge, aber ich schließe mich dir an, dass man das wahrscheinlich niemals selbst als Stilmittel interpretieren würde.
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              Obwohl ich zugeben muss, dass mir die 'flapsigen' Moore-Bonds stehts besser gefallen haben, als die Connery-Bonds muss ich genau so sagen, das ich Craig bis heute als besten Bond empfunden habe.

              Ich meine ok, CR hat sich zweifellos etwas weit vom bisherigen Francise entfernt, aber wenn ich mich so zurück erinnere an die ersten Bond Filme muss ich leider auch sagen, das gerade Moore und Brosnan in vielen Dinger weiter von "Bond" weg waren, als es Craig heute ist.
              In den frühen Bond Filmen gab es tatsächlich noch so Q-"Gimiks" wie Nachtsichtgeräte, Geigerzähler und Autotelefone ... In diese Sparte würde ich dann zum Beispiel auch die Craig-Gimiks einordnen, die es ja definitiv gab (Wenn auch nicht durch Q-Eingebracht), zum Beispiel das Erste Hilfe-Set im Auto, das Ortungs-Implantat oder der moderne Touch-Table-Computer im MI6 Hauptquartiert. Nichts was wirklich "Weltbewegend" ist, aber schon etwas, dass einen aufhorchen lässt.

              Diese Fun-Gimicks - uns Sorry, aber anders kann ich U-Boot-Autos, Stealth Autos und den ganzen Rest einfach nicht nennen - waren dann ja auch tatsächlich überwiegend nur ein Element der Moore und Brosnan Filme. Und nichtmal da gab es sie immer. In "In tödlciher Mission" musste Bond Afaik 2CV fahren, statt einem SUper-Auto und sogar in "Der Morgen stibt nie" gab es bis auf das Raketenwerfer-Auto praktisch keine Gimiks die deutlich nennenswerte wären, als Craigs Ortungs-Implantat aus Casino Royal.
              Also von Wegen, dieses Zeug gehöre zu Bond.

              Und wirklich geschadet hat dieser Verzicht auf Superlative dem euen Bond nicht. Als positiv empfinde ich vor allem, das Craig es tatsächlich mal fertig bringt, einen Bond darzustellen, der nicht (einfach nur) der mega harte Kerl ist. Das hat mir vor allem bei Connery extrem gefehlt.
              Ich bin nicht wirklich ein Freund dieser harten Männergeschichten. Klar ist auch Craig äußerlich der "echte Mann", aber zwischen einem absolut unnahbaren Connery-Klischee und einem verbitterten, trauernden Craig liegen wirklich welten was die Charaktertiefe angeht. Wobei ich das nicht zwingen Connery ankreiden möchte, sicher gaben damals einfach die Drehbücher nicht mehr her.

              Quantum of Solace führte die Geschichte dann auch mmn. blendend fort, der Film wird (inhaltlich) oft unterschätzt. Filmtechnsich hingegen halte ich QoS für bestenfalls mittelmäßig. So Dinge wie die Wackelkamera und die zu schnell geschnittenen Action-Sequenzen haben dem FIlm eher Geschadet.
              Was ist Ironie?
              Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
              endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                Gerade die Bond-Filme der 70er Jahre sind nicht "realistisch" inszeniert worden. Das beginnt ziemlich deutlich ab "Diamantenfieber" und zieht sich fast komplett durch die Moore-Ära. Die Filme sind sehr comichaft inszeniert, es gibt sehr deutliche Comic-Relief-Figuren, Actionsequenzen werden betont lustig gestaltet usw..
                [...]
                Die Craig Filme verzichten weitesgehend auf diese Überzeichnungen und wirkt dadurch "realistischer", auch wenn die Filme natürlich ebenso stark durchgestylt und inszeniert daherkommen.
                ich war bei meinem vorigen Post schon stark versucht Diamantenfieber als ein Bond anzuführen, wo natürlich die Technoschiene nicht so überbewertet werden darf... Aber selbst da finde ich nicht, dass es letztendlich so unrealistisch ist! Nur das natürlich am Schluss die Kosmossoldaten der jeweiligen Gruppen umherfliegen und sich ne Laserschlacht liefern war halt ein Element der damaligen Bond-Filme...
                Und was diese Szene bei "Der Mann mit dem Goldenen Colt" anbelangt, ja, der Soundeffekt ist unnötig. Trotzallem finde ich, dass diese "Albernheit" den Bond"charme" und den Witz (ohne sich lustig zu machen) von Bond ausmachen..!
                Im Zusammenhang mit QoS finde ich gerade dort, dass Bond ein Superhero ist (habe ich bereits hier oder drüben angemerkt). Er springt und fliegt herum wie Superman, ist feuerfest und sowieso... Und nimmt sich dabei auch noch so unheimlich ernst. Ob das realistischer ist..? Das ist dann wohl eine subjektive Beurteilung.

                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                Ist sicherlich eine interessante Interpretation und so etwas führt natürlich auch dazu, dass man als Zuschauer Zugang zu einer Inszenierung findet. Das erklärt zumindest eine Menge, aber ich schließe mich dir an, dass man das wahrscheinlich niemals selbst als Stilmittel interpretieren würde.
                Sie hat das bei einem Interview mit dem Regisseur und/oder Produzenten oder wem auch immer gelesen. Im nachhinein bzw wenn man das weiss macht das auch "Sinn" bzw kann man die schnellen Ortswechsel und Schnitte nachvollziehen. Aber da geht wohl was recht schief, wenn jemand das erst nachvollziehen kann, weil er das in einem Interview, making of o.a. erfährt.

                Zitat von cäsar
                Als positiv empfinde ich vor allem, das Craig es tatsächlich mal fertig bringt, einen Bond darzustellen, der nicht (einfach nur) der mega harte Kerl ist. [...] Klar ist auch Craig äußerlich der "echte Mann", aber zwischen einem absolut unnahbaren Connery-Klischee und einem verbitterten, trauernden Craig liegen wirklich welten was die Charaktertiefe angeht.]
                So unterschiedlich kann etwas aufgefasst werden. Ich habe Craig als den "härtesten" Bond ever empfunden. Wie man da darauf kommt, dass er nicht der harte Kerl wäre Ich jedenfalls habe nicht so viel "Charaktertiefe" bei Craig ausgemacht. Jedenfalls nicht mehr als ein trauernder Lazenby oder alle Bonds, die ihre Girls gefühlvoll vernaschen
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                  Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                  Ich jedenfalls habe nicht so viel "Charaktertiefe" bei Craig ausgemacht. Jedenfalls nicht mehr als ein trauernder Lazenby oder alle Bonds, die ihre Girls gefühlvoll vernaschen
                  Na ja, Lazenby ist jetzt ja mal eine (gescheiterte) Ausnahme. Und die anderen Bonds zeigten ja nun wirklich nicht viele "echte" Gefühle oder Charaktertiefe. Oder nimmt ihm jemand das romantische Gesäusel ab, wenn er doch ständig von einer Frau zur nächsten wechselt?

                  Der Craig-Bond ist immer noch ein Frauenheld, aber ihm nimmt man in den beiden bisherigen Filmen dennoch ab, dass er auch zu richtigen Gefühlen imstande ist. Was wiederum für Bonds Anfang der "Karriere" nicht unrealistisch ist, aber irgendwann stumpft man natürlich ab und lässt sich auf nichts Ernsthaftes mehr ein, wenn andauernd alle um einen herum drauf gehen.


                  Das Realistischere an den neuen Bonds kommt für mich jedoch noch aus mehreren Dingen zusammen: Nicht so deutlich überzeichneten Charaktere, die man auch aus einem Comicbuch hätte entlehnen können. Eben keine oder kaum übertrieben unrealistischen Gadgets. Etwas "realitisch-schmutzigere" Action. Und auch von der Handlung her ein wenig realistischer (nicht die nächste Superwaffe im Orbit etc.). Das ist alles nicht "realistisch", aber erzeugt - vor allem im Zusammenspiel - ein deutlich "realistischeres" Bild.


                  Ob einem das gefällt oder nicht, ist ja wiederum eine andere Sache.

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                    Wobei ich Lazenby eigentlich ganz gut fand.
                    Ich kanns echt nicht nachvollziehen, dass dem neuen Bond so viel "Gefühlstiefe" attestiert wird. Für mich kann ich nur das Gegenteil feststellen... Na dann bin ich ja mal gespannt, wie im dritten Teil (was ich erst hier gelesen habe) der Wandel zum "Bond wie man ihn kennt" vollzogen wird, wenn gerade dieser (v.a. "Gefühls-") Bond von einigen in Frage gestellt wird.

                    Und auch was die Rezeption von "realistisch, nicht realistisch" anbelangt, gehen die Meinung doch ziemlich auseinander. Während hier einige als realistisch auffassen, dass es keinen weltumspannenden Bösewicht gibt, "realistisch-schmutzige" Action, DIE Bedrohungswaffe (die "modernen Gadgets" werden wohl allgemein nicht gut geheissen) usw, seh ich das fast gegenteilig.
                    Ich mache den Grad an Realismus nicht daran fest, ob der Gegner nun wie in QoS ist (nämlich ein "schwaches Würstchen"). Und gerade die "realistisch-schmutzigen" Verfolungsjagden habe ich am unrealistischsten empfunden. Sondern daran, ob das was zu sehen ist im Bereich des möglichen ist. Und das war es für mich, egal nun ein Auto als Miniuboot fungiert, Laserwaffen benutzt werden uswusf. Nur natürlich die Größe und Darstellung schiesst über das Ziel hinaus, macht aber den "Witz" (nicht im Sinne von sich darüber lustig machen) von Bond aus, denn immerhin handelt es sich um einen Film.
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                      Das sehe ich tendenziell eher so wie Skeletor. Die Charaktere, deren Motivation und Handeln und die zum Einsatz kommende Technik sollte halbwegs realistisch sein, damit man das ganze als realistisch wahrnimmt. Bei der Action darf man dann aber doch mal etwas übertreiben.
                      I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                      - George Lucas

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                        Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                        So unterschiedlich kann etwas aufgefasst werden. Ich habe Craig als den "härtesten" Bond ever empfunden. Wie man da darauf kommt, dass er nicht der harte Kerl wäre Ich jedenfalls habe nicht so viel "Charaktertiefe" bei Craig ausgemacht. Jedenfalls nicht mehr als ein trauernder Lazenby oder alle Bonds, die ihre Girls gefühlvoll vernaschen
                        Eh, Moment.

                        Das hast du jetzt durchaus falsch verstanden. Klar ist Craig ein Extrem harter Bond. Nur merkt man hier an der ganzen orientierung des Charakters, das er trotz aller Härte ein mensch ist, denn er Trauert innerlich um Vesper und zerstört sich mit seiner Wut praktisch selbst.

                        Den Anderen Bonds fehlte diese emotionale Komponente weitgehend, was natürlich nicht heißt, das Bond 'nie' emotionen hatte. Aber wann bitteschon hat ein Connery oder ein Brosnan jemals so etwas wie 'Angst' zeigen dürfen? Szenen, wie diejenige, in der Craig in CR oben auf dem Kran steht und vor seinem Todesverachtenden Sprung ZÖGERT, hat in dieser Form einfach nur Craig zeigen dürfen. Und das, obwohl seine 'Kollegen' in zweifellos sehr viel haarsträubenderen Situationen waren.
                        Ich erinnere mich da zum Beispiel an eine Annektdote, das man die Schlussszene von "Im Auftrage ihrer Majestät" zweimal drehen ließ, weil Lazenby in der ersten Einstellung zu viel getrauert hat, was man für den 'harten Bond' als unpassend empfand und deswegen eine weniger emotionale sequenz nachschob.

                        Und genau hierzu steht Craig im krassen gegesatz, den so hart er auch wirken mark, gerade am Ende von CR und in QoS sieht man ihm in praktisch jeder Einstellung an, wie sehr Bond leidet. Das heißt natürlich nicht, das Bond ständig in Tränen ausbricht und gleich zum EMO wird. Aber dieser Bond DARF leiden und er tut es auch. Bei Connery, Moore, Dalton und Brosnan hat dieser Aspekt des Charakters vollkommen gefehlt.
                        Und genau dieser Spagat zwischen der Härte Connerys und der Menschlichkeit Lazenbys macht Craig mAn zum Besten Bond, den es bisher zu sehen gab.

                        Und auch was die Rezeption von "realistisch, nicht realistisch" anbelangt, gehen die Meinung doch ziemlich auseinander. Während hier einige als realistisch auffassen, dass es keinen weltumspannenden Bösewicht gibt, "realistisch-schmutzige" Action, DIE Bedrohungswaffe (die "modernen Gadgets" werden wohl allgemein nicht gut geheissen) usw, seh ich das fast gegenteilig.
                        Nochmal "Einspruch". Ich habe sicher nichts gegen die Gadgets in den Bond-Filmen, aber wie man klar sehen kann, GAB es diese Gadgets auch in CR und QoS. Ich möchte nur nochmal auf den Touch-Table-Computer im MI6 Hauptqurtier oder den implantierten Peilsender Hinweisen.
                        Das ist natürlich nichts, was wir heute mit 'Boa geil!' Titulieren würden, aber wenn man mal unvoreingenommen bleibt, dann sieht man, dass die überwiegende Mehrheit der gadgets in den Bond Filmen genau SO waren. Es gab nachtsichtgeräte, mobiltelefone, Geigerzähler in Uhren ... Das waren alles Dinge, die dem "Otto Normal Bürger" wie Science Fiction vorkamen, die aber keineswegs als 'unvorstellbar' einzustufen gewesen wäre (wenn man man von den Raketenwerfer-Autos absieht).

                        'Echte' Science Fiction war zwar in den Bond Filmen tatsächlich hin und wieder vertreten (Leben und Sterben lassen, Diamantenfieber, Der Spion der mich liebte, Moonraker, Stirb an einem anderen Tag) aber sicher keineswegs in dem immer wieder angeführten Ausmaße, als das man sagen müsse, die Craig-Bonds wären nicht technisch genug. Praktisch alle Bonds (Sogar Moore und Brosnan) hatten Filme, in denen sie ganz ohne technische Gadgets auskommen mussten ... ich sage nur "In tödlicher Mission" oder "Goldeneye". Sogar diese berühmten "Kampfautos" gab es beiweitem nicht in jedem Bond-Film.

                        Es ist also sicherlich rechtmäßig, zu erwarten das Bond auch weiterhin kräftig gebrauch von Gadgets machen wird. Nur zeigten je gerade die Brosnan Filme, das die Produzente da arge schwierigkeiten mit hatten. Wir leben heute in einer Welt, der Technik, der Computer, der Mobilen Kommunikation. Wo früher ein Satellitentelefon ein 'echtes' Gadget gewesen wäre, würde Bond heute einfach sein Handy auspacken. Wo Bond früher einen separaten Safeknacker benutzt, würde er heute sein handy nehmen, wo Bond früher eine spezielle Unterwasserkamera benutzt, nähme er heute sein handy.
                        Es ist doch prinzipiell vollkommen egal, welche Art Gadgets Bond mit auf den Weg gegeben werden ... abseits explodierender Kugelschreiber käme uns heute alles viel zu normal vor. Die Brosnan Bonds haben versucht Gadgets einzubauen, die wir trotz unserer Luxustechnik heute noch als solche empfinden würden ... die Ergebnisse waren teilweise nun wirklich lächerlich.

                        Ich mache den Grad an Realismus nicht daran fest, ob der Gegner nun wie in QoS ist (nämlich ein "schwaches Würstchen"). Und gerade die "realistisch-schmutzigen" Verfolungsjagden habe ich am unrealistischsten empfunden. Sondern daran, ob das was zu sehen ist im Bereich des möglichen ist.
                        Diese 'schwaches Würstchen' Argumentation finde ich persönlich ziemlich subjektiv. Ich kann daher beiden Seiten nicht so ganz zustimmen. Denn ich empfand gerade die neuen Schurken nicht als "würstchen", sondern als moderne Adaption des "Superschurken-Themas".
                        Sie sind einfach das Stielbild unseres Jahrzehnts. Der moderne "Superschurke" wäre einfach kein Exzentriker mehr, der versuchen würde Atombomben zu klauen, um die Welt zu erobern. Er würde die Welt einfach kaufen und die Politik nach seiner Pfeife tanzen lassen. Das macht ihn aber nicht weniger gefährlich oder 'schwächer'.

                        Der kranke Psychopat mit Weltherrscher-Alyren ist ein Produkt der Bond-Ursprungszeit, weil es damals einfach nur Mega-Verbrechern gelingen konnte, die finanzielle Vormachtstellung der legitimierten Regierungen zu brechen. Aber spätestens seit Bill Gates muss uns klar sein, dass es heute vollkommen normal ist, wenn Otto Hummelfritze von nebenan mehr Geld in Aktienfonts angelegt hat, als so mancher Staat der Erde überhaupt besitzt.
                        Genau so wie uns klar sein muss, das die Regierung nach der Pfeife der Weltwirtschaft tanzt, nicht umgekehrt. Deshalb braucht ein moderner Schurke keine Armee von Kriegssklaven mehr. Alles was er braucht, ist Geld.

                        Zitat von Kelshan
                        Der Craig-Bond ist immer noch ein Frauenheld, aber ihm nimmt man in den beiden bisherigen Filmen dennoch ab, dass er auch zu richtigen Gefühlen imstande ist. Was wiederum für Bonds Anfang der "Karriere" nicht unrealistisch ist, aber irgendwann stumpft man natürlich ab und lässt sich auf nichts Ernsthaftes mehr ein, wenn andauernd alle um einen herum drauf gehen.
                        Das glaube ich wiederum nicht. Ich denke nicht, dass man als Mensch einfach durch 'Abkappseln' damit umgehen kann, jeden Tag nahe Menschen sterben zu sehen. Du kannst natürlich nach außenhin den coolen Macho geben, aber innerlich wird es dich irgendwann zerfressen. Es wird wohl nicht von ungefähr kommen, dass man so oft von Veteranen in psychischer Behandlung hört.
                        In sofern denke ich, Craig wird der Bond bleiben, der er ist, der 'Mensch James Bond'. Connery, Moore und Brosnan waren eher stilisierte Stereotype und daher keineswegs eine mögliche Zukunft für 'diesen' Bond.
                        Was ist Ironie?
                        Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
                        endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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                          @ Eye-Q: Irgendwie reden wir aneinander vorbei.

                          Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                          ich war bei meinem vorigen Post schon stark versucht Diamantenfieber als ein Bond anzuführen, wo natürlich die Technoschiene nicht so überbewertet werden darf... Aber selbst da finde ich nicht, dass es letztendlich so unrealistisch ist! Nur das natürlich am Schluss die Kosmossoldaten der jeweiligen Gruppen umherfliegen und sich ne Laserschlacht liefern war halt ein Element der damaligen Bond-Filme...
                          Erst einmal vorweg: Ich glaube du verwechselst gerade "Moonraker" mit "Diamantenfieber".

                          Und nun zum Rest: Insgesamt reden wir in diesem Bezug aber anscheind völlig aneiander vorbei. Ich argumentiere nicht damit, ob die Technoschine realistisch ist oder nicht. Ich spreche davon wie der Eindruck von "Realismus" entsteht.

                          Und was diese Szene bei "Der Mann mit dem Goldenen Colt" anbelangt, ja, der Soundeffekt ist unnötig. Trotzallem finde ich, dass diese "Albernheit" den Bond"charme" und den Witz (ohne sich lustig zu machen) von Bond ausmachen..!
                          Das kannst du ja gerne so finden und auf eine gewissen Typus von Bondfilmen trifft das auch zu. Die Bondfilme bilden aber keine homogene Einheit. Die Filme der 70er unterscheiden sich ziemlich stark von denen aus den 60ern, den 80ern, 90ern oder 00ern. Für mich gibt es daher keine allgemeingültige Inszenierungsformel für James Bond und genau deshalb ist die Reihe auch so interessant.

                          Ich bevorzuge vor allem die Bond-Filme, die nicht so abgehoben sind und in dieser Hinsicht hat es Roger Moore dann dementsprechend schwer, auch wenn ich trotzdem sehr gerne mag.


                          Im Zusammenhang mit QoS finde ich gerade dort, dass Bond ein Superhero ist (habe ich bereits hier oder drüben angemerkt). Er springt und fliegt herum wie Superman, ist feuerfest und sowieso... Und nimmt sich dabei auch noch so unheimlich ernst. Ob das realistischer ist..? Das ist dann wohl eine subjektive Beurteilung.
                          Der einzige Unterschied ist die ernster Inszenierung, ansonsten ist Bond genauso der "Supermann" wie er immer gewesen ist, allerdings kann man ihm auch richtig weh tun. Finde mal eine Szene aus früheren Bondfilmen, wo sich Bond nach Actionsequenzen erst einmal verarzten muss oder sein durchgeschwitztes Hemd wechseln muss. Das sind Details, die dazu führen, dass auch die abgedrehtesten Actionsequenzen für den Zuschauer real erscheinen.

                          Sie hat das bei einem Interview mit dem Regisseur und/oder Produzenten oder wem auch immer gelesen. Im nachhinein bzw wenn man das weiss macht das auch "Sinn" bzw kann man die schnellen Ortswechsel und Schnitte nachvollziehen. Aber da geht wohl was recht schief, wenn jemand das erst nachvollziehen kann, weil er das in einem Interview, making of o.a. erfährt.
                          Nicht unbedingt, denn es hat ja durchaus funktioniert. Die schnellen Ortswechsel und Schnitte sind ja wahrgenommen worden, nur ist es für Bond sehr ungewöhnlich, dass dies als künstlerlisches Mittel zur Charakterisierung der Hauptfigur eingesetzt wird, aber trotzdem wird der Zuschauer den Effekt spüren und das hat er dann ja auch.

                          Das Problem ist eher die Erwartungshaltung des Zuschauers, der so etwas nicht in einem Mainstreamfilm erwartet und dann dementsprechend negativ darauf reagiert. Forester ist einfach kein Mainstream-Regisseur und deshalb arbeitet er auch anders als andere Bond-Regisseure und deshalb fällt dann QoS diesbezüglich auch etwas aus dem Rahmen.

                          Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                          Und genau hierzu steht Craig im krassen gegesatz, den so hart er auch wirken mark, gerade am Ende von CR und in QoS sieht man ihm in praktisch jeder Einstellung an, wie sehr Bond leidet. Das heißt natürlich nicht, das Bond ständig in Tränen ausbricht und gleich zum EMO wird. Aber dieser Bond DARF leiden und er tut es auch. Bei Connery, Moore, Dalton und Brosnan hat dieser Aspekt des Charakters vollkommen gefehlt.
                          Das ist meiner Meinung nach nicht ganz korrekt.

                          Daltons Bond ging auch schon in diese Richtung, schließlich war "Lizenz zum Töten" ein einziger Rachefeldzug Bonds und Dalton hat das auch sehr emotional dargestellt. Auch die Frauen waren in seinen Filmen nicht nur für den schnellen Quickie zwischendruch zu gebrauchen.

                          Aus diesem Grund hat Dalton durchaus auch den Weg für Craig geebnet.
                          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                            Daltons Bond ging auch schon in diese Richtung, schließlich war "Lizenz zum Töten" ein einziger Rachefeldzug Bonds und Dalton hat das auch sehr emotional dargestellt. Auch die Frauen waren in seinen Filmen nicht nur für den schnellen Quickie zwischendruch zu gebrauchen.

                            Aus diesem Grund hat Dalton durchaus auch den Weg für Craig geebnet.
                            Ich muss gestehen, dass ich dir hier nicht widersprechen kann, weil mir Dalton als Bond jetzt nicht so geläufig ist, wie die anderen. 'Lizenz zum Töten' hatte ich für die damaligen Bonds nur extrem blutreich in Erinnerung.

                            Zumindest bei Connery, Moore und Brosnan wären mir emotionale Episoden aber vollkommen fremd. Und das sind nunmal die, die die meisten Leute mit James Bond Assoziieren.
                            Was ist Ironie?
                            Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
                            endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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                              Von den klassischen Bonds finde ich die beiden Daltons auch am besten. Von daher gefällt mir auch der Weg, der mit Casino Royale eingeschlagen wurde sehr gut.
                              Opa fuhr den Hasen tot und brät ihn zum Abendbrot. | Goodbye Galaxy!

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                                Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                                Zumindest bei Connery, Moore und Brosnan wären mir emotionale Episoden aber vollkommen fremd.
                                Tendenziell ist das sicherlich richtig, nur sollte man in den einzelnen Filmen noch einmal genau hinschauen.

                                Brosnan z.B. bekam mit "GoldenEye" einen sehr persönlichen Gegenspieler und in "The World Is Not Enough" kann man ihm jetzt auch nicht absprechen, dass er keine Gefühle zeigt.


                                Und das sind nunmal die, die die meisten Leute mit James Bond Assoziieren.
                                Das stimmt natürlich, aber die Bondreihe besteht trotzdem nicht nur aus Filmen mit diesen 3 Darstellern.
                                "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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